Kategorie | W-I Kolumnen

Kurz gemosert… #60

12.06.13, von "Manuel Moser"

„Kurz gemosert…“ beschreibt die Welt des Mainstream-Wrestling mit den Augen eines meckernden „Smart Marks“. Jeden Mittwoch spricht Manuel Moser in der wohl umstrittensten Wrestling-Kolumne aller Zeiten Dinge und Tatsachen an, welche sich manch einer vielleicht nicht traut auszusprechen oder die es aus den Tiefen der „Smart Mark“-Fangemeinde nicht an die Öffentlichkeit schaffen. Harte Worte und eventuelle Spoiler inbegriffen.

 

Payback ist das richtige Wort. Ich hätte manchmal auch gerne das Geld für einen oder tausend beschissene PPV’s zurück bezahlt bekommen. Aber anstatt das zu tun wird die Kohle lieber in noch mehr Scheiße gesteckt. Ryback bei Payback. Muhuhuhua wie lustig…

 
Es gibt absolut keinen Grund mir solch schlimme psychische Schäden zuzufügen. Ich bin doch nur ein normaler Fan der halt einfach ein bisschen mehr Ahnung hat als andere und trotz allem dem, dass er niemals auch nur ansatzweise Kontakt zu irgendjemandem aus dem Bereich „Wrestling“ hatte viel besser Bescheid über das Business weiß, als jeder in der Szene involvierte. Ein Business voller Ahnungsloser die trotz ihrer Unfähigkeit vor Kohle nur so stinken, aber noch viel mehr Geld machen könnten, wenn sie darauf hören würden was die Fans ihnen mitteilen.
Am Montagabend hätte man mich dann beinahe in ein Sanatorium einweisen müssen, da auch ich irgendwann genug habe. Es ist schon nicht einfach damit leben zu müssen, dass ich mir am nächsten Sonntagabend gleich drei John-Cena-Matches anschauen muss. Wie wir Cena kennen hat er sich für sein Match die wohl dämlichsten Pussy-Stipulationen rausgesucht die es gibt. Im Grunde hätte er auch „Pillow Fight“, „Arm-Wrestling“ und „Hog Pen Match“ nehmen können. Mit „Hell“ hat das relativ wenig zu tun, außer damit ist tatsächlich der Umstand gemeint, dass der Zuschauer auf Grund von drei Cena-Matches durch die Hölle gehen muss. Und ich dachte Randy Orton und Triple H hätten den Mount Pussy schon erklommen mit ihrer Auflage des Three Stages of Hell Matches 2009. Jedoch machte damals zumindest das Falls Count Anywhere Match Sinn. Und das würde es auch hier, im Gegensatz zum Lumberjack Match. Warum sollte Ryback flüchten wollen, wie Cena es als Grund für die Wahl dieser Stipulation nannte? Ryback will Champion werden und Cena das Fressbrett polieren.
Dreimal muss ich mir diese dumme Fresse nun also anschauen wir er versucht einen erschöpften Gesichtsausdruck hinzubekommen und dabei aussieht als ob Cena das erste Mal in seinem Leben einen geblasen bekommt. Das darauf immer folgende dumme Grinsen unterstreicht diesen Eindruck dann auch noch. Cena kann eben nur Non-Selling und das im Grunde auch nicht richtig. Was passiert also wenn zwei Non-Seller gegeneinander antreten? Keine Ahnung. Vielleicht stehen die zwei Steroide-Panzer einfach eine dreiviertel Stunde voreinander rum und glotzen sich blöd an, bis sie sich ineinander verlieben und aus dem Three Stages of Hell ein I Quit Match machen.
Mal sehen wie sich WWE mit diesem Match schlägt und was sie sich tolles für John Cena ausgedacht haben, welcher ja in diesem Match einen großen und denkwürdigen Moment bekommen soll. Ich finde ein unvergesslicher Moment wäre wenn er sich das Genick brechen würde.
Dass bei WWE immer wieder dieser Afroamerikanischen Muskelberge ohne Charisma, Skills und Talent auftauchen und in den Himmel gepusht werden, kann man als sexuelles Spiegelbild von Vince McMahon oder Stephanie Levesque-McMahon-Helmsley ansehen. Erfolg hatten sie doch alle nicht auf lange Sicht. Aber vielleicht ist es gerade die „lange Sicht“ der Bonus. „I quit! I quit! Don’t stop, damnit!!!“ oder so ähnlich…
Big E. Langston stellte sich nun als heimlicher Verehrer dieser austauschbaren Ollen die diesen Diva-Gürtel mit sich herumträgt und deren Name ich mir nicht merken will heraus. Jetzt hat man den Kunden wochenlang mit uninteressantem Scheißdreck genervt und so getan, als ob es sich hier um etwas ganz entscheidendes handelt. Am Ende waren es dann nur „Mindgames“ die billiger nicht sein könnten von dem 14-jähirgen Mädchen was da seit Ewigkeiten in den Shows rum nervt, um das Diva-Match bei Payback zu promoten was auf Grund der restlichen Card und des Three Stages of Shit Matches sowieso nur eine Minute gehen wird. Wenn ich daran denke, dass man an einen Faceturn von Langston und einer Fehde mit Dolph Ziggler denkt liege ich gedanklich schon in einem Sauerstoffzelt und schreibe mein Testament. Da wird dann schon wieder ein heißes Eisen dafür eingesetzt eine Wichsvorlage der McMahon-Familie in den Main Event zu pushen, nur damit man entweder kurz darauf merkt, dass der Kerl nix taugt oder man ihn an John Cena verfüttert.
Der Rest der Card wird im Grunde nicht viel Zeit bekommen und im Schnelldurchlauf abgespult werden. Curtis Axel darf im Intercontinental Championship Match mit mischen und es würde mich nicht wundern, wenn man ihn auch sofort zum Champion macht. Wer dieses wertlose Blech mit sich herum trägt ist Vince McMahon doch sowieso egal und den Smarks kann man so etwas als Push verkaufen. CM Punk wird bei Payback 2013 offensichtlich seine Rückkehr feiern. Punk legte einen astreinen Rock aufs Parkett und promotete das Match gegen Chris Jericho weniger als gar nicht.
Die Geschichte um den Tag Team Championship könnte von John Cena gebookt worden sein, denn plötzlich muss Daniel Bryan mit Randy Orton um die Titel antreten, anstatt mit Kane, welcher seinerseits jedoch gegen Dean Ambrose um den United States Championship ran darf. Eine Logik dahinter gibt es nicht. Wahrscheinlich plante man mit Orton, aber dieser war sich zu schade für ein US Championship Match und wollte sich schon gar nicht für Ambrose hinlegen. Da die Heulsuse aber nun auf dem Plakat zu Payback abgebildet ist und weiterhin fleißig hinter der Bühne Eier zu lecken scheint hat man ihn halt so auf die Card gepackt.
Wo wir gerade bei geleckten Eiern sind. Diese McMahon-Geschichte ist auch nix anderes als der hilflos wirkende Versuch die Ratings in die Höhe zu treiben. Diese McMahon-Levesque-Schwachmatiker denken natürlich, dass sie mit ihren Auftritten die Ratings retten werden, aber im Grunde ist schon seit Jahren genau das Gegenteil der Fall bzw. verpufft ein kurzweiliger Erfolg relativ schnell wieder, weil der „dumme Zuschauer“ merkt, dass sich unterm Strich nix ändert.
Somit wird Payback als einer der schlechtesten PPV’s 2013 in die Geschichte eingehen, denn er ist alleine auf John Cena zugeschnitten und damit gewinnt man keinen Blumentopf.

