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Die WrestleMania 28-Woche bei W-I.de – Tag 4: Das Team erinnert sich

29.03.12, von Julian "ZackAttack" Bauer

Einleitung

In den vergangenen drei Tagen haben wir euch die „Grundlagen“ von WrestleMania näher gebracht. Von der Geschichte, über zahlreiche Daten und Fakten, bis hin zu den kleinsten Details der WWE Hall of Fame. Nun rückt das Event immer näher und es wird so langsam Zeit, auf die diesjährige ‚Mania einzugehen.

Doch bevor wir damit am Freitag mit dem großen Special-Podcast starten, gibt es heute ein paar Erinnerungen einiger wrestling-infos.de Teammitglieder. Dabei decken wir diverse Events ab, von einer Zusammenfassung der ersten zehn WrestleManias von unserem guten Overtaker, über Wrestlemania VII im Detail von JME, bis hin zu WrestleMania 22 von Buwistick, WrestleMania 24 von K-M und WrestleMania 25 von Randy van Daniels.

Und nun viel Spaß beim durchstöbern der Erinnerungen einiger unserer Teammitglieder.

 

Was war denn eigentlich eure erste WrestleMania oder welche ist euch besonders in Erinnerung geblieben? Teilt es uns mit, und zwar in unserem Forum. Morgen geht es dann weiter mit dem Podcast-Special, schaut also auf jeden Fall wieder vorbei!

Overtaker

Ahh, ja, früher war doch wirklich alles besser… Wirklich? Im letzten Jahr konnte ich mich nicht überwinden, zu WrestleMania zu fahren, obwohl ich in der Nähe von Atlanta lebe. Es reizte mich einfach nicht, und als ich dann das Ergebnis sah, war ich froh, nicht Hunderte von Dollars dafür hingeblättert zu haben. Nur um The Rock gut dastehen zu lassen, hatte man tatsächlich das Main Event John Cena vs. The Miz, bei dem beide fanatisch ausgebuht wurden. Ich war entsetzt über solch ein Main Event und erinnerte mich an die gute, alte Zeit, die zwar qualitativ nicht unbedingt besser war, aber doch wenigstens Momente für die Ewigkeit erzeugt hatte, die es heute fast gar nicht mehr gibt. Oder ich werde zu alt, die heutigen Geschehnisse als bleibende Erinnerungen zu speichern. Daher nehme ich euch heute mal auf eine kleine Zeitreise zu den ersten zehn WrestleManias mit, von denen die sechste die erste war, die ich damals gesehen habe. Den jüngeren Wrestling-Fans möchte ich aber trotzdem auch die ersten fünf Shows näherbringen, deren Legenden bis heute nachhallen. Kollege Zack hatte bereits einige Daten gebracht, die ich teilweise sicherlich auch aufgreifen werde.

WrestleMania: Noch ohne Zähler wusste Vince McMahon damals wohl noch nicht, ob dies nur ein Experiment oder eine Serie werden würde. Die Frage ist ja wohl mittlerweile geklärt, und es waren Tito Santana und Buddy Rose im immer mal wiederkehrenden Gimmick des maskierten Executioners, die das allererste WM-Match aller Zeiten bestritten, was natürlich sofort in ihre Lebensläufe einging. Wer würde im Nachhinein nicht damit angeben wollen? Ansonsten lebte diese Show eher von der Vergangenheit und Starpower, wenn man mal ganz ehrlich ist. David Sammartino durfte sein Zwölf-Minuten-Match gegen Brutus Beefcake wohl nur gewinnen, weil er wie üblich von seinem Vater Bruno Sammartino begleitet wurde. Der hatte zwar „nur“ zweimal den Titel gewonnen, hatte den aber dabei elf Jahre lang verteidigt. Gegen diese Leistung stinken alle Hogans, Flairs und Cenas dieser Welt jämmerlich ab, so dass Big Vince David benutzte, um Bruno in seinen Shows zu halten. Dieses Ausnutzen sowie Brunos Meinung, von Vinces Vater jahrelang finanziell übers Ohr gehauen worden zu sein, gelten als Hauptgründe, warum er von der Hall of Fame nichts wissen will. Das Eis soll allerdings langsam tauen, so dass die HoF ihren größten Jackpot vielleicht doch noch mal gewinnen wird. Auch begleitete Fabulous Moolah, mit 27(!!!) Jahren Titelregentschaft die zweifellos erfolgreichste Wrestlerin aller Zeiten, Championess Leilani Kai zum Ring, die aber von Wendi Richter besiegt wurde, die ihrerseits erneut Cyndi Lauper im Schlepptau hatte. Ja, genau die Wendi Richter, die nun auch einen HoF-Ring trägt, und zwar dafür, dass sie im Vorjahr 1984 Moolah tatsächlich den Titel abnehmen konnte, was damals als Riesensensation gefeiert wurde. Das Match soll allerdings grottig gewesen sein. Wer immer Moolah besiegt hätte, hätte den Ring bekommen. Die Show endete dann mit echter Starpower, die auch nötig war, um das „suboptimale“ Wrestling zu überdecken. Hulk Hogan und Mr. T besiegten in Begleitung von Taminas Vater Jimmy Snuka Roddy Piper und Paul Orndorff, die Randy Ortons Vater Cowboy Bob Orton mitschleppten. Die Ringrichter waren auch noch Muhammad Ali und Pat Patterson. Besser geht es kaum, denn Ali ist nun einmal Ali und Mr. T war in der Blütezeit seiner Karriere. Mit Hogan hatte er zuvor in Rocky III mitgespielt und war gerade der grummelige Actionsuperheld B.A. Baracus als Mitglied des A-Teams. Piper und Snuka? War da nicht was? Aber sicher, die beiden Namen hört man auch heute noch im Zusammenhang mit einer Kokosnuss, die der böse Piper Snuka beim Piper’s Pit über die Rübe gebrezelt hatte.

WrestleMania 2: Hier mit einer „2“ markiert, würde man erst ab dem folgenden Jahr überwiegend zur römischen Numerierung übergehen. Diese Veranstaltung war auch gleich deutlich unbedeutender als der Vorgänger. Dass die zwölf Matches in drei Arenen aufgezeichnet wurden, machte es nicht besser. Arena 1 wird sich über Mr. Ts Rückkehr gefreut haben, denn er gewann gegen Piper ein Boxmatch. Auch wenn Mr. T Joe Frazier mitbrachte, so würde ich doch eine Boxveranstaltung schauen, wenn ich Boxen sehen will. Starpower eben… Arena 2 sah Moolahs WM-Abschied, denn sie squashte wieder als Championess Velvet McIntyre, die zwar auch kurz zu Titelehren kam aber sonst in Vergessenheit geriet genauso wie das Damenwrestling, das ohne Moolah bei WM jahrelang keine Rolle mehr spielen sollte. Moolah war bei dieser Show übrigens fast 63 Jahre alt! Na ja, und Arena 3 wird sich über den Hulkster gefreut haben, der King Kong Bundy in einem Käfigmatch besiegte. Legendär war an dieser Show nichts.

WrestleMania III: So, hier wurden allerdings zwei Legenden geschrieben, die vor Rekordkulisse stattfanden. Ricky „The Dragon“ Steamboat besiegte den Intercontinental Champion Randy Savage in einem der für viele zehn besten Matches aller Zeiten – insgesamt und nicht nur WM! Ob es so gut war, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber es war auf jeden Fall ein Hammermatch, das man gesehen haben sollte wie auch das Main Event. Denn dieses Match war die Sensation schlechthin, als Hogan den übergroßen Andre The Giant slammte und dann nach dem Legdrop tatsächlich pinnen „durfte“. Warum „durfte“? Hogan hat in einer Dokumentation erklärt, dass man Andre nicht wirklich vorschreiben konnte, wer ihn pinnen durfte, denn das geschah so gut wie nie. Wie gerne würde ich die heutigen Booker sehen, wie sie Andre erklärten, er möge sich doch bitte für Hornswoggle hinlegen, weil es eine neue Actionfigur gibt. Andre würde Horny wohl mit dem kleinen Finger durch das Hallendach pfeffern. Hogan hatte sich jahrelang von Andre übel verprügeln lassen müssen, ehe sie miteinander warm wurden und Andre schließlich die Fackel an Hogan weiterreichte und sich bereits schwer krank vor großem Publikum pinnen ließ. Damit stand Hogan ganz oben, und Andre trat Schritt für Schritt immer kürzer, was der aufstrebende Ultimate Warrior dann auch zu Siegen über Andre nutzen durfte, um ihn zu pushen. Für Hogans Karriere war diese Show wohl der größte Meilenstein, auch wenn wir die Bedeutung und Sensation Jahre später wohl nur erahnen können.

