Alles über die UFC und den MMA Sport – „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als jetzt, um ein UFC Fan zu werden“ (Dana White) *Lesenswert*

06.04.12, von "wrestling-infos.de"

Der Mixed Martial Arts Sport ist die am schnellsten aufsteigende Sportart der Welt. Dennoch wird sie von vielen immer noch als „brutale Schlacht ohne Regeln“ bezeichnet. Dies ist allerdings ein völlig falscher Blickwinkel. Man muss sich nämlich näher mit dem Sport befassen, um ihn wirklich zu verstehen. Dies versuche ich euch mit diesem Text etwas näher zu bringen.

Was ist eigentlich Mixed Martial Arts?

Beim MMA Sport werden alle Kampfdistanzen, das Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen und der Bodenkampf in einem Vollkontaktsport mit möglichst wenig Beschränkungen durch Regeln vereint. Allerdings ist in dieser Sportart nichts gefaked oder gescripted. Alles ist echt und real.

Ziel des MMA ist es, den Gegner in einem Kampf zu besiegen, bis er durch Abklopfen aufgibt, KO geht (ohnmächtig wird) oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Auch ein Punktsieg ist möglich. Beim MMA kommt es im Gegensatz zum klassischen Ringkampf nicht darauf an, den Gegner mit beiden Schultern auf dem Boden zu fixieren. Selbst aus der Rückenlage heraus kann man den Gegner noch besiegen.

Das Aufeinandertreffen von verschiedenen Kampftechniken

Im Kampf benutzen die Fighter verschiedene Kampftechniken, wie Boxen, Muay Thai, Jiu-Jitsu, Ringen, brasilianischem Jiu Jitsu (BJJ) oder Capoeira, Karate oder auch Judo. Im Grunde genommen ist keine Art verboten. Das Training dafür ist sehr umfangreich und fordert vom Trainierenden ein hohes Engagement.

Die Regeln des MMA Sports

Mixed Martial Arts wird in vielen US-Staaten behördlich reguliert. Es werden Lizenzen erteilt und Veranstaltungen müssen angemeldet werden. Ebenso werden unabhängige Drogentests durchgeführt.

Die Regeln wurden im Laufe der Entwicklung des Sports immer wieder geändert und angepasst. Die aktuellen Regeln wurden durch das New Jersey Athletic Control Board als „Unified Rules of Mixed Martial Arts“ aufgestellt, und werden von vielen anderen US-Staaten und Veranstaltern akzeptiert.

Eine Runde dauert fünf Minuten, die Rundenpause beträgt eine Minute. Grundsätzlich geht ein Kampf über drei Runden, Titelkämpfe über fünf. UFC Präsident Dana White verkündete, dass sämtliche Hauptkämpfe, die neu unterzeichnet werden, auch über fünf Runden gehen.

Die Unified Rules kennen 9 verschiedene Gewichtsklassen, die UFC nutzt davon acht.

Flyweight (Fliegengewicht): 125 und weniger lb (57 und weniger kg)
Bantamweight (Bantamgewicht): 126 bis 135 lb (57 bis 61 kg)
Featherweight (Federgewicht): 136 bis 145 lb (61 bis 66 kg)
Lightweight (Leichtgewicht): 145 bis 155 lb (67 bis 71 kg)
Welterweight (Weltergewicht): 155 bis 170 lb (71 bis 78 kg)
Middleweight (Mittelgewicht): 170 bis 185 lb (78 bis 85 kg)
Light Heavyweight (Halbschwergewicht): 185 bis 205 lb (85 bis 94 kg)
Heavyweight (Schwergewicht): 205 bis 265 lb (94 bis 120 kg)
Super Heavyweight (Super Schwergewicht): über 265 lb (über 120 kg)

Der Ring nach UFC-Reglement hat die Form eines Octagons (Achteck) mit einem Durchmesser von 9,75 m. Anstelle von Ringseilen wird die Kampffläche durch einen Maschendrahtzaun begrenzt. Der Zaun soll die Kämpfer davor schützen, von der Kampffläche zu fallen. Zudem eröffnet er weitere taktische Möglichkeiten, da man sich (im Clinch und Bodenkampf) daran abstützen kann – jedoch dürfen sich die Kämpfer nicht daran festhalten. Ursprünglich soll die Form gewählt worden sein, damit man sich nicht in einer Ecke verstecken könne.

