Man konnte es erwarten. Die American Wolves, Davey Richards und Eddie Edwards, haben trotz ihres Titelgewinns am vergangenen Samstag nur kurzzeitige Verlängerungen ihrer Verträge unterschrieben. Diese neuen Verträge gelten zunächst bis zu Manhattan Mayhem am 17. August, wie es anschließend mit den beiden weitergeht, ist aktuell noch völlig unbekannt. Es gibt anscheinend aber wirklich Interesse von WWE, TNA oder beiden großen Companys und die Wolves haben durch das Auslaufen ihrer festen Verträge am 1. August nun die Möglichkeit, ganz offiziell in Verhandlungen zu treten.
Daher wurden beide auch noch nicht für Shows nach dem 17. August angekündigt, ein erneuter Wechsel der ROH World Tag Team Titles und damit der dritte innerhalb von 4 Wochen, gilt daher im Moment als durchaus wahrscheinlich.
Außerdem ging Dave Meltzer auch auf die Personalie der Briscoe Brothers ein. Seiner Meinung nach entscheidet sich in den kommenden zwei Monaten, ob sie bei ROH bleiben oder zu WWE/TNA wechseln werden. Während ein WWE Angebot aber wohl nicht auf dem Tisch liegt, soll den beiden Brüdern ein unterschriftsreifer Vertrag von TNA Wrestling vorliegen. Von Seiten ROHs ist man aber zuversichtlich, dass die beiden Tag Team Legenden auch in Zukunft für die Company in den Ring steigen werden.
Insgesamt hat man in der Company aber das Gefühl, dass TNA als Option für die meisten, deren Verträge bald auslaufen, als Option nicht in Frage kommt. Vor allem soll sich bei vielen Leuten die Meinung durchgesetzt haben, dass ein TNA Engagement eine mögliche WWE Karriere ausbremsen, wenn nicht sogar verhindern könnte und WWE gilt bei einer Vielzahl der Wrestler noch immer als das ultimative Ziel. Einige sollen zwar die Möglichkeit haben, zu TNA zu wechseln, wollen stattdessen aber lieber erstmal noch ein Jahr bei ROH bleiben und hoffen, anschließend eine Chance bei WWE zu bekommen. Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass man bei WWE in einem Entwicklungssystem mit rund 100 Leuten landet, da hat man bei TNA schon deutlich höhere Chancen, sich einen Namen zu machen.
Schon zu Beginn der Woche berichteten über die vom Markt genommene Kevin Steen DVD, in welcher er sich vor allem über Jim Cornette auslässt. Zur Beziehung zwischen Steen und Cornette kamen nun durch den Wrestling Observer Newsletter weitere Details ans Licht. So sagte Jim Cornette im Jahre 2010, dass Steen einige Zeit nach dem verlorenen Loser Leaves Town Match gegen El Generico im gleichen Gimmick als Heel zurückkehren sollte, als Top Star der Company. Nach seiner Rückkehr verlor Steen auch nicht ein einziges Match unter der Leitung von Jim Cornette und wurde als unschlagbarer Champion dargestellt. Im gleichen Atemzug hatte Steen allerdings das Gefühl, dass Cornette ihn und El Generico nicht als profitabel sah und dem Generic Luchador auch deshalb keinen neuen Vertrag gab. Genau diese Aktion führte anschließend auch zum endgültigen Umschwung bei den Fans und der Unmut über Cornette war nicht mehr aufzuhalten.
Aber zurück zu der damaligen Situation. Nach dem Loser Leaves Town Match war geplant, Steen sechs Monate später mit rund 235 Pounds Gewicht wieder zurückzubringen, während dieser Zeit wurde er allerdings weiterhin von Cary Silkin mit dem Gehalt von zwei Shows pro Monat bezahlt. Laut Cornette verlor Steen über den Sommer rund 20 Pounds, dennoch entschied man sich seine Rückkehr vom Juli in den September zu verschieben, auch weil um diesen Zeitraum herum die neuen TV-Shows begannen und man seine große Rückkehr daher dafür nutzen wollte.
Als Steen dann zu diesem Zeitpunkt seine Rückkehr feierte, hatte er nicht nur die 20 Pounds wieder drauf, sondern auch noch etwas mehr zugelegt. Laut Cornette ging der ganze geplante Angle dann vollkommen nach hinten los, weil Steen anstatt sich wie ein Heel zu verhalten und gegen die Company zu shooten die Fans gegen Cornette aufbrachte und somit die Massen auf seine Seite zog.
Cornettes Probleme mit der Company sollen im Übrigen das genaue Gegenteil von Gabe Sapolskys gewesen sein. Cornette wollte die Fanbasis deutlich erweitern, die Company ins TV bringen und dadurch weitere Fans dazugewinnen. Dieser Plan war allerdings von Beginn an zum Scheitern verurteilt, ein rasches Wachstum ist in der heutigen Zeit einfach nicht drin. Wie Leute interessieren sich praktisch nur für WWE und mit TNA hast du eine mehr als klare Nummer 2, die mit einer großen Masse an Stars aufwarten kann und dennoch keinen sichtbaren Schritt vorwärts kommt. Sapolskys Ansichten waren es hingegen seit jeher, dass man nur eine begrenzte Reichweite und Fans mit einem sehr speziellen Geschmack hat und man genau an diesem Punkt hätte ansetzen müssen. Er wurde als Booker aber damals gefeuert, weil Cary Silkin mit der Company kein Geld verdiente und der Meinung war, dass man ein breiteres Publikum ansprechen müsse.
Quelle: Wrestling Observer Newsletter
