Wrestling-Informer.de: Am 12. Februar 2007 ging offiziell ‚“The Wright Stuff” – Pro Wrestling School‘ an den Start. Seitdem sind rund 9 Monate vergangenen. Kannst du eine erste Bilanz ziehen?
Alex Wright: Die Schule zu eröffnen war der richtige Schritt für mich. Ich genieße jedes Training mit meinen Schülern. Es macht wirklich sehr viel Spaß mit ihnen zu trainieren.
Außerdem macht es mir sehr große Freude Ihre Entwicklungsprozesse mitzuverfolgen. Also auf den Punkt gebracht, ich bin überaus zufrieden. Ich hätte nie gedacht, dass es so viele talentierte Leute gibt.
Alle meine Schüler teilen mit mir die gleiche brennende Leidenschaft für das Wrestling.
Viele kommen von weit her, wie z. B. vom Bodensee, von Bad Tölz, Gera, Bonn, Köln, Eschwege usw., und nehmen jede Woche die An- und Abreise-Strapazen auf sich um an meinem Wrestling – Training teilzunehmen. Ich bin sehr stolz auf meine Schüler.
Wrestling-Informer.de: Im europäischen Wrestling trainierten sich viele Wrestler untereinander. Nun bist auch du in dieses “Geschäft” eingestiegen. Meinst du, dass sich künftige Pro-Wrestler bei dir, einem ehemaligen WCW-Star mit großer internationaler Erfahrung, besser in das Business einfinden können, als bei Seminaren im Rahmen lokaler Promotions?
Alex Wright: Ein Seminar alleine macht noch keinen Pro Wrestler. Es ist sehr wichtig regelmäßig über einen langen Zeitraum zu trainieren um ein erfolgreicher Pro Wrestler zu werden.
Mit meiner Pro Wrestling School – The Wright Stuff, gebe ich dem Wrestling – Interessierten, genau das was er braucht um erfolgreich zu sein. Ich gebe dem Wrestling – Interessierten eine Plattform, um regelmäßig in einem professionell und kompetent geführten Wrestling – Training mitzumachen. In diesem Training setze ich all meine jahrelange internationale Berufserfahrung ein, um meinen Schüler das bestmöglich Training zu bieten. Meine Schüler werden Schritt für Schritt an den Beruf des Pro Wrestlers herangeführt. D.h. es werden nicht nur Moves und Griffe trainiert, sondern auch die individuelle Kampfstil – Entwicklung, die Gimmick-Entwicklung, arbeiten mit fester und beweglicher Kamera, Interview-Techniken, Promos, „Ringpsychologie“ (sehr wichtig!), Vertragsmanagement und noch vieles mehr.
Ich möchte, dass meine Schüler bereit sind, wenn sie in den Ring steigen. Egal, ob es in Europa oder für die WWE oder TNA in den USA ist.
Eine seriöse Schule und ein kompetenter Trainer sind das Wichtigste für jemanden der diesen schönen Beruf lernen möchte.
Wrestling-Informer.de: In wie fern unterscheidet sich deine Pro Wrestling School von diversen Seminaren? Wieso sollte man “The Wright Stuff” aufsuchen, wenn man den Traum hat, das professionelle Wrestling zu erlernen?
Alex Wright: Mein Ziel ist es neue Talent für das Wrestling zu finden und zu fördern.
Wenn sich jemand für den Wrestlingsport interessiert und diesen gerne erlernen will, sollte er, bevor er bei irgendeinem Seminar oder bei einer Schule trainiert, Auskünfte über den Trainer sammeln. Der Trainer sollte jahrelange internationale Berufserfahrung haben und ein Vollzeit Pro Wrestler sein. Natürlich ist zu erwähnen, dass ich der einzige deutsche Wrestler und einer der wenigen Europäer war und bin der jemals bei einer der weltgrößten, zeitweise die weltgrößte Wrestlingliga (WCW) unter Vertrag stand und das für neun Jahre. Außerdem hielt ich in dieser Zeit den WCW Cruiserweight Champion, WCW World Television Champion und den World Tag Team Champion Titel. Ich habe im Jahr bis zu 350 Kämpfe absolviert auf der ganzen Welt. Ich bin sehr vertraut mit dem TV-Wrestling, da ich regelmäßig bei den Live TV-Shows Nitro und Thunder und bei unzähligen PPV aufgetreten bin.
Wrestling-Informer.de: Auf ProWrestlingSchool.de gibt es zahlreiche Bilder zu diversen Schülern. An wie vielen Besuchern konnte sich “The Wright Stuff” schon erfreuen? Konntest du schon potenzielle “Stars” für die Zukunft ausmachen? Rechnest du dir, bzw. deinen Schülern Chancen darauf aus, dass sie es später auch einmal in das internationale Wrestlinggeschäft schaffen?
Alex Wright: Die Bilder auf meiner Internetseite sind nur ein Bruchteil von den tatsächlichen Teilnehmern. Es sind sehr viel mehr. Nicht jeder möchte in das Internet gestellt werden. Außerdem werden nur Bilder von Teilnehmer auf meine Internetseite gestellt, die regelmäßig wöchentlich trainieren.
