Kurz gemosert… #108

„Kurz gemosert…“ beschreibt die Welt des Mainstream-Wrestling mit den Augen eines meckernden „Smart Marks“. Jeden Mittwoch spricht Manuel Moser in der wohl umstrittensten Wrestling-Kolumne aller Zeiten Dinge und Tatsachen an, welche sich manch einer vielleicht nicht traut auszusprechen oder die es aus den Tiefen der „Smart Mark“-Fangemeinde nicht an die Öffentlichkeit schaffen. Harte Worte und eventuelle Spoiler inbegriffen.

Ich kann dazu nur sagen: „Es klingt etwas besser als letzte Woche, das wäre aber so als wenn ich sagen würde, dass der Haufen den ich heute gekackt habe besser riecht als der Haufen den ich gestern abseilte. Mist bleibt halt Mist.“
Vielen Dank an Asperger Crow für diese schöne Einleitung…

Dieses hirnverbrannte Stück Scheiße!
Entschuldigung ihr wisst ich bin eigentlich ein besonnener Mensch, aber was sich World Worst Entertainment da seitdem ich im Urlaub war leistet ist echt unter aller Sau.
Es ist frustrierend. Da macht man EINMAL etwas richtig. Nur EINMAL etwas Mutiges. Nur EINMAL. Wirklich nur EINMAL. Und zwei Wochen später ist alles wieder beim alten. Wie damals, als man Cena im Zuge der ersten NXT-Storyline feuerte und er danach trotzdem weiterhin in jeder WWE-Sendung auftrat als wäre nichts gewesen. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Cena wurde beim Summerslam zerstört. Das war ja nicht mal ein klassischer Squash der nur wenige Minuten dauert. Dies war ein halbstündiges Jobber-Match aus den Neunzigerjahren. Nur, dass es sich beim Gegner des Superstars Brock Lesnar nicht um Barry Horowitz, Jim Powers, Brooklyn Brawler, Damien Demento, Duane Gill oder Zack Ryder handelte, sondern um den unumstrittenen Topstar der Wrestling-Neuzeit John „SchleWaZ“ Cena. Noch nie hat man Cena so chancenlos dargestellt. Noch nie hat der Mann der noch nie in seiner WWE-Karriere aufgegeben hat (außer als er zwar auch schon John Cena war und diese dummen Hosen an hatte, sich jedoch noch keine Sau für diesen Idioten interessierte) so clean und so deutlich verloren. Eine ähnliche Tracht Prügel hat in 2014 sicherlich nur Christy Mack eingesteckt. Die Reaktionen der Zuschauer darauf waren eindeutig. Sie liebten es. Sie verabschiedeten John Cena in den Ruhestand. Endlich eine Ablösung. Endlich fängt WWE an jemand neuen aufzubauen und nutzt dieses momentan ungeheuerliche Standing von Brock Lesnar dazu ein neues Gesicht over zu bringen. Hinzu gibt man Cena die Chance eine Pause einzulegen und eventuell ein wenig an seinem On-Air-Charakter zu feilen. Und plötzlich taucht die männliche Barbie-Puppe wieder auf plattet mal ganz nebenbei die gesamte Wyatt Family. Gerade Bray Wyatt hat diese Aktion bekanntlich am meisten geschadet, da man diesen kurz zuvor erst wieder von seiner Fehde mit Cena rehabilitiert hatte, indem man ihn Chris Jericho zerstören ließ. Daraufhin fällt Vince McMahon dann plötzlich ein, dass man bei WWE offenbar einen Mangel an glaubwürdigen Uppercardern hat. Manchmal muss man eben erst von einem Auto überfahren werden um zu merken, dass es auf einer Autobahn keinen Zebrastreifen gibt. Nun könnte man meinen, dass man das Steuer herum reißt und versucht eine breitere Spitze aufzubauen. Aber nicht wenn man alt und senil ist, denn Cena hat am Montagabend so ziemlich den kompletten Rest an halbwegs glaubwürdigen Heels im WWE-Roster in die ewige Verdammnis geschickt. Somit steht man bei WWE nun nicht nur da wo man vor und nach dem