Herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Week of Honor. Zuerst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass die Ausgabe in der vergangenen Woche ausfallen musste. Doch manchmal kann man die Umstände nur bedingt beeinflussen und auch ich musste feststellen, dass mein Immunsystem nicht unzerbrechlich ist. Wie dem auch sei, dafür werde ich in der heutigen Ausgabe gleich eine Doppelepisode bringen und die vergangenen beiden Wochen auf einmal Revue passieren lassen.
Aber hätte sich eine Ausgabe in der Vorwoche überhaupt gelohnt? Aktuell scheint es irgendwie die Ruhe vor dem Sturm zu sein, mit noch rund 4 Wochen in Richtung Final Battle befindet man sich noch in einer gewissen Ruhephase. Das einzige was momentan passiert sind die Terminbekanntgebungen für das kommende Jahr und das finalisieren der Matchcard für den größten iPPV des Jahres.
So tütete man das monatelange Gerücht über einen Auftritt von Matt Hardy endlich ein und verkündete im Rahmen der TV-Show ein Match zwischen ihm und TV Champion Adam Cole. Nachdem sich Hardy bei Death Before Dishonor abfällig über den TV Champion äußerte und der vollen Überzeugung war, dass er früher, heute und auch morgen noch besser sein wird als Cole, hatte dieser gemäß Storyline genug. Er wolle beweisen, was in ihm steckt und forderte dieses Match von den ROH Offiziellen. „Matchmaker“ Nigel McGuinness ließ sich nicht lange bitten und so haben wir eine Paarung, die von der Konstellation her doch sehr interessant klingt.
Aber mal ehrlich, fällt denen denn wirklich nichts Besseres ein? Erinnern wir uns an unser Exklusivinterview mit Adam Cole zurück und führen uns seine Aussagen zu Gemüt, dass er vor allem bestrebt ist, einen denkwürdigen Run mit dem Belt hinzulegen. Diese Aussage scheint an den ROH Offiziellen etwas vorbeigegangen zu sein ( 😀 ), denn der Run ist vieles, aber ganz gewiss nicht Denkwürdig. Cole hält den Gürtel mittlerweile seit Juni, das sind zum Zeitpunkt von Final Battle stolze 6 Monate. Aber in der gesamten Zeitspanne war es der Company anscheinend nicht möglich, auch nur eine wirkliche Fehde um den Titel aufzubauen. Das immer wieder aufflammende Techtelmechtel mit seinem ehemaligen Tag Team Partner Kyle O’Reilly zähle ich mal nicht dazu. Natürlich hat Cole eine Reihe von namhaften Gegnern besiegt und es ist ihm in diesem Jahr sogar gelungen, 3 der 4 letzten Ring of Honor World Champions clean zu pinnen. Aber was bleibt davon hängen? Hat Cole seinen Status wirklich näher in Richtung Main Event gebracht? In meinen Augen nur bedingt. Während ein Michael Elgin auch abseits des Ringes durch eine Storyline immer interessant gehalten wurde, fand Cole seit Monaten praktisch nur über seine Matches statt und das ist für einen TV Champion und kommenden Star einfach zu wenig.
Der Sieg über Hardy wird ihm weiteres Momentum geben und er kann einen weiteren größeren Sieg sein Eigen nennen. Profil bringt ihm das allerdings wenig und von den Reaktionen der „Blutschlacht“ bei Best in the World ist er mittlerweile auch schon wieder weit entfernt. Gebt dem Jungen endlich mal ne gescheite Fehde, damit er uns allen beweisen kann, dass er nicht nur in der Rolle des Heels zu überzeugen weiß!
