W-I Special: Der Jahresrückblick 2011!

23.01.12, von Julian "ZackAttack" Bauer

Einleitung
Herzlich Willkommen zum großen w-i.de Jahresrückblick 2011. Wir befinden uns nun schon knapp einen Monat im neuen Jahr und jeder Wrestling-Fan hatte mittlerweile die Möglichkeit, dass Vorjahr etwas sacken zu lassen und sich zu fragen, welche Ereignisse und Personen des vergangenen Jahres wirklich im Gedächtnis hängen geblieben sind.

Ihr wollt wissen was wirklich hinter CM Punks Shoot Promo steckte? Für wen das Jahr 2011 bei TNA eine ganz große Nummer war? Was sonst noch in der Welt des Wrestlings passierte? Welche großen Ereignisse die MMA Welt 2011 erschütterten?
DAS alles und noch viel mehr erfahrt ihr hier.
Wir lassen euch nicht auf dem Trockenen sitzen. Hier gibt es Details und Stories aus dem vergangenen Jahr.
Los lasst uns gemeinsam mit dem wrestling-infos.de Team das Jahr 2011 Revue passieren und durchlebt es erneut.

Wir wünschen viel Spaß beim lesen.

Anmerkung:
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Jahresrückblick im Forum

WWE Rückblick

Fehden 2011
It’s On – John Cena vs. The Rock

Shows 2011
RAW
Smackdown
NXT
Superstars

Newcomer 2011
Vom Niemand zum Champion – Die Geschichte des Zack Ryder

Diverses 2011
Randy Savage – Der Tod einer Legende
CM Punks Shoot Promo – Eine Analyse
Des einen Leid ist des anderen Freud – Edges Karriereende und Christians Aufstieg

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It’s On – John Cena vs. The Rock
Es gibt Matches von denen viele Fans immer geträumt haben. Eines dieser ist sicherlich das Match zwischen dem aktuellen Face der WWE John Cena und dem Ex-Face der WWE Dwayne „The Rock“ Johnson. Beide haben eine eigene Generation geprägt. Während The Rock für die Attidude Era zuständig war, baute John Cena die PG Era auf. Es gibt so viele weitere Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Topstars, dass es zu lange dauern würde, alle zu nennen. Dennoch entstand ein Streit aufgrund unterschiedlicher Ansichten bezüglich Einstellung und Präsentation gegenüber den Fans. Aber mal der Reihe nach.

Vor fast 8 Jahren kreuzten sich zum ersten Mal die Wege von John Cena und The Rock. Bei WrestleMania 20 feierte der Jungspund John Cena seinen ersten Titelgewinn in der WWE, als er Big Show die US-Championship abnahm. Später am Abend bestritt der Veteran The Rock sein vorerst letztes Match, als er zusammen mit Mick Foley der Evolution unterlag. Daraufhin verließ The Rock die WWE, um Hollywood zu erobern. Immer wieder meldete er sich mal via Satellit zu Word, aber Live sehen ließ er sich nicht. Cena wurde in der Zwischenzeit zum absoluten Topstar der Company und gewann etliche Champion Titel. Cena (10) war es auch, der The Rock (7) den Rekord der meisten WWE Titelregentschaften abnahm. Immer wieder sprach man über ein Match der beiden, aber Cena sagte selbst in Interviews, dass es wohl nie dazu kommen werde, da The Rock ja nicht zurückkehren würde.

Dies änderte sich am 14. Februar 2011 in Anaheim, Carlifornia, als die WWE den Host für WrestleMania 27 präsentierte. The Rock kehrte unter lautem Jubel zurück und nahm sich in der Rückkehr Promo gleich mal Cena vor. In den Folgewochen ging es immer wieder hin und her zwischen den beiden, bis sie sich am 28. März 2011 in Chicago, Illinois endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. Hauptaugenmerk der Fehde war die Einstellung gegenüber den Fans. Rock warf Cena vor sich nicht wie ein Mann zu verhalten. Dies sei auch der Grund, warum die Männer Cena nicht respektieren würden. Somit entstand neben der Fehde John Cena vs. The Rock auch die Fan-Fehde zwischen der Cenation und Team Bring It. Am Ende der RAW Ausgabe verpasste Cena dem „Great One“ ein AA. Bei WrestleMania 27 kam es dann zur großen Rache, als Rock herauskam und Cena einen Rock Bottom verpasste. Damit kostete er ihn das WWE Championship Match gegen The Miz. Am Tag darauf bei RAW standen sich die beiden erneut gegenüber und legten zum ersten Mal in der Geschichte den Main Event der nächstjährigen WrestleMania schon einen Tag nach der letzten Ausgabe fest. Der Traum vieler Fans wurde wahr. John Cena wird auf The Rock treffen. Rock würde zum ersten Mal seit 7 Jahren in den Ring steigen, aber man musste gar nicht bis zum 1. April 2012 warten.
Nachdem The Rock wieder gegangen war und sich Cena über den Sommer mit CM Punk, R-Truth und The Miz rumschlagen musste, lief die Fehde nur noch über Twitter weiter.

Das sollte sich aber bald schon ändern. Der neue Interims GM John Laurinaitis gab Cena die Möglichkeit einen Partner für die Survivor Series 2011 im Tag Team Match gegen Awesome Truth zu wählen. Cena pickte The Rock, welcher in der nächsten Woche dieses Angebot akzeptierte. Am 14. November 2011 kehrte The Rock nach Boston, Massachusetts zurück, um in einer Promo den Main Event zu hypen. Beim PPV im Madison Square Garden in New York, City, wo er 7 Jahre zuvor sein letztes Match bestritt, überzeugte er dann mit tollen Aktionen und bewies, dass er nichts verlernt habe und für WrestleMania 28 bereit sei. Am Ende des Jahres bekam die beiden noch den „Game Changer of the Year“ Slammy bei den Slammy Awards.

Nun heißt es „Abwarten und Tee trinken“, bis The Rock auf der Road To WrestleMania zurückkehrt und die Fehde mit Cena wieder aufnimmt. Allerdings sollte sich jeder Fan den 1. April 2012 rot im Kalender markieren, denn dieses Match der Generationen sollte auf keinen Fall jemand verpassen.

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Ein weiteres Jahr ist beendet, so dass wir noch einmal betrachten wollen, womit WWE im letzten Jahr so alles sechs Stunden pro Woche vollgesendet hat. Wie üblich gab es viel Werbung, viele Rückblicke, viel Füllmaterial und auch leider viel Müll (Nicht wahr, Herr Cole?), der aber leider beim amerikanischen Publikum oft gut ankam und daher seine Daseinsberechtigung hatte. In diesem Rundumschlag werden die Shows im Wesentlichen zusammengefasst. Tragende Fehden werden teilweise in eigenen Artikeln behandelt.

RAW
Das Jahr startete mit The Miz als WWE Champion, der noch von Randy Orton gejagt wurde und später John Cena im Nacken hatte. Und wer schmiss den ganzen Laden? Das war immer noch der anonyme General Manager, der sich per E-Mails wichtig machte. In unregelmäßigen Abständen mussten wir auch wieder Guest Hosts ertragen bzw. durften genießen: Steve Austin, Snookie, Hugh Jackman und die heftigst umstrittenen Muppets mischten die Shows auf. Gastauftritte von Bret Hart erfreuten ebenso die Fans der Excellence of Execution.

CM Punk hatte im Januar die Führung über den kriselnden Nexus übernommen, aber Randy Orton als alter Feind Punks puntete den ganzen Verein in den folgenden Monaten einen nach dem anderen weg, was dann auch das Ende des Nexus bedeuten sollte. Bis dahin konnten sich David Otunga und Michael McGillicutty aber zwischenzeitlich die Tag Team Titles sichern, ehe Air Boom dem ein Ende setzte.

Ende Januar begann auch Michael Coles Amoklauf, der über das Jahr verteilt erst mit Jerry Lawler und im Herbst mit Jim Ross zwei geschmacklose und hirnfreie Fehden hatte, die hier kurz erwähnt werden, da erschreckend viel Sendezeit dafür draufgegangen ist. Noch erschreckender war, dass es den Amis offenbar gefiel, wie die Quoten zumindest nahelegten.

Es gab noch keinen Host für WrestleMania, und der sollte am 14.2. enthüllt werden. The Rock kam zurück und überzog die übliche Sendezeit mit seiner 20minütigen Promo um eine Viertelstunde. Dies war wohl eine der Top-Promos des Jahres und eine Kriegserklärung an Miz und Cena, die in den folgenden Wochen darauf so gut sie konnten reagierten und weiterhin fehdeten. In der Zeit zerstritt sich Miz auch immer mehr mit seinem Wasserträger Alex Riley.

Dass für einige kein Grab zu tief sein kann, zeigte uns am 21.2. der Undertaker, der zurückkam und wortlos ein Match für WrestleMania gegen Triple H ausmachte, denn der tauchte auch wieder auf. Ehe der Taker bei WrestleMania in einem überraschend guten Match das 19:0 besiegelte, zeigten sie Promos, die auch bei SmackDown ausgetragen wurden. Sogar Shawn Michaels kam dabei zu Gastauftritten, um die nicht vorhandenen Siegeschancen von Triple H zu unterstreichen.

Dann ging es nach WrestleMania Schlag auf Schlag. Am 4.4. vereinbarten Rock und Cena ein WrestleMania-Match im nächsten Jahr. Eine Woche später trat Edge ohne Vorankündigung zurück, was ein großer Schock für die Fans und ein großes Vakuum für SmackDown bedeutete. Randy Orton sollte das Vakuum füllen, aber das erwies sich für ihn als zu groß.

In der darauf folgenden Show drehte R-Truth gegen John Morrison durch und sah sich als Heel der Verschwörung durch die jungen Fans, den sogenannten Little Jimmys, ausgesetzt. R-Truth hielt für den Rest des Jahres durchgeknallte Promos, erst allein und später mit seinem Partner Miz, so dass er zu einem der besten Entertainer des Jahres wurde, was wohl niemand erwartet hätte. Wegen der echten Suspendierung von R-Truth im Herbst schaltete ihn Miz aus, was die Partnerschaft beendete, ehe R-Truth zum Jahresende als immer noch durchgeballertes Face zurückkam, das plötzlich die Little Jimmys mag und Miz ans Leder will.

