Er steht seit Wochen wieder im Mittelpunkt des WWE-Geschehens und prägte die „Attitude Era“ wie kaum jemand anderes. Grund genug also, uns auf der „Road to WrestleMania“ einmal Superstar Dwayne Douglas „The Rock“ Johnson zu widmen.
Die Anfänge
Johnson wurde 1972 in Kalifornien geboren, er ist Sohn des früheren Wrestlers Rocky Johnson (Wayde Douglas Bowles). Er lebte zeitweilig in Neuseeland, wo er Rugby spielte, kehrte aber schnell wieder in die USA zurück.
Während seiner Zeit an der „Freedom High School“ in Pennsylvania wurde er mehrfach verhaftet, ihm wurden Kampfhandlungen, Diebstahl und Scheck-Betrug vorgeworfen, er wurde zeitweise von der Schule suspendiert. Die Aufnahme in der Football-Mannschaft der Highschool soll aber seiner Persönlichkeit einen großen Schub gegeben haben. Er war dort auch schon Teil des Ringer-Teams.
Trotz der Tatsache, dass er nur zwei Jahre Football spielte, bekam er ein Angebot der renommierten „University of Miami“, welches er annahm.
Die (gescheiterte) Football-Karriere
An der Universität gewann Johnson einmal die nationale Meisterschaft, war aber meist kein Starter (in 39 Spielen für Miami startete er nur ein Mal).
Nach seinem Abschluss wurde er von den Calgary Stampeders in der Canadian Football League unter Vertrag genommen, nach zwei Monaten aber bereits wieder entlassen. Dies sollte das Ende seiner Football-Laufbahn bedeuten.
Der erste WWF-Run
Im Anschluss an den Football begann Johnson mit seiner Wrestling-Karriere. Zunächst bekam er einige „Tryout“-Matches bei der World Wrestling Federation (WWF) und gewann die Tag Team Championship der USWA (United States Wrestling Association, eine Liga von Jerry „The King“ Lawler). Im Sommer des Jahres 1996 wurde er von WWF unter Vertrag genommen.
Am 17. November, bei der „Survivor Series“, gab der damalige Rocky Maivia (in Anlehnung an seinen Vater und Großvater) sein WWF-Debüt in einem traditionellen 8-Man Elimination Tag Team Match. Dort war er letztlich der letzte „Überlebende“ und legte den Grundstein für eine große Wrestling-Karriere.
Schon 1997 gewann Johnson seine erste Intercontinental Championship, die er auch bei WrestleMania verteidigen konnte. Die Fans aber wandten sich gegen seinen Charakter, kurz nach seinem Titelverlust im Jahre 1997 verletzte er sich am Knie und fiel über Monate aus.
Die Nation of Domination
Bei seiner Rückkehr im August legte The Rock einen Heel-Turn hin und wurde Teil der „Nation of Domination“ mit Faarooq, D’Lo Brown und Kama. Es folgten Fehden gegen „Stone Cold“ Steve Austin und Ken Shamrock. Später folgte ein Programm mit Faarooq, den Johnson als Anführer der Gruppierung abgelöst hatte. Später stieß auch Mark Henry zur Gruppe hinzu, die fortan nur noch „The Nation“ hieß.
Unter Johnsons „Herrschaft“ folgten Rivalitäten mit Triple H und D-Generation X. Am Ende der Gruppierung war es Johnson, der sich gegen Mark Henry und D’Lo Brown wendete und damit wieder zum umjubelten Face wurde.
Der Aufstieg zum Superstar
Nach einer Fehde gegen Vince McMahon und Mankind (Mick Foley) wurde Johnson, damals als WWF Champion, kurzzeitig Gehilfe der McMahons, die ihn daraufhin bei einigen Titelverteidigungen unterstützten. Es folgte eine längere Fehde mit Mankind, in der unter anderem das berüchtigte „I Quit!“-Match, in dem Mankind elf Stuhlschläge an den Kopf einstecken musste, stattfand. Die beiden lieferten sich auch das „Empty Arena“-Match Ende Januar 1999.
Der Charakter The Rock wurde immer populärer und wurde trotz seiner Heel-Rolle bejubelt. Kurze Zeit später wurde er laut Storyline entlassen und dadurch erneut zum Face. In dieser Rolle folgten Fehden gegen „The Corporate Ministry“, ein Stable um Triple H, die McMahons und den Undertaker.
Er tat sich später mit Mankind zusammen und gründete die „Rock ‚n‘ Sock Connection“. Die beiden konnten sich die WWF Tag Team Championship insgesamt dreimal sichern.
Ein immer wiederkehrender Name seiner Fehden-Gegner war Triple H, mit dem er sich im Jahr 2000 monatelang um die WWF Championship duellierte. Es folgten weitere Fehden mit Rikishi, Kurt Angle und dann, natürlich, „Stone Cold“ Steve Austin.