WrestleMania IV: Hier probierte man etwas ganz anderes und ließ ein Turnier um den vakanten Titel ausfechten. Das mag damals aktuell und interessant gewesen sein, aber nach Jahren gibt es doch nicht besonders viel, an dass man sich erinnern würde. Demolition holte Tag-Team-Gold von Rick Martel und Tito Santana, und Randy Savage holte seinen ersten Titel, indem er „Million Dollar Man“ Ted DiBiase, sr. im Finale besiegte. Und das war es dann auch.

WrestleMania V: Außer dem Main Event fiel hier nur auf, dass die Rockers – also Shawn Michaels und Marty Janetty – sowie Mr. Perfect und Owen Hart als Blue Blazer ihre WM-Premieren hatten. Der Höhepunkt war natürlich, als die ehemaligen Freunde Hogan und Savage um Savages Titel und auch um die Gunst ihres Valets Miss Elizabeth kämpften, die mit Savage real liiert war. Hogan gewann die Schlacht der Titanen, und wir bekamen für den C-64 mit MicroLeague Wrestling das erste Computerspiel, in dem dieses Match nachgekämpft wurde und beide Matchausgänge möglich waren. Damit ist auch dieses Match ein Stück Legende geworden.

WrestleMania VI: Ab dieser WM kam ich also als Zuschauer ins Spiel. Da es noch kein Internet gab, hatte ich noch keinen Schimmer, wer dieser große Typ (Andre) war bzw. was alle an Hogan so toll fanden. Letzteres weiß ich auch bis heute nicht, aber er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sorgte stets für riesige Jubelkulissen. Andre durfte mit Haku zusammen Tag-Team-Gold halten, das sie aber hier an Demolition abtreten mussten. Mir war damals aufgefallen, dass Andre nur rumstand und Haku die ganze Arbeit machte und entsprechend auch gepinnt wurde. Heute weiß ich, dass seine Gesundheit einfach nicht mehr zuließ. Es war Andres letztes WM-Match, eher er zweieinhalb Jahre später für immer von seinen Leiden erlöst wurde. Der Höhepunkt des Abends war aber das Main Event, in dem der Ultimate Warrior als IC-Champ den Hulkster als WWF(später WWE) Champ nach fast 23 Minuten auskonterte und beide Gürtel via Pin einsackte. Dieses Match war wirklich spitze gebookt, denn es fand unter folgenden Voraussetzungen statt: 1. Hulk gewinnt JEDES Match! 2. Der Warrior gewinnt JEDES Match! Beide waren Top-Faces, so dass ein unfaires Gehampel unmöglich schien. Und so wusste ich wirklich nicht, wer gewinnen würde. Ich war am Ende so begeistert wie Edge, Christian und Lance Storm, die als Zuschauer in der Arena an diesem Abend endgültig gewusst haben dürften, dass sie Wrestler werden wollten. Und auch ich wusste, dass ich davon mehr sehen wollte. Solche Adrenalinschlachten sind mittlerweile leider sehr selten geworden, und beide zeigten, dass man für eine Adrenalinorgie kein Superwrestler sein muss, wenn der Aufbau von Fehde und Match passt.

WrestleMania VII: Von der Match Card her war diese Veranstaltung glaube ich eine der interessantesten, und ich entschuldige mich schon mal, wenn ich hier zuviel schreiben sollte. Die Matches waren keine Knaller, aber es gab viel Stimmung in der Bude. Die Rockers und Hart Foundation lösten sich in der Zeit nach dieser WM auf, so dass ab der nächsten WM nur noch Shawn Michaels und Bret Hart aufmarschieren würden. Dass das kein Verlust war, wissen wir, und die für mich beste Dauerfehde aller Zeiten begann einige Zeit später. Auch ein gewisser Herr Undertaker war wie ein Komet eingeschlagen und hatte als Killer-Heel alles und jeden geschlachtet, der ihm in den Weg gekommen war. Sein Streak begann hier, als er Jimmy Snuka keine Chance ließ. Hier war auch endgültig klar, dass der Undertaker DIE Macht sein würde, die man künftig auf der Rechnung haben musste. Ich war seit seinem ersten Auftritt in einer Show begeistert von ihm und hatte Snuka keine Siegeschancen eingeräumt. Die Powerhouses British Bulldog und Warlord sorgten für prächtige Stimmung, weil sie ähnliche Kraftaktionen zeigten, um ein für allemal zu klären, wer die meisten Muckis hatte. Der Running Powerslam des Bulldog klärte das dann endgültig. Santino Marella und Drew McIntyre hätten sich vor ihrem Blindfold Match vor ein paar Wochen besser diese Show hier angesehen, denn Jake Roberts und Rick Martell ließen das Publikum wie angestochen rumschreien, damit Roberts wusste, wohin sich Martell verkrümelt hatte. Außer dem Sieges-DDT von Roberts gab es kaum eine nennenswerte Wrestlingaktion, aber die Stimmung passte. Zur Info: Martell hatte immer einen Bestäuber dabei, aus dem er Arroganz versprühte, und als Roberts das in die Augen bekam, erblindete er und hatte wochenlang Reptilienaugen. Und nein, ich bin nicht besoffen! Die Fehde ging wirklich so! Auch Virgil, der unterdrückte Butler von Ted DiBiase, sr., hatte in den Vorwochen rebelliert und konnte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber einen Sieg einheimsen, was nach dem langen Aufbau durchaus befreiend war, auch wenn die Matches der beiden grausig waren. Das machten die japanischen Gäste Tenryu und Kitao bei ihrem Sieg gegen Demolition deutlich besser, denn den Wrestlingstil sah man bei WWF ja doch eher nicht. Ich war stark beeindruckt, auch weil Demolition wahrlich kein Kanonenfutter war. Die wahren Hingucker waren aber die beiden 20-Minüter. Der Warrior beendete mit seinem Sieg über Savage laut Stipulation Savages Karriere. Und auch wenn der Matchausgang klar war, so wollte ich doch nicht wahrhaben, dass Savages Karriere wirklich beendet sein sollte. Das konnte auch seine Managerin Sensational Sherri nicht verkraften und prügelte auf den gebeutelten Savage ein. Die Buhrufe gegen Savage wurden leiser, und als Miss Elizabeth in den Ring stürmte und Sherri verscheuchte, kam es zur Wiedervereinigung des Paares. Das Publikum rastete sofort aus, und Savage sollte mit großem Jubel in Rente gehen. Emotional war es, und daher ein Moment für die Ewigkeit. Na ja, oder zumindest für einige Wochen, denn Savage kam bald als Kommentator zurück, und die Rückkehr in den Ring ließ auch nicht lange auf sich warten. In dieser Show war Savage vom Top Heel zum Top Face mutiert, was keine einfache Leistung ist. Im Main Event durfte mal wieder Hogan ran, der Sergeant Slaughter den Titel abnehmen durfte. Diese Fehde lebte vom Konflikt mit dem Irak, als dessen Unterstützer sich Slaughter damals gab. Buhrufe zu bekommen war für ihn entsprechend leicht, und es war mächtig Zunder in der Fehde. Das nie endende „USA! USA!“ ließ mich allerdings fast zum Irak-Fan werden. Die Matches waren stets schlecht, sorgten aber für Superstimmung. Slaughter heulte später in eine Ami-Flagge und besann sich auf seine Herkunft. Und damit war der Patriot, den wir heute kennen, geboren.