Die Ringmatte ist ein harter Untergrund, und ist im Vergleich zu einem Wrestlingring nicht dazu gedacht den Aufprall abzufedern.

Ursprünglich hatte die UFC die alleinigen Rechte, einen Käfig dieser Form zu benutzen. Seit 2001 wurden die Rechte jedoch freigegeben und seitdem benutzen auch viele andere Organisationen diese Form des Ringes.

Es wird mit dünnen, an den Fingern offenen Handschuhen gekämpft. Sie dienen dazu, die Hände zu schützen und Platzwunden (Cuts) zu vermeiden, sie bieten jedoch kaum Dämpfung. Dies soll der nackten Hand so nah wie möglich kommen. Im Gegensatz zum Boxhandschuh erlauben sie es, zu greifen und alle Arten von Schlägen durchzuführen. Mit den großen, klobigen Boxhandschuhen ändert sich zudem die Deckungsarbeit und die Durchdringung derselben, auch wäre im Bodenkampf und Clinch ein Fixieren der gegnerischen Hände erheblich schwerer.

Das einzige weitere erlaubte Kleidungsstück sind Hosen bis zum Knie. Diese müssen von der Commision genehmigt werden.

Schuhe, T-Shirts, lange Hosen oder ein Gi sind nicht erlaubt. Dies dient dem Schutz der Kämpfer (so könnte man zum Beispiel versuchen, durch Ziehen am T-Shirt den Gegner zu würgen). Vor Einführung der Unified Rules durften Kämpfer sich ihr Outfit selbst auswählen und der mehrfache Turniersieger Royce Gracie hat alle (bis auf UFC 60 – Gracie vs. Hughes) seine UFC-Kämpfe in einem Gi bestritten.

Ein Kampf kann auf vier verschiedene Arten enden:

Aufgabe (auch Submission oder Tap-Out genannt): Ein Kämpfer klatscht mehrmals mit der flachen Hand auf die Matte, tippt mehrmals seinen Gegner an oder gibt verbal auf.

Knockout: Ein Kämpfer wird von einem erlaubten Schlag oder Tritt getroffen und wird entweder ohnmächtig oder ist nicht in der Lage den Kampf weiterzuführen.

Technischer Knockout: Es gibt grundsätzlich drei mögliche Wege, die zu einem TKO führen können. Zum einen ein „Referee Stoppage“, in dem der Ringrichter den Kampf abbricht, weil einer der Kämpfer nicht mehr in der Lage ist sich „intelligent zu verteidigen“. Außerdem kann der Ringarzt einen Kampf abbrechen, wenn eine Verletzung einen Kämpfer zu stark hindert oder die Blutung aus einer Platzwunde nicht gestillt werden kann. Schließlich kann die eigene Ecke eine Aufgabe signalisieren.

Kampfrichterentscheidung: Nachdem es nach 3 bzw. 5 Runden keinen Sieger gibt, liegt die Entscheidung bei den 3 Kampfrichtern. Es gilt ein „10-Punkte-System“, in dem der Gewinner einer Runde 10 Punkte bekommt und der Verlierer 9 oder weniger.

Technical decision

Technical draw

Disqualifikation

Forfeit (Nichtantritt)

No contest: Der Wettkampf wird in diesem Fall nicht gewertet. Dies geschieht, wenn ein ungewolltes Foul zu einer so schweren Verletzung führt, dass der Kampf nicht fortgeführt werden kann, oder wenn beide Kämpfer gleichzeitig ein schweres Foul begehen.

Gegenwärtig sind folgende Fouls festgelegt:

Kopfstöße
jegliches Angreifen der Augen
Beißen
Haare ziehen
Einhaken der Finger (z.B. in Mundwinkel)
Tiefschläge
Einführung der Finger in Körperöffnungen / Verletzungen
Griffe an kleine Gelenke (z. B. Finger)
Schläge auf Hinterkopf oder Wirbelsäule
Nach unten gerichtete Schläge mit der Spitze des Ellbogens (12-6 Ellbogen)
Schläge auf den Hals, sowie das Abdrücken der Luftröhre
Kratzen, Kneifen oder Verdrehen der Haut
Festhalten des Schlüsselbeines
Tritte auf den Kopf eines am Boden liegenden Gegners
Das Knien auf dem Kopf eines am Boden liegenden Gegners
Das Drauftreten / Stampfen eines am Boden liegenden Gegners
Fersentritte auf die Niere
Das Werfen des Gegners auf Kopf oder Nacken (siehe Piledriver)
Das Werfen des Gegners aus dem Ring oder dem umzäunten Bereich
Festhalten der Hose oder Handschuhe des Gegners
Anspucken
Unsportliche Vorgehensweise die eine Verletzung zur Folge hat
Festhalten an den Seilen oder dem Zaun
Beleidigungen innerhalb des Rings / Zauns
Angriffe während der Pause
Angriffe auf Gegner unter der Obhut des Schiedsrichters
Angriffe nach Ertönen der Ringglocke
Nichtbeachtung der Schiedsrichterentscheidungen
Feigheit, z. B. Vermeidung des Kontaktes mit dem Gegner
Fremdes Eingreifen
Werfen des Handtuchs während des Kampfes

