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Week of Honor #5 – Freie Bucks und die Suche nach dem Killerinstinkt!

08.10.12, von Julian "ZackAttack" Bauer

Mit „Week of Honor“ wollen wir die ohnehin schon umfangreiche Ring of Honor Berichterstattung noch um ein weiteres Feature erweitern. In diesem Wochenrückblick werde ich die News der letzten Woche sowie die Entwicklungen in den Shows noch einmal kompakt zusammenfassen. Dabei werde ich in der TV-Show immer eine Woche zurückgehen und die Show zusammenfassen, die bei uns am vergangenen Donnerstag als Bericht erschienen ist (Das klemme ich mir diese Woche aufgrund der Road Rage Ausgabe)! Nebenbei werde ich auch immer mal wieder eigene Gedanken einfließen lassen!

 

Es war die ROH-Meldung der Woche. Die Young Bucks verkündeten via Twitter ihren Abschied von Ring of Honor. Es hatte sich in den Vorwochen bereits angedeutet, am 30. September verkündeten sie dann endgültig, dass sie ab Mitternacht wieder „Freelancer“ sind und nicht mehr an die Beschränkungen von ROH gebunden seien. Damit endet ein einjähriger Run, der irgendwie einem größeren Missverständnis gleicht. Als sie 2011 nach ihrem TNA Run kamen, war die Vorfreude groß. Nach einigen guten Matches und Fehden gegen den All Night Express und die Briscoes wurde es plötzlich ruhig um die Brüder. Von Ring of Honor bekamen sie, angeblich aus finanziellen Motiven, eine dreimonatige Zwangspause verordnet, ihren letzten und auch einzigen Auftritt danach hatten sie bei den Tapings am 3. August. Gerade als es darum ging, die Tag Team Division zu „rebooten“ waren die Bucks außen vor. Uns so verwundert es eigentlich auch nicht, dass sie jetzt den Schlussstrich zogen und sich neuen Aufgaben widmen.

Bei Chikara sind sie immerhin noch immer Tag Team Champions, bei PWG eine feste Größe und durch das Ende des ROH Vertrages stehen ihnen nun auch viele weitere Türen offen. So sind sie nicht mehr an die Vertraglichen Beschränkungen gebunden und können somit rein theoretisch auch bei Gabe Sapolskys DGUSA/EVOLVE auftreten. Eine Vorstellung, die durchaus zu gefallen weiß. Ring of Honor muss sich hier ganz klar die Frage stellen lassen, warum man kein Interesse daran hatte, dass aktuell wohl beste Tag Team Nordamerikas zu halten. Um sie herum hätte man mit den Briscoes, WGTT, den Bravados und vor allem auch Coleman / Alexander eine wirklich starke Basis für die Tag Team Division gehabt, so wirkt diese aktuell eher wie ein Blick in die Vergangenheit, als viele der eben genannten, zusammen mit den aktuellen Champions, noch zu wirklich tollen In-Ring Leistungen in der Lage waren. Und wer selber immer wieder den Anspruch verkündet, die beste Tag Team Division der Staaten zu haben, sollte auch bestrebt sein, dass beste Tag Team zu beschäftigten!

Wie dem auch sei, die Bucks werden es verkraften. Sie haben sich im Laufe der letzten Jahre einen sehr guten Namen erarbeitet und werden keine Probleme damit haben, weitere Bookings zu bekommen. Finanziell dürfte es aufgrund der wenigen Einsätze eh keinen Unterschied machen und die Fans bekommen so unter Umständen ein paar völlig frische Paarungen zu sehen, die es in sich haben dürften.

 

Abseits des Abgangs der Bucks drehte sich in der vergangenen Woche alles um das Liveevent in Rahway und den Titleshot von Jay Lethal. „Killer Instinct“, so der Name des Events, sorgte besonders durch ein bei vielen amerikanischen Fans umstrittenes Ende für einige Diskussionen. Aber der Reihe nach.

Denn nicht nur das Ende sorgte für viel Gesprächsstoff, auch die wrestlerische Qualität der Show. Denn diese soll dieses Mal wirklich gestimmt haben. Übereinstimmende Berichte von anwesenden Fans bestätigen, dass die schon im Vorfeld wirklich vielversprechende Card auch hielt, was sie versprach. So sollen nach einem wirklich ordentlichen Opener zwischen Michael Elgin und Mike Bennett die Bravado Brothers vs. 3.0 ein unterhaltsames Tag Team Match auf die Beine gestellt haben, bei dem die Bravados nach dem Match einen Heelturn andeuteten. Das Match soll zwar etwas darunter gelitten haben, dass die Fans die beiden Chikara Jungs teilweise nicht kannten und daher mit dem Gimmick nicht allzu viel anfangen konnten, aber die Anerkennung für ihre Leistung im Ring bekamen sie trotzdem. Was die Bravados angeht dürfte es interessant sein zu sehen, was als nächstes kommt. Für Glory by Honor steht ja mittlerweile ein Rematch vom letzten Monat gegen Coleman/Alexander fest. Die „Justin Bieber“-Chants haben unter dem mehrmonatigen Fehlen der Bravados übrigens nicht gelitten.

