Die Bombe platzte auf der Pressekonferenz nach dem Event „UFC on FX (2): Alves vs. Kampmann“: Craig Waller, der Executive Producer der „Combat Sports Authority of New South Wales“ informierte Dana White darüber dass er die Punkte im Flyweight Turnier Fight zwischen Demetrious Johnson und Ian McCall falsch berechnet hatte.
Während die 2 beteiligten Fighter mit offensichtlich unterschiedlichen Emotionen zu kämpfen hatten war Whites Verhalten eindeutig zu deuten. Falls man vermutet hatte dass er über diese Kontroversität zufrieden gewesen wäre um ein ReMatch ordentlich zu hypen sollte man sich diese Kommentare von White durchlesen:
Ich kann nichts Positives in diesem Ausgang sehen. Ich hätte es lieber heute beendet. Wir hatten 2 krasse Fights die jeder geliebt hat und die in ein Titelmatch geführt hätten. Das wäre das bestmöglichste Szenario gewesen.
Johnson und McCall lieferten sich in den ersten beiden Runden einen ziemlich knappen Fight. In der dritten konnte dann „Uncle Creepy“ (McCalls Nickname) die Kontrolle über den Fight erlangen und viele Beobachter gingen davon aus dass der durch ihn zugefügte Schaden für eine 10-8 Runde gereicht hätte. Und genau hier lag das Problem.
Als die Punkte zusammengezählt wurden wurde Johnson zum Sieger erklärt. Bruce Buffer unterlief schon ein kleiner Fehler indem er eine Majority Decision ankündigte, aber ein Split Decision Resultat vorlies (29-28, 28-29, 29-28), aber der eigentliche Fehler lag woanders. Der Punktrichter Sal D’Amato, welcher Johnson die ersten beiden Runden mit jeweils 10-9 gegeben hatte, wertete die letzte Runde mit 10-8 für McCall, was in einem 28-28 geendet hätte. Da Anthony Dimitriou den Fight mit 29-29 wertete und der dritte Punktrichter Kon Papai de Sieg mit 29-28 an Johnson gab, wäre das korrekte Ergebnis ein Majority Draw gewesen. Dieses Resultat hätte aufgrund des Turniermodus in eine 4. Sudden Death Runde gemündet um einen Sieger zu bestimmen.
Aber als Creaig Waller die Ergebnisse der Judges auf die Announcing Card von Bruce Buffer überschrieb unterlief ihm der Fehler, dass er bei der dritten Runde bei Sal D’Amato ein 10-9 für McCall überschrieb, womit Johnson den Fight auf D’Amatos Card mit 29-28 gewonnen hatte, was in die Majority Decision für „Mighty Mouse“ (Johnson Nickname) geführt hatte. Waller äußerte sich folgendermaßen:
Es war eine unglückliche Situation. Ich übernehme die volle Verantwortung dafür. Der Fight hätte ein Majority Draw sein müssen, wir hätten in eine 4. Runde gehen müssen. Ich entschuldige mich aufrichtig bei beiden Fighter, Dana und jedem einzelnen Fan der UFC. Sal war nicht derjenige der den Fehler begangen hat. Es war mein Fehler.
White, der nicht informiert wurde bevor die gesamte Show vorbei war, konnte es nicht glauben:
Nachdem die Show geendet hatte kamen sie sofort zu mir herüber und weihten mich ein. Ich sagte ihnen „Ihr müsst mich doch verarschen. Wie kann das möglich sein?“. Noch schlimmer wäre es nur gewesen wenn ich in’s Octagon hätte gehen und Mighty Mouse erzählen müssen dass er den Fight verloren hat. Ich habe so etwas schon mal getan.
Sowohl Johnson als auch McCall erhielten übrigens den Bonus für einen Sieg zusätzlich zu den 50.000 Dollar die beide aufgrund der Auszeichnung „Fight of the Night“ bekamen. Beide werden nun in einem ReMatch ein weiteres Mal aufeinandertreffen, womit auch beide ein weiteres Mal bezahlt werden. Benavidez wird währenddessen eine Pause einlegen müssen und darauf hoffen dass sich der Sieger des ReMatches nicht auch noch verletzt. Der bisher feststehende Finalist des Flyweight Turniers verhielt sich in dieser komischen Situation allerdings auch klasse:
Mein erster Gedanke war, dass ich ziemlich aufgeregt darüber bin diesen Fight noch ein Mal zu sehen. Es war überragend. Als es zu Ende war dachte ich „Das könnte ein Draw sein. Das könnte auch eine Split Decision sein.“. Du weißt es einfach nie.
Es war ein großartiger Fight und es ist klasse dass sie einen weiteren Fight gegeneinander bekommen, denn mittlerweile bin ich der Meinung dass es ein Draw war. Ich freue mich einfach darauf gegen denjenigen zu kämpfen der diesen Fight gewinnt, denn wir werden die besten Flyweights sein und um den ersten Titel kämpfen.
So könnte sich vielleicht dieser komische Fehler als Glücksfall herausstellen. Nach dem bisherigen Wissen hat ein bisschen Kontroversität noch nie geschadet um einen Fight besser zu verkaufen und die Division, die vor einer Woche nicht ein Mal existierte, hat nun ihre erste große Story. Einzig Dana White will immer noch nicht daran glauben:
Stellt euch vor es wäre darauf hinausgelaufen, dass es eine 4. Runde gegeben hätte. Die Leute im Publikum wären total abgegangen. Die Leute zu Hause wären durchgedreht. Es wäre eine unglaubliche Atmosphäre und ein unglaublicher Moment gewesen.
Für mich gibt es daran nichts Gutes, aber was willst du machen? Die Commission hat die Verantwortung übernommen, sich entschuldigt und alles was wir tun können ist weiterzumachen.
Das ReMatch könnte frühestens im April stattfinden, spätestens aber auch erst im späten Sommer. Wir von wrestling-infos.de werden euch über die Situation aber auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Quelle: MMAJunkie.com