Ende Mai verkündete Kharma, auch als Awsome Kong bekannt, in einer eindrucksvollen Promo, dass sie in den Mutterschaftsurlaub gehen würde, ohne ein einziges Match bestritten zu haben. Beeindruckend dabei ist, dass Kharma für einige trotzdem die Diva des Jahres ist, was zeigt, wie unbedeutend das Divenwrestling mittlerweile ist. Wer sich noch an gute Wrestlerinnen wie Beth Phoenix oder Natalya klammerte, wurde brutal enttäuscht, denn die werden mittlerweile von Talentverweigerinnen wie Alicia Fox in Sekundenschnelle gesquasht, so dass man die Diven weitgehend ignorieren kann.

Am 20.6. forderte CM Punk, dessen Vertrag in Kürze auslaufen sollte, in einer langen und unterhaltsamen Promo ein Titelmatch, eher er am 27.6. eine der besten Promos des Jahres rausknallte. Er drohte WWE zu verlassen und wünschte Vince McMahon den Tod, wofür er laut Storyline sofort suspendiert wurde. Cena gab sich entsetzt über diese Zensur und legte sich mit Vince an. Vince drohte Cena, ihn zu feuern, falls er bei Money in the Bank den Titel an Punk verlieren sollte, da er dann mit dem Titel aus der WWE marschieren würde. Doch genau das geschah, und am 18.7. feuerte Vince Cena, aber Triple H tauchte auf und entmachtete Vince laut Storyline. Er solle sich nun selbst um RAW kümmern.

In der folgenden Show durfte Cena den vakanten Titel einsacken, doch bei der Siegesfeier tauchte Punk wieder auf, so dass die Handlung der vorherigen Wochen vollständig aufgehoben worden war. Punk hatte eine neue Musik und legte sich mit Triple H und John Laurinaitis an. War da nicht ein anonymer GM? Der war kommentarlos in den Wirren einfach verschwunden. Stattdessen tauchte Kevin Nash wieder auf und mischte mit, wobei man grübelte, welche Rolle er eigentlich spielte und auf wessen Seite er stand. Es knallte zwischen den alten Freunden, bis Nash in einem Entscheidungsmatch von Triple H geschlachtet wurde. Während dieser Zeit ging der Titel bei Cena, Alberto Del Rio und Punk reihum, bis er bei Punk laut umjubelt hängenblieb.

Der 3.10. sah den sogenannten Walkout, als das RAW-Personal einschließlich der meisten Superstars in den Streik und aus der Halle marschierte, weil die Arbeitsbedingungen unter Triple H so unsicher sein sollten. Staunte man über diese Aktion, lachte man in der folgenden Woche umso mehr, als Triple H, Cena, Punk und Neu-Face Sheamus die Show alleine schmeißen wollten, bis Vince Triple H absägte und Laurinaitis als Interims-GM einsetzte.

Im Dezember gab es auch etwas zu staunen, denn am 12.12. kehrte Kane zurück und hat es seitdem auf Cena abgesehen, den er zum Hass bekehren will. In der folgenden Woche präsentierte WWE Champion CM Punk die neuen Champions: US Champion Zack Ryder und WHC Daniel Bryan. Dies wurde mit Promo am Anfang und Main Event Match so präsentiert, als wolle man eine neue Ära einleiten, die den Shows einen neuen Anstrich geben sollte. Leider brachen im Main Event die Quoten weg, so dass es keine neue Ära geben wird. Während Bryan auf dem Weg zum Heel-Sein ist, verrecken die Quoten bei Ryders neuen Segmenten mit seinem neuen Valet Eve Torres weiterhin.

Und so endete das RAW-Jahr, das doch einige echte Höhepunkte zu bieten hatte, die man entweder nicht erwartet hatte oder die richtig eingeschlagen haben. Das kann man RAW auch im neuen Jahr nur wünschen, denn die größte Wrestling Show der Welt lebt traditionell von Showelementen, die das eher schlechte Wrestling ausgleichen müssen.

Smackdown
Anders als bei RAW ging es bei SmackDown etwas langlebiger zu, denn man beschränkte sich auf wenige lange Fehden, die mit allerhand Füllmaterial ausgestopft wurden.

Nach dem Umrühren des Nexus durch CM Punk formte sich im Januar aus den Nexus-Restbeständen Wade Barrett, Heath Slater und Justin Gabriel – verstärkt durch Ezekiel Jackson – The Corre, dessen Auflösung bereits im Mai unabwendbar wurde. Dennoch konnten Slater und Gabriel Tag Team Gold ergattern, Barrett und danach als Gegner Big Zeke wurden sogar Intercontinental Champions.

Als Rey Mysterio laut Storyline den Rüssel von Cody Rhodes brach, wurde aus dem selbstverliebten Dasher ein Psychopath mit durchsichtiger Maske, der nun für immer entstellt sei. Das führte zu innovativen und unterhaltsamen Promos sowie erbitterten und hart geführten Fehden mit Mysterio, Daniel Bryan und Randy Orton. Am 12.8. krönte er das mit dem Gewinn des Intercontinental Championships, was Rhodes – mittlerweile wieder ohne Maske – zu einem der Top Stars von SmackDown machte. Zum Jahresende wurde ein Familientraum wahr, denn nach einer kurzen Fehde mit Kommentator Booker T bekam sich Cody mit seinem Bruder Goldust in die Wolle. Diese Fehde wird von beiden schon seit Ewigkeiten angestrebt, so dass man ihnen hoffentlich Mitspracherecht an der Fehde geben wird.

Für viele der Aufsteiger des Jahres, konnte sich Dolph Ziggler, der durch bessere Promos und – bei aller zeitweiligen Jobberei während des Jahres – zum Teil herausragende Matches wie gegen Bryan am 23.12. positiv auffiel, am 15.2. Edges World Heavyweight Championship(WHC) durch Vickie Guerreros Intrigen kampflos zuerkennen lassen. Vickies und Dolphs Pläne flogen auf, und Edge konnte sich den Titel sofort wiederholen. Ziggler und Vickie wurden daraufhin bei SmackDown gefeuert, aber RAW wartete schon.

Mehrere Wochen lang steckten Edge und Christian in einer Fehde mit Alberto Del Rio und Brodus Clay, ehe Edge am 12.4. nach Bekanntgabe seines sofortigen Rücktritts bei RAW seinen emotionalen Abschied von SmackDown feierte. Davon profitierte Christian und wurde neuer WHC, musste den Titel aber sehr schnell an Randy Orton abgeben, der Edge ersetzen sollte, was aber nicht glücken wollte. Dies führte zu einer langen Fehde, in die auch andere Superstars einbezogen wurden. Leider holte beide das Verletzungspech ein, denn der Heel geturnte Christian verabschiedete sich am 18.11. und Orton wurde von Barrett laut Storyline am Jahresende eine Treppe heruntergepfeffert, was der offizielle Grund ist, warum auch Orton nicht mehr dabei ist.

Ende April starb auch das Divenwrestling bei SmackDown endgültig ab, denn im Entscheidungsmatch von LayCool musste Verliererin Michelle McCool WWE verlasen. Auch Layla legte nach diesem Match eine lange Verletzungspause ein und tauchte in dem Jahr auch nicht mehr auf.

Erwähnenswert ist das bei SmackDown vielleicht beste Gesamtpaket für ein Match, als am 21.10. in Mexiko City der echte und der falsche Sin Cara ein Maske vs. Maske Match bestritten, welches vor lauter und ausverkaufter Hütte der echte Sin Cara natürlich gewann, ehe auch er kurze Zeit später verletzungsbedingt ausscheiden musste. Der falsche und demaskierte Cara läuft nun als Hunico herum.

Auch dies muss erwähnt werden, denn auf der arg verfrühten Weihnachtsfeier am 29.11. lernte Hornswoggle nach jahrelangem Rumgegrunze das Sprechen, auch wenn das noch nicht allzu sehr genutzt wurde. Ob er nun endlich ein richtiger Superstar wird oder bald wieder herumgrunzt, bleibt abzuwarten.

In der zweiten Jahreshälfte wurde Mark Henry immer gefährlicher und starrte auch auf den Titel, dessen Gewinn er nach all den Jahren bei WWE für überfällig hielt. Dabei bekam er sich bereits mit Big Show in die Wolle, aber zu der Zeit ging es noch nicht um den Titel. Ende Juli nutzte Sheamus seine Fehde mit Henry zum sehr erfolgreichen Face-Turn, ehe Henry am 18.9. bei Night of Champions Orton besiegte und neuer WHC wurde. Seit Oktober zoffen sich Henry und Big Show mit Daniel Bryan als dritter Partei, der seit Juli mit dem Money-in-the-Bank-Koffer herumlief und schließlich nicht widerstehen konnte. Als es Big Show gelang, neuer WHC zu werden, cashte Bryan den Koffer gegen den bewusstlosen Big Show ein und blamierte Big Show damit als WHC, der nur 45 Sekunden Champion war. Am 23.12. präsentierte sich Bryan als neuer WHC, doch seitdem leidet er unter steigender Arroganz und Selbstüberschätzung, was immer mehr in Richtung Heel geht.

Nüchtern betrachtet passierte bei SmackDown bei gleicher Sendedauer – von Drei-Stunden-Specials abgesehen – deutlich weniger als bei RAW, aber dennoch kamen viele Shows von SmackDown besser an als die Shows von RAW. Es bleibt abzuwarten, ob das so bleibt, denn das Gefühl von Leerlauf kam bei SmackDown leichter auf.

NXT
Der unfreiwillige Witz des Jahres war zweifellos NXT, die selbsternannte Talentschmiede, in der in etwa dreimonatigen Staffeln neue Superstars gefunden werden sollen, die dann auch groß belohnt werden sollen. Das hatte in der Vergangenheit bereits eher nicht geklappt, so dass man das Finale der vierten Staffel am 1. März bereits nicht mehr ernst nahm. Ein gewisser Johnny Curtis konnte die Staffel gewinnen, obwohl niemand wirklich wusste warum. Er gewann ein Tag Team Titelmatch mit seinem Pro R-Truth, das bis heute nicht stattgefunden hat. Er verschwand und tauchte später bei der fünften Staffel von NXT wieder auf, genauso wie der Drittplatzierte Derrick Bateman. Der Zweitplatzierte Brodus Clay wurde für einige Zeit zu Alberto Del Rios Leibwächter und schockte uns alle vor Kurzem als tanzender Funkasaurus. Für die fünfte Staffel wurde angekündigt, dass sie absolut einzigartig werden würde. Wie recht sie damit hatten.