Das internationale Geschäft ist das Ziel. Meine Schüler wollen alle Voll-Profi werden. D.h. sie müssen International arbeiten um genug Geld zu verdienen. Außerdem, nur so bekommt man genug Erfahrung, um sich stets zu verbessern.
Ich habe definitiv potenzielle “Stars“ für die Zukunft in meiner Schule gesichtet. Und ich hoffe, dass sie das Wrestling – Business richtig aufmischen.
Wrestling-Informer.de: Erkläre den Lesern doch mal wie die einzelnen Seminare aufgebaut sind. Was unterscheidet beispielsweise das sogenannte “Basic” Seminar vom “Advanced” Seminar oder dem “Pro” Seminar?
Alex Wright: Wie schon vorher erwähnt. Ich führe meine Schüler Schritt für Schritt an den Beruf des Pro Wrestlers hin. D.h. die Seminare sind auch so aufgebaut. Im einem „Basic“ Seminar wird Kraftausdauer, Kraftaufbau, Kondition, Koordination, Körperkontrolle, das richtige Falle aus verschiedenen Situationen, einfache Griffe und Würfe (z. Armbar, Body Slam oder Drop Kick), Reversals und arbeiten (z. B. Running the Ropes) mit den Seilen trainiert.
In einem „Pro“ Seminar werden komplexe Griffe und Würfe, Entwicklung des individuellen Kampfstils, Interview-Techniken, eigene Gimmick-Entwicklung, High Flying, High Risk Moves, Power Moves und natürlich Ringpsychologie trainiert und gelernt.
Wrestling-Informer.de: Unterteilt wird das Wrestling bei dir in zwei Abschnitte: Gruppentraining und Einzeltraining? Welche Trainingsform ist für welche Art von Schüler geeignet? Sollten Beginner direkt ein Einzelseminar bestreiten oder doch lieber mit seinem Gruppentraining beginnen?
Alex Wright: Der Unterschied zwischen Einzel- und Gruppentraining ist, das beim Einzeltraining max. 2 Teilnehmer trainiert werden und somit meine volle Aufmerksamkeit ausschließlich nur diesen beiden Teilnehmer gilt. Dadurch wird sehr intensiv trainiert. Deswegen kostet es auch mehr als das Gruppentraining. Beim Gruppentraining können bis zu 10 Teilnehmer trainieren. Ich halte meine Gruppen aber eher kleiner, bis eher 6 Schüler. Da ich möchte, das meine Schüler das Wrestling optimal lernen können. Diese Training ist für Wrestling-Interessierte wo die finanzielle Lage nicht ausreicht für ein regelmäßiges Einzeltraining. Gelernt wird aber das Gleiche, egal ob man ein Einzel- oder Gruppentraining macht.
Wrestling-Informer.de: Einmal angenommen, ein Schüler hat bereits bestimmte Vorstellungen über seinen Wrestlingstil; Ist es möglich darauf einzugehen? In wie weit kann ein Schüler selber entscheiden, was er trainiert?
Alex Wright: Ich bin ratgebend Tätig und helfe meinen Schülern ihren eigenen Stil zu finden. D.h. wenn ein 55 Kilo Schüler einen Powerhouse – Kampfstil wie ein 150 Kilo Wrestler machen möchte, ist es meine Pflicht ihm zu sagen, dass es nicht machbar ist. Es ist ein miteinander zwsichen Trainer und Schüler den passenden Kampfstil für den Schüler zu finden.
Allerdings entscheidet der Trainer, was in welcher Reihenfolge trainiert wird.
Wrestling-Informer.de: Gibt es allgemeine Voraussetzungen für künftige Schüler?
Alex Wright: Eigentlich nicht. Der Wrestling – Interessierte macht ja kein Try – Out, sondern er kommt in meine Schule um es zu lernen. Deswegen heißt es ja auch Pro Wrestling School. Ich stelle mich auf jeden neuen Teilnehmer individuell ein. Was der zukünftige Teilnehmer aber haben sollte, ist die Leidenschaft und den Respekt für den Sport, ansonsten wird er das Training nicht durchhalten.
Minderjährige brauchen die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten.
Wrestling-Informer.de: Wie würdest du deine Pro Wrestling School selber beschreiben?
Alex Wright: Die richtige Anlaufstelle um das Wrestling professionell zulernen.
Wrestling-Informer.de: Lass uns gegen Ende noch einmal in die allgemeine Wrestlingwelt eindringen. Beginnen wir mit deiner persönlichen Vergangenheit. Deine Karriere startete bereits 1991 im zarten Alter von 16 Jahren. Kannst du dich an den Moment noch erinnern, als du zum ersten Mal vor Publikum bei der CWA im Ring standest?
Alex Wright: Natürlich. Ich war wahnsinnig aufgeregt. Ich wollte meinen Vater nicht enttäuschen und natürlich auch nicht das Publikum. Dies war mein erster Profi – Kampf, mein Traum hatte sich endlich erfüllt.
Der Kampf ist damals super gelaufen und ich war überglücklich.
