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MMA Newsblock vom 20. Juni 2014: Coker neuer Bellator Präsident – Kimbo Slice vor Bellator Engagement? – UFC 173 PPV Buyrate – UFC Fight & Roster Updates

20.06.14, von Oliver "Randy van Daniels" Kmetec

Einleitung

Hallo und Herzlich Willkommen zur neuesten Ausgabe des MMA Newsblocks. Heute gibt es neue Informationen über die neue Bellator Führung um Scott Coker und einige einschneidende Änderungen, die vorgesehen sind. Darüber hinaus scheint auch eine Verpflichtung des populären Kimbo Slice im Bereich des Möglichen. Außerdem gibt es Fight- und Roster Updates der UFC sowie einen Ausblick auf die Buyrates der UFC 173 und UFC 174 PPVs.

Viel Spaß beim Lesen!

UFC

UFC 173 Buyrate – UFC 174 vor katastrophalem Ergebnis

Vor knapp einem Monat fand am 24. Mai in Las Vegas, Nevada der UFC 173: Barão vs. Dillashaw PPV statt. Mittlerweile veröffentlichte der PPV Experte Dave Meltzer auch die ersten Schätzungen für die Buyrate des Events. Laut seien Quellen befindet sich das Ergebnis im Bereich von 200.000 – 215.000 PPV-Käufen. Meltzers Informationen und Schätzung gelten im PPV Geschäft als die genauesten inoffiziellen Quellen. Die UFC veröffentlicht als privates Unternehmen bekanntlich keine offiziellen Zahlen.

Damit würde sich die Buyrate im erwarteten Bereich einpendeln. Bei seinem bisherigen beiden PPV-Events als Champion Renan Barão 310.000 Buys (UFC 165) und 230.000 Buys (UFC 169). Bei beiden Events wurde Barão jedoch in Person von Jon Jones (Light Heavyweight) und Jose Aldo (Featherweight) von einem weiteren Champion unterstützt. Beim UFC 173 PPV verlor Barão bekanntlich seinen Titel an T.J. Dillashaw. Der Amerikaner könnte möglicherweise bei den heimischen Fans einen besseren Stand als der des englischen nicht mächtigen Brasilianers haben.

Für die Buyrate von UFC 174 befürchtet Dave Meltzer übrigens ein katastrophales Ergebnis. Möglicherweise befindet sich die PPV Buyrate sogar unter der 100.000 Grenze, was der UFC zuletzt bei UFC 53 im Jahr 2005 wiederfuhr! Lediglich 5 PPVs lagen seitdem unter der 200.000 Buyrate Grenze. Seine Vermutung stützte Meltzer in seinem letzten Newsletter auf folgende Daten:

Es ist zu früh, um genaue Nummern zu bekommen, aber alle Anzeichen deuten auf ein sehr schlechtes Ergebnis hin. Es wird einen steilen Abstieg im Vergleich zur Buyrate von UFC 173 geben, was bereits eines der schlechtesten Ergebnisse in den letzten 8 Jahren war. Ein UFC PPV erreicht normalerweise zwischen 200.000 und 500.000 Suchanfragen bei Google nach dem Event und gehören damit zu den am meisten gesuchten Begriffen des Landes. Eine schlechte Show erreicht vielleicht auch nur 100.000 Suchanfragen.

Bellators PPV im letzten Monat hat 100.000 Suchanfragen erreicht. Eine große UFC Show kann über 500.000 Suchanfragen erreichen. Die Shows, die sich um die Millionengrenze bei der Buyrate befindet, erreicht zwischen 1 und 1,5 Millionen Suchanfragen. Diese Show (UFC 174) hat weniger als 20.000 Suchanfragen erreicht, was es bei einem PPV noch nie gegeben hat.