Für die fünfte Staffel wurden Versager früherer Staffeln zusammengekarrt, von denen Darren Young der bekannteste war. Es gab Wettbewerbe und Punkte, die aber bald in der Versenkung verschwanden, genauso wie das ganze Showkonzept. Mittlerweile nur noch wegen internationaler Verträge produziert, fand NXT in den USA als Internetausstrahlung jenseits der breiten Öffentlichkeit statt. Pros und Superstars, die absolut gar nichts mit NXT zu tun hatten, wurden immer mehr in die Shows integriert, bis man kaum noch wusste, wer eigentlich noch Rookie ist. Der Preis für den Gewinn der Staffel ist die Teilnahme an der sechsten Staffel, die vielleicht nie kommen wird. Das ist wohl noch nicht einmal ein Trostpreis.

In der 17. Folge am 28. Juni wurde die Endlosigkeit der Staffel zementiert, als Conor O’Brian eliminiert wurde. Statt aus der 18. Folge das Finale zu machen, holte man Derrick Bateman als Rookie zurück. Seitdem hampeln Bateman, Young und Titus O’Neil in Endlosschleife von Show zu Show. Mittlerweile fand die 45. Folge der Staffel statt, und ein Ende ist nicht in Sicht. Die anstehende 100. NXT-Show wäre eine Möglichkeit, etwas zu verändern, worauf man aber nicht wetten sollte. NXT sah im letzten Jahr grauenvolle Storylines und Promos, die an Dämlichkeit nicht zu überbieten waren. So nahm Yoshi Tatsu wochenlange Rache an Tyson Kidd, weil er seine Tatsu-Actionfigur zerstört hatte. Aus Kopfschütteln wurde Wut, als Tyson Kidd in seiner kanadischen Heimat Calgary ein unbedeutendes Match gegen Trent Barreta wegen Tatsu verlieren musste, was einer der größten Stimmungstöter des Jahres war, da die Zuschauer geschlossen und lautstark hinter Kidd standen. Auch wurde erst um Maryse gebuhlt, ehe Maxine zum Objekt der Begierde wurde. Bateman und Johnny Curtis – ja, genau der – stritten und streiten sich um sie, und niemand weiß, wann das endet. O’Neil und sein Kumpel Percy Watson hatten beim Lästern über Maxines „Fischlippen“ für die peinlichsten Promos des Jahrzehnts gesorgt, was die grausige Qualität der Rookies unterstrich.

Mittlerweile werden Superstars wie die Usos im Vorspann gezeigt, so dass klar ist, dass das NXT-Konzept nur eine Randerscheinung ist. Es ist eher wie Superstars mit Promos. Das führt manchmal zu brauchbarem Wrestling, ist aber sonst kein Pflichtprogramm und wirkt sich auch auf die großen Shows in keinster Weise aus. Es bleibt abzuwarten, ob NXT in 2012 zu Grabe getragen wird. In dieser Form dürfte das Ende gekommen sein, wenn die internationalen Verträge ausgelaufen sind.

Superstars
Auch die zweite einstündige Show von WWE landete mittlerweile im Internet und wird nur noch für internationale Verträge produziert. Vor einigen Monaten entschloss sich WWE sogar, die Show ohne jeden Kommentar von der Homepage zu entfernen, was man sich aber innerhalb einer Woche wieder anders überlegte. Auch Superstars dient wie NXT eher als Bühne für Wiederholungen von RAW und SmackDown und hat auch keinen Einfluss auf die großen Shows. Dennoch ist Superstars wie NXT immer noch eine gute Möglichkeit, gutes Wrestling zu präsentieren, was man an Superstars wie Tyson Kidd und Trent Barreta regelmäßig bewundern kann. Dennoch schwankte die Qualität sehr stark, so dass man von sehr starken Shows bis totalen Nullnummern alles geboten bekam. Erstaunlich ist, dass man es sehr oft schaffte, das schlechteste Match zum Main Event zu machen, was womöglich so geplant ist, da zum Ende wohl keine Werbung mehr kommt. Es gab aber auch echte Highlights wie das Match zwischen Daniel Bryan und William Regal, das in England vor begeistertem Publikum stattfand und die Konkurrenz in den Schatten scheuchte. Die Zukunft von Superstars ist unsicher, aber dennoch ist die Show geeignet, Superstars vor dem Verrosten zu retten, wie man in 2011 etliche Male gesehen hat. Als Wrestling-Snack ist Superstars jedenfalls immer noch recht brauchbar.

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Vom Niemand zum Champion – Die Geschichte des Zack Ryder
Einem Superstar gelang es im Jahr 2011 die Leute so aufmerksam auf ihn zu machen wie sonst keiner. Die Rede ist vom mittlerweile ehemaligen United States Champion Zack Ryder. Im Jahr 2011 hat er es geschafft, sich vom Jobber bei Superstars zum festen Bestandteil bei RAW hochzupushen, und das sogar mit einer eigenen Idee. Doch erstmal ein kurzer Rückblick: Zack Ryder war 2008 im Stable „La Familia“ und gewann zusammen mit Curt Hawkins den WWE Tag Team Titel. Nach der Auflösung von La Familia jedoch verschwanden die beiden nach gewisser Zeit aus dem WWE Fernsehen und mussten dann auch noch die Tag Team Titel an Primo und Carlito abgeben. Erst der WWE Draft 2009 hauchte Ryders Karriere neues Leben ein. Dort trat er, wenn auch nicht wie in heutiger Form, erstmals mit seinem Gimmick als Broski auf. Er hatte ein paar Fehden und war sogar kurz vor dem Gewinn der ECW Championship. Wenig später jedoch wurde das Ende der ECW bekannt und Ryder befand sich bei RAW wieder im Niemandsland. Es folgten mehrere Auftritte bei Superstars und eher seltene bei RAW. Dann jedoch nahm Ryder seine Karriere selbst in die Hand und startete mit seiner YouTube-Show „Z! True Long Island Stories“. Er nahm sich hier selbst auf den Korn, machte aber auch andere unterhaltsame Szenen und, wohl der wichtigste Aspekt, er kritisierte das Booking der WWE gegenüber seiner Person. Binnen weniger Wochen schaffte er es, seine Fanbase mit großen Schritten zu vergrößern. Einzig eines blieb erstmal aus, und das war die Anerkennung der WWE. Die lies ihn, neben einem kleinem Auftritt bei RAW, erstmal weiter nur bei Superstars auftreten. Doch die WWE bemerkte relativ schnell, wie Ryders Fanbase mehr und mehr wuchs und entschloss sich deshalb, Ryder nun öfter auftreten zu lassen. So gab es neben ein paar Auftritten bei RAW Ryder auch noch bei SmackDown zu sehen, wo er den Assistenten von Teddy Long spielte. Es dauerte allerdings noch etwas, bis Ryder eine feste Rolle bei RAW spielen durfte. Denn im Herbst 2011 begann er eine Fehde mit Dolph Ziggler. Gegen diesen gewann er ein paar Matches (bei einem bekam er sogar Hilfe von Schauspieler Hugh Jackman) und bekam dann bei Vengeance seine erste Titelchance, welche er allerdings nicht nutzen durfte. Daraufhin startete Ryder eine Twitter-Petition, um ein weiteres Match gegen Dolph Ziggler zu bekommen. Doch erstmal sollte John Morrison bei der Survivor Series, welche in Zack Ryders Heimatstaat New York stattfand, seine Chance bekommen, welche er aber ebenfalls nicht nutzen konnte. Nach dem Match kam Ryder jedoch und fertigte Ziggler ab. Während Ryder und Ziggler ihre Fehde bei Ryders Internet-Show ausbauten, brauchte die WWE etwas, um Ryder einen weiteren Titel-Shot zu geben. Erst bestritt er ein Match mit John Cena, welches er verlor. Danach jedoch gab Cena seine damit gewonnene WWE Championship Titel-Chance auf, damit Ryder in einem Match ohne DQ gegen Mark Henry eine weitere Chance bekam. Und Ryder schaffte es tatsächlich (mit großer Hilfe von Cena), Mark Henry zu besiegen und bekam somit bei TLC eine erneute Chance auf den United States Championship. Und dieses Mal konnte er es tatsächlich schaffen und besiegte Dolph Ziggler. Es ähnelt einem Märchen, in welchem eine Person von jemand unbedeutendes zum Star wird. Die bekannte Geschichte, in der der Tellerwischer zum Millionär wird. Oder, um wieder mal zum Wrestling zu kommen: Es ist die Geschichte eines Mannes, der vom entlassungsgefährdeten Jobber zum United States Champion und wichtigen Charakter in der wichtigsten Show der WWE wurde. Zack Ryder hat es geschafft, sich selbst den ultimativen Push zu verschaffen und könnte im Jahr 2012 trotz des Verlust des United States Titels eine noch viel bedeutendere Rolle spielen.

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Randy Savage – Der Tod einer Legende
„Oooohhh yyeeaahhhh! Dig it!“ Mit diesem Schlachtruf – auch oft ohne den zweiten Teil – machte sich Randall Mario Poffo, besser bekannt als Randy Savage, in der Welt des Wrestlings unsterblich. Als verhasster genialer Heel namens Macho King oder als heftigst bejubelter Face-Wrestler Macho Man prägte Savage wie kaum jemand das Wrestling seiner Zeit. Fragt man einen WWF/WWE-Fan nach fünf beliebigen Namen aus den 80ern und frühen 90ern, so werden viele Savage nennen. Am Freitag, dem 20. Mai 2011, geschah morgens unerwartet das Undenkbare: das Herz von Randy Savage hörte für immer auf zu schlagen. Am Steuer seines Jeeps erlitt er einen Herzinfarkt, verlor die Kontrolle über den Wagen und knallte gegen einen Baum. Die Wrestlingwelt war schockiert, und über seinen Tod wurde weltweit in den Medien berichtet.

Als Savage in den 80er Jahren bei WWE erstmals in seinem schillernden Kostüm auftrat, brachte er die fantasiereichen Gimmicks, die einst Gorgeous George Jahrzehnte zuvor erfunden hatte, auf ganz neue Höhen. Wie George, den Savage verehrte und dessen Vermarktungsrechte sich Savage gesichert hatte, trat auch Savage zu den „königlichen“ Klängen des „Pomp and Circumstance“-Themas auf, einem britischen Militärmarsch aus dem Jahre 1901, der besonders zu seiner Heelzeit als Macho King gepasst hatte. Seine einzigartige Art zu reden machte ihn ebenfalls nach wenigen Tönen sofort erkennbar. Trotz mehrerer Titel überzeugte Savage bei Promos und zum Teil herausragenden Matches, z.B. gegen Ricky Steamboat, so sehr, dass sein Ruhm für die meisten Fans nicht an die Zahl der Titel gekoppelt sein dürfte. Die legendäre Fehde gegen Hulk Hogan, in der es auch um die Gunst ihres Valets und Savages späterer Ehefrau Miss Elisabeth ging, wurde im allerersten Computerspiel von WWF/WWE 1987 verewigt, das auf dem Commodore 64 spielbar war und den Namen Micro League Wrestling hatte.