Wrestling-Informer.de: Du hast in Ländern wie Japan oder den USA gearbeitet. Unter Anderem bist du für New Japan Pro Wrestling angetreten. Dein Run bei World Championship Wrestling ist sowieso jedem Fan ein Begriff. An welche Zeit erinnerst du dich persönlich lieber zurück?
Alex Wright: New Japan hat mir sehr gut gefallen, da sehr dort viel Wert auf das Wrestling gelegt worden ist.
Trotzdem hat mir der USA Aufenthalt auch super gefallen. Ich konnte sehr viele gute und negative Erfahrungen in dieser Zeit machen. Ich konnte sehr viel fürs Leben lernen. Ich glaube, die schönste Zeit war die Anfangszeit in der WCW. Es waren max. 25 Wrestler unter Vertrag und es gab fast keine Backstage-Politics.
Wrestling-Informer.de: Wir führten bereits einmal ein Interview zusammen. Damals sagtest du wortwörtlich, dass es die letzten 1 ½ Jahre in der WCW nicht mehr auszuhalten war. Wie würdest du heute handeln, wenn du die Macht über eine ähnliche Promotion hättest?
Alex Wright: Ich hätte viele Alt-Stars gefeuert und Vince Russo gleich mit dazu.
Wrestling-Informer.de: Ebenso sagtest du, dass Vince Russo unter Anderem Schuld daran sei, dass es die WCW nicht mehr gibt. In wie fern hat er dazu beigetragen, dass es im Jahre 2001 schließlich zum Untergang der WCW kam?
Alex Wright: Meiner Meinung nach hat er mit seinen wirklich schlechten Storylines die WCW in den Ruin getrieben.
Wrestling-Informer.de: Vince Russo ist auch heute noch ein Name, der die Lager der Fans spaltet. Oftmals wird die aktuelle Situaiton bei TNA deswegen auch mit der damaligen Situation der WCW (gegen 2001) verglichen. In wie fern trifft dies zu?
Alex Wright: Momentan macht die TNA die gleichen Fehler wie die damalige WCW. Vince Russo ist zu anfällig für die Vettern-Wirtschaft.
Wrestling-Informer.de: Ein Name, der heute sehr oft bei den Fans des Independent-Wrestlings erwähnt wird, ist Gabe Sapolsky. Sapolsky kümmert sich hauptsächlich um Ring of Honor und Full Impact Pro. Kannst du dir eine Meinung über ihn bilden? Auch Paul Heyman genießt immernoch großen Zuspruch bei den Fans. Wen siehst du insgesamt zur Zeit als “führenden” Booker im Professionell Wrestling?
Alex Wright: Ich kenne Gabe Sapolsky nicht und daher kann ich mir kein Urteil über ihn erlauben. Allerdings finde ich ROH super.
Wrestling-Informer.de: Ring of Honor habe ich bereits kurz angeschnitten. Bist du der Meinung, dass die Promotion mit dem aktuellen Format auf Dauer erfolgreich sein wird? Unregelmäßige Pay Per Views aber ohne feste TV Show?
Alex Wright: Falls ROH den Mainstream Fan erreichen will, müssen sie regelmäßige PPV abhalten und eine feste TV Show haben. Ansonsten ist die weitere Expansion gefährdet.
Wrestling-Informer.de: TNA griff zu Beginn der Promotion zu einem völlig neuen Mittel: Man veranstaltete Weekly Pay Per Views. Kann man mit dieser Art, Shows zu veranstalten, dauerhaft erfolgreich sein?
Alex Wright: Meiner Meinung nach nicht, da es sehr aufwendig ist eine PPV zu veranstalten.
Wrestling-Informer.de: Du engagierst dich nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für das Wrestling im Internet. Oft liest man Interviews mit dir oder anderen namenhaften Wrestinggrößen. Wieso ist das Internet über die Zeit solch ein wichtiger Faktor für die Companies geworden, dass mittlerweile auch schon Storylines virtuell gefördert werden?
Alex Wright: Das Internet nimmt in immer mehr private Haushalte Einzug. Das Wrestling Business reagiert auf diesen Trend um an möglichst viele Wrestlingfans zukommen. Vor allen bei Jugendlichen ist das Internet sehr verbreitet. Die Jugendlichen sind die Fans von morgen.
Wrestling-Informer.de: Eine letzte Frage bleibt noch offen, die unsere Leser mit am meisten interessiert: Besteht die Möglichkeit, dich noch einmal aktiv im Ring zu sehen? Sei es in Amerika, Asien oder “nur” Europa?
Alex Wright: Momentan möchte ich mich voll und ganz auf meine Wrestlingschule konzentrieren.
Allerdings kann ich mir auch sehr gut vorstellen wieder aktiv zu werden, da ich das Wrestling liebe.
Wrestling-Informer.de: Dann Danke ich dir nun herzlich für dieses Gespräch und wünsche dir viel Glück für die Zukunft.
Alex Wright: Ich bedanke mich für das professionell geführte Interview und wünsche dem Wrestling-Informer auch sehr viel Erfolg in der Zukunft. Keep up the good work!