WrestleMania VIII: Kurz vor der Show war der Undertaker zum Face und Jake Roberts zum Heel mutiert, und so wurde der Undertaker ab seinem 2:0 heftigst bejubelt. Auch Roberts hatte keine Schnitte. Viel Nervenkitzel bot der erneute Titelgewinn von Savage von Flair, der leider von einer langwierigen Verletzung von Savage überschattet wurde, als Flair ihn mit einem Stuhl gegen die Hüfte schlug. Monatelang sollte Savage in seinen Matches früher oder später wieder mit der Humpelei anfangen, die auch seine Matches in Deutschland stark einbremste. Wenige Wochen nach WM begann die erste Tour, bei der Savage in schlechter Verfassung war. Im Main Event dieser Show stand – na, wer wohl? – der Hulkster, der ein schlechtes Match gegen Sid Justice zeigte. Das war 1992, und vor der Show hatte Hogan erklärt, dass dies vielleicht sein letztes Match sein würde. War es wohl nicht so ganz. Was Hogans DQ-Sieg stimmungsmäßig rettete war der Warrior, der half, Sid und den eingreifenden Papa Shango (später Godfather) zu vertreiben, ehe sie zusammen mit viel Feuerwerk vor großer Kulisse feierten. Diese Abschlussszenen hatten sich auch in mein Hirn gekokelt.

WrestleMania IX: Wer bei dieser Show im Cesar’s Palace in Las Vegas gutes Wrestling sehen will, sollte sich auf den Anfang konzentrieren, als der bis dahin ungeschlagene Tatanka Shawn Michaels und dann die Steiner Brothers die komplett bekloppten Headshrinkers besiegten. Sensationell war alles nicht, und weder das 3:0 des Undertakers gegen Giant Gonzalez noch das Titelschach blieben lange in Erinnerung, als der Titel von Bret Hart erst an Yokozuna und nach großmäuliger Herausforderung seines Managers Mr. Fuji nach 21 Sekunden an Hogan ging. WM musste einfach mit Hogan enden, bevorzugt mit einem Titelgewinn. Aber woran erinnert sich die Menschheit? An Bobby „The Brain“ Heenan, der rückwärts auf einem Kamel sitzend bei einer Parade am Anfang der Show um den Ring geführt wurde. Das sah herrlich bescheuert aus, und als ihm ein Strauss zu nahe kam, wollte er ihm eine reinhauen, was er aber lieber gelassen hat.

WrestleMania X: Zum Jubiläum gibt es drei Dinge zu sagen. Nach langer Pause wachten die Damen der Schöpfung wieder auf und durften endlich mal wieder bei WM antreten. Alundra Blayze hieß die neue Hoffnung, die hier ihren Titel gegen Leilani Kai verteidigen durfte. Legendär wurde diese Veranstaltung aber durch zwei andere Dinge. Razor Ramon und Shawn Michaels zeigten in fast 19 Minuten, was man mit einer Leiter im Ring alles machen kann. Ihr Leitermatch um den IC-Titel, den Ramon verteidigte, setzte Maßstäbe für die kommenden Jahre. Ein paar Versuche von weiteren Leitermatches stanken ab, und man sollte für längere Zeit kein Leitermatch mehr bei WWF/WWE sehen. Wer Leitermatches mag, muss diese Show gesehen haben. Das sollten auch alle Fans der Harts, denn im Opener besiegte Owen Hart seinen Bruder Bret in einem grandiosen Match, bei dem jedem, der es noch nicht glauben wollte, klar werden musste, dass Owen seinem älteren Bruder in absolut nichts nachstand. Ich hatte damals sogar das Gefühl, dass Owen in der Tat besser war. Vor seiner schweren Beinverletzung einige Zeit zuvor im Match gegen Bam Bam Bigelow hatte Owen auch High-Flying-Aktionen gezeigt, woher auch sein Spitzname „The Rocket“ kam. Bret musste im Main Event noch einmal ran und holte sich den Titel von Yokozuna, der ebenfalls ein zweites Match zuvor bestritten hatte und gegen Lex Luger gewann. Bei dem Match erinnere ich mich nur noch an die Art, wie sich Bret arg geschwächt gab, so dass sein Sieg gegen Schwerstgewicht Yokozuna umso überraschender war. Das nennt man Selling at its best! Yokozuna galt lange Zeit als unbesiegbares Monster, auch wenn ihm sein Übergewicht zum Verhängnis werden sollte.

So, alle noch wach? Waren die WrestleManias damals also wirklich besser als heute? Vieles war schnell wieder vergessen, aber das Publikum war begeisterungsfähiger, und die wenigen echten Höhepunkte waren teilweise Wrestling-Geschichte, die Karrieren in den Ruhestand verabschiedeten oder neue Karrieren begründeten. Für mich ist der größte Unterschied, dass aufgrund der deutlich wenigeren PPVs die Storylines von der Spannung her stärker auf den Punkt gebracht wurden und daher sehr wohl für Stimmung sorgen konnten, selbst wenn das Match an sich nicht so gut war. Bei den meisten Storylines war nach einem PPV auch Schluss. Nur die besten und wichtigsten Fehden streckten sich hin und wieder über mehrere PPVs. Wahrscheinlich hatten die PPVs dadurch einen endgültigeren Touch und blieben dadurch mehr in Erinnerung. Heute muss man oft auseinanderhalten, welche Show gemeint ist, wenn man über ein Match sprechen möchte.

JME

„Meine erste Wrestlemania“…Klingt ein wenig nach einem Schulaufsatz oder? Wie dem auch sei. Ich glaube jeder Wrestlingfan, egal ob er heute noch WWE verfolgt oder sich mittlerweile ausschließlich anderen Companys widmet, erinnert sich an „seine“ erste Wrestlemania. Bei mir liegt das ganze nun doch schon ein paar Jährchen zurück, sodass meine Erinnerungen nicht mehr ganz so taufrisch sind. Um genau zu sein schrieb man das Jahr 1993. Auf der ganzen Welt hörte man Euro-Dance und Scooter begannen ihre Herrschaft des Grauens. Und ich mittendrin. Seit dem Summerslam 1992 hatte mich das Wrestlingfieber gepackt. Die damalige World Wrestling Federation war bunt, groß und aufregend, und zog mich von der ersten Minute an in den Bann. Seitdem ich Bret Hart vs. British Bulldog beim SummerSlam gesehen hatte, im Übrigen noch heute ein Klassiker, war ich begeisterter Anhänger von Bret Hart. Achja…Und natürlich war ich mit meinen 10 Jahren ein astreiner Mark! Allerdings muss man anfügen, dass damals jeder ein Mark war da Kayfabe noch als Gesetz galt was sich kein Wrestler wagte zu brechen. Niemand wusste etwas von Storylines oder abgesprochenen Matches.

Angekommen in der bunten Welt des Wrestlings war meine erste Wrestlemania die ich gesehen habe streng genommen WrestleMania VII! Von jenem Event besaß ich nämlich eine VHS! (Wenn heute überhaupt noch einer weiß, was das ist. ) Hier soll es aber um die Wrestlemania gehen die meine Erste war bei der ich (mehr oder weniger) Live dabei war: WrestleMania IX! Beim Royal Rumble 1993 hatte sich niemand anderes als Yokozuna das Recht gesichert gegen meinen damals absoluten Lieblingswrestler Bret „The Hitman“ Hart um den WWF World Heavyweight Championship anzutreten. Gemeinsam mit Mr. Fuji war Yokuzuna zu diesem Zeitpunkt einer der meistgehassten und gefürchtetsten Wrestler im Business, und bis dahin unbesiegt. Er hatte seine Gegner reihenweise im wahrsten Sinne des Wortes geplättet. Es sah wirklich nicht gut aus für den „Hitman“.