Später feierte Savage als sehr populäres Face mit Elisabeth im Ring Hochzeit und holte sich umjubelt bei WrestleMania VIII zum zweiten Mal – dieses Mal von Ric Flair – den WWF Championship. Kurz danach durfte auch ich den Macho Man live in Deutschland erleben, wo seine Popularität in Deutschland überdeutlich wurde. Ich hatte damals Bilder vom Match gegen Flair machen wollen, aber viele Fans hatten große Schilder gemalt, so dass einem die Sicht versperrt war. Und das war bei keinem anderen Match so schlimm. Es wurde also mehr als überdeutlich, dass Savage auch in Deutschland eine riesige Fangemeinde in allen Altersklassen hatte. Die heutigen jüngeren Fans haben Savage vielleicht nur in seiner Filmrolle als Wrestler Bonesaw McGraw im Film Spiderman aus dem Jahre 2002 gesehen.

Der große Knall erfolgte 1994, als Savage scheinbar für Vince McMahon völlig überraschend bei WCW unterschrieb und es angeblich in angeheitertem Zustand McMahon am Telefon unter die Nase gerieben haben soll. Die Umstände sind bis heute nicht wirklich geklärt, aber für McMahon galt Savage ab dem Zeitpunkt als absolutes rotes Tuch. Erst durch indirekte Kontakte wie den Spielfigurenhersteller Mattel fand sein Gimmick ganz langsam seinen Weg zurück ins WWE-Universum. Die Hoffnungen wuchsen, dass Savage mal wieder in einer WWE-Show auftauchen würde, aber diese Hoffnung blieb leider nur ein Wunschtraum. Auch wenn eine Aufnahme in die Hall of Fame in der Vergangenheit wegen McMahons Hass auf Savage unmöglich schien, so gibt es nun keine Ausrede mehr, einen der schillerndsten Stars der WWF/WWE-Geschichte nicht einzuführen. Da es ein Anliegen von Savage gewesen sein soll, lieber erst einmal seinen verstorbenen Vater Angelo Poffo in der Hall of Fame zu sehen, könnte man auch eine Familieneinführung wie bei den Von Erichs machen. Ob die Familie darauf jetzt noch Wert legt, weiß ich nicht, aber wenn WWE eine Einführung nicht wenigstens anbieten würde, könnte mir die Hall of Fame gestohlen bleiben. Ich wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn WWE Savages Karriere in keiner Show gewürdigt hätte, aber in der Tat hatte WWE ein Tributvideo auf der Homepage veröffentlicht und es auch in den Shows gezeigt.

Ein knappes Jahr nach seinem ersten Hochzeitstag mit seiner zweiten Frau Lynn starb schließlich der Macho Man und hinterließ eine erschütterte Wrestlingwelt. Für mich persönlich waren Bret Hart, Randy Savage und der Undertaker die drei entscheidenden Wrestler, wegen denen ich mich damals für das Wrestling so stark begeistern konnte.

Ruhe in Frieden, Macho Man, ooohhh yyeeaahh!!!

[Anmerkung: Dieser Nachruf erschien in ähnlicher Form am 22. Mai in der Kolumne „Over the Taker & More“. Daher hat er eine persönliche Note und ist nicht neutral geschrieben.]

CM Punks Shoot Promo – Eine Analyse
Was genau hat uns an dieser Storyline so gefesselt? Wie gelang es CM Punk und der WWE uns wieder gespannt auf unseren Sitzen herumrutschen zu lassen, wie kleine Kinder? Okay, vielleicht übertreibe ich hier, aber Fakt ist, dass die WWE uns für einige Zeit wieder in den Bann einer Storyline gezogen hat, wie es leider Gottes nur selten passiert.

Der Vertrag von CM Punk läuft am 17. Juli 2011 angeblich aus. Punk sei unzufrieden mit seiner momentanen Situation, wie man ihn behandelt, wie man ihn einsetzt. Die Zeichen standen auf Abschied. Punk würde wohl die WWE verlassen und mit i CM Punks Shoot Promo – Eine Analyse hm eine Persönlichkeit, die unter leidenschaftlichen Wrestling Fans und in der Independent Szene nach wie vor einen Ruf wie Donnerhall hat. Man spricht von einer möglichen Rückkehr zu RoH Wrestling, Punk schnappt die Gerüchte auf und gibt via Twitter Aussagen an die Öffentlichkeit die eine möglichen Abgang nur wahrscheinlicher machen, verweist auf alte Storylines bei RoH und seinen damaligen Abschied von der Independent-Promotion. Ehe man sich versah, hatte man schon di/ae ersten Gleise für die kommende Storyline gestellt.

Die Stellung von sozialen Netzwerken in der WWE, allen vorran selbstverständlich Twitter, bekam einen ganz anderen Stellenwert, plötzlich wusste ein WWE eigener Wrestler in der höheren Card sich selbst perfekt in Szene zu setzen, provokant und selbstständig Aufmerksamkeit auf die Promotion zu ziehen, sie und natürlich sich selbst ins Gespräch zu bringen. Auch wenn es zunächst nur im Bereich der Internet Wrestling Community der Fall war. Cena und The Rock gelang das nur bedingt, ihre Rivalität schlug in sozialen Netzwerken eher durch plumpe Klicks und Likes zu Buche, denn durch kreative, polarisierende Tweets. Zuvor war das nur Zack Ryder gelungen, der sich allerdings weder in der Upper Card befand, noch waren es seine Tweets, die für Aufmerksamkeit sorgten, sondern seine YouTube-Show Z! True Long Island Story, deren erste Aufgabe eine halbe Million Klicks verzeichnet.

Zum anderen hatte die Situation um Punk also schon einen Schuss Realität und Ungewissheit, bevor die Storyline überhaupt richtig begonnen hatte. Wie genau war der Stand von Punk innerhalb der Promotion, in welchem Status befinden sich die Vertragsverhandlungen, gibt es überhaupt welche oder ist die Sache tatsächlich schon längst gelaufen, wie man es der Öffentlichkeit verkaufen will? Die Story für Punk schreibt sich also schon schlicht aus der Situation heraus selbst, aus der Realität, zumindest begründet sie den Anfang und die Autoren nehmen diesen Ansatz dankbar an. Man setzt zum ersten Wurf in eine völlig neue Richtung von Storyline an, mit dem Spiel der Wahrnehmung und dem Bewusstsein der Zuschauer.

Der 27.06.2011:
Wrestling erfahren wir über zwei Ebenen, die im Bewusstsein des informierten Zuschauers selbstverständlich verschmelzen. Zum einen sehen wir schlicht, das ausgestrahlte Programm, Matches, Promos, Einzüge, Videos, wer gewinnt und wer verliert. Was wir in diesem Programm nicht erfahren sind die eigentlichen Ursachen und Gründe für das, was uns im TV präsentiert wird, zum Beispiel wird ein Wrestler fallen gelassen und findet sich urplötzlich in der Undercard wieder, was daran liegt, dass er sich bei den Oberen unbeliebt gemacht hat. Der informierte Zuschauer, der sich mit diesen realen Hintergründen beschäftigt, wird schnell durchschauen wieso sich ein Wrestler in welcher Cardregion befindet. Im TV, während der Show, wird normaler Weise nichts dergleichen erklärt oder offengelegt, sind es schließlich interne Entscheidungen und würde es dem Kerngedanken des Wrestlings widerstreben, würde man diese Ebene der Realität öffentlich in den Shows breitreten. Eine andere Welt zu schaffen, eine Welt, in der die Dinge anders laufen als in der unseren, in der die Zuschauer abschalten können und für ein paar Minuten vor der Realität flüchten können, darauf baut Wrestling auf, wie es unter anderem auch die Bezeichnung der Fans als eigenes Universum suggeriert.

Also geht auch der informierte Zuschauer selbstverständlich davon aus, dass das gesendete Programm niemals offen mit internen Entscheidungen und Informationen korreliert. Es widerstrebt der Art und Weise wie Wrestling funktioniert, wie es uns fasziniert. So hat es die WWE seit jeher gehandhabt und so hat sich unsere Wahrnehmung über die Zeit dieser Handhabe angepasst. Wir erwarten, dass uns Wrestling nicht mit der Realität konfrontiert und genau das macht sich die WWE und CM Punk in dem folgenden Segment zunutze.

CM Punk kostet Cena ein Match und schnappt sich ein Mikrofon, nichts besonders, passiert es schließlich ständig in der Wrestling Welt der WWE und wir erwarten eine klassische Promo, die uns den Standpunkt von CM Punk verdeutlichen soll. Stattdessen werden wir mit Erlebnissen aus dem Backstage Bereich konfrontiert, die der Charakter CM Punk gar nicht erlebt haben kann, sondern sein alter Ego Phil Brooks. Auffällig ist bis hier nur, dass CM Punk ein T-Shirt von Stone Cold Steve Austin trägt, worin schon der erste Regelbruch besteht, gilt es in der Promotion normalerweise als absolutes No-Go mit Merchandise Artikeln eines anderen Superstars aufzutreten (Cena und Ryder sind ein anderes Paar Schuhe).

Selbstverständlich war das T-Shirt auch ein Hinweis darauf, wie sich die folgende Promo abzeichnen wird und ein Wink in Richtung Attitude Era. Der Charakter des Stone Cold Steve Austin zeichnete sich durch Hass gegen Autoritäten aus und viele Männer sympathisierten mit der Antipathie gegen den Arbeitgeber. Ähnlich geht auch CM Punk in seiner Promo vor, allerdings gibt er seiner Promo trotz der Inspiration durch den Stone Cold Charakter eine ganz eigene Prise – die Prise Realitätsbezug, die die ganze Story für uns erst so interessant gemacht hat.

Wie selbstverständlich übergeht Punk die Regeln des familienfreundlichen PG-Programms und flucht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, wie wir es aus alten Zeiten von anderen Wrestlern kennen. Die Identifikation mit einem Großteil der älteren Fans gegenüber Punk ist schon jetzt gegeben, denn viele wünschen sich die TV-14 Tage der WWE zurück, haben in Punk also allein schon durch den Bruch dieser Regeln einen Fürsprecher gefunden. In gewisser Weise kennt man diese Art der PG-Kritik allerdings schon, damals gab Edge in einer Backstage-Promo an, dass die Shows zwar PG sind, er aber Rated-R sei, was sofort mit Jubel älterer Fans in der Halle quittiert wurde.

