Buchrezension: „MOX“ von Jon Moxley

20.07.22, von Benjamin "Cruncher" Jung

Autor: John Moxley | Titel: MOX
Verlag: Remited Press | Erscheinungsdatum: 2. November 2021
Seitenanzahl: 272 | Sprache(n): Englisch

Klappentext

A vivid trip through the mind of the top professional wrestler in the business—a nobody from nowhere who achieved his ambitions and walked away with the gold and the girl of his dreams.
Ride alongside Jon Moxley as he retraces some of the highways traveled on his remarkable journey. Revel in the never-before-told stories about his early life in Cincinnati, Ohio; the gritty independent wrestling scene where he cut his teeth; the complicated corporate landscape of the WWE where he bucked against authority; and the rebellious upstart AEW, where he won the championship in 2020 and was finally free to achieve the vision of the wrestler he’d always wanted to be.
With plenty of pitstops and revelatory insights, including grisly ultraviolent encounters, crazy characters who became lifelong friends, and his unforgettable matches in Japan,
MOX is the riveting account of the life of a brawler. It is a tale written in blood and soaked in debauchery, with a good dose of wisdom accumulated along the way.
More than a backstage pass into the arena, MOX is a ticket into the ring. Once inside, you’ll never look at pro wrestling the same again.

 

Autor

Jon Moxley (Jonathan Good) ist ein US-amerikanischer Wrestler, der aktuell bei AEW unter Vertrag steht. Wer AEW nicht schaut, kennt Moxley sicherlich aus seiner Zeit bei WWE unter dem Namen Dean Ambrose oder, wer Fan von Hardcore-Wrestling ist, kennt ihn aus seiner Zeit bei CZW.

 

Inhalt

„MOX“ ist eine Aneinanderreihung von Anekdoten aus Jon Moxleys Leben. Moxley erzählt von seiner Kindheit, wie er zum Wrestling kam, wie er fast hingeworfen hätte, über seinen Ausstieg bei WWE und seinen Neustart bei AEW, aber auch Privates aus seinem Leben mit seiner Frau Rene Paquette. Dazwischen gibt es Film- und Musikempfehlungen, die teils Rezensionen teils selbst Anekdoten sind, und eingestreut Witze von Claudio (Castagnoli).

 

„One, two … yep, fuck you, three!!! The arena explodes. Nobody is sitting down, hands
are in the air all the way tot he ceiling, smiles. There’s joy, catharsis, elation.
The feeling is why they buy tickets. It’s why they invest in performers.
It’s … F’n loud. In the center oft he ring, I feel like 747s are flying over my head.“

 

“Maybe this book just serves as a guide to what not to do. For instance:
Don’t smoke crack. I’ll describe it for you now just so curiosity doesn’t
get the better of you: It’s like doing a whip-it and eating wasabi at
the same time. Still, if you really just love smoking crack and that’s
your thing, I won’t stop you.”

 

“Great things aren’t achieved with a safety net in place.
Safety nets, backup plans — these are distractions, excuses to give up early.”

 

Rezension

Was man von Jon Moxley kennt, schreit nicht unbedingt „Autor“ und schon gar nicht Autobiographie, da er eher dafür bekannt ist, nicht zu viel Privates von sich preiszugeben. Er verwendet seine Social Media-Accounts nur sporadisch, wenn es mit Wrestling zu tun hat, und in Interviews redet er lieber über Musik, Wrestling und manchmal Geister.

Tatsächlich erhält man in „MOX“  viele Einblicke in sein Leben, seine Kindheit und sein Werdegang als Wrestler. Selbst über seine Beziehung zu seiner Frau Rene Paquette, ihr Kennenlernen und Zusammenleben, erfährt man an einigen Stellen etwas.

Trotzdem ist „MOX“ keine klassische Biografie. Das Buch ist nicht chronologisch oder nach einem erkennbaren roten Faden erzählt. Am Ende ergibt sich kein Gesamtbild von Moxley, sondern ein Sammelsurium von Eindrücken. Genau das ist das Gute und gleichzeitig das Schlechte an dem Buch.