Nun war es so, dass die PPV’s damals noch im deutschen Free-TV liefen. Zwar mit einem Monat Verspätung aber dafür völlig kostenlos. Und ohne Internet war es in Deutschland auch nicht wirklich möglich, sich Spoilern zu lassen. Also fieberte ich auf den Tag hin, wo RTL 2 besagtes Event übertragen würde. Selbstverständlich, wie sollte es auch anders sein, mit den Kommentatoren Carsten Schaefer und Günther Zapf. Besonders zu erwähnen wäre noch der Veranstaltungsort und das Motto unter dem WrestleMania IX lief. So fand die Show im Caesars Palace in Las Vegas/Nevada vor 16.891 Zuschauern statt und war die erste WrestleMania unter freiem Himmel. Und passend zum Namen des Veranstaltungsortes, kamen sowohl die Kulissen als auch die Präsentation samt der US-Kommentatoren (Bobby Heenan, Jim Ross und der „Macho Man“ Randy Savage) im Stile des alten Roms daher.

Im Opener besiegte der noch unbesiegte Tatanka (w/ Sensational Sherri) den Intercontinental Champion Shawn Michaels (W/ Luna Vachon) via Countout. Ein Match an das ich um ehrlich zu sein dennoch wenig Erinnerungen habe. Was ich aber sehr wohl noch weiß ist, dass ich Michaels damals hasste für seine schmutzigen Tricks, die er auch hier wieder anwandte.Weiter ging es mit einem Tag Team Match. Und anders als heutzutage gab es damals noch richtige Tag Teams. So trafen The Steiner Brothers (Rick & Scott Steiner) auf die Headshrinkers (Samu & Fatu) begleitet von ihrem Manager Afa. Auch dies war immer noch ein recht ansprechendes Match, das die Steiners letztendlich für sich entscheiden konnten.

Nun folgte ein Match von Crush gegen Doink the Clown. Und wie wir alle wissen, war dieser Clown so ganz und gar nicht lustig. Vielmehr besiegte Doink den Publikumsliebling aus Hawaii mit einem falschen Gipsarm, den er Crush um die Ohren schlug. Hiernach konnte sich Razor Ramon in etwas mehr als 3 Minuten gegen den ehemaligen WWE Champion Bob Backlund durchsetzen der gerade sein Comeback in der WWE gefeiert hatte. Backlund wirkte schon damals wie ein Fremdkörper in der bunten Welt des Wrestling. Wer hätte geahnt das Backlund nur anderthalb Jahre später noch einmal den World Champion Title gewinnen sollte. Nun sollte eines der wichtigsten Matches des Abends folgen. So trafen die Tag Team Champions Money Inc. („The Million Dollar Man“ Ted DiBiase & Irwin R. Schyster) auf The Mega-Maniacs (Hulk Hogan & Brutus „The Barber“ Beefcake), die vom legendären Manager Jimmy Hart begleitet wurden. Hogan war erst kurze Zeit wieder in der WWE, nachdem er in einen Sterioiden Skandal verwickelt war, und deshalb 1992 die Promotion verließ. Hogan war seinem alten Freund Beefcake zur Hilfe gekommen der sich damals mit Money Inc. herumschlug. Das Match wurde dem Hype nicht gerecht, und am Ende siegten sogar die Heels via DQ, da Hogan eine Gesichtsmaske gegen DiBiase und I.R.S. einsetzte, die Beefcake eigentlich aufgrund einer Verletzung tragen musste. Der Ausgang des Matches war durchaus überraschend, aber zu diesem Zeitpunkt wusste ja auch noch keiner, dass Hogans großer Auftritt erst noch folgen sollte. Im nächsten Match besiegte Lex Luger Mr.Perfect. Und auch wenn man es kaum glauben mag, auch dieses Match war eher schlecht als recht. Das war mir als Mark damals natürlich relativ egal, und ich ärgerte mich vor allem das der selbstverliebte Luger Mr. Perfect unfair besiegen konnte.

Nun kam es zum eigentlichen Co-Main Event. Und zum Auftritt eines Mannes, der noch heute untrennbar mit dem Namen Wrestlemania verbunden ist. Ich spreche natürlich von niemand Geringeren als dem Undertaker. Dieser wurde selbstverständlich damals von Paul Bearer begleitet und stellte sich in einem Aufeinandertreffen der „Monster“ Giant Gonzalez der Harvey Wippleman an seiner Seite hatte. Gonzalez war unglaubliche 2,31m groß und natürlich eine ungeheuer imposante Erscheinung. Und so imposant die Kontrahenten vom Auftritt und Erscheinungsbild auch waren, dass Match war das vermutlich schlechteste WrestleMania Match des Takers. Und auch das Ende reiht sich nicht unbedingt rühmlich in die Streak des Undertakers ein. Denn hier gewann der Mann aus Death Valley nur durch DQ nachdem Gonzalez den Taker mit einem in Chloroform getränkten Tuch außer Gefecht setzte. Die Zuschauer einschließlich des kleinen JME waren natürlich entsetzt das hier das Böse indirekt triumphieren durfte. Als Wippleman und Gonzalez noch im Ring feierten kam der Taker jedoch zu sich und verpasste dem Riesen noch einen Satz heiße Ohren.

Nun war es also so weit. Der Main Event und das Match, auf das ich so lange hingefiebert hatte. Bret Hart würde seinen Titel gegen den gigantischen Yokozuna verteidigen. Ich fieberte vor dem TV mit und Hart schlug sich auch beachtlich gut. Er schaffte es als erst zweiter Wrestler den Japaner von den Beinen zu holen, und es sah tatsächlich nach einer Sensation aus. So nahm Hart Yokuzuna tatsächlich in den Sharpshooter, was bei dessen Beinen schon alleine eine Leistung ist. Doch da passierte es: Mr. Fuji schmiss Hart eine Handvoll Sumo-Salz in die Augen und Hart musste nicht nur den Griff lösen, sondern wurde auch sogleich von Yokozuna eingerollt und gepinnt. Ich war entsetzt. Mein Held hatte den Titel verloren. Und der I**** von Referee hatte offensichtlich übersehen das überall Salz herumlag, und Hart weiß im Gesicht war. Was für ein Pfosten…Typischer WWE-Ref! Ich glaube jeder kann meine damaligen Gefühle gegenüber dem Ref nachempfinden. Als Mark kann man es kaum glauben als wie unfähig die Offiziellen oftmals dargestellt wurden. Aber der Schrecken war noch nicht zu Ende. Plötzlich tauchte der Hulkster auf, um sich um Hart „zu kümmern“. Und Hart forderte Hogan tatsächlich auf sich Yokozuna vorzuknöpfen. Offensichtlich trunken vor Glücksgefühlen bot Mr.Fuji Hogan sofort ein Titelmatch an, da er wohl dachte niemand könne seinen Schützling besiegen. Und wie sollte es anders sein…Hogan nahm an. Das nachfolgende Match dauerte ganze 21 Sekunden. So hielt Yoko Hogan fest und Fuji wollte erneut das Salz zum Einsatz bringen, traf aber nur Yokuzuna, da Hogan sich duckte. Eine Clothesline und einen Legdrop später durfte sich Hogan erneut World Champion nennen. Und ob man es mir glaubt oder nicht, dies war der Zeitpunkt an dem ich anfing, Hogan zu hassen. Er hatte einen von Hart weich geklopften Yokuzuna besiegt, und Hart die Chance auf Revanche genommen. Hart war der große Verlierer des Abends, während sich Hogan von den Fans feiern ließ. Der junge Star musste dem alten Platzhirsch den Vortritt lassen. Und obwohl ich ein Mark war, hatte ich aus heutiger Sicht dennoch recht. Wie wir heute wissen, weigerte sich Hogan stets sich für Hart hinzulegen oder ihm gar „die Fackel“ weiterzureichen. Die Geschichte, die sich WM IX anschloss bis hin zu Hogans Abgang im Sommer ’93, ist noch heute der Grund dafür das viele nicht sonderlich gut über Hulk Hogan denken. Das war sie also „meine“ erste Wrestlemania! Viele halten bis heute die neunte Ausgabe für die schlechteste WrestleMania aller Zeiten – wahrscheinlich auch nicht zu unrecht – für mich ist sie aber dennoch ein Stück meiner ganz persönlichen Wrestling-Geschichte.

Buwistick
WrestleMania-Erinnerungen: WrestleMania 22

Im Sommer 2005 begann meine Reise in der Welt des Wrestlings. Somit konnte ich mir über 10 Monate lang anhören, wie toll doch dieses große Event namens „WrestleMania“ sei. Ich selbst verstand zunächst nicht wirklich, was „WrestleMania“ bedeuten sollte. Allerdings bemerkte ich schnell den Hype rund um das Event und dadurch war mir bald schon klar, dass es wohl der Super Bowl des Wrestling sei. Deshalb verfolgte ich die Road To WrestleMania ganz genau und kaufte mir den Royal Rumble 2006, sowie No Way Out 2006. Außerdem schaute ich jede RAW, SmackDown und Sondershow auf dem Weg zum größten Event des Jahres.

Und dann war der Tag gekommen. WrestleMania 22; der 2. April 2006; Chicago, Illinois; die Allstate Arena; 17.159 Zuschauer in der Arena und Millionen am TV. Und natürlich ich Jungspund, der seine erste WrestleMania erwartete!

Das Event startete mit „America The Beautiful“ von Michelle Williams. Zwischendurch wurden Bilder von Tribute To The Troops eingespielt. Das war schon der erste Gänsehaut Moment für mich, da die Zuschauer bei jedem Superstar förmlich ausrasteten. Danach kam ein tolles Intro Video mit anschließendem Feuerwerk. Die Kommentatoren begrüßten uns offiziell zu WrestleMania. Schon jetzt war ich völlig aus dem Häuschen!

Das erste Match zwischen Big Show/Kane und Carlito/Chris Masters startete. Solides Match, aber das WrestleMania Feeling an sich war toll. Immer wieder im Publikum die verschiedenen Fahnen aus Ländern, wie Bulgarien, Deutschland, England, Japan und vielen anderen zu sehen, war toll und zeigte, wie groß WrestleMania wirklich ist!

Danach kam es zum Money in the Bank Leiter Match. Und ich sage nur Holysh*t. In diesem Match wurde ich erst richtig zum RVD Fan. Aber auch Shelton Benjamin überzeugte mich. Die Stimmung in diesem Match war am Siedepunkt angelangt. Besser geht es nicht!

Am Tag zuvor hatte ich natürlich auch die Hall of Fame verfolgt, sodass ich mich auf diese Hall of Fame Präsentation beim Live Event freute. Schade, dass Bret Hart nicht da war, aber damals hatte er wohl noch genügend Geld in der Tasche, um sich diesen Auftritt zu ersparen. Dafür war allerdings der Auftritt von Vicky für Eddie sehr emotional!

Umso schöner, dass nun Benoit kam. Schade aber, dass er verloren hat, denn das Match war spannend und vor allem von ihm mit sehr viel Leidenschaft geführt. Höchstwarscheinlich für Eddie. Ich war kurz enttäuscht. Aber nicht lange!

Nun kam nämlich der Showstealer des Abends. OMG, was war da nur los. Das war zu dem Zeitpunkt das härteste Match, was ich je gesehen habe. Deshalb war ich völlig geflasht und fasziniert. Der Bump in die Reisnägel, sowie der Feuer Spear waren episch. Hut ab vor Foley und Edge. Durch dieses Match wurde Edge wirklich zum absoluten Topstar. Kann ich nur jedem empfehlen, der es nicht kennt und gutes Hardcore Wrestling liebt. Wow!

Nach diesem Match musste ich mich erst mal erholen, sodass das Booker T-Boogeyman Match an mir vorbei ging. Vom Diven Wrestling hielt ich, genau wie heute, auch damals nicht viel. Lediglich Trish sah mega geil aus!

So, die Erholphase war vorbei und wir starteten in die heiße Main Event Phase. Der Taker bezwang das Monster Mark Henry mit Last Ride, einem Spot nach draussen und einem Tombstone. Gegen Henry war das schon sehr beeindruckend. Hammer Stimmung!

Und es ging so weiter. Zwar nicht mit wrestlerischer klasse, aber HBK schaffte es aus Vinny Mac dennoch ein Hammer Match rauszuholen. Das Match lebte von Eingriffen und Rache Aktionen. Hier erzählte man echt eine Story im Ring. Daran kann man sehen, dass man bei richtigem Booking auch aus einem Match ohne wirkliches Wrestling etwas ganz großes machen kann. Ganz ganz großes Kino!

Rey´s Titelgewinn war für mich persöhnlich als großer Rey-Fan das Highlight des Abends. Hier sprang ich wie ein verrückter durch die Stube, nachdem er gegen Orton den 3-Count durchzog. In diesem Match gab es aber viele Momente, in denen ich dachte: Das wars. Aber Es ging immer weiter bis zu diesem hervorragenden Ende. Genial!

Danach durfte ich die heißen Körper von Torrie und Candice betrachten, bis es dann in den Main Event ging. Die Stimmung war fantastisch und in diesem Match wurde ich zum Cena Hater. Genau wie das Publikum in Chicago feierte ich jede Aktion von HHH. Beim Pedigree Ansatz hoffte ich auf ein Ende, aber Super Cena kickte aus und gewann am Ende im STF-U. Das war wohl der einzige Wermutstropfen eines tollen Abends, der mit einem Highlight Video abgerundet wurde.

WrestleMania 22 war ein super Event, das vom Wrestling und auch von der Unterhaltung auf ganzer Linie überzeugte. Ich kann es nur jedem empfehlen, denn für mich war dies der wirkliche Beginn meiner Liebe zum Wrestling!

K-M

Meine erste WrestleMania ist die aus dem Jahr 2008. In diesem Jahr fand WrestleMania 24 in Orlando, Florida statt. Und obwohl ich die WrestleMania nur auf DVD gesehen habe, überkam mich auch sofort dieses besondere Feeling, was man damals bekam, wenn Wrestlemania war. Begünstig wurde dies natürlich auch dadurch, dass WrestleMania im Citrus Bowl stattfand und deswegen im Freien war. Und so sang John Legend zu Beginn der Veranstaltung „America the Beautiful“, während das Tageslicht noch voll vorhanden war und nur durch Wolken getrübt wurde. Doch nun genug zum Vorgeplänkel, es war Zeit für Action!

Und eben diese Action wurde auch beim Opener von WrestleMania gezeigt. Denn Finlay traf auf John „Bradshaw“ Layfield in einem Belfast Brawl. Das Match kam aufgrund einer sehr konfusen Storyline zusammen. Denn im Vorfeld wurde bekannt, dass Hornswoggle der uneheliche Sohn von Vince McMahon ist, was JBL nach Wochen jedoch wiederlegte und nachdem er Swoggle alle machte, gab er bekannt, dass Finlay der Vater sei. Und egal wie blöde die Fehde auch war, das Match wusste zu überzeugen. Ein Brawl zwischen zwei Männern, denen diese Matchart alles andere als Fremd ist und die sich einiges um die Ohren hauen konnten. Die beste Szene des Matches dürfte ohne Frage die sein, als Finlay aus dem Ring springt und von JBL mit dem Deckel einer Mülltonne empfangen wird. Das Match ging dann am Ende an JBL und man hatte mit diesem Match einen perfekten Start für die Show geliefert.