Eine Übersicht auf alle TV-Ratings und PPV-Buyrates der UFC erhaltet ihr in unserem Board:

UFC: PPV-Buyrates & TV-Ratings

Fight Updates

UFC Fight Night 44: Lightweight bout – Joe Ellenberger (NEU) vs. James Moontasri (NEU) *Moontasri ersetzt den verletzten Bryan Barberena*
UFC Fight Night 44: Flyweight bout – Ray Borg vs. Shane Howell (NEU) *Howell ersetzt den verletzten Ryan Benoit*

UFC Fight Night 46: Welterweight bout – Cathal Pendred (NEU) vs. Mike King (NEU)

UFC 176: Lightweight bout – Beneil Dariush vs. Tony Martin

UFC Fight Night 49: Featherweight bout – Mirsad Bektic vs. Ernest Chavez

UFC Fight Night 52: Women’s Bantamweight bout – Miesha Tate vs. Rin Nakai (NEU)

UFC 178: Light Heavyweight bout – Jon Jones (c) vs. Alexander Gustafsson *Main Event*

*Mit „NEU“ gekennzeichnete Fighter geben ihr UFC Debüt/Comeback*

In unserem Board bekommt ihr eine Übersicht auf alle kommenden Eventcards:

UFC: Kommende Events

Rosterupdate – Zwei Entlassungen, Eine Vertragsverlängerung

Nach vielen Neuverpflichtungen in den vergangenen Wochen und Monaten wurden kürzlich auch wieder zwei Fighter entlassen. Der bekanntere Name ist sicherlich Brandon Vera. Der 36-Jährige galt spätestens im Jahr 2006 nach seinem Sieg über den ehemaligen UFC Heavyweight Champion Frank Mir als großes Talent und zukünftiger Champion und kündigte vollmundig Titelgerentschaften in der Heavyweight- und Light Heavyweight Division an. Bereits zwei Jahre später befand sich Vera mit drei Niederlagen aus seinen nächsten vier Kämpfen auf dem harten Boden der Realität.

Seine restliche Karriere war ebenfalls von großer Inkonstanz geprägt. Ursprünglich wurde er bereits im Jahr 2011 von der UFC entlassen, jedoch bewahrte ihn ein positiver Dopingtest seines Gegners Thiago Silva vor einer Entlassung. Dieses Mal bewahrte ihn selbst das nicht. Beim UFC 164 PPV im August 2013 verlor er bei seinem Heavyweight Comeback gegen Ben Rothwell, der ebenfalls positiv getestet wurde. Vera beendet seinen UFC Run mit einem Record von 8-7-1NC.

Darüber hinaus erwischte es auch Jason High. Der leistete sich vor zwei Wochen bei der UFC Fight Night 42 in Albuquerque, New Mexico einen kleinen Eklat, als er nach einer TKO Niederlage gegen Rafael dos Anjos aus Protest den Referee Kevin Mulhall schubste. Körperliche Attacken gegen einen Offiziellen sind selbstverständlich verboten, weshalb ihn die New Mexico State Athletic Commission (NMSAC) mit einer einjährigen Sperre und Geldstrafe von 1.900 Dollar bedachte.

Außerdem entschied sich UFC Präsident Dana White nach dem Vorfall dafür, den 32-Jährigen zu entlassen. High beendet seinen zweiten UFC Run damit mit einem 2-2 Record. Zuvor bestritt er bereits im Jahr 2010 einen UFC Kampf, den er gegen Charlie Brenneman verlor. Interessantes Detail: Die Commission änderte nach einer Beschwerde von Ross Pearson nicht das Ergebnis dessen Kampfes gegen Diego Sanchez. Der Hometown Hero Sanchez hatte eine kontroverse Split Decision gewonnen, obwohl sämtliche Journalisten und Fans Pearson als Sieger gesehen hatten. Laut der Commission erlauben die eigene Regeln keine Ergebnisänderungen.

Der Brasilianer Paulo Thiago bleibt der UFC hingegen noch etwas länger erhalten. Der 33-Jährige Veteran ist den meisten Fans noch durch seinen überraschenden Debütsieg gegen Josh Koscheck im Jahr 2009 in Erinnerung. Seitdem verlief sein UFC Run allerdings sehr durchwachsen. Zuletzt verlor er vier von fünf Kämpfen. Dennoch hält die UFC an dem brasilianischen Publikumsliebling fest und verlängerte seinen Vertrag um weitere vier Kämpfe.

Thiago, der nebenbei noch bei der brasilianischen Militärpolizei BOPE in seiner Heimat Brasilia arbeitet und dort aktuell unter anderem für die Sicherheit bei den Fußball-WM Spielen zuständig ist, sprach im Interview mit MMAFighting.com über seine Vertragsverlängerung und die FIFA WM:

Ich war cool nach meinem Vertragsende. Ich war zwar unruhig aufgrund der vielen, kürzlichen Entlassungen, aber ich war nicht angespannt. Egal wie sie entschieden hätten, ich wäre damit einverstanden gewesen. Ich hoffe, dass ich im September auf der UFC Card in meiner Heimatstadt Brasilia stehen werde. Es ist das erste UFC Event in der Stadt. Es wäre großartig.