Summerslam stand, sondern ist eigentlich noch viel weiter davon entfernt auch nur im Ansatz einen glaubwürdigen Herausforderer für Brock Lesnar zu haben. Auch wenn Vince McMahon das denkt, aber so schnell vergisst ein WWE-Fan nicht und gerade das Match Lesnar/Cena beim Summerslam wird für immer präsent sein. Egal wie stark sie ihn jetzt auch wieder darstellen möchten, er wirkt nicht mehr wirklich gefährlich und im Grunde MUSS Lesnar Cena bei Night of Champions wieder klar und deutlich besiegen. Einige werden jetzt vielleicht aufschreien und sagen, dass Roman Reigns doch das Standing hat, um gegen Lesnar anzutreten. Dem muss man jedoch entgegen halten, dass Reigns bisher zwar unbezwingbar gebookt wurde, er jedoch noch nicht mal eine wirklich längere Fehde aufweisen kann in der er sich mal präsentieren konnte. Reigns hat im Prinzip schon die billigen Pump-Schuhe von Cena an und darf auch schon nur drei Moves zeigen, aber er fühlt sich noch sehr nach Midcard an und ich kann mir nicht vorstellen, dass man ihn vor dem nächsten Jahr in eine Fehde mit Cena oder Lesnar steckt. Man stelle sich mal vor, Cena würde Lesnar bei Night of Champions tatsächlich schlagen und zum sechzehnten Mal Champion werden. Das komplette Jahr 2014 mit dem Aufbau von Lesnar als unbesiegbares Monster der den Undertaker bei Wrestlemania schlägt und John Cena in einer Weise vermöbelt wie wir es noch nie erlebt haben wäre komplett für die Füße gewesen und nur dazu da mal wieder das Schoßhündchen von Vince McMahon über alles und jeden zu stellen. Dieses dumme amerikanische „Wir geben niemals auf“-Image zieht nur noch in der Hose von Vince McMahon.
Und in der nächsten Woche dann Chris Jericho und Bray Wyatt im Käfig, sowie Orton schon wieder gegen Reigns… Das ist wie Sky. Jeden Tag, jede Woche dasselbe und das alles für einen völlig überzogenen Pauschalbetrag. Die WWE-Fans in der Halle rufen ja im Prinzip schon genau das was alle anderen denken: „Nein! Nein! Nein!“.
Die beiden wohl größten Absteiger in der Geschichte des Wrestling, The Miz und Dolph Ziggler, kloppen sich ja seit Neustem um den mit Abstand am meisten an Prestige verlorenen Titel im Wrestling seit Menschengedenken. Und man zieht halt echt die komplette 08/15-Storyline durch. Inklusive dem typischen MizTV wo der Gegner natürlich eingeladen wird, damit man am Ende die Einrichtung demolieren kann. So macht man das in den USA. Man lädt sich in sein Zuhause oder seine Sendung immer nur Leute ein die man abgrundtief hasst und wo eine körperliche Konfrontation unumgänglich ist.
Und wie mir dieser Hollywood-Charakter von Miz auf die Nüsse geht. Schon tausend Mal gesehen und noch nie war es interessant. Auch gerade weil es sich hier halt nicht mal um wirkliche Schauspielerei handelt. Da bekommt ja der Film von Hornswoggle mehr Aufmerksamkeit. Von Batista in „Waschbären of the Galaxy“ ganz zu schweigen. Wobei der natürlich auch da rein passt. Einen Muskelberg der meint er wäre der Coolste spielt Batista ja auch im richtigen Leben. Den Angeber. Das Großmaul. Den Lappen wenn es mal um eine richtige Auseinandersetzung geht. Bei mir würde der keine drei Sekunden auf den Beinen bleiben.
Jedenfalls freut es mich zumindest für Dolph Ziggler, dass er offenbar doch nochmal eine Chance bekommt zu zeigen, dass er auch mal drei Wochen ohne Gehirnerschütterung durcharbeiten kann. Als wirklichen Star habe ich ihn sowieso nie wahrgenommen. Eher so ein Mr. Perfect. Macht einen auf cool, ist gut im Ring, aber für den Main Event eine zu große Wurst als Gesamtpaket. Genau wie The Miz. Deswegen waren beide auch schon World Champion.