Die wirkliche Brisanz der Promo liegt in den realitätsbezogenen Aussagen Punks, die vielen Informationen und Meinungen entsprechen, die in die Öffentlichkeit gedrungen sind, die von informierten Fans gelesen wurden und ihre Sicht der Dinge geprägt haben. Weiter latürnich, wie bereits angedeutet, die Erwähnung von Gefühlen und Eindrücken, die nicht CM Punk erlebt haben kann, sondern Phil Brooks. Zum Beispiel die angesprochene Benachteiligung, weil Paul Heyman für seinen Beitritt zur Promotion verantwortlich ist. Durch diese beispielhafte Aussage hat CM Punk die Grenzen zwischen seinem Charakter, den er in den Shows verkörpert, und Phil Brooks aufgehoben. Im Nachhinein erscheint es nur logisch, dass hier der Kniff der WWE war, der die Promo so real erscheinen ließ. Man hat die Bewusstseinsgrenzen der Zuschauer von sich aus aufgehoben und Informationen der beiden Wahrnehmungsebenen absichtlich von sich aus im TV vermischt, was sonst im Wrestling niemals passiert. Man ließ das Gefüge der eigenen Welt des Wrestlings also absichtlich einbrechen und überließ das nicht dem Zuschauer. Da dies dem WWE eigenen Grundverständniss von Wrestling widerspricht und das Surreale auf ein Minimum begrenzt hat, war die Verwirrung bei vielen Fans zunächst groß. Inwiefern war das was CM Punk (nicht Phil Brooks!) vom Stapel gelassen hat ‚real‘, also als Phil Brooks gesprochen, was davon war im Vorhinein der Show abgemacht? Alles? Nur die Hälfte? Nichts? Mittlerweile ist klar, dass es sich bei der Promo um eine abgekarterte Sache gehandelt hat, aber letztlich ist klar, dass der Kniff den die WWE hier angewandt hat, unsere Erfahrung von Wrestling bewusst zu manipulieren und so das eigene Business kurzzeitig neu zu erfinden, ein genialer Schachzug war, der uns für mehrere Wochen bestens unterhalten konnte und selbst alteingesessenen Fans das Gefühl gab, etwas Neues zu erleben.

Des einen Leid ist des anderen Freud – Edge Karriereende und Christians Aufstieg
Im Jahr 2011 gab es aber auch einige Abschiede. Einer der traurigsten unter ihnen dürfte ohne Frage der des Kanadiers Adam Copeland, welche viele unter dem Namen Edge kennen, sein. Dieser gab am 11. April des vergangenen Jahres bekannt, dass er aufgrund einer Verengung im Wirbelbereich seine Karriere beenden muss. Weiter sagte er in dem damaligen Segment bei RAW, dass er, wenn er weiter gewrestlet hätte, wohl irgendwann in den Rollstuhl gekommen wäre. Doch wer war Edge? Was machte ihn aus und warum waren so viele geschockt und traurig, als der Rated-R-Superstar, wie einer seiner Beinamen war, seine Karriere beendete? Ein kleiner Rückblick an dieser Stelle: Edge begann im Jahr 1993 seine Karriere als Wrestler. 1998 unterschrieb er dann bei der WWE. Dort bildete er ein Tag Team mit seinem besten Freund Christian und sorgte gemeinsam mit ihm, den Hardys und den Dudley Boyz für legendäre Ladder Matches und legten den Grundstein für das TLC Match.
Später dann wurde Edge mit dem Gimmick des Rated-R-Superstars nicht nur zum WWE Champion, sondern auch zu einem der meistgehassten Wrestler der WWE-Geschichte. Und auch mit dem Undertaker hatte er eine große Fehde, als er als Oberhaupt des Stables „La Familia“ SmackDown regierte. Als er nach wiederholter Verletzung überraschend den Royal Rumble 2010 gewann, wechselte er wieder auf die Seite der Publikumslieblinge. Zwar folgte daraufhin ein kurzes Gastspiel als Heel bei RAW, doch wenig später war er wieder bei SmackDown zu sehen und er konnte Kane den World Heavyweight Champion Titel abnehmen. Sein letzter Titelgewinn war dann im Jahr 2011 gegen Dolph Ziggler, an welchen er den Titel am selben Abend auf kontroverse Weise verlor. Dies war der 11. World Heavyweight Championship und WWE Championship-Gewinn, den Edge erreichen konnte. Sein letztes Match bestritt er bei Wrestlemania 27, als er gegen Alberto Del Rio gewinnen konnte. Danach kam der bereits angesprochene Karriere-Rücktritt. Als Würdigung für seine Leistungen wird Edge in diesem Jahr in die WWE Hall of Fame aufgenommen.

Und so bitter das auch klingen mag, aber das Karriereende von Edge war wohl das Beste, was der Karriere seines besten Freundes, Christian, passieren konnte. Zwar war dieser ohne Edge auch recht erfolgreich, doch der große Wurf, nämlich der Gewinn eines World Titels, sollte zunächst ausbleiben. Dies sollte sich im Jahr 2011 jedoch ändern. Zunächst kehrte er beim Elimination Chamber PPV nach einer Verletzung zurück, welche laut Storyline angeblich nach einer Attacke von Alberto Del Rio entstand. Von nun an fehdete er mit Edge gegen Del Rio und dessen Bodyguard Brodus Clay. Als Edge dann seine Karriere beenden musste, rückte Christian nach und plötzlich war die große Chance für Christian da. Und tatsächlich. Beim Extreme Rules PPV gewann Christian im Ladder Match gegen Del Rio den World Heavyweight Championship. Doch lange feiern konnte er nicht. Denn bereits bei der nächsten SmackDown!-Show musste Christian den Titel an Randy Orton abgeben. Was zuerst für große Empörung bei Christian-Fans und Orton-Gegner sorgte, sollte sich später jedoch als Beginn einer der besten Storylines im Jahr 2011 herausstellen. Im Verlauf der Fehde wurde Christian zum Heel und konnte bei Money in the Bank den Titel durch DQ gewinnen, da dies eine besondere Klausel für dieses Match war. Zwar musste Christian beim Summerslam den Titel wieder abgeben und war auch in seiner darauffolgenden Fehde mit Sheamus im Hintertreffen, doch war das Jahr 2011 definitiv ein sehr wichtiges und erfolgreiches Jahr für Christian.

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Credits:
Overtaker: RAW, Smackdown, NXT, Superstars, Tod einer Legende
Buwistick: It’s On – John Cena vs. The Rock
K-M: Vom Niemand zum Champion – Die Geschichte des Zack Ryders, Des einen Leid ist des anderen Freud – Edge Karriereende und Christians Aufstieg
N2074: CM Punks Shoot Promo – Eine Analyse

TNA Rückblick
Superstars 2011
Bobby Roode
Sting

Fehden 2011
TNA/Fortune vs. Immortal

Newcomer 2011
Gunner
Austin Aries

Knockouts 2011
Velvet Sky
Winter

Diverses 2011
Der Fall des Jeff Hardy
Der Absturz des Matt Hardy
Neuaufbau der X-Division
Eine neue Generation im Main Event
Bound for Glory Series

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Bobby Roode
Für Bobby Roode war das vergangene Jahr das beste seiner Karriere. Neben den fast schon obligatorischen TNA World Tag Team Championships gewann er nämlich seiner ersten Verdienste als Single Wrestler.

Ins neue Jahr startete er wie üblich mit Partner James Storm als Beer Money Inc. Direkt in ihrem ersten Match des Jahres bei Genesis konnten sie ihren im letzten Jahr gewonnen Titelshot nutzen und wurden das 4. Mal zusammen Tag Team Champions. Im Januar noch indirekt Mitglied von Immortal dank des Zusammenschlusses mit Fortune turnten die TNA Originale Fortune in der ersten Impact Wrestling Ausgabe vom Februar gegen Immortal, indem sie gegen den TNA World Heavyweight Champion Jeff Hardy eingriffen und die restlichen Immortal Mitglieder attackierten. Fortunes Leader Ric Flair (zu diesem Zeitpunkt verletzt) schloss sich allerdings Immortal an.

Zusammen mit Kazarian um Chris Daniels als Ersatz für den verletzten Styles fehdete Roode mit Storm als Beer Money nun gegen Immortal und sie gewannen die PPV Matches bei Against All Odds sowie das Lethal Lockdown Match (wo er seinen neuen Finisher, den Fujiwara Armbar, präsentierte) bei Lockdown. Zwischendurch gab es noch Titelverteidigungen gegen die Motor City Machine Guns, Ink Inc. sowie Gunner & Murpy von Immortal.

Im Mai begann Robert Roode sich wieder wie in alten Zeiten Bobby Roode zu nennen, währenddessen bekamen er und Partner James Storm mit Matt Hardy einen neuen Contender. Sie erwarteten ein Match gegen die Hardy Boyz, jedoch gab bei Sacrifice Storms alter Tag Team Partner von America’s Most Wanted Chris Harris sein Comeback, doch auch diese beiden Gegner wurden besiegt.

Anschließend wurde Roode in einem Beatdown laut Storyline verletzte und Storm verteidigte den Titel mit Ersatzchampion Alex Shelley weiterhin, bis Roode im Juni sein Comeback feierte und in die neu kreierte Bound for Glory Series einstieg. Der Sieger dieser Series bekam bei Bound for Glory ein World Titelmatch zugesprochen. Nachdem Storm und Roode (die meistens in Tag Team Match um Punkte antraten) am Anfang wenig Glück beschert war und Crimson mit weitem Abstand führte, holte man anschließend zusammen auf, während der Leader Crimson aus den Shows geschrieben wurde. In dieser Zeit feierte man den Rekord für die am längsten amtierenden TNA World Tag Team Champions am Stück ehe man den Titel bei Hardcore Justice ein weiteres Mal verteidigte, dieses Mal gegen Mexican America. Nur eine Woche später verlor man den Titel aber in einer Weekly Ausgabe an Mexican America, da Jeff Jarrett in das Match eingegriffen hatte.

Roode schaffte es anschließend noch gerade so in die Top 4 der Bound for Glory Series, die nun im Turniermodus den Sieger kürte. Zusammen mit James Storm stand er in den Weeklys vor der Finalrunde bei No Surrender gegen Immortal in Person von Ray und Gunner. Im Halbfinale konnte er Gunner besiegen und stand dann dem punktgleichen Bully Ray gegenüber, der seinerseits Storm besiegt hatte. Zur Freude aller TNA Fans gewann Roode die Series und bekam damit zum ersten Mal in seiner Karriere die Chance auf die TNA World Heavyweight Championship.