In Erinnerung dürfte auch das Comeback von Bobby Fish geblieben sein. Dieser besiegte etwas überraschend Cornettes neuen Liebling QT Marshall clean, von Marshalls neuem Manager RD Evans war meilenweit nichts zu sehen. ROH deutete mittlerweile auch an, dass wir Fish, welcher großartige Kritiken für seinen Auftritt bekam, bald wiedersehen werden.
Auch die weiteren Matches bekamen starke Bewertungen, vor allem Roderick Strong soll hierbei eine bemerkenswerte Reaktion vom Publikum erhalten haben, angeblich war sie sogar so stark, wie zuletzt bei seinem World Title Gewinn gegen Tyler Black vor einigen Jahren.

Etwas überraschend kam nach seinem Match eine Promo von Davey Richards, über dessen neue Rolle man sich wohl noch nicht ganz einig zu sein scheint. So holte er nach seinem Sieg die verbale Keule gegen seinen Arbeitgeber heraus und kritisierte die Besitzer von Ring of Honor, die Sinclair Broadcast Group. Laut Richards gehe es bei ROH noch immer um Respekt und Wrestling und nicht um Sinclair und ihre finanziellen Interessen. Was man mit dieser Promo bezwecken will bleibt abzuwarten, dass man sich aktiv mit der zuletzt starken Kritik auseinandersetzt, ist aber zumindest mal ein positives Zeichen.

Der Knaller an diesem Abend war aber wohl ohne Frage der Main Event. Und das in zweierlei Hinsicht. Zunächst sollen sich Steen und Lethal rund 35 Minuten ein richtig starkes Match geliefert haben, ehe es dann plötzlich turbulent wurde. Nach einer zweiten Lethal Injection (Aus der ersten kickte der Champ aus) rollte sich Steen aus dem Ring und diskutierte wild mit Jay Lethals Mutter, die bei seinem Heimatauftritt zusammen mit ihrem Gatten im Publikum saß. Dies führte dazu, dass sie Kevin Steen ein Getränk ins Gesicht schüttete und sich dieser mit einer Spuckattacke revanchierte. Lethal rastete daraufhin aus und attackierte alles, was sich ihm in den Weg stellte, waren es Offizielle, Referees oder auch Jim Cornette. Während sich Steen fast heimlich, still und leise aus dem Staub machte, begleitete Lethal seine Eltern aus dem Gebäude, nur um wieder zurückzukommen und Cornette den von ihm geforderten Killerinstinkt zu präsentieren. Die Todesdrohungen sollte man allerdings nicht allzu ernst nehmen, genau wie diese ganze Szenerie, die wohl genau wie die Aktionen von Steen bei „Boiling Point“ ein gut inszenierter Shoot waren.

Die Fans vor Ort fanden diese Aktionen zum Schluss der Show allerdings nicht ganz so prickelnd. Es flogen Flaschen in den Ring, die Rufe nach den Ausscheidungen eines männlichen Rindes wurden laut und einige rieten der Company sogar, den Geschlechtsakt mit sich selber zu vollziehen. Aber bleiben wir mal Realist. Hat wirklich jemand damit gerechnet, dass Lethal sich den Titel bei einem Liveevent holt? Und war dieses Ende wirklich schlimmer als ein unfairer Sieg von Kevin Steen? Natürlich sehen wir alle lieber ein klares Ende der Show, dieses Event – Bei dem u.a. der Main Event für eine weitere Road Rage Ausgabe aufgezeichnet wurde – diente allerdings als klarer Aufbau für Final Battle. Lethal vs. Steen scheint zumindest nach jetzigem Wissensstand sehr wahrscheinlich und Lethal wurde hier deutlich gestärkt. Es muss zwar jeder für sich entscheiden, ob er Lethal diese üblen Aggressionen abkauft und ob man ihn wirklich zum World Champion pushen sollte, aber das hier war das klassische Wrestling Einmaleins. Verhindere bei einem Match einen klaren Ausgang, um ein Rematch aufbauen zu können. In der Nachbetrachtung also alles halb so wild und es gab ja auch Fans, die sich köstlich über diesen Angle amüsiert haben. Lediglich an der Informationspolitik müsste man in diesem Fall nochmal feilen, denn es dauerte wohl doch recht lange, bis die Fans das Matchergebnis, No Contest, verkündet bekommen haben.