In Brasilia ist aktuell alles ruhig. Ich habe bei den ersten beiden Spielen in Brasilia gearbeitet. Es ist eine wundervolle Feier mit vielen verschiedenen Kulturen. Ich habe gehört, dass am Donnerstag 50.000 Kolumbianer für das Spiel in der Stadt waren. Letzte Woche waren eine Menge Schweitzer und Ecuadorianer da. Es ist sehr friedlich, jeder genießt eine gute Zeit. Es gibt überhaupt keine Aufstände. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Brasilien die WM gewinnt. Es könnte auf Brasilien gegen Argentinien im Finale hinauslaufen. Das wäre großartig.

Diskutiert hier mit vielen anderen UFC Fans

Bellator

Scott Coker als neuer Präsident bestätigt – Abkehr vom Turnierformat und die weiteren Folgen

Im letzten MMA Newsblock berichteten wir, dass der Bellator Gründer und bisherige Geschäftsführer Bjorn Rebney sowie dessen Partner und Präsident der Promotion Tim Danaher am Mittwoch vom Mehrheitseigner Viacom entlassen wurden. Mittlerweile steht auch offiziell der Nachfolger und neue starke Mann fest und es ist, wie bereits vermutet, der ehemalige Strikeforce Chef Scott Coker. Coker wird in Zukunft als Bellator Präsident agieren und einige Änderungen am Produkt vornehmen.

Die größte Änderung dürfte der Punkt sein, der Rebney unter anderem den Job gekostet hat. Rebney baute Bellator als Alternative für die großen MMA Promotions UFC und Strikeforce auf und baute dabei unter anderem jahrelang auf das Turnierformat, durch das die Titelkämpfe vergeben wurden. Jahrelang bewährte sich das System und erfreute sich großer Beliebtheit bei den Fans, wurde jedoch in der jüngeren Vergangenheit durch Verletzungen oder direkte Rematches um den Titel mehr aus mehr ausgehöhlt.

Coker verkündete bei der offiziellen Ankündigung seines Amtsantritts, dass er stattdessen mehr auf das Geschäftsmodell seiner ehemaligen Promotion bauen will: Die interessantesten und besten Kämpfe aufbauen und so neue Stars kreieren. Das könnte auch ein Ende des bisherigen Staffelsystems bedeuten. Auch Partnerschaften (mit ausländischen Promotions) schloss der neue Präsident nicht aus. Hier einige seiner Aussagen:

Ich habe vor Kurzem einen Anruf von Kevin (Kay, Spike TV Präsident) bekommen. Wir haben uns zusammengesetzt und unterhalten. Wenn ich mir Bellator betrachte, sehe ich ein großartiges Team, großartige Fighter und eine großartige TV Plattform. Bei Viacom gibt es ein Engagement gegenüber dem MMA Sport. Jetzt ist vielleicht ein guter Zeitpunkt für einen Reboot, für ein Bellator 2.0. Durch ihr Engagement war ich motiviert, das Angebot anzunehmen.

Es ist ein weiterer Aufenthalt in meiner Reise durch den Kampfsport. Ich habe mein ganzes Leben dem Kampfsport gewidmet. Ich habe selber Kampfsport ausgeübt, war ein Trainer und Promoter. Ich habe es vermisst. Mein Golfspiel hat sich verbessert, aber der Ruhestand wird überbewertet. Ich habe meinen Beruf geliebt. Es ist mein 31. Jahr im Business.

Mein Plan sieht vor, dass wir uns vom Turnierformat entfernen und einen traditionelleren Weg gehen, der mehr in Richtung Superfights führt. Wir werden nur noch Turniere veranstalten, wenn sie auch Sinn machen. Ich glaube, dass ein Turnier durchaus sinnvoll sein kann, allerdings nur, wenn man die richtigen Leute zur richtigen Zeit zur Verfügung hat.

Die Mission lautet, die besten und aufregendsten MMA Fighter der Welt zu präsentieren und einen Ort aufzubauen, an dem Werbepartner stolz an unserer Seite stehen. Der Job ist also sehr klar. Wir müssen die großen Kämpfe auf Spike TV präsentieren, um etwas zu bewegen. Falls es einen Kampf gibt, der Sinn macht und auch für Spike TV etwas bringt, werden wir auch Fighter von anderen Promotions verwenden. Wir haben bereits in der Vergangenheit einige Fighter eingesetzt, an denen wir nicht die Rechte besaßen.

Ich weiß nicht, ob wir das Staffelformat beibehalten. Meine Vision sieht Kontinuität vor. Die konzentriert sich nicht auf wöchentliche Events, sondern große Superfights. Was das Staffelformat betrifft, sehe ich es eher so, dass es ein ganzjähriger Sport sein sollte. Es sollte keine Staffeln geben. Aber das werde ich mit Kevin und dem Team bei Bellator besprechen. Ich werde schon morgen ein besseres Verständnis dafür haben.

Spike TV Präsident Kevin Kay bestätigte allerdings, dass mögliche Änderungen des Konzepts erst im nächsten Jahr greifen würden. Zuerst wird die diesjährige Summer Series mit dem Bellator 122 Event am 25. Juli beendet, ehe ab dem 05. September die elfte Staffel der Promotion mit wöchentlichen Events bis zum Ende des Jahres folgt. Kay bestätigte darüber hinaus, dass Coker extra für den Job angeheuert wurde, die Promotion zu einem traditionelleren Modell zu führen.

Den kompletten Conference Call zur Verpflichtung des neuen Bellator Präsidents wurde auf dem YouTube Kanal von MMA H.E.A.T. veröffentlicht:

Kimbo Slice vor Bellator Engagement? – Möglicher erster großer Zug von Scott Coker

Nach der Verpflichtung des ehemaligen Strikeforce Chefs Scott Coker als neuer Bellator Präsident bahnt sich ein weiterer namhafter Neuzugang für die Promotion an. Dabei handelt es sich um niemand anderes als die Straßenkampf-Legende Kimbo Slice! Der 40-Jährige, der mit bürgerlichem Name Kevin Ferguson heißt, war vor seinem MMA Debüt im Jahr 2007 durch Videos seiner Kämpfe eine Internetlegende und wurde anschließend von EliteXC unter Vertrag genommen.

Für die Promotion erwies er sich als Segen und Fluch zugleich. Er verschaffte EliteXC einen lukrativen TV-Vertrag mit CBS, womit erstmals ein nationales und großes Network den MMA Sport in das TV-Programm aufnahm. Das EliteXC: Primetime Event im Mai 2008 erreichte durchschnittlich 4,85 Millionen TV-Zuschauer und 6,51 Millionen TV-Zuschauer in der Spitze und war damit bis zum ersten UFC on FOX Event im November 2011 das meitgesehenste MMA Event in Nordamerika.

Auf der anderen Seite baute die Promotion fast ausschließlich auf Slice, was aufgrund seiner limitierten Fähigkeiten mit der ersten Niederlage nach hinten losging. Nach seiner überraschenden (oder eben nicht) Niederlage gegen Seth Petruzelli verloren viele Leute schnell das Interesse und EliteXC fiel innerhalb eines Monats wie ein Kartenhaus zusammen und musste Insolvenz anmelden.

Trotzdem besitzt der Name Kimbo Slice noch immer eine große Strahlkraft. Sein Manager Mike Imber bestätigte kürzlich gegenüber MMAFighting.com, dass er mit der Führungsspitze von Bellator ein erstes Gespräch bezüglich einer möglichen Verpflichtung geführt hat. Obwohl dieses Gespräch noch von den alten Verantwortlichen geführt wurde, scheint auch Scott Coker nicht abgeneigt. Aktuell verdingt sich Slice als professioneller Boxer. Davor hatte er auch einen kurzen UFC Run, der allerdings nach zwei desaströsen Leistungen vorzeitig beendet wurde. Seit Mai 2010 bestritt Slice keinen MMA Kampf mehr.

Diskutiert hier mit vielen anderen MMA Fans

Schluss

Damit sind wir für heute durch mit dem MMA Newsblock. Morgen geht es weiter, wenn es unter anderem den Countdown auf das WSOF 10 Event gibt.

Bis dahin wünsche ich allen Lesern ein schönes Wochenende!

Quellen: MMAMania.com, BloodyElbow.com, MMAFighting.com, YouTube.com/mmaheat




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