Der World Champion Kurt Angle legte den Fokus nun auf Bobby Roode. Roode, der in dieser Zeit mit ehrlichen und authentischen Promos überzeugen konnte, musste dank Immortals Macht (Angle war Teil von Immortal) in den Wochen vor Bound for Glory gegen seine Fortune Stablemates antreten. Er gewann alle seine Matches gegen Kaz, AJ und Storm (Daniels trat in seinem Match nicht an) und das Stable hielt trotzdem zusammen, brachte Roode durch weiteres Lob in Promos immer wieder over.

Bound for Glory war dann für viele TNA Fans ein schwarzer Tag. Roode war wahrscheinlich so over wie noch kein TNA Worker vor ihm, verlor sein Titelmatch gegen Kurt Angle aber, da dieser bei einem Pin die Seile zur Hilfe nahm. Da im Vertrag die Klausel eingebaut war dass Roode kein Titelmatch mehr gegen Angle bekommen konnte, bookte der neue Entscheidungsträger Sting Roodes Partner James Storm in ein Titelmatch gegen Angle, welches dieser gewann und danach mit seinen Fortune Stablemates feierte. In der nächsten Impact Wrestling Ausgabe gewann Roode ein Contenders Match gegen Joe, sodass es in der nächsten Woche zum Aufeinandertreffen von Beer Money um den World Titel kommen sollte. In diesem Match turnte Roode Heel indem er Storms Bierflasche über dessen Kopf zerschmetterte und ihn anschließend pinnte. In der folgenden Woche attackierte er Storm Backstage, der im anschließenden ReMatch um den Titel aufgrund des Blutverlustes zusammenbrach. Roode kümmerte sich aber nicht um seinen ehemaligen Partner, sondern pinnte ihn noch.

Anschließend war Roodes ehemaliger Stablemate AJ Styles über den neuen Bobby Roode entsetzt, sodass eine Fehde zwischen ihnen Beiden entstand. Roode verteidigte seinen Titel bei Turning Point (er hielt beim Pin Styles’ Hose fest) und Final Resolution (3-3 Draw in einem Iron Man Match, wo er mehrmals vor Styles weglief) den Titel gegen Styles, sowie in der Impact Wrestling Ausgabe nach Final Resolution wo er in einer 5-Minute Overtime vom Iron Man Match Styles erneut (nicht clean) pinnen konnte.

Roode, der sich nun „Leader of the Selfish Generation“ und „The It Factor of Pro Wrestling“ nannte, fiel in dieser Zeit durch Respektlosigkeiten gegenüber Sting und Dixie Carter auf, der er sogar in’s Gesicht spuckte. Sting besorgte sich als neuen Contender und Partner Jeff Hardy mit dem er nun gegen Roode und Immortal fehdet, an die Roode sich angenähert hat.

Sting
Das Jahr 2011 war mal wieder ein voller Erfolg für den Stinger. Nachdem er und Kevin Nash Ende 2010 wochenlang vor Hogan erfolglos gewarnt hatten und dieser schließlich mit dem neuen Heelstable Immortal die Company übernahm verließ Sting vor den Kameras die Promotion und man verhandelte Backstage über einen neuen Vertrag.

Am 24. Februar feierte Sting dann als Überraschungsgegner von TNA World Heavyweight Champion und Immortal Mitglied Jeff Hardy sein Comeback und gewann zum 3. Mal die Championship. Zusammen mit Rob van Dam (und zuerst auch Mr. Anderson, der dann aber zu Immortal turnte) fehdete er gegen Immortal. Bei Victory Road am 13. März erlebte die Company dann eine der düstersten Stunden als Challenger Jeff Hardy komplett zugedröhnt beim World Title Match gegen Sting erschien. Dieser Machte kurzen Prozess und pinnte Hardy in einem Shoot-Style Match nach 90 Sekunden. Damit dürfte er der Company und wahrscheinlich auch Jeff Hardy eine noch größere Blamage erspart haben.

Nach dem PPV verteidigte er seinen Titel unter anderem gegen Rob van Dam (Lockdown & Sacrifice) sowie die Immortal Mitglieder Matt Hardy, Bully Ray und Mr. Anderson. Von Eric Bischoff wurde er so gut wie jede Impact Wrestlign Ausgabe zu einer Titelverteidigung gezwungen, bis er dann bei Slammiversary den Titel an Anderson verlor – dank einer Interference von Eric Bischoff.

In den nächsten Wochen erfand Sting sich selbst noch ein Mal und änderte sein Gimmick leicht ab. Ab sofort agierte er undurchschaubarer und verrückter und seine Aktionen sowie sein neues Facepaint waren an Heath Ledgers Rolle des Jokers im Film The Dark Knight angelehnt. Nun als „Insane Icon“ bekannt wurde er nur einen Monat nach dem Titelverlust wieder Champion, da Fortunemitglieder und Kurt Angle als Clowns zu seinen Gunsten in ein Titelmatch eingriffen. Jener Kurt Angle turnte allerdings kurz darauf zu Immortal, da Dixie Carter ihn laut Story in seiner vorherigen Story (Sie basierte auf der echten Scheidung von Kurt und Karen und Karens neuer Beziehung zu TNA Gründer Jeff Jarrett) mit Jeff Jarrett hintergangen habe, da sie ihm nicht alle Informationen eröffnet habe, was aber nun Immortalleader Hulk Hogan getan habe.

Wiederum einen Monat später bei Lockdown verlor dann Sting den Titel an Angle, der einen mitgebrachten Stuhl von Hulk Hogan zum Sieg verwendete. Auch sein ReMatch sowie ein weiteres Titelmatch bei No Surrender verlor er dank Hulk Hogan auf den sich nun Stings Augenmerk richtete. Zwischenzeitlich kehrte auch Stings alter WCW Dauerrivale Ric Flair zurück, der ihn zu einem Match herausforderte. Sting gewann gegen Flair was ihm das Recht auf ein Match gegen Hogan bei Bound for Glory bescherte. Bereits seit Wochen beschwor er Hogan wieder der Alte zu werden, der rot-gelbe Hogan den die Fans lieben. Hogan versuchte diesen Versuch mit einem gespielten Rücktritt zu umgehen (für den er eine Woche wieder Face turnte), Sting konnte diesen allerdings mit Backstagevideomaterial widerlegen, sodass ein aufgebrachter Hogan „aus Versehen“ dem Match zustimmte.

Bei Bound for Glory war es dann soweit, Sting vs. Hulk Hogan, mit der Stipulation versehen, dass der Sieger die Kontrolle über die Company bekommt. Letztlich konnte Sting den Hulkster besiegen. Hogan turnte inmitten eines Beatdowns von Immortal an Sting nach dem Match Face, indem er den Save machte. Anschließend übergaben Sting und Hogan in der nachfolgenden Impact Wrestling Ausgabe die Company zurück an Dixie Carter, und während Hogan eine Auszeit nahm, wurde Sting zu einer Art General Manager befördert, die er bis zum heutigen Zeitpunkt ausführt und zusammen mit Jeff Hardy gegen Bobby Roode und die Reste von Immortal fehdet.

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TNA/Fortune vs. Immortal
Eine Story die uns das komplette Jahr 2011 begleitet hat, ist Immortal vs. Fortune. Ende des Jahres 2010 noch ein gemeinsames Stable, turnte Fortune am 3. Februar gegen Immortal, nachdem Kurt Angle, Crimson und Scott Steiner wochenlang ankündigten dass es eine zweite Gruppierung namens „They“ gibt, die bald ankommen wird. Fortune (bestehend aus den TNA Originalen AJ Styles, Kazarian, Beer Money und später Daniels) bestand darauf dass die Company nicht wie WCW von Eric Bischoff zerstört wird. Zwei Wochen später kehrte Fortune Anführer Ric Flair aus einer Verletzungspause zurück um Fortune und Immortal wieder zusammenzuführen, turnte aber im Match von AJ Styles gegen Matt Hardy gegen AJ um sich selbst als Mitglied von Immortal zu etablieren.

Victory Road war für Fortune dann ein voller Erfolg, Kazarian verteidigte die X Division Championship in einem 4-Way Ultimate X Match, Beer Money verteidigte die Tag Team Titel gegen Ink Inc. und Styles gewann gegen Flairs neuen Schützling Matt Hardy. In der folgenden Impact Wrestling Ausgabe wurde Styles dann nach einer Powerbomb von der Stage durch einen Tisch von Immortals Bully Ray aus den Shows geschrieben und Daniels nahm den 4. Platz im Stable ein. Beim Lethal Lockdown Match im April konnte Fortune Immortal besiegen, da auch AJ sein Comeback feierte und Ray während des Matches attackierte. Einen Monat später verlor Kazarian die X Division Championship an Immortal Mitglied Abyss und auch AJ Styles verlor seine Fehde gegen Bully Ray.

Im Juli konnte Fortune aber zurückschlagen indem sie als verkleidete Clowns des Joker Stings dem Immortal Mitglied Mr. Anderson die TNA World Heavyweight Championship kosteten. Auch ein 6-Men Tag Team Match bei Hardcore Justice ging zugunsten Fortunes aus.

Danach deutete sich so langsam der Zerfall der Gruppierung Fortune an. Ebenfalls im Juli konnte AJ Styles seinen besten Freund Chris Daniels im Main Event von Destination X in einem freundschaftlichen Match besiegen, jedoch forderte Daniels ein letztes Match, welches er im September dank eines Ausrutschers von Styles auf den Seilen gewinnen konnte. Nach seiner Jubelfeier gab es keinen Handschlag zwischen den Beiden und Daniels wies in den folgenden Wochen (in denen Styles, Storm und Roode in der Bound for Glory Series beschäftigt waren) immer wieder auf seinen Sieg hin. Roode gewann die Series und musste in den Wochen vor Bound for Glory (auf Weisung von Immortal Mitglied Kurt Angle) gegen seine Fortune Stablemates ran und gewann alle Matches. Lediglich Daniels stellte sich nicht, da er nach einem Sieg gegen AJ nichts mehr zu beweisen habe. Die ständigen Anspielungen von Daniels endeten dann in einem Brawl zwischen AJ und Daniels, an dessen Ende Daniels mit einem Low Blow Heel turnte. Nachdem Styles die folgenden Matches gegen Daniels gewann, aber immer wieder durch Tricks von Daniels Rückschläge erlitt wurde ihre Fehde beendet, da Styles sein Stablemate James Storm im Main Event vertreten musste, da dieser sich hinter den Kameras eine Verletzung zugezogen hatte. Mit Bobby Roode verließ nach Daniels bereits der zweite Mann das Stable, er fehdete (mit Unterstützung von Immortals Reste) gegen seine ehemaligen Partner Styles und Storm (Für mehr Details siehe Bobby Roode Part). Allerdings scheint die Story Styles vs. Daniels wieder aufgegriffen zu werden nachdem Kazarian Styles im Wild Card Tag Team Tournament mit traurigem Blick alleine ließ, um sich an Daniels Seite zu stellen. Damit dürfte auch das Ende von Fortune beschlossen sein.