Nicht mehr um große Storys geht es hingegen für Jerry Lynn. Der Altmeister befindet sich seit Monaten auf seiner Abschiedstournee im Pro Wrestling und macht auf diesem Weg auch in seiner alten Heimat ROH halt. In seinem ganz offiziell letzten Ring of Honor Match bekommt er bei Final Battle die Möglichkeit, sich von den Fans zu verabschieden. Der ehemalige ROH World Champion wird dabei vermutlich auf Mike Bennett treffen, der nach seiner Matchserie gegen Lance Storm weiß, was die „alten Hasen“ noch so alles drauf haben. Dennoch ist diese Paarung in meinen Augen etwas diskussionswürdig. Bennett musste noch auf die Card und ein Sieg über Lynn kann ihm einen weiteren Schub geben. Dennoch hätte ich Lynn in seinem letzten ROH Match lieber gegen einen technisch etwas versierteren Wrestler gesehen, vielleicht ja auch gegen einen alten Weggefährten. Aber ungeachtet dessen bin ich überzeugt davon, dass auch ein Match gegen Bennett seine Qualitäten haben wird und das sich dieser besonders ins Zeug legen wird, um Lynn einen gebührenden Abschied zu gewähren. Ich kann hier wirklich jedem nur den Rat geben sich die Show zu ordern und es einfach zu genießen. Es wird der letzte größere Auftritt Lynns sein und für einen Mann seines Alters befindet sich diese Legende des Wrestlings immer noch in einer ausgezeichneten körperlichen Verfassung.
Sehr interessant waren auch wieder diese kleinen Zusatzinformationen, die kurz nach dem Tapings wieder durchsickerten. Besonders die Tatsache, dass man mit Roderick Strongs Charakterentwicklung zufrieden ist sorgte bei mir für ein Schmunzeln. Warum? Weil dazu bekannt wurde, dass sein aktuelles Gimmick als schmieriger Heel sehr nah an seinem Naturell angelegt ist und er diese Rolle deshalb so überzeugend spielen kann. Ich will da jetzt auch gar nicht zu viel rein interpretieren oder über die Person hinter dem Gimmick urteilen, aber schön zu sehen, dass man so offen mit den Charakterfacetten eines Menschen umgeht. 😀
Zum Abschluss bleibt dann für heute noch der neue World Title Belt übrig, der bei Final Battle debütieren soll. Passend dazu sickerte in der vergangenen Woche das Design der „Center Plate“ durch und ich muss sagen, ein schickes Teil. Recht schlicht und klassisch gehalten, so gefällt mir ein Titelgürtel meist recht gut. Und es passt halt auch besser zu Ring of Honor als ein riesiger Goldklumpen mit zu viel Bling Bling.
In der TV-Show begann am letzten Wochenende endlich wieder die Ausstrahlung von neuen Folgen. Nach drei Episoden Road Rage von Glory by Honor XI war es Zeit, den finalen Aufbau für Final Battle einzuleiten. Dabei stand die Ernennung von Nigel McGuinness zum neuen starken Mann sowie die Stürzung von SCUM ganz oben auf der Agenda. McGuinness setzte dort auch gleich ein paar hochkarätige Matches an und machte klar, wer von jetzt an das Sagen hat. Abseits des Final Battle Aufbaus konnte die Ausgabe aber auch wrestlerisch überzeugen. Besonders der Main Event zwischen Adam Cole und Kyle O’Reilly wusste zu überzeugen, aber auch das Match der Damen war recht ansehnlich. MsChif wird den Fans übrigens erhalten bleiben, sie wurde mittlerweile offiziell der Rosterseite hinzugefügt. Ein Blick in die Ausgabe lohnt sich, den Bericht dazu findet ihr HIER!
1 Antwort auf „Week of Honor #11 – Adam Cole: Champion ohne Bedeutung?“
Muss dem Autor leider recht geben. Aus irgendeinem Grund scheint ROH ähnlich wie das große Vorbild aus Stamford nicht in der Lage zu sein gute Midcard fehden aufzubauen. Aber vielleicht waren auch die Gegner die gepasst hätten nicht namhaft genug. Fast alle namhaften Gegner waren belegt oder hätten nicht wirklich gepasst. Aber eine kleine Fehde gegen Eddie Edwards oder Roderick Strong hätte es in den letzten Monaten schon sein dürfen.
Ich bin mal gespannt was die nächsten Weeklys bringen werden. Die werden ja für den letzten Final Battle Hype sorgen. Die Ausgabe in der Vorwoche, als McGuiness zum GM gemacht wurde, hat mir schon mal sehr gut gefallen.
Wieder eine gute Ausgabe 🙂