Bleibt ein abschließender Punkt, der die Frage aufwirft, ob Ring of Honor wirklich etwas von der wirtschaftlichen Seite des Wrestlings versteht. So startete man vor einigen Tagen die Aktion, dass jeder Fan vor Ort einen Coupon bekommt, auf dem ein Code für Glory by Honor steht. Mit diesem Code sollte man in der Lage sein, den kommenden iPPV kostenlos zu verfolgen. Irgendjemand scheint sich das Leben auf Kosten der Company aber einfach gemacht zu haben, denn während der üblichen Pause während des Events wurden die Coupons einfach massenhaft auf einem Tisch ausgelegt und jeder konnte sich nach freiem Ermessen bedienen. So soll es nicht unüblich gewesen sein, dass zahlreiche Besucher mehr als nur einmal hingelangt haben und es würde nicht wundern, wenn im Laufe der Woche eine Menge dieser Coupons, die wohl alle unterschiedliche Codes enthalten, auf einer großen Auktionsseite zu finden sein werden. Was so eine Aktion für die Buyrate bzw. die Einnahmen des kommenden iPPVs bedeutet, kann sich jeder ausmalen…

Die Ergebnisse von „Killer Instinct“ findet ihr HIER!

 

Was haltet ihr von Week of Honor? Tolles Konzept oder überflüssig? Und teilen sich eure Ansichten mit meiner Meinung? Diskutiert darüber hier mit vielen weiteren Fans!




3 Antworten auf „Week of Honor #5 – Freie Bucks und die Suche nach dem Killerinstinkt!“

Masch sagt:

„die Rufe nach den Ausscheidungen eines männlichen Rindes wurden laut“

Tolle Umschreibung! xDD

Wirklich interessante Kolumne die ihr da gestartet habt. Der Abgang der Young Bucks ist natürlich vollkommen unverständlich. Absolut nicht nachzuvollziehen was sich Cornette und seine Mitstreiter da gedacht haben. Es wird wohl auch gemunkelt das Matt und Nick zu TNA zurückkehren.

Das Ende von Killer Instinct klingt doch eigentlich lustig. Kann ich gar nicht verstehen das einige Fans da so ausrasten.

Und das mit den Codes für Glory by Honor ist natürlich wieder unglaublich. Irgendwie bekommt man den Endruck als ob bei ROH noch sehr viele Amateure arbeiten. „Bushleague“ würde man in den USA dazu sagen.

Kill Steen Kill sagt:

Das Ende des ME (ohne es zu sehen) einfach total genial so wurde keine schwach dargestell Lethel sogar als ernsthafte bedrohung für Kevin Steen´s Titel hoffe das bei Final Battel Steen vs Lethel kommt

Das die Fans ausrasten ist eigentlich komplett bescheurt die haben doch nicht ernsthaft gedacht das Lethel denn Titel gewinnt bei ner House Show auch wenn es in seiner Heimat Stadt war

ZackAttack sagt:

Erstmal Danke für die Blumen. Ich arbeite mich noch ein wenig an den für mich optimalen Stil und eine gute Mischung aus Infos und eigener Meinung heran, aber ich denke so langsam nimmt es Formen an und diese Ausgabe ist mir wohl bisher auch am besten gelungen.

Dass mit TNA waren bisher aber reine Gerüchte. Die beiden haben lediglich mal gesagt, dass sie nicht kategorisch dagegen sind, aber wirkliche Vertragsgespräche hat es seit dem Abschied damals nicht gegeben und ich glaube nach der Behandlung damals ehrlich gesagt auch nicht, dass sie sich das nochmal antun. Da verdienen sie Independent mehr. Vor allem weil es ja jetzt noch die Beschränkungen gibt, dass TNA Wrestler nicht mal mehr auf DVD Veröffentlichungen sein dürfen. Von daher würde dort nur ein Festvertrag mit ordentlichem Gurndgehalt Sinn machen und dass ist TNA nicht bereit zu zahlen.

Nach Glory by Honor in der nächsten Woche wird dann aber langsam auch spannend wie die Planung in Richtung Final Battle aussieht, einen Titelgewinn von Lethal würde ich aber absolut nicht gut finden, habe bisher auch fest mit Elgin als Mann gerechnet, der Steen irgendwann anfang nächsten Jahres entthronen wird.

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