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Gunner
Wenn das Jahr 2011 für einen bereits im Roster vorhandenen Worker den größten Schub gebracht hat, dann muss dieser Name Gunner heißen. 2010 noch als einer der beiden TNA Securitys (später die persönlichen Securitys von Immortal) bekannt, etablierte er sich 2011 im Main Roster und gewann sogar eine Championship.

Zu Beginn des Jahres teamte Gunner weiterhin mit seinem Security Partner Murphy. Sie traten entweder in Multi-Men Tag Team Matches mit weiteren Immortal Mitgliedern gegen Fortune an oder bestritten Matches gegen Team der Undercard wie Eric Young & Orlando Jordan oder Ink Inc.

Nachdem mit Abyss der TV Champion aus den Shows geschrieben wurde, bookte Eric Bischoff ein Three Way Match von 3 Immortal Mitgliedern um die Championship, welche Gunner gegen seine Stablemates Murphy und Rob Terry gewinnen konnte. Seinen Titel konnte er allerdings nur ein Mal gegen Christopher Daniels verteidigen, ehe er ihn gegen Eric Young verlor, der den wütenden Gunner in einem Match nach kurzer überraschen und einrollen konnte.

Anschließend gab es eine Matchserie gegen den World Champion Mr. Anderson, der sich von Immortal abgewandt hatte. Gunner durfte sogar in seinem ersten Impact Wrestling Main Event ein Non-Title Match gegen Anderson gewinnen.

Ab Mitte des Jahres war Gunner dann Teil der Bound for Glory Series. Dank Jerry Lynns Turn gegen Rob van Dam konnte sich Gunner gerade noch für die Halbfinals qualifizieren, unterlag bei No Surrender allerdings dem späteren Sieger Bobby Roode. Bis Ende Oktober war Gunner dann in einer kleinen Fehde bei Xplosion mit Kazarian beschäftigt, ehe Eric Bischoff ihn auf seinen Sohn Garrett Bischoff ansetzte. Bischoff konnte Gunner zuerst mehrere Male überraschen, doch nach Garretts drittem überraschendem Sieg verletzte Gunner Bischoff auf Anweisung von Flair mit einem Piledriver auf den Hallenboden.

Unter seinem neuen Manager Flair entwickelte sich Gunner am Ende des Jahres zur Zerstörungsmaschine, nachdem er mit Jesse Neal und Douglas Williams weitere Worker laut Story in’s Krankenhaus schickte. Dabei achtete er nie auf das offizielle Ergebnis – er verlor beide Matches via DQ. Lediglich Rob van Dam konnte seiner Attacke zuletzt etwas entgegensetzen, im neuen Jahr wird diese Minifehde weitergeführt.

Austin Aries
Wenn jemand die X Division in diesem Jahr geprägt hat, dann war es definitiv Austin Aries. Zum Aufbau einer neuen X Division präsentierte man im Juni den X Division Showcase – 4 Three Way Matches dessen Sieger bei Destination X in einem 4 Way Match aufeinandertreffen. Aries besiegte in seinem Qualifikationsmatch die TNA Veteranen (Aries war selbst bereits unter dem Gimmick Austin Starr bei TNA) Jimmy Rave und Kid Kash und gewann anschließend das 4 Way Match gegen Jack Evans, Low Ki und Zema Ion, wofür er einen Vertrag gewann.

Beim selben Event wurde Aries zukünftiger Rivale TNA X Division Champion. Aries schlug sich die kommenden Wochen mit Alex Shelley und dann mit Brian Kendrick, jedoch konnte er in einem Three Way Match bei Hardcore Justice den Titel nicht gewinnen. Anschließend wurden auch mehrere andere Teilnehmer des X Division Showcase verpflichtet und Aries gewann bei Impact Wrestling eine Battle Royal um den Contender Spot.

Bei No Surrender konnte er sich nach mehreren Promoduellen mit Kendrick endlich den Titel sichern und startete anschließend eine Fehde mit Jesse Sorensen. Während es in der Fehde mit Kendrick um Lebensstile ging, trat in dieser Fehde der Respekt in den Vordergrund. Zusammen mit Kid Kash bildete er eine Allianz, die Sorensen Respektlosigkeit vorwarfen. Bis Bound for Glory verteidigte er den Titel gegen Sorensen und Kendrick, anschließend kam es zu Unstimmigkeiten mit Kid Kash, woraus eine interessante 3-er Konstellation zwischen ihm, Sorensen und Kash entstand. Bei Turning Point und Final Resolution verteidigte er den Titel erneut gegen Sorensen und/oder Kash, womit er bereits jetzt einen der längsten X Division Championship Titelruns vorweisen kann.

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Velvet Sky
2011 sollte das Jahr von Velvet Sky werden. Über Jahre wurde sie von TNA zum eigenen Star in der Knockout Division aufgebaut und 2011 sollte es endlich soweit sein. Sie sollte aus dem Schatten von ihrer ehemaligen Tag Team Partnerin Angelina Love treten und selber zum ersten Mal den TNA Woman’s Knockout Championship gewinnen.

Während die erste Jahreshälfte noch etwas verhaltener lief, fing man gegen Mitte des Jahres an, sie für einen Titelgewinn bei Bound for Glory aufzubauen. Sie gewann am Ende eine intensive Fehde gegen Sarita und widmete sich Angelina Love und Winter. Love war im Verlauf des Jahres zu Winter geturnt und hatte sich zusammen mit dieser gegen Sky gestellt. Die Fehde zog sich dabei bis in den Herbst, ohne aber jemals ein klares Ende zu finden.

Nebenbei war Velvet im Ring aber recht erfolgreich und konnte von TNA als Topface der Division etabliert werden. Dabei gelang es ihr auch, sich für das Titelmatch bei Bound for Glory zu qualifizieren und am Ende tatsächlich den Titel zu gewinnen. Sie hatte es geschafft, sie stand nach 5 Jahren bei TNA an der Spitze der KO-Division.

Doch der Titelgewinn hielt nicht lange. Kurz nach Bound for Glory feierte Gail Kim ihre Rückkehr zu TNA und nahm Velvet unter tatkräftiger Mithilfe von Madison Rayne und Karen Jarrett den Titel einen Monat später bei Turning Point schon wieder ab. Das Rematch wurde Velvet anschließend ebenfalls verwehrt und sie musste zu Gunsten einer Fehde zwischen Kim und Mickie James erstmal wieder ins zweite Glied rücken.

Winter
Die in Deutschland geborene Winter startete das Jahr 2011 als Championesse, nachdem sie im letzten Jahr als Ersatz für Velvet Sky zusammen mit Angelina Love die TNA Knockouts Tag Team Championship gewonnen hatte. Über die ersten Monate kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Sky und Love über Winter, da diese sich hinter Loves Rücken gegen Sky wandte. Im Zuge der Fehde gegen Rosita und Sarita verloren Winter und Love bei Victory Road die Titel nach einer missglückten Interference von Velvet Sky. Bei den folgenden Impact Wrestling Ausgaben war Love wie im Trance und folgte willenlos Winters Befehle. Später stellte sich heraus, dass diese Kontrolle durch bestimmte Pillen möglich gewesen ist. Durch diese Kontrolle verhinderte Winter dass/p Angelina Love Sky vor einem Beatdown von Sarita und Rosita zu retten und veranlasste dass Love bei dem Titelrematch Velvet Sky zu ihren Gunsten verließ, wodurch die allein gelassene Sky gepinnt wurde und Winter und Love endgültig Heel turnten.

Winter kehrte zusammen mit Angelina im Mai zurück um gegen Tara und die damalige Knockouts Championesse Mickie James zu fehden. Bei Hardcore Justice im August bekam sie ihr Titelmatch und gewann nach Hilfe von Angelona Love den Titel. Nur 2 Wochen später verlor sie allerdings den Titel zurück zu Mickie James und wiederum 2 Wochen später, bei No Surrender, wurde sie erneut TNA Knockouts Championesse.

Bis Bound for Glory fehdete sie zusammen mit Rayne und der Unterstützung von Karen Jarrett, der Verantwortlichen für die Knockouts, gegen Mickie James und Velvet Sky. Die Story endete in einem 4-Way Match mit Karen Jarrett als Guest Referee Velvet Sky konnte sich im Match den Sieg und die Championship sichern, sodass Winters zweiter Titelrun nur wenige Tage länger als ihr erster war.

Bei der kommenden Impact Wrestling Ausgabe scheiterten sie und Angelina Love beim Versuch erneut die Knockouts Tag Team Championship zu gewinnen. Für den Rest des Jahres sah man sie nur noch vereinzelt in Segmenten in denen Karen Jarrett die Knockouts zwang mehr Haut zu zeigen.

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Der Fall des Jeff Hardy
2011 war ein turbulentes Jahr, vor allem für die Hardy Boys. Aber wer konnte zu Beginn des Jahres schon ahnen, dass man wirklich so tief sinken würde? Die tatsächlichen Ereignisse übertrafen dann leider alle Horrorszenarien um ein Vielfaches und sorgten am Ende dafür, dass auch das abgelaufene Jahr bei TNA einen großen Makel hatte. Doch was war passiert? Mal im Einzelnen:

Jeff Hardy hatte schon länger mit diversen Problemen zu kämpfen, dass fing nicht erst bei Victory Road an. Schon Anfang Januar zeigten sich seine großen Probleme bei der jährlichen Jubiläumsshow von NJPW, wo Hardy auf Tetsuya Naito und ein katastrophales Match ablieferte. Doch wirklich einsehen wollte niemand, dass der aktuelle World Champion große Probleme hatte und Hilfe brauchte. Und so wurde er auch über die kommenden Monate noch im Rennen um den TNA World Heavyweight Championship gehalten.

Zwar verlor Hardy den Titel, er bekam jedoch bei Victory Road eine Chance, erneut Champion zu werden. Doch was an diesem Abend, dem 13. März 2011, passierte, dass erschütterte die Welt des Wrestlings bis ins Mark. Hardy kam leicht verspätet und völlig neben der Spur zum Ring getorkelt und war nicht Herr seiner Sinne. Sowohl sein Gegner Sting, als auch der Referee, wussten sich nicht anders zu helfen als das Match schnell zu beenden und so zog Sting nach 1:28 Minuten gegen Hardys Willen einen Pin eiskalt zum Sieg durch!