Moxley springt von Anekdote zu Anekdote. Gerade schreibt er noch von seiner Zeit in FCW und schon befindet er sich in der Gegenwart und erzählt von Brodie Lee’s Tod, um im Anschluss über das perfekte Sandwich zu sprechen und dann erst zu Silvester 2020 und schließlich zu Silvester 2018 zu springen. Das macht es an vielen Stellen schwierig seinen Erzählungen zu folgen. Es ist ein wenig, als würde man einem inneren Monolog lauschen. Auch sprachlich liest sich das Buch eher wie ein Gespräch. Moxley achtet nicht immer auf einen korrekten Satzbau oder darauf konsistent bei einer sprachlichen Struktur zu bleiben. So schreibt er “F’n” und “MFer” statt der ganzen Wörter, aber auch nicht immer oder lässt phasenweise Satzzeichen einfach ganz weg. Manchmal sind Sätze seitenlang, manchmal enden Sätze mittendrinnnen. Manchmal spricht er den Leser direkt an, nur um dann plötzlich wieder in einen Erzähler-Modus zu wechseln.

Zusammengefasst liest sich das Buch so, als wäre es direkt aus Moxleys Kopf ohne Korrektur in das Buch geflossen.

Auch wenn dieser „Stil“ teilweise frustriert, macht er gleichzeitig auch die Stärke des Buches aus. Man hat das Gefühl Moxley vor sich sitzen zu haben. Er scheint seine Erlebnisse nicht zu beschönigen oder sprachlich zu überformen und erzählt das, was ihm wichtig ist. Vor allem wenn es ums Wrestling geht, macht es Freude seinen Enthusiasmus zu lesen. Wie auch Mick Foley in seinem Buch „Mankind“ taucht er selbst nochmal in frühere Matches und Momente ein, befüllt sie mit Details und lässt einen daran teilhaben.

 

Fazit

Es ist schwer eine Empfehlung zu geben. Wer sich gerne durch ein Buch wühlt und sich nicht allzu schnell frustrieren lässt, wenn es keinen erkennbaren roten Faden gibt, sollte der Schreibstil nicht abschrecken. Wer Fan von Moxley ist, den wird das sowieso nicht stören. Am Ende liest sich das Buch wie eine über 200seitige Promo von Mox, die aus tiefstem Herzen kommt.

Anmerkung zur englischen Sprache: Wer sich nicht sicher ist, ob die Englischkenntnisse ausreichen, sollte sich eine Leseprobe herunterladen. Moxley verwendet viele umgangssprachliche Wörter und der Satzbau ist nicht unbedingt Englischanfänger-freundlich. Ein guter Fachwortschatz im Bereich Wrestling sollte auch vorhanden sein.

Anmerkung zum Ebook: Auch das Ebook ist nicht sonderlich gut lektoriert. Wer auf Buchsatz Wert legt, sollte sich das gebundene Buch kaufen.

 

Bewertung: ****




9 Antworten auf „Buchrezension: „MOX“ von Jon Moxley“

tina sagt:

Ich persönlich finde das Buch großartig und ich glaube es zeigt ziemlich gut, wer er ist und was ihn ausmacht. Es erklärt auch ziemlich viel.. Zum Beispiel auch, weshalb sein aktuelles AEW Entrance Theme perfekt zu ihm passt, warum der Brawler Stil seins ist, etc.

Maeve sagt:

Hi, tina! Ich überlege schon etwas länger ob ich „Mox“ kaufen soll…Dein Kommentar hat neben der obigen Info den Ausschlag für gegeben. Bin zwar in 1. Linie Roman Reigns-Fan, aber Dean bzw. Mox war immer mein 2. Favorit bei
WWE&beim Shield. Träume nach wievor von einer Reunion des Shields, nur bin ich sicher dass Mox nicht mehr zu WWE geht, da er ja bei AEW endlich frei ist. Zudem kann ich mit dem immer verrückteren Seth nichts anfangen, konnte ich nie. Hoffe, ich erfahre auch etwas darüber ob Mox&Roman(Jon&Leati)wirklich Buddies sind bzw waren. Danke für den kleinen Schubs in Richtung kaufen😉

Uli sagt:

Wann hat er das geschrieben? Während seiner Zeit in der Entzugsklinik?

