Kategorie | W-I Kolumnen

Kurz gemosert… #102

25.06.14, von "Manuel Moser"

„Kurz gemosert…“ beschreibt die Welt des Mainstream-Wrestling mit den Augen eines meckernden „Smart Marks“. Jeden Mittwoch spricht Manuel Moser in der wohl umstrittensten Wrestling-Kolumne aller Zeiten Dinge und Tatsachen an, welche sich manch einer vielleicht nicht traut auszusprechen oder die es aus den Tiefen der „Smart Mark“-Fangemeinde nicht an die Öffentlichkeit schaffen. Harte Worte und eventuelle Spoiler inbegriffen.

Are you ready for a reboot!?
COMMUNITY!!! I SAID!!! ARE!!! YOU!!! READY!!!!!!!!

Warum glaubt eigentlich jeder, dass man mit der Devise „Alles auf Anfang“ oder „Back to the Roots“ bzw. im Fall von Total Nonstop Action „Zurück in die Vergangenheit“ mehr Erfolg haben wird als vorher? Und dann auch noch mit der Vergangenheit anderer Promotions, denn das was TNA da gerade veranstaltet hat nichts mit der eigenen Identität oder der eigene Geschichte zu tun. Das ist WCW. At it’s best. Where the big boys play! Nur, dass WCW keine eigene Hall of Fame hatte die gespickt mit Namen anderer Promotions war, sondern nur einen Hall of Blame der regelmäßig volltrunken zu Arbeit erschien, in Ric-Flair-Manier auf Kosten anderer das Leben genoss und sich das Gehirn von jeglichen Substanzen die ihm Kevin Nash auf dem Schwarzmarkt besorgte zerfressen ließ. Heute wohnt er gemeinsam mit anderen gescheiterten Drogenopfern in der Villa eines Yoga-Lehrers und bestellt sich heimlich Pizza auf den Namen „Willy Tanner“, während er vergisst, dass irgendeine Turnhallen-Promotion ihn vor vier Stunden auf einer Veranstaltung erwartet hat, damit er dort als abschreckendes Beispiel für Jugendliche dient die mit dem Gedanken spielen Wrestler zu werden.
„Don’t try this at home!”
Nein, WCW hatte eher eine Hall of Fame bestehend aus lauter NWA-Wrestlern die heute keiner mit WCW in Verbindung bringen würde, da sie beinahe alle vorher oder nachher das Rampenlicht von WWE betraten.
Aber bleiben wir erst einmal bei TNA. Es ist ja wirklich nichts dagegen einzuwenden wenn man dort meint man müsse zurück zu alten Ufern. Man wird wohl den klassischen TNA-Ring zurückbringen und eventuell wieder einen größeren Fokus auf die X Division legen. Aber warum zur Hölle macht man es dann nicht richtig und bleibt vorher nochmal kurz im TNA-Zeitalter von Hogan und Bischoff stehen, um Leute zurückzuholen von denen man sich erhoffte sie zukünftig wenn dann nur noch in der oben schon angesprochenen Yoga-Schule zu sehen. Jede Woche kommt ein neues altbekanntes Gesicht zurück in die Shows. Somit haben wir nach MVP und Bobby Lashley nun bald auch wieder das Vergnügen mit Rhino, Tommy Dreamer und Matt Hardy.
Apropos MVP. Schon genial. Erst holt man den Kerl als Face unter großem Tamtam ohne festen Vertrag in die Shows und lässt ihn gegen die Heel-Dixie-Carter fehden, nur um ihn kurz darauf selber zum Heel turnen zu lassen und ihn dann sofort zu degradieren, damit Kurt Angle wieder eine Rolle in den Shows haben kann die es ihm erlaubt ein paar Wochen verletzungsfrei zu überstehen. Und was macht er? Als erstes nimmt er zwei ehemalige ECW-/WWE-Legenden in die Hall of Fame auf und dann macht er aus Willow einfach mal so wieder Jeff Hardy. Was dahinter steckt dürfte wohl klar sein. Man möchte mit dem Namen „Jeff Hardy“ die nächsten Tapings hypen und eventuell entweder die Hardy Boys wiedervereinen oder die gefühlt dreiundsiebzigste Bruderfehde starten.
Im Hinblick auf Destination X 2014 scheint man die PPV-Verkaufszahlen ankurbeln zu müssen. Nicht anders ist es zu erklären, warum man den X Division Championship einfach mal so wechseln lässt. Hier spielt offensichtlich einfach die Rückkehr der „Option C“ eine Rolle und man benötigt nun jemanden der den aktuellen WCW Television Champion Bobby Lashley glaubhaft herausfordern kann bzw. einen „Draw“ für die Show darstellt. Nun hat man auf Grund der Personalpolitik keinen anderen der in die X Division passt und gleichzeitig auch mal kurzfristig im Heavyweight-Programm einspringen könnte, außer eben Austin Aries.
Überhaupt ist genau das das größte Problem dieser bescheuerten „Option C“. Die X Division ist traditionell eigentlich eher für schmächtige, kleine, technisch starke Wrestler gedacht. Mit solchen Leuten kann man aber laut Fachleuten wie Hulk Hogan, Eric Bischoff, Vince McMahon und Dixie Carter im Mainstream Wrestling kein Geld machen, weshalb der Fokus im Main Event immer auf „Monster“ und/oder „Entertainer“ liegt. Zumindest darf man nicht unter hundertzwanzig Wrestling-Kilo wiegen. Somit schließen sich „Option C“ und TNA World Heavyweight Championship im Grunde genommen gegenseitig aus. Aber Austin Aries ist eben etwas Besonderes. Den kann man trotz seiner fünfundsechzig Kilo und einszwanzig Körpergröße, was übrigens eine starke Adipositas bedeuten würde, trotzdem in den Main Event stecken. Egal ob er einen Finishing Move hat den er gegen die Hälfte des Main-Event-Rosters von TNA nie und nimmer zeigen kann. Aries hat das geschafft was vor ihm kaum jemand geschafft hat, nämlich Christy Hemme mittels seines Gemächts beinahe zum Kotzen gebracht. Sie steht ja eigentlich auf Pimmel im Gesicht. Aber eben nur von Steroidebombern.
No Veggie!

WWE bewegt sich mit großen Schritten auf Money in the Bank 2014 zu und hat eben mal das zweite Ladder Match mit acht Namen vollgeklatscht. Einer uninteressanter als der andere. Fehlt im Prinzip nur noch Heath Slater. Oder El Tortilla. Das darf man aber nicht so laut sagen, sonst kommt Vince McMahon noch auf dumme Gedanken. Ein Ladder Match nur mit Comedy-Midgets. Hornswoggle, El Torito, Dink, Wink, Pink, Queazy, Cheezy, Sleazy und Rey Mysterio kämpfen um die Kreditkarte von Doug Heffernan.
„Harharhar!!! That would be great!!! Call that fat guy from that bullshit IPS sitcom thing and give’em few million dollars for being an idiot on live tv and ppv! I am a genius!!!“
Jedenfalls haben wir nun zwei Ladder Matches. Eins um den vakanten Championship und ein „traditionelles“ um den Koffer den dann einer mit sich herumschleppen muss. Solch eine Konstellation schreit natürlich förmlich danach, dass der Kofferträger seinen Koffer noch am selben Abend einlöst, sobald der neue Champion völlig fertig am Boden liegt und nur noch an den Feierabend denkt. Wobei mir ein Szenario am besten gefallen würde. Nämlich, dass der WWE World Heavyweight Championship an diesem Abend wieder „gesplittet“ wird und am Ende zwei Champion KO am Boden liegen. Der neue Kofferträger könnte sich dann aussuchen wen er pinnt und eventuell mit dem anderen Champion gemeinsame Sache machen. The Shield könnten sich so doch wieder vereinen und als der große Gewinner aus dieser Maskerade herausgehen. Jedoch ist die Zeit bis zum Summerslam nicht mehr allzu lang und WWE braucht jemanden der an diesem Abend gegen Brock Lesnar um den wichtigsten Titel der Promotion antritt. Da passt so eine große Fehde nicht mehr rein. Somit lautet mein Tipp diesbezüglich ganz klar John Cena, der den Championship bzw. beide Championships bis zum Summerslam tragen wird.
Sowas aber auch. Da hätte man die Chance etwas Großes zu bringen und man darf es wegen Brock Lesnar nicht verwirklichen. Das hatten wir in diesem Jahr doch schon Mal oder? Batista sollte auch zurückkehren und gleichmal alles gewinnen was es gibt. Damals hat man den Kurs gewechselt und alles über den Haufen geworfen. Jetzt ist der Titel vakant und Batista weg. Wir können also davon ausgehen, dass WWE solche langfristigen Pläne zukünftig nicht mehr abändert, sondern stur das geplante Programm durchzieht oder auf Nummer sicher geht. Und das heißt in neunzig Prozent der Fälle eigentlich immer „John Cena“.