Es ist wieder soweit. Bound for Glory Series. Die zwei interessanten Fragen in diesem Jahr werden sein: Wer macht den „Robbie“ und wer marschiert von Anfang an davon und gewinnt die Series dann am Ende doch nicht. Zumindest haben wir schon mal Hernandez mit dabei. Den wird man wohl versuchen als heimlichen Favoriten zu verkaufen, welcher die Undercard weghauen und sich gegen die großen Namen hinlegen darf. Immer noch eine Schande, dass jemand aus dem nicht mal ein Chavo Guerrero ein gutes Match herausholen kann überhaupt so weit oben auf der Card mitmischen darf. Das Finish war mal wieder typisch Hernandez. Unbeweglich wie ein Baum und dann so tun als ob nichts gewesen wäre. Ist nur eine Frage der Zeit bis er jemanden ernsthaft verletzt.
B.A. Baracus, der Uncoole aus dem drecks A-Team-Film von 2010, wo sie mit dem falschen Van durch die Gegend fahren und in Frankfurt am Main alle Autos das Kennzeichen von Frankfurt an der Oder tragen. Ja da wo sie mit einem Panzer(!) fliegen (!!!). Dieser Film hatte schon fast WWE-Niveau. Und das hat der ultimative Free Agent natürlich auch. Mit John Cena kann er bestimmt mithalten. Bei TNA ist Quinton Jackson meines Erachtens nach aber völlig fehl am Platz. Es hat schon seinen Grund, dass der gute Mann gleich mit Kurt Angle in den Ring soll. Mit Kurt Angle ist es in etwa so wie volltrunken Taxi fahren. Kann schon mal weh tun, aber man kommt sicher und unfallfrei ans Ziel.
Das unterhaltsamste an der letzten IMPACT-Ausgabe waren die „Cena sucks!“-Rufe. Offenbar hatten die Fans Angst, dass Cena bald in der TNA Knockout Division anheuert. Aber liebe Fans, habt keine Angst. Bei TNA rocken die Knockouts die Bude und John Cena würde nach einem Match mit Mickie James erbärmlich weinend und Daumen lutschend zurück nach Stamford fliegen.
Nun droht uns also wohl tatsächlich ein Comeback von Hulk Hogan. Der Wanker gibt gerade mächtig damit an wieder trainieren zu können und erzählt, dass er das Wrestling-Tanzbein nochmal schwingen möchte. Bully Ray soll wohl der Gegner werden. Einen Turn von Brooke Hogan, welcher sich ja schon lange ankündigt, scheint kurz bevor zu stehen und in diesem Zuge wird der Hulkster wohl seine Rückkehr feiern.
Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich erkundige mich schon mal in welcher Klappse es das beste Essen gibt.

 
Für Kritiken jeglicher Art stehe ich gerne im Forum von Wrestling-Infos.de oder unter kurzgemosert@googlemail.com zur Verfügung.




6 Antworten auf „Kurz gemosert… #60“

Michael sagt:

Eine der besten Ausgaben aller Zeiten von dir 😀
Wie immer sehr unterhaltsam und ich stimme dir auch in fast jedem Punkt zu.

Bitte mach weiter so.

knacki sagt:

..wir er versucht einen erschöpften Gesichtsausdruck hinzubekommen und dabei aussieht als ob Cena das erste Mal in seinem Leben einen geblasen bekommt…

Einfach kostlich 🙂

5star sagt:

die beste ausgabe die ich je gelesen habe
cena und tna XD

pinback sagt:

das erste mal gelesen, bin ab sofort immer dabei ^^

arnd anderson sagt:

Wirklich sehr gut dieses Mal. Balance gut getroffen. Musste einige Male sogar lachen

hornswoggle-fan sagt:

jo, wirklich klasse und lustig 🙂

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