Erste Filmprojekte
Eine Storyline-Suspendierung nutzte The Rock, um sein Filmprojekt, „The Scorpion King“, zu verwirklichen. Er spielte auch in Filmen wie „The Mummy Returns“, „The Rundown“ oder „Walking Tall“ (dies waren seine ersten Filmprojekte nach kleineren Gastrollen in Serien) mit. Erst im Juli 2001 kehrte er zurück, Vince McMahon hatte kurz zuvor World Championship Wrestling (WCW) aufgekauft. So wurde Johnson kurze Zeit später WCW World Champion, indem er Booker T besiegte und war bis zum Storyline-Ende von WCW Teil dieser Story.
Kurze Zeit später widmete er sich dann vornehmlich seiner Karriere als Schauspieler. Im Januar 2003 kehrte er dann als „Hollywood“ Rock zurück und wurde aufgrund der negativen Zuschauer-Reaktionen als Heel eingesetzt. Nach kurzen Fehden mit Hulk Hogan und Hurricane startete er ein weiteres Programm mit „Stone Cold“. So kam es auch zum insgesamt dritten (und letzten) Aufeinandertreffen der beiden bei WrestleMania XIX. Austin gewann die ersten beiden Matches, doch an diesem Abend im Jahr 2003 konnte The Rock seinen Erzfeind nach drei Rock Bottoms, seinem Finishing-Move, besiegen. Es sollte das (für lange Zeit) letzte Match Austins sein.
Der (vorläufige) Abschied ins Filmgeschäft
Bis 2004 hatte Johnson noch ein paar kleinere Storys, so gab es ein Comeback der „Rock ‚n‘ Sock Connection“, die bei WrestleMania XX aber ein Handicap Match gegen Evolution (Batista, Randy Orton & Ric Flair) verlor. Dies stellte gleichzeitig Johnsons letztes Wrestling-Match für viele Jahre dar.
In der Zwischenzeit drehte Johnson einige Filme, unter anderem „Tooth Fairy“, eine Tatsache, die auch in späteren WWE-Storylines immer wieder gerne und belustigt aufgegriffen wurde.
2011 kehrte er als Host zu WrestleMania zurück, um den Grundstein für die beiden „Once in a Lifetime“-Matches gegen John Cena zu legen. Das erste Match, bei der folgenden WrestleMania-Veranstaltung, konnte The Rock gewinnen. Ein Jahr später, beim Royal Rumble, besiegte er CM Punk und wurde zum achten Mal WWE Champion. Den Titel verteidigte er bei Elimination Chamber erfolgreich gegen Punk. So kam es dann zum Rematch gegen Cena, dieses Mal um die Championship, welche ihm sein Gegner dann auch abnahm. Bei dem Match verletzte er sich und musste operiert werden, was seinen WWE-Run beendete.
Dafür startete er in Hollywood endgültig durch. Er spielte in Filmen der „Fast and Furious“-Reihe mit, in „G.I. Joe“, „San Andreas“, „Baywatch“, „Black Adam“ oder „Jumanji“. Außerdem übernahm er Rollen in einigen Serien und Eigenproduktionen, beispielsweise bei Netflix. Johnson bekam außerdem einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“.
„The Final Boss“ der „Bloodline“
Nach vielen Part-Time-Auftritten, vorwiegend bei WrestleMania, verkündete Johnson am 3. August 2019 seinen Wrestling-Abschied. Im Oktober hatte er noch einmal einen Auftritt bei SmackDown, dann sollte es vier Jahre dauern, bis wir The Rock wieder im Ring sehen konnten.
Dieses Jahr, am 1. Januar wohlgemerkt, kehrte The Rock dann für einen weiteren Run zurück, als er den das Publikum über die USA aufklärenden Jinder Mahal konfrontierte. Er deutete ein Programm mit Roman Reigns um die Position des „Head of the Table“ an. Ursprünglich trat Royal-Rumble-Gewinner Cody Rhodes von seinem Match gegen Roman Reigns zurück, um The Rock das Match zu ermöglichen.
Diese Storyline-Entwicklung wurde von den Fans aber mit so viel Unmut aufgenommen, dass die Pläne sich änderten. Johnson wurde einmal mehr zum Heel und schloss sich der „Bloodline“ um Reigns an. Er gab sich selbst den neuen Spitznamen „The Final Boss“. Er und Reigns werden in Nacht 1 von WrestleMania gegen Cody Rhodes und Seth Rollins antreten – sollte die „Bloodline“ gewinnen, wird das Championship-Match zwischen Rhodes und Reigns in Nacht 2 unter „Bloodline“-Regeln stattfinden. Gewinnen Rhodes und Rollins, darf die „Bloodline“ nicht ins Match eingreifen.
Welche Rolle wird The Rock in Nacht 2 spielen? Werden wir einen Face-Turn von The Rock erleben? Diese und viele Fragen werden am 6. und 7. April beantwortet. Bis dahin wird es noch einige Specials auf wrestling-infos.de geben. Schaut, lest und hört also gerne weiter rein.
Bei Anmerkungen und Themenvorschlägen: Tobt euch ruhig aus! Entweder hier in den Kommentaren oder auch gerne bei uns im Forum.
1 Antwort auf „The Rock – Perlen des Wrestlings #11“
Ich bin immer wieder überrascht das seine Vollzeitkarriere gerade mal knapp 6 Jahre lang war, war halt ne Zeit in der gefühlt alle 2 Wochen was denkwürdiges passiert.