Für Kritiken jeglicher Art stehe ich gerne im Forum von Wrestling-Infos.de oder unter kurzgemosert@googlemail.com zur Verfügung.




11 Antworten auf „Kurz gemosert… #102“

EateroftheWorlds sagt:

Ich glaub es nicht…TNA kommt noch vor WWE und hat einen längeren Text…WNUder geschehen.

EateroftheWorlds sagt:

Fuck ich meine natürlich Wunder !!

Booker DeWitt sagt:

Toll gemacht – weiter so!!! Genau so gefällt mir die Kolumne: Kritisch auf den Punkt! Und die kleinen Spitzeleien dazu sind genial! So muss dass!!! 🙂

RealBadGuy sagt:

John Cena, dass Maß aller Dinge.

Bald hat er seine eigenen Memoiren mit dem Titel:
Huslte, Loyalty, Respect – The Amazing life of John Cena.
Never give up.

Im WWE Store für nur 80€ erhältlich.

Psy03 sagt:

„Ein Ladder Match nur mit Comedy-Midgets. Hornswoggle, El Torito, Dink, Wink, Pink, Queazy, Cheezy, Sleazy und Rey Mysterio kämpfen um die Kreditkarte von Doug Heffernan“.

Har har! Echt geilo!

Bei der Nummer mit Kevin Nash und der Pizzabestellung dachte ich, es ist ein Fakt (wirklich denkbar), bis mir wieder einfiel das Willy Tanner ja der Serienvater von Alf ist. 😛

Sehr nice alles!
MITB ist gar nicht soooo schlecht angesetzt, ich fürchte aber auch das es die WWE mal wieder (wie fast immer) verkackt.
Das Dolph Ziggler nie was werden darf, weil er zu verletzunganfällig ist, finde ich von Monat zu Monat unrealistischer, wenn man weiß was und immer sieht, dass er die härtesten Bumps nimmt.
Aber wahrscheinlich hat er halt nicht von Triple Aged die härtesten Bumps genommen. 😛

Solid sagt:

DEUTLICHE Steigerung.
Nach den katastrophalen letzten Ausgaben, scheint es wieder besser zu werden.
Interesse an kommenden Ausgaben stieg wieder, abwarten.

Base sagt:

Letzte Woche habe ich kritisiert, heute kann ich sagen das es mir wieder gut gefallen hat! Macht Spaß deine Kolumne zu lesen ohne würgen zu müssen 😉 Mach genau so weiter!

Tampa sagt:

Nachdem ich mir letzte Woche gesagt habe, das ich einen grossen Bogen um die Kolumne machen werde ( Wortwahl war wirklich schlecht), so froh bin ich, daß ich nun doch wieder reingeschaut habe. Das war spaßig zu lesen ( vor allem der Abschnitt um MITB, wobei ich Heath Slater dort gerne teilnehmen sehen würde:) ) und ich freue mich, wenn es so weitergeht.

Mondstaublicht sagt:

Kein Geficke…Kein Gefotze…??
Wer schrieb denn diese KOLUMNE?!

Ein guter Mann jedenfalls…!

jerichshow sagt:

Summps ab! … ähh ich meine
Dumms upp! … ne sorry ich wollte sagen
Thumbs up!

hornswoggle-fan sagt:

Weichei Style… meine Fresse… 🙂

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