Einer der offenbar, weil er ein All American zu sein scheint, was auch immer das sein mag, wieder gut im Rennen ist wenn es um einen kleinen Push geht ist Jack Swagger. Nachdem er und bildlich mit ihm sein ganzes Heimatland vom Rusev-Russen zerstört wurde darf er sich nun mit dem wohl hässlichsten Menschen der Welt herumärgern und ihm bei seinem langweiligen Gelaber zuhören. Ich weiß ja nicht, aber Leute wie Bo Dallas oder auch Adam Rose sind doch reine Zeit- und Geldverschwendung. Anstatt Swagger und Cesaro mal in eine anständige intensive Fehde zu stecken verballert man lieber irgendwelche NXT-Schwachmaten, um drei Stunden Sendezeit voll zu bekommen. Bei Swagger und Cesaro hätte man genauso gut einen kleinen Kampf der Nationen unter Einbeziehung politischer Hintergründe nutzen können, um der Storyline ein wenig Tiefe zu geben. Aber das wäre für das minderjährige amerikanische Publikum wohl zu hoch gewesen. Warum nicht eine „Best of 7“-Matchserie zwischen den beiden? Bei den Weeklys natürlich und dem Finale bei einem PPV.
Da schickt man lieber Bo Dallas raus und lässt ihn drei fiktive Schicksale erlügen. Ich möchte nicht wissen wie lange ein hochbezahlter Writer an diesen drei Biografien gesessen hat…
Und der dicke Russe darf sich jetzt also an Mark Henry versuchen. Ich bin echt mal gespannt wo das mit ihm hinläuft. Eins ist klar. Sobald er die erste Niederlage kassiert wird er durchgereicht. Aber ob das schon gegen Mark Henry sein wird wage ich zu bezweifeln. Den sehe ich eher in einer Fehde mit Big Show. Vielleicht baut man Rusev ja zur Abwechslung mal nicht für Cena, sondern für Reigns auf. Oder gar als Übergangsgegner für Lesnar. Wäre mal eine Abwechslung.
Kommen wir nun zum eigentlichen Main Event. Wie bei der Familie Levesque Zuhause haben bei der WWE im Moment ja auch die Damen die Hosen an. Nur, dass man sie nicht mehr in das den Abend abschließende Programm einbindet. Ähnlich wie das im Sexleben von Hunter der Fall ist, denn mit Popo-Schmerzen kann der mehrfache World Champion immer so schlecht einschlafen. Und diese Diva-Storyline wird immer mehr zum „Pain in the Ass“-Faktor der Shows.
Vielleicht liegt es daran, dass mich Weiber-Wrestling nicht interessiert, vielleicht aber auch daran, dass ich immer wegschaue wenn die Bellas auftreten weil ich sonst einen Kotzreiz bekomme, da ich dabei immer an Sex mit Ziegen oder John Cena denken muss. Es ist keine Überraschung, dass WWE in der Alten von Cena (wer auch immer das von den beiden sein mag) den wirklichen Star unter den Bellas sieht und die andere (wer auch immer jetzt die schon wieder ist) sich schon mal um eine frühe Berentung kümmern sollte. Was mit einem Krüppel als Ehemann natürlich nicht einfach wird. Am Ende muss sie vielleicht doch wieder auf den Strich gehen wie während der High-School als sie jeden Tripper für ihre Schwester abgefangen hat. Aber auch das hat sie bis heute niemandem erzählt… Man riecht es aber wenn sie an einem vorbeiläuft. Ab da weiß ich dann immer welche Bella welche ist. Aber dann ist es mir so egal, dass ich schon wieder die Vornamen vergessen habe.

Für Kritiken jeglicher Art stehe ich gerne im Forum von Wrestling-Infos.de, unter kurzgemosert@gmail.com oder auf Twitter zur Verfügung.

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