Haehnchen sagt:

Uff naja… für echte Fans von MOX mag das ja was sein… hab die „Probe“ gelesen, und ja das ist schon sehr schräg geschrieben… hat eher was von einem Schreibstil eines Kleinkindes ehrlich gesagt. Auch sehr Sprunghaft und Konfus. Mit teils einem Satzbau der es nahezu unmöglich macht zu verstehen was er sagen will.

Es ist alles mehr oder weniger ein Gedankenergus. Alles was ihm gerade in dem Moment so durch den Kopf flog hat er einfach so aufgeschrieben und zack, fertig war das Buch.

Sowas ist zwar irgendwie sympathischer und weit ehrlicher als jemand der seine Autobiografie veröffentlicht und keinen Satz selber geschrieben hat sondern Autoren dafür engagiert hat.

Aber sagen wir mal so, nicht jeder ist geeignet ein Buch zu schreiben das man auch ordentlich lesen und verstehen kann.

Doch irgendwie… das was ich gelesen habe… jap, das ist MOX, völlig wild und ohne klaren Gedanken. Soll keine Beleidigung sein, so ist der Typ eben.

Ich hatte interesse an dem Buch weil ich zb auch den Film „Wrestler“ gut fand weil er mal einblicke Hinter die Kulissen gibt, hier hatte ich gehofft mal einblicke in die Gedankenwelt eines Wrestler zu bekommen die nicht vorgefertigt sind. Aber es ist kaum Möglich den Gedanken eines MOX bei diesem Schreibstil zu folgen.

Der Vergleich das es sich anfühlt als würde man hier ne freie Promo lesen passt ganz gut.

DDP81 sagt:

@Uli oben steht das Erscheinungsdatum.

JonBoy sagt:

Puuuuuh
Schließe mich Haehnchen an. Das kann keiner nur einer lesen der MOX Fan ist. Alle anderen würden nach ein paar Seiten aufgeben, da er absolut rumspringt und planlos alles niederkritzelt.
Eigentlich schreiben „Promis“ ja nie selber, aber hier glaub ich fast das es so ist.
Sorry, aber das bestätigt mich eher wieder darin, dass er eindeutig zu „Hardcore“ lastig ist und vor allem seinem Köpfchen schadet!

Sigi Reuven sagt:

Bin absolut kein Fan von dieser „wilden Sprache“ und dieser „wilden Beschreibung“. Moxley sollte sein Talent im Ring ausleben und nicht als Autobiograph – meiner Meinung. Landet vielleicht bei Thalia auf dem 2-3 € Grabbeltisch und hoffentlich nicht im Regal mit den ganzen „echten“ und gut geschriebenen Biographien.
Sry, ist nichts gegen Moxley oder AEW, aber die ganze Formulierung da oben ist grauenhaft unpackend. Was Schund zu sein scheint, sollte man nicht künstlich hochloben… Meiner Meinung nach…

tina sagt:

@Maeve
Sehr gern, ich musste teils wirklich auch lachen. Ich finds ziemlich gut und diese „lockere Sprache“ hat was herrlich erfrischendes.

Maeve sagt:

Tja,tina, das ist Mox(wurde er früher vor shield nicht auch „Tittytwister“ genannt?)wie er leibt&lebt😉 Ich erwarte keine Literaturgranate, bin mir bewußt dass Mox etwas wirr oder total durchgeknallt ist wie viele vermuten…Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten, aber ich akzeptiere andere Meinungen. Solange sie nicht „unter die Gürtellinie“ gehn.
Wünsche dir tina&allen hier schon mal ein schönes Wochenende, erholt euch gut!

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