Bei einem Foul können die Schiedsrichter nach eigenem Ermessen einen oder mehrere Strafpunkte vergeben. Falls ein Foul einen Kämpfer kampfunfähig macht, kann der Kampf bei einem absichtlichen Regelverstoß mit einer Disqualifikation enden. Bei unabsichtlichen Fouls kann der Kampf aufgehoben und als nichtig erklärt werden. Falls ein Foul dazu führt, dass ein Kämpfer die Runde nicht mehr beenden kann, endet der Kampf mit einem technischen Sieg zugunsten des Verletzten falls dieser nach Punkten vorne liegt, ansonsten gibt es ein technisches Unentschieden. Weiterhin kann der Ringrichter dem gefoulten Kämpfer eine Regenerationszeit von bis zu fünf Minuten einräumen. In Situationen, in denen keiner der Kämpfer versucht sich eine bessere Position zu erarbeiten oder Treffer zu landen, wird der Kampf im Stand mit Abstand der Kämpfer zueinander zurückgesetzt und weitergeführt. Bei Unterbrechungen durch den Ringrichter, um eine Wunde vom Ringarzt untersuchen zu lassen, wird wieder dieselbe Position wie vor der Unterbrechung eingenommen.

Aufstieg der UFC zu einer Mainstream Company

Mit diesen Regeln schaffte es die UFC zur größten MMA Company der Welt zu werden und in den Mainstream Bereich einzudringen.

Die ansteigenden Zahlen der Zuschauer, Fans und Kämpfer kann mit der Macht der Massenmedien begründet werden. Nachdem die Fertitta Brüder den Erfolg der Reality-TV-Show American Casinos gesehen haben, entschlossen sie sich der UFC ihre eigene Reality-Show zu geben. Dabei sollte es sich um eine Show handeln, in der talentierte Kämpfer, die auf ihren Durchbruch warten, eine Chance haben, sich einen UFC-Vertrag zu erkämpfen. Einige US-Sender lehnten diese Idee ab, bis man an Spike TV herantrat und anbot, dass man die Produktionskosten in Höhe von 10 Millionen US-Dollar selbst zahle. So haben seit Januar 2005 14 Staffeln dieser Show stattgefunden. Den ersten nationalen Erfolg konnte man mit dem Finale der ersten Staffel erzielen. Die Show erreichte ein Rating von 1,9, was einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 2,6 Millionen entspricht.

Nach dem Erfolg von The Ultimate Fighter entschloss sich Spike TV dazu, weitere UFC-Formate auszustrahlen. Dazu gehören die wöchentliche UFC Unleashed Show, in der die besten Kämpfe der UFC-Geschichte gezeigt werden, sowie All-Access-Sendungen, die vor wichtigen Veranstaltungen einen Blick auf die Kämpfer und ihr Training liefern. Mit dem Erfolg der Fernsehsendungen konnte auch das Pay-Per-View-Geschäft starke Verbesserungen verbuchen. Die erste Großveranstaltung nach der Ultimate-Fighter-Show hatte 280.000 Bestellungen und damit fast doppelt so viele wie der vorige Rekord von 150.000. Und so konnte man 2005 und 2006 viele neue Fans anlocken, bis man bei der Veranstaltung UFC 66 die Rekordkaufzahl von 1.050.000 erreichte. 2006 konnte die UFC auch einen höheren Gesamt-Pay-Per-View-Profit verbuchen als die WWE und Boxen mit 222.766.000 US-Dollar.