Die Demontage war perfekt, das Ende des PPVs eine Katastrophe. Die Fans quittierten das Match mit lauten Bullshit-Chants und während die Kommentatoren versuchten, Stings schnellen Sieg als Machtdemonstration des Stingers zu verkaufen entschuldigte sich dieser noch in der Halle für diese Enttäuschung.

Hardy wurde daraufhin komplett aus den Shows geschrieben und wurde über Monate nicht mehr gesehen. Im Herbst kehrte er dann in die Shows von Impact Wrestling zurück und zeigte sich zumindest körperlich deutlich erholter. Im Zuge einer Fehde gegen Jeff Jarrett gelang es ihm sogar, sich bei Final Resolution einen Shot auf den TNA World Title zu sichern.

Der Absturz des Matt Hardy
Aber was der eine Bruder kann, dass kann der andere natürlich auch. Und so versuchte Matt Hardy abermals vergeblich, aus dem Schatten seines kleinen Bruders herauszutreten und es ihm nachzumachen. Und in Bezug auf das Erreichen von Schlagzeilen ist es ihm im vergangenen Jahr sogar gelungen.

Der eigentlich immer als der ruhigere und seriösere Hardy Boy angesehene Matt Hardy verlor seinen Fokus und sorgte für Skandal um Skandal. Mehrmals geriet er mit der Polizei aneinander, wurde unter dem Einfluss von Drogen verhaftet und sorgte im Netz mit verstörenden und beunruhigenden Botschaften für Aufsehen. Im August hatte dann selbst der bei solchen Dingen sehr kulante Arbeitgeber TNAW genug und setzte Hardy nach einer Verhaftung vor die Tür, nachdem er zuvor eh schon suspendiert war.

Im Zuge dessen wurde es mit Hardy noch schlimmer und neben weiteren Verhaftungen sorgte eine Videobotschaft für Wirbel, bei der man einen Selbstmord befürchten musste. Der Tiefpunkt war gekommen, als er nur gegen die Auflage eines Entzugs aus der Haft entlassen wurde. Er trat den von WWE finanzierten Entzug an, wurde dort jedoch vor dem Ende der drei Monate wegen eines positiven Alkoholtestes rausgeworfen und erneut verhaftet. Im Dezember setzte er diesen dann aufgrund einer gerichtlichen Auflage aber doch noch fort und man muss abwarten, wie sich das Leben des Matt Hardy entwickeln wird…

Neuaufbau der X-Division
Ein Auf und Ab erlebte im vergangenen Jahr die X-Division bei TNA. Nachdem Abyss im Mai den Titel von Kazarian gewinnen konnte machte es zunächst den Anschein, als wolle man die X-Division endgültig beerdigen. Es kamen immer wieder Gerüchte auf, dass Eric Bischoff den Sinn und die Popularität der Division nicht verstehen könne und der Fokus in den Shows war erschreckend gering.

Doch beim Titelgewinn von Abyss war es am Ende anders als zunächst befürchtet. Es steckte eine Story hinter dem ganzen, welche am Ende dazu dienen sollte, die Division neu zu formieren und zu definieren. Und so stellte man praktisch die gesamte X-Division gegen das Stable Immortal und nachdem Abyss den Titel bei Destination X an Brian Kendrick verlor führte man ein Gewichtslimit von 225 Pounds ein. Damit trennte man die Division deutlich vom Rest des Rosters, gleichzeitig beerdigte man aber auch ein großes Stück Tradition. Denn der Spruch „Its not about weight limit its about no limits” wurde bedeutungslos und man schloss frühere Größen der Division wie z.B. Samoa Joe komplett aus.

Im Laufe des Jahres gelang es aber zumindest, die Division wieder als festen Teil der Shows zu etablieren. Man holte mit Jesse Sorensen, Kid Kash, Zema Ion, Anthony Nese und vor allem natürlich Austin Aries neue Leute für die Division und brachte zumindest eine Fehde um den Titel immer in den Shows unter. Während sich nach Destination X zunächst eine Fehde zwischen Kendrick, Aries und auch Alex Shelley entwickelte kam es gegen Ende des Jahres zu Aries vs. Kash vs. Sorensen. Eines hatten jedoch beide Fehden gemeinsam, Aries gewann sie beide!

Eine neue Generation im Main Event
Lange Zeit wurde von TNA immer gefordert, endlich eine neue Generation in den Main Event zu pushen. Eine Generation von Wrestlern, die die Company seit Jahren geprägt haben und die man mit der Company identifiziert. Eine Generation, die wirklich als Stars von TNA in die Geschichtsbücher eingehen würde.

Und nachdem man dies jahrelang vernachlässig hatte und stets großen Namen von WWE, WCW oder ECW den Vorzug gab, setzte im Verlauf des Jahres ein kleiner Wandel ein. Im Zuge der Bound for Glory Series kamen auf einmal neue, aber dennoch bekannte Namen ins Sphären der Card, die man gar nicht mehr für möglich gehalten hatte. Beer Money stand auf einmal im Finale der BfG Series, aber auch Gunner machte einen unglaublichen Schub.

Diesen Wandel setzte man nach Bound for Glory mit einer ungewohnten Konsequenz fort. Zwar warf man kurzfristig die eigentlichen Pläne über Bord und turnte Bobby Roode Heel, allerdings zog man den Push bis jetzt konsequent durch und hielt auch seinen ehemaligen Tag Team Partner, James Storm, in Main Event Regionen (Beide gewannen den World Titel). Hinzu kam ein neuerlicher Push von Gunner, ein AJ Styles in zwei Aufeinanderfolgenden PPV Main Events und allgemein ein stärkerer Fokus auf eine jünger Generation von potentiellen Stars, die die Zukunft der Company entscheidend prägen können.

Man darf gespannt sein, was das Jahr 2012 bereit hält und inwiefern man diesen Wandel an der Spitze der Company konsequent fortführt. Zwar sollte bei TNA immer ein gewisses Maß an Skepsis vorhanden sein, trotzdem kann man frohen Mutes ins neue Jahr gehen und den Leuten dabei zusehen, wie sie sich an der Spitze etablieren.

Bound for Glory Series
Eine große Sache im vergangenen Jahr bei TNA war sicher die Bound for Glory Series. Im Juni wurde ein Turnier zwischen 12 Männern angekündigt. Alle Worker sollten in sogenannten Bound for Glory Series Matches bei Impact Wrestling, PPVs oder Houseshows aufeinandertreffen. Ein Submissionsieg sicherte dem Worker 10 Punkte, ein Pinfallsieg 7 Punkte, ein Count Out Sieg 5, ein Sieg via DQ 3 und ein Unentschieden immerhin noch 2 Punkte. Sollte man disqualifiziert werden, bekam man 10 Punkte vom Konto abgezogen.

Diese Regeln galten allerdings nur für die Gruppenphase, die bis No Surrender 4 bestplatziertesten Worker trafen dann beim PPV im Turniermodus aufeinander. Außerdem gab es während der Series auch spezielle Matches wie das Ladder Match bei Impact Wrestling im Juni, welches dem Sieger (Matt Morgan)10 Punkte sicherte.

In die Series wurden natürlich mehrere Storys eingebaut. So lag Bobby Roode am Anfang weit zurück, da er zwischenzeitlich auch wegen einer Verletzung pausieren musste, konnte sich am Ende aber gerade noch unter die letzten 4 retten. Crimson hingegen wurde frühzeitig aus der Series geschrieben. Dank seiner Undefeated Streak lag er weit in Führung, jedoch realisierte man hinter den Kameras, dass man ihn noch nicht zum World Champion machen wollte, sodass er durch Samoa Joe aus der Series geschrieben wurde.

Jener Samoa Joe nahm mit Devon und D’Angelo Dinero auch weitere Worker aus der Series um andere Storys voranzutreiben. Matt Morgan hingegen verletzte sich regulär und nahm während BfG Matches einen Kommentatorenplatz ein und begann nach ständigen Attacken von Samoa Joe gegen weitere Teilnehmer der Series eine Fehde mit diesem.

Gegen Ende der Series wurde der gut im Rennen liegende Rob van Dam in mehreren Matches von seinem altem Rivalen und Freund Jerry Lynn vermeintlich unabsichtlich disqualifiziert, sodass er es nicht mehr unter die Top 4 schaffte und mit Lynn ein Bound for Glory Match bestritt.

Die 4 Finalisten bestanden aus den beiden Fortune Mitgliedern Beer Money Inc. (Bobby Roode & James Storm) sowie den beiden Immortal Mitgliedern Bully Ray und Gunner. Ray versuchte in den Wochen vor No Surrender die Beer Money Mitglieder zu verunsichern, jedoch ließen sich diese nicht beeindrucken. In’s Finale schafften es dann schließlich Roode, der sich gegen Gunner durchsetzte, und Ray, der Storm eliminierte. Im Match selbst rannte Ray lange Zeit weg und versuchte Roode weiter aus dem Konzept zu bringen, der konnte sich aber letztlich den Sieg und damit den Titelshot sichern womit die Bound for Glory Series endete. Leider durfte Roode aufgrund von Hulk Hogans persönlicher Meinung den guten Aufbau nicht für einen Sieg gegen Angle nutzen und durfte den Titel erst 2 Wochen später nach unnötigem Heelturn und Split von Beer Money gewinnen.

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Credits:
ZackAttack: Velvet Sky, Jeff & Matt Hardy, X-Division, Neue Generation im Main Event
Randy van Daniels: REST

ROH/Puroresu/Lucha Libre-Rückblick
ROH
Eddie Edwards & Davey Richards – Aus Freunden werden die größten Rivalen!
ROH ist wieder im TV!

Puroresu
Wie ein schreckliches Ereignis Japan zusammenschweisst.
Hiroshi Tanahashi nicht mehr zu stoppen?

Lucha Libre
La Mascara vs. El Averno
Blue Panther vs. Felino bzw. Negro Casas
AAA

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Eddie Edwards & Davey Richards – Aus Freunden werden die größten Rivalen!
Anfang 2011 versuchte sich Edwards in Japan, während Davey einen Siegeszug startete. Chris Hero und TJ Perkins wurden seine „Opfer“. Bei „World’s Greatest“ gewann Edwards gegen Kenny King und Richards gewann gegen Roderick Strong, allerdings nur in einem 6 Man Tag Match. Bei der „9th Anniversary Show“ konnte Edwards sein Rematch um den verlorenen TV Title gegen Chris Daniels nicht nutzten und erkämpfte sich nur ein Draw. Richards gