Kurz gemosert… #66

„Kurz gemosert…“ beschreibt die Welt des Mainstream-Wrestling mit den Augen eines meckernden „Smart Marks“. Jeden Mittwoch spricht Manuel Moser in der wohl umstrittensten Wrestling-Kolumne aller Zeiten Dinge und Tatsachen an, welche sich manch einer vielleicht nicht traut auszusprechen oder die es aus den Tiefen der „Smart Mark“-Fangemeinde nicht an die Öffentlichkeit schaffen. Harte Worte und eventuelle Spoiler inbegriffen.

Wir sind in der Woche der PPV’s. Bei TNA bedeutet dies, dass man irgendein TV-Special ausstrahlt was sich sowieso keiner anguckt. Bei WWE bedeutet es hingegen, dass man irgendein TV-Special ausstrahlt was sich sowieso keiner anguckt. Hmm…
The biggest party of them all!
The Granddaddy of the Summer!
The biggest Granddaddy of all summers!

Ich bekomme es einfach nicht zusammen. Auf jeden Fall ist der Summerslam wieder voll von irgendwelchen Großvätern des Wrestling die nicht genug davon bekommen vor die Massen zu treten, sich dem Voyeurismus der Menschen hinzugeben und gleichzeitig den eigenen Drang nach überzogener Selbstdarstellung, sowie seiner Sucht nach Exhibitionismus zu stillen. Deswegen heißt es bei diesen „best Wrestling games ever!“ auch immer „Exhibition“.
Vince McMahon, die heterosexuelle Version von Michael Buffer, drängt sich gerade wieder so sehr ins Rampenlicht, dass ich schon Angst vor einem weiteren Match des „Granddaddy of 17 Mini-Paulas“ habe. Man darf davon ausgehen, dass sich der Chef höchstpersönlich in das Match zwischen Daniel Bryan und John Cena, um den WWE Championship einmischen und uns die ganze Party versauen wird. Warum? Weil er sowas lustig findet. Weil er nur absolut nervige und bescheuerte Sachen lustig findet. Das dieser Mann so viel Geld erwirtschaftet hat ist schon beinahe ein Wunder wenn man bedenkt, dass er alles was dauerhaften Erfolg hatte und somit Geld in die Kassen spülte, entweder von anderen oder gar von sich selbst geklaut hat. Nehmen wir Hulk Hogan. Ein dreiste Kopie von „Superstar“ Billy Graham und man munkelt, dass Vince McMahon Hogan sogar die gleichen Steroide besorgt hat die Graham sich verabreichte. Der Undertaker war eine dermaßen schlechte und lieblos abgeänderte Kopie des genialen Halloween-Bösewichts Michael Myers mit Paul Bearer als fette männliche Kopie der kreischenden Jamie Lee Curtis. Und John Cena. Eine Kopie von Hulk Hogan mit dem Gesichtsausdruck von Micheal Myers. Inklusive Make-a-Wish-Stiftung. Wenn McMahon mal wirklich selbst etwas erfindet kommen so glorreichen Ideen wie Duke „The Dumpster“ Droese, Thurman „Sparky“ Plugg oder TL Hopper heraus.
Auch der Summerslam ist mal wieder gespickt mit Ideen des Chairman und verspricht einer der schlechtesten Summerslams aller Zeiten zu werden. Woher hat WWE eigentlich die Meinung, dass RVD Zuschauer zieht? Die Zuschauer haben sich bei WWE noch nie für diesen Zirkusaffen interessiert. Anfangs gibt es immer einen kurzen Hype, bis man merkt, dass der Kerl immer noch dieselben drei Moves zeigt und sonst nur durch den Ring rollt oder versucht sein beschämendes Selling mit einem Gesichtsausdruck zu kaschieren den sonst nur Pornodarstellerinnen aufsetzen wenn man ihnen den Schaft „aus Versehen“ ins „falsche“ Loch steckt. Der arme Dean Ambrose muss sich jetzt mit dem langweiligsten ECW-Veteran aller Zeiten rumschlagen, weil der diese beschissene Jobber-Battle-Royal gewonnen hat und wird dann höchstwahrscheinlich auch noch dafür verantwortlich gemacht, dass nach solch einer Pre-Show keiner mehr „Last Minute“ den PPV kauft.
Wo ist eigentlich die Logik dahinter, ein Weiber-Match anzusetzen in welchem es nicht mal, um den Championship der Herd-Division geht? Ach ja. Ich hatte vergessen, dass die Bumsmatratzen der PPV-Headliner immer einen Platz auf der Card bekommen und man schon lange kein Mitglied der Hart-Familie gedemütigt hat. Außerdem muss man ja dieses hirnverbrannte TV-Format „Total Divas“ von dem man läppische fünfzehn Wiederholungen ausstrahlt promoten.
Ähnlich kommt mir die ganze Scheiße um Brock Lesnar und CM Punk vor. Die beiden hatten noch nie ein Match gegeneinander und im Grunde kann solch ein Match nur gut werden. Aber der Aufbau erweckt in mir das Gefühl dieses Match schon fünfzehnmal gesehen zu haben. Irgendwie ist die Luft raus. Als würden sie jede Woche gegeneinander antreten. Ein Houseshow Match einer Europa-Tour. Ein „Heute gewinnst du, morgen gewinne ich“-Match. Macht man es richtig nutzt man diese Fehde im Übrigen dazu Curtis Axel einen weiteren Schub zu geben. Da er aber bisher eher der Sparringspartner von CM Punk war rechne ich nicht wirklich damit. Punk will ja an seinem Spot festhalten und nach einem Sieg über Brock Lesnar eine Fehde gegen Daniel Bryan starten. Das weiß Vince McMahon nur noch nicht, welcher Punk eher für eine Fehde mit Curtis Axel vorgesehen hat und lieber Bryan, Cena und Orton gegeneinander antreten lassen möchte. Im Gehirn des Chairman wird das alles schon seinen Sinn ergeben.
Ich freue mich auf Sonntag. Dann hat das Grauen ein Ende und der wohl schlechteste Summerslam aller Zeiten ist endlich Geschichte.

Geschichte ist wohl jetzt ebenso erst einmal Kurt Angle. Nach seiner letzten Fahrt unter Einfluss von Alkohol muss er sich nun in Therapie begeben und anstatt ihn in den letzten IMPACT-WRESTLING-Sendungen aus dem Programm zu schreiben bewirbt man lieber weiter das Multi-Match zwischen den Aces&Eights und der Main Event Mafia 2.0, nur um es dann in dieser Woche doch abzusagen und dafür ein weiteres „Bound for Glory Series“-Match auf die Card zu schieben. Somit ist der Main Event mit der wichtigen Stipulation, dass derjenige der gepinnt wird die Promotion verlassen muss erst einmal hinfällig und TNA muss Mike Knox nun auf unbestimmte Zeit weiter bezahlen. Dabei hätte man das ganze Ding doch auch ohne den Olympic Alcoholic austragen können. Jetzt hat man eine Sondersendung ohne wirklichen Main Event, denn diese Witzfigur von TNA World Heavyweight Champion kann ja nicht mal den Championship ordentlich zum Ring tragen. Ganz zu schweigen von einem ganzen „PPV“ ohne „PP“. Bully Ray wird vollen Einsatz bringen müssen, damit dies ein glaubwürdiges Match wird, sonst wirkt Chris Sabin am Ende wie Mr. Burns als er versucht hat Marge Simpson zu Boden zu ringen.
Wer hatte denn nun eigentlich nach Jahren endlich einmal die Idee die Regel auszunutzen, dass jemand der disqualifiziert wird zehn Punkte aberkannt bekommt? Wenn ich schon wieder in den ganzen Foren, voll von irgendwelchen Möchtegern-Experten die meinen nur weil sie mal 15 Dollar für ein Autogramm von Brian Kendrick bezahlt haben, in einer Turnhalle zuschauten wie Jake Roberts besoffen versuchte ein Match zu worken oder gar Marty Jannetty dabei zugesehen haben wie er wegen seiner nicht vorhandenen Fähigkeiten andere Wrestling-Sternchen fast zu Krüppeln macht, ihre Meinung äußern zu müssen und meinen, dass war ein sensationeller Schachzug und eine innovative Idee von TNA, dann bekomme ich das große Kotzen. Von Anfang an geistert diese „Idee“ durch das Internet und von Anfang an hätte TNA diese Regel nutzen müssen, um ihr beim nächsten Mal einen Riegel vor zu schieben. Nur so kommt etwas auch glaubhaft rüber. Bobby Roode durfte der erste sein der diese Regel ausnutzt. Und was soll jetzt dieses beschissene Stable bestehend aus Kazarian, Daniels und Roode? Warum macht Roode nicht einfach so weiter und hintergeht das ganze System? Das ist doch wohl nicht euer Ernst Leute nur noch durch Stables stark aussehen lassen zu können bzw. sie nur durch Eingreifen von außen gewinnen zu lassen. Wenn ihr etwas aus den Jungs machen wollt, dann setzt euch gottverdammt auf eure dicken Ärsche und denkt euch eine anständige Geschichte für sie aus, anstatt jemanden wie Kazarian monatelang wie den letzten Jobber hinzustellen, nur weil euch nix für den hässlichen Vogel einfällt. Dabei könnte er eine große Bereicherung für die X Division sein und jungen Leuten zeigen wo es die besten Puffs gibt. Und Bobby Roode ist in einem Stable sowieso total verschenkt. Klar er wird das Stable nutzen, um sich den TNA World Heavyweight Championship zu sichern und die Gruppierung dann zerschellen lassen, aber als Einzelgänger, als gefährlicher Heel wäre er total in seinem Element und könnte die Company auf seinen Schultern tragen. TNA hat schon des Öfteren Bewiesen, dass sie glaubhafte Heels kreieren können. Warum nicht jemanden wie Bobby Roode als Triple H von TNA etablieren? Vielleicht leckt er nicht so gut wie andere, denn das scheint für Dixie Carter ja ein Hauptkriterium für einen großen Push zu sein. Chris Sabin hat offensichtlich lange genug rumgelegen und an sich selbst rumgeleckt. Das hat Dixie überzeugt. Jetzt trägt er das wertlose Stück Gold um die Brust (!!!) wie ein WWE-Fan der gerade in den Kindergarten kommt und Hornswoggle noch nicht mal aussprechen kann. Sabin hatte mal eine gute Zeit. Als er einen Tag-Team-Partner hatte der alles mitbrachte was ein Main Eventer braucht. Dessen Aura hatte sogar gereicht, um den nutzlosen Sabin mitzuschleppen. Jetzt ist Sabin auf sich alleine gestellt. Aber solange er an den richtigen Stellen noch ordentlich leckt, kann ja nix schief gehen.
Für Kritiken jeglicher Art stehe ich gerne im Forum von Wrestling-Infos.de oder unter kurzgemosert@googlemail.com zur Verfügung.

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