Und es ging weiter mit dem Money in the Bank Ladder Match. Es war mein erstes MitB-Match und dementsprechend wusste ich nicht, was mich nun erwarten sollte. Doch was mich erwarten würde, war Action pur! Chris Jericho, Mr. Kennedy, Carlito, CM Punk, Shelton Benjamin, John Morrison und MVP wussten nämlich, wie sie die Fans zu überzeugen haben. Von einem Moonsault mit einer Leiter von John Morrison auf die anderen Teilnehmer, einer Sunset Flip Powerbomb von der Leiter von Shelton gegen Mr. Kennedy, der zugleich gegen Morrison einen Superplex zeigte und einem Backstabber von der Leiter von Carlito an Jericho bis hin zu einem Codebreaker mit Leiter von Jericho an Punk, einem Twist of Fate von der Leiter von Matt Hardy an Hardys Erzrivalen MVP und einem Dive von einer Leiter auf eine zwischen Ring und Fanabsperrung geklemmte Leiter von Shelton Benjamin, der damit nicht nur den „Holy Shit“-Moment des Match hatte, sondern auch aus dem Match war. Am Ende des Matches kamen nur noch Chris Jericho und CM Punk für den Sieg in Frage. Und während alles nach einem Sieg von Chris Jericho aussah, zog CM Punk das Bein von Jericho weg und klemmte es ein, wodurch er dann den Koffer ohne Probleme abhängen konnte. Wirklich ein unglaubliches Match und es braucht sich nicht hinter anderen MitB-Matches verstecken.

Weiter ging es mit dem Match Batista vs. Umaga. Bei diesem Match ging es darum, den besten Brand zu küren. Quasi Bragging Rights bei WrestleMania in Form eines Single Matches. Dass man aber bereits hier auf die Beteiligung der ECW verzichtet hatte, zeigte, wie viel Wert die ECW für Vince hatte. Aber darauf komme ich wohl besser erst beim Match darauf zu sprechen. Also hieß es nun RAW vs. SmackDown, Umaga vs. Batista. Wie man sich denken kann, war dieses Match nicht unbedingt ein Augenschmaus, was aber weniger am mittlerweile verstorbenen Umaga gelegen hat. Dieser nämlich wusste zu überzeugen und zeigte unter anderem einen für Wrestler seiner Gewichtsklasse untypischen Spinning Wheel Kick. Die „U-U-Umaga“-Chants, die man während des Matches oft hören konnte, waren also alles andere als unverdient. Allerdings konnte Umaga sich nicht gegen Batista durchsetzen, welcher einen Spinebuster und eine Batista Bomb zum Sieg zeigte. Die letzte Aktion hat zwar selbst Batista schon besser hinbekommen, allerdings ist es dieses Mal schwer, ihm einen Strick daraus zu machen, denn schließlich ist Umaga kein Fliegengewicht.

Weiter ging es dann mit dem ECW Titel Match. Und wie bereits angekündigt war hier bereits zu sehen, wie wichtig bzw. unwichtig die ECW für Vince McMahon war. ECW Champion Chavo Guerrero durfte gegen den Sieger aus einer Battle Royal antreten, welche im Vorprogramm von WrestleMania stattfand und von Kane gewonnen wurde. Soweit so gut, sollte man meinen. Doch dann kam es zu besagten Match. Doch ehe man (und Chavo Guerrero) sich umsah, da war das Match nach einem Chokeslam von Kane auch schon vorbei. Denn während Chavo wie gewohnt die Rampe herunter kam, kroch Kane unter dem Ring hervor, zeigte dem sichtlich überraschten Chavo seinen Chokeslam und gewann somit das kürzeste Match der WrestleMania-Geschichte. Ganze 8 Sekunden. So viel Zeit hatte die WWE für die ECW bei WrestleMania. Und wenn man dann noch bedenkt, dass der ECW Titel nur dieses eine Mal bei einer WrestleMania auf dem Spiel stand, untermauert dies den tragischen Tod der ECW.

Und dann war es Zeit, um eine Wrestling-Legende für immer aus dem Ring zu verabschieden (zumindest ging man damals davon aus). Denn Ric Flair trat gegen Shawn Michaels an. Allerdings gab es zu diesem Match eine besondere Klausel. Denn sollte Flair verlieren, müsste er seine Karriere beenden. Dazu kam es zum Ende des Jahres 2007, als Flair meinte, dass er seine Karriere nie beenden werden wird, McMahon allerdings anderer Meinung war und beschloss, dass Flair bei seiner nächsten Niederlage seine Karriere beenden müsste. Hier hat man eine wirklich klasse Storyline gebracht und Flair nochmal richtig interessant gemacht. Im Verlauf der Zeit schaffte Flair es sich unter anderem gegen Leute wie Randy Orton, MVP und Mr. Kennedy durchzusetzen und blickte auf WrestleMania24. Am Tag davor würde er als erster noch aktiver Wrestler in die Hall of Fame aufgenommen werden und wollte bei WrestleMania 24 natürlich nicht gegen irgendwen antreten. Die Wahl viel daher auf Shawn Michaels, langlähriger Freund von Flair und mit Bezeichnungen wie „Mr. WrestleMania“ oder „The Main Event“ jemand, der ohne Frage als einer der Besten, wenn nicht sogar als der Beste angesehen wird. Zwar war der Ausgang des Matches genauso vorhersehbar wie das Ende des Undertaker-Matches später, aber trotzdem wusste man hier ein ganz großes Match aufzubauen. Ein Flair, der nochmal alles rausholte und sogar einen Crossbody vom Top Rope zeigte. Und ein Michaels, der für die richtig großen Momente da war, wie der Moonsault außerhalb des Rings, der aber sein Ziel (also Flair) verfehlte und stattdessen auf den Tisch der Kommentatoren landete. Und je mehr sich das Match und damit die Karriere von Flair dem Ende zuneigte, desdo spannender wurde ist. Ganz großes Kino dann, als Michaes zögert, die Sweet Chin Music zu zeigen und damit fast das Match verliert. Doch die ganz großen Emotionen folgten dann, als Michaels sagte „I’m sorry, I love you“ und mit der Sweet Chin Music die Karriere des Ric Flairs beendete. Selbst den harten Typen unter den Wrestling-Fans dürfte an dieser Stelle die eine oder andere Träne im Auge gewesen sein. Alles, was Flair danach bei der WWE und TNA zeigte, machte den großen Moment und seine Karriere kaputt und hätte er lieber sein lassen sollen, aber wer zuvor so lange im Ring stand, der kann wohl nicht anders…

Das nächste Match war dann auch wieder was fürs Auge, allerdings in einer anderen Form. Denn nun war es Zeit für das Playboy BunnyMania Lumberjill Match. Während die von Snoop Dogg zum gebrachten Diven als Lumberjills eingesetzt wurden, traten Maria & Ashley gegen Beth Phoenix und Melina im Ring an. Das Match war ganz ok, würde heutzutage sogar viel mehr unterhalten als die Diven Matches, die man nun sehen kann. Am Ende gewannen Beth und Melina nach Beths Fisherman Suplex an Maria. Santino Marella, der das Siegerteam zum Ring begleitet hatte, konnte sich allerdings nur wenig darüber freuen. Denn erst bekam er noch während des Matches einen Schlag von Jerry Lawler ab, um dann nach dem Match noch einen Schlag von Snoop Doog abzubekommen. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, durfte Snoop auch noch Santinos Ex-Freundin Maria abknutschen.