Die UFC hat es unter anderem mit ihren Kämpfern auf die Titelblätter der Sports Illustrated und ESPN The Magazine geschafft und wird in 36 Länder ausgestrahlt. Im März 2007 kaufte Zuffa den bis dato einzigen internationalen Konkurrenten Pride FC auf. Viele ehemalige Pride-Kämpfer sind seither in der UFC aktiv. Außerdem konnte die UFC in 2008 Werbeverträge mit Harley-Davidson und Anheuser-Busch abschließen.

Mit der Veranstaltung UFC 100 und dem Hauptkampf zwischen Brock Lesnar und Frank Mir im Titelvereinigungskampf um den Titel im Schwergewicht, machte die UFC den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung. Die Veranstaltung erzielte 1.6 Millionen Pay-per-View Käufe und erfuhr eine breite Berichterstattung in den Mainstream Medien. So weitete der US Sender ESPN seine Berichterstattung für die Veranstaltung massiv aus. Mit der UFC 114 und dem Kampf zwischen Rashad Evans und Quinton Jackson brachte die UFC das erste mal eine Veranstaltung auf den Weg, in deren Hauptkampf sich zwei Afroamerikaner gegenüberstanden. Für die Veranstaltung UFC 129, welche im Rogers Centre in Toronto Kanada ausgetragen wurde und in deren Hauptkampf Georges St. Pierre und Jake Shields aufeinander trafen, verkaufte die UFC 55.000 Tickets und erlöste damit Einnahmen in Höhe von 11 Millionen US-Dollar. Dies bedeutete sowohl einen Rekord bei den Ticketverkäufen als auch bei den Ticketeinnahmen für MMA Veranstaltungen in Nordamerika.

In dieser Zeit übernahm man außerdem die WEC und startete eine Zusammenarbeit mit Strikeforce. Am 18. August 2011 gaben die UFC und das US-amerikanische Fernseh-Network FOX bekannt, dass beide Unternehmen einen Vertrag über sieben Jahre unterzeichnet haben, der die Berichterstattung von UFC Veranstaltungen beinhaltet. Die UFC wird auch weiterhin die Kontrolle über die Produktion der Veranstaltungen behalten und wie gewohnt die beiden Kommentatoren Joe Rogan und Mike Goldberg einsetzen. Der neu geschlossene Vertrag mit FOX beendet die bisherigen Partnerschaften der UFC zu den TV Sendern Spike und Versus.

Die erste Veranstaltung UFC on Fox, bei welcher allerdings nur der Haupfkampf zwischen Cain Velasquez und Junior dos Santos übertragen wurde, hatte in der Spitze 8.8 Millionen Zuschauer. Im Durchschnitt schauten die Veranstaltung 5.7 Millionen Zuschauer, was die Veranstaltung zur meist gesehenen MMA-Übertragung aller Zeiten machte.

Die Zukunft der Company

Diese Zahlen will man aber im Jahr 2012 brechen. Dazu stehen im Sommer einige Events mit den absoluten Traumfights aller MMA Fans an. Genau deshalb kann man das Zitat vom UFC Präsidenten Dana White („Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als jetzt, um ein UFC Fan zu werden“) unterstreichen. Gebt der Company und dem Sport eine Chance und schaut euch doch mal ein Event an.

Wir von W-I.de versuchen euch neben dem Wrestling natürlich auch den MMA Sport möglichst umfangreich näher zu bringen. Also schaut doch mal des öfteren rein. Den Newsblock gibt es immer Montags, Donnerstags und Samstags ca. ab 12:00 Uhr.

Hier gelangt ihr zu unserem MMA Bereich aus dem Board. Dort gibt es immer die neusten News aus der Welt des MMAs

(Quelle: Wikipedia.de)




4 Antworten auf „Alles über die UFC und den MMA Sport – „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als jetzt, um ein UFC Fan zu werden“ (Dana White) *Lesenswert*“

ZeronGX sagt:

Klasse Bericht!!!
Bin selbst vor Kurzer Zeit MMA Fan geworden, muss sagen krasser aber guter Sport!

Chrizn sagt:

Klasse Bericht das stimmt aber es wurden ganze Sätze von Wikipedia übernommen. Also man hätte es wenigstens in eigene Worte schreiben können statt da zu kopieren

Buwistick sagt:

Das ist hier aber gar nicht mal so dramatisch, da es ja kein News-Bericht in dem Sinne sein sollte. Es sollte nur die Wrestling-Fans auf dieser Seite anregen, auch mal in den MMA Bereich zu blicken.

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