Doch dann wurde es wieder ernst. Triple H und John Cena, welche im Vorjahr noch alleine um den WWE Titel antraten, versuchten nun, den Champion Randy Orton zu stürzen. Anhand einer Telefon-Umfrage waren die Chancen dafür auch nicht schlecht, denn für Orton stimmten nur ganz wenige Fans. Das Match allerdings war nicht so eindeutig, denn ein Sieger war lange nicht zu erkennen. Die beste Aktion des Matchees war der doppelte DDT von Seil von Randy Orton an Triple H und John Cena. Dann allerdings kam es zur entscheidenden Phase des Matches. Als Cena Triple H auf seinen Schultern zum FU (heute als Attitude Adjustment bekannt) hatte, konnte Triple die Aktion auskontern und verpackte Cena in seinen Pedigree. Alles sah nach dem Sieg von HHH aus, doch dann unterbrach Randy Orton, der zuvor einige Zeit aus dem Ring war und sich erholte, das Cover von Triple H mit dem Punt Kick und pinnte Cena zum Sieg und zur Titelverteidigung. Für mich damals eine große Überraschung, da ein Sieg von Cena oder Triple H für mich als wahrscheinlicher galt, allerdings ging der Sieg völlig in Ordnung, weil er damit den besten Run von Orton vergoldet hatte.

Das nächste Match war dann ein No Disqualification Match zwischen Big Show und dem Box-Champion aus dem Weltergewicht, Floyd „Money“ Mayweather. Vorangegangen war ein kleines Fehden-Wirrwarr. Denn zunächst trat Mayweather als Freund von Mysterio bei No Way Out auf. Der damals zurückkehrende Big Show greift Mysterio nach dessen Match mit Edge an. Mayweather allerdings beschützt seinen Freund und bricht, nachdem Big Show sich vor ihn kniete, die Nase. Deswegen war Mayweather erst als Face eingeplant, allerdings waren die Zuschauerreaktionen eher negativ, weswegen die WWE umdenken musste und Big Show zum Face wurde, während Mayweather jetzt als Heel agierte. Das Match, welches durch Pin, Aufgabe oder Knock-Out gewonnen werden konnte, bekam nach kurzer Zeit eine dominante Führung durch The Big Show. Aufgrund des Größenunterschieds war es klar, das Mayweather es hier schwer haben sollte und deswegen die eine oder andere Aktion einstecken musste. Allerdings konnte Mayweather das Match gewinnen, als einer aus seinem Box-Team Big Show mit einem Stuhl angriff, ihn somit ablenken konnte und Mayweather die Chance gab, einen Schlagring zu holen, mit welchem Mayweather Big Show KO schlug. Alles in allem mehr Show als Wrestling, allerdings war das eine gute Show, die besonders Mayweather hier ablieferte.

Den Main Event des Abends bestritten der damalige World Heavyweight Champion Edge und der Undertaker. Neben Edges Titel stand natürlich auch die Serie des Undertakers auf dem Spiel. Und auch wenn jedem eigentlich klar war, dass der Undertaker die Serie beibehalten und den Titel gewinnen würde, so wurde das ganze durch Edges Stable „La Familia“ recht spannend aufgebaut. Und auch im Match war ordentlich Spannung geboten. Mehrere Nearfalls, ein umgekickter Referee, ein Kickout ajs dem Tombstone, ein Eingriff der La Familia-Mitglieder Hawkins & Ryder und ein Undertaker, der Edge nach dem Spear in den Hells Gate nimmt und seinen bis dato ersten Submission-Sieg bei WrestleMania feiert. Alleine dieses Match machte deutlich, warum WrestleMania solch ein riesen Event ist und Jahr für Jahr viele Wrestling-Verrückte zum Zugucken bringt.

Fazit: WrestleMania 24 ist nicht nur die erste WrestleMania, die ich gesehen hab, sondern auch die Beste. Man hat bis auf das ECW Match und Batista vs. Umaga richtig tolle Matches bekommen und selbst Batista und Umaga zeigten mehr, als man bei den schwächsten Matches der darauffolgenden Manias sehen konnte, wie z.B. Cole vs. Lawler. Außerdem hat man hier auch eine bessere Wahl bei den Promis gehabt. Denn während man sonst solche Leute wie Snooki im Ring sieht, hatte man damals Floyd Mayweather, der für einen Non-Wrestler einen starken Eindruck hinterließ. Auch wenn jeder dazu neigt, seine ersten Shows als die Besten zu bezeichnen und dabei andere zu untergraben, so bin ich mir jedoch ziemlich sicher, dass WM24 besser als die drei darauffolgenden Manias war.

Randy van Daniels

WrestleMania 25 war zwar nicht meine erste WrestleMania, dafür aber mein erstes Jubiläum einer WrestleMania. Und gerade deswegen war die 25. Auflage auch sehr wichtig. Im Voraus wurde das Jubiläum mit Superlativen überschüttet, man erwartete eine spannende, unterhaltsame, starke, überzeugende, spitzenmäßige, schier überragende WrestleMania, da man die Fans sicher nicht bei Ausgabe #25 enttäuschen wollte. Doch stand nicht am Ende genau diese Enttäuschung? Vielleicht auch aufgrund des großen Hypes?

Doch der Reihe nach. Zuerst startete das Event mit einem Tiefschlag für alle Wrestling Fans, insbesondere die des Tag Team Wrestlings. Denn das einzige Tag Team Match der Card wurde in das Dark Match verschoben. Bemerkenswert hierbei, dass es um die Titelvereinigung von WWE Tag Team Championship und World Tag Team Championship ging, also DAS wichtigste Tag Team Match seit langer Zeit. Noch dazu mit 4 meiner Meinung nach starken und unterhaltsamen Workern in den Colons sowie Miz und Morrison. Der erste große Fehler, über den ich auch sehr enttäuscht war. Das Match hätte als Opener auch dem TV Zuschauer sofort Spaß gemacht, so kann man das rückblickend vielleicht sogar als Fingerzeig für den Niedergang der Tag Team Division sehen.

Als Opener folgte dann das Money in the Bank Match. Das strotzte mal wieder vor klasse Spots, da man mit Shelton Benjamin wieder den prädestiniertesten Worker dafür hatte. Überragend sein Senton Dive von einer sehr hohen Leiter zu Beginn des Matches und auch danach führte er mit seiner Athletik noch manch starken Spot wie Laufen auf der Leiter aus. Für die restlichen großen Momenten sorgten Christian mit einem Unprettier/Kill Switch von der Leiter sowie Kofi Kingston mit einem Boom Drop auf eine Leiter. Sieger wurde wie im Vorjahr CM Punk gegen Kane auf der Leiter, was für viele und auch mich eine große Überraschung war, denn nicht viele haben mit einer „Titelverteidigung“ des Mr. Money in the Bank gerechnet. Aber auch hier kann man einen Rückblick wagen, durch den zweiten Cash-In gegen Jeff Hardy wurde CM Punk im Main Event etabliert und hatte gewichtige Rollen wie der Leader der SES sowie des New Nexus in den folgenden Jahren inne.

Match Nummer 2 war das übliche Divenmatch. Hier war der Ausgang eigentlich schon vor dem Match klar. Santino Marella, der die Rolle der Santina Marella spielte, sicherte sich den Sieg und damit wurden Diven wie Beth Phoenix und Melina (die als letzte eliminiert wurden) mal wieder um den verdienten Erfolg gebracht, denn nicht sie, sondern Santino Marella durfte sich anschließend Miss WrestleMania nennen. Dieser Titel hielt dann sowieso nicht lange, da scheinbar nur Vickie Guerrero noch mit dem Namen ausgezeichnet werden wollte, nachdem „Santina“ ihn beschmutzt hatte. Sad Story.

Ein Match weiter auf der Card stand Jericho vs. 3 Legenden an. Meiner Meinung nach vollkommen überflüssig und auch schwach gebookt. Alles bezog sich zuerst auf Mickey Rourkes Rolle im Film „The Wrestler“, der dann aber doch nicht auftreten wollte und Jericho fing dann in Anlehnung an den Film an Legenden zu beleidigen und zu attackieren, nachdem er sie eingeladen hatte. So stand er bei WrestleMania dann Jimmy Snuka, Roddy Piper und Ricky Steamboat gegenüber, die zusätzlich noch Ric Flair in der Ecke hatten. Es wurde leider Gottes ein schwaches Match, lediglich Steamboat konnte überzeugen und wurde auch danach noch vereinzelt im Ring eingesetzt. War zum einen schade für das Ansehen der Legenden, aber auch für Jericho, den man sinnvoller hätte einsetzen können.

Danach folgte eines der enttäuschendsten Matches, Jeff Hardy vs. Matt Hardy. Als ECW und WWE Champions standen sie noch zusammen, doch als Matt seine ECW Championship verlor wurde er laut Story eifersüchtig. Jeff unterliefen mehrere Unfälle wie seine Pyro, die ihn abschoss statt wie gewohnt abzulaufen, zu denen sich Matt später bekannte, nachdem er seinen Bruder beim Royal Rumble die Championship kostete. Geschmacklos wurde es dann als man das wirklich abgebrannte Haus Jeff’s sowie den Tod seines Hundes in selbigem erwähnte und so entwickelte sich eine Hardcore Fehde auf unterstem Niveau. Ich kann mich noch erinnern, dass das Match ebenfalls nicht gut war, zumindest im Vergleich zu ihren früheren Hardcore Matches. Die Story wurde nach einem weiteren Match bei Backlash dann auch schnell fallen gelassen und beide wurden als Faces noch in diesem oder im nächsten Jahr aufgrund von Formverlust entlassen.

Der Tiefpunkt des Events kam aber noch. Und zwar handelte es sich um das Intercontinental Championship Match zwischen JBL und Rey Mysterio. Die Fehde hatte sowieso schon kaum Substanz, aber das Match war dann ein Witz. Es war im Voraus bekannt, dass JBL wohl seine Karriere bald beenden wurde und er war auch nicht mehr ganz fit, was man ihm deutlich ansah. Aber Mysterio besiegte ihn dann in 21 Sekunden und JBL verkündete nach dem Match einfach mal, dass er keinen Bock mehr habe und nun aufhöre. Ich weiß noch wie beschissen ich das damals fand und wie nachher bekannt wurde, dass man die Matchzeit aufgrund von Zeitmangel so drastisch verkürzt hatte. Sehr schade, dass man JBL so einen billigen Abschied gegeben hat.

Doch nach dem Tiefpunkt geht es in der Regel aufwärts. Und das dieses Mal steil, denn es folgte der Höhepunkt des Events, das erste Aufeinandertreffen von Shawn Michaels und dem Undertaker bei WrestleMania. Der Aufbau zum Match war mit Qualifikationsmatches gegen JBL und Kozlov zwar nicht gerade stark, aber der Aufbau für das Match umso mehr, denn beide übertrafen sich anschließend in den Promos. Auch die Entrances machten schon richtig Spaß auf mehr, besonders Michaels haute mit seinem wieder einen besonderen WrestleMania Moment heraus. Mit dem Undertaker hatten wir zwar einen klaren Favoriten, allerdings gehört das Match athmosphärisch in die Top 5 meiner gesehenen WWE Matches. Dazu gehören noch Cena vs. RVD vom ECW One Night Stand 2006, Cena vs. Punk bei Money in the Bank 2011, Shawn Michaels vs. Ric Flair von WrestleMania 24 und Steve Austin vs. The Rock bei WrestleMania 19. Und nicht zuletzt wrestlerisch war es ebenfalls auf ganz hohem Niveau, gerade bei WrestleMania laufen eben beide Worker immer zu Hochform auf und ich kann mich noch erinnern, dass es bis dato das beste WrestleMania Match war, welches ich gesehen habe.

Das erste World Titel Match erinnert mich an die guten alten SmackDown Zeiten, in denen Vickie noch GM war. Natürlich immer noch mit Edge verheiratet, der seinen Titel gegen Big Show auf’s Spiel setzen sollte. Cena, der den Titel an Edge verloren hatte, hatte aber Material, das zeigte, dass Vickie mit Show rumgemacht hatte und wurde deshalb in’s Match gesetzt. Das Material wurde trotzdem gezeigt, nach einem gemeinsamen Beatdown an Cena spearte Edge dann Show weg, was zu einer offenen Dreierfehde bei WrestleMania führte. Das Match führte dann zu einem Ende einer Ära, denn Vickie wurde kurz darauf ihres Amtes enthoben und Edge verletzte sich im Sommer des Jahres, womit man den besten Heel der letzten Jahre eine längere Zeitspanne verlor und sich das Fehlen insbesondere bei SmackDown bemerkbar machte, welches mit dem Taker, Batista, Edge und Mysterio in den folgenden Monaten und Jahren quasi alle Topstars abgeben musste. An das Match kann ich mich nur soweit erinnern, dass ich weiß, dass Cena es auf Supermann Art gewonnen hat.

Kommen wir zum Grande Finale. Randy Orton vs. Triple H, die vielleicht am besten aufgebaute Story von WrestleMania. Orton hatte mit seiner Legacy im Voraus alle Mitglieder der McMahon Familie gepuntet oder ihnen einen RKO verpasst um Mindgames mit WWE Champion Triple H zu spielen. Unter anderem kann ich mich an ein Segment erinnern, in welchem Triple H mit Handschellen an den Ring gekettet war und Orton dessen Frau Stephanie McMahon einen RKO verpasste und die anschließend Bewusstlose küsste. Triple H revanchierte sich unter anderem mit einem unterhaltsamen, aber unrealistischen Einbruch in Ortons Haus, wo er mit seinem Hammer alles verwüstete und sich einen Brawl mit Orton lieferte, der in einem Flug durch das Fenster in den Garten, sowie einer Verhaftung von Hunter endete. Orton konnte man nichts anhaben, da er ein ärztliches Gutachten über „Wutprobleme“ hatte. In der letzten Ausgabe vor WrestleMania kehrten dann Vince und Shane McMahon zurück und lieferten sich mit Triple H einen Brawl gegen die Legacy, womit man einen perfekten Aufbau hatte. Leider enttäuschte das Match dann etwas, nichts desto trotz muss man dieses Match absolut positiv bewerten, weil es diese grandiose Vorgeschichte hatte und zumindest solide war. Meiner Meinung nach auch die letzte gute Rolle von Orton.

Insgesamt muss man also feststellen, dass WrestleMania 25 für viele aufgrund des großen Hypes durchaus eine Enttäuschung war. Vor allem die erste Hälfte der Card war erschreckend schwach, lediglich der alljährliche Showstealer Money in the Bank und Ricky Steamboat konnten überzeugen, für Fans der Hardys vielleicht auch noch diese.
Die zweite Hälfte der Card hatte mit den World Championship Matches zwar kleinere Schönheitsfehler, aber mit dem Aufeinandertreffen der beiden großen Legenden Shawn Michaels und dem Undertaker das Highlight des Events und das einzige Match, was komplett überzeugen konnte. Ohne dieses Match hätte es aber in der Tat düster ausgesehen.




3 Antworten auf „Die WrestleMania 28-Woche bei W-I.de – Tag 4: Das Team erinnert sich“

WWEfan sagt:

Du hast absolut recht, Wrestling ist einfach nicht emhr das, was es ncoh vor einigen Jahren war … Diese Umstellung auf dieses kindgerechte regt mich am meisten auf, wenn man sich an Kämpfe erinnert wie, Shawn Michaels vs Triple H oder Eddie Guerrero vs JBL usw… Wo alles noch eine richtige Intensität hatte und es einfach Fehden gab wie Kurt Angle/Shawn Michaels , Triple H/Ric Flair , Mankind/Undertaker … Das waren noch Zeiten… ich sage nicht das die WWE heutzutage nicht sehenswert ist, aber für diejenigen, die schon längere Zeit dabei sind, fehlt einfach etwas

doncamillo sagt:

WrestleMania 28 Pressekonferenz in voller Länge! (Video)
weiß einer wie das lied heisst das bei 6.30 losgeht bitte mal antworten danke

eik24 sagt:

wwefan da gebe ich dir vollkommen recht darmals hatte alles noch hand und fuss aber heute ich weiß nicht auch der the rock von heute ist nicht mehr der von früher aber so ist das nun mal die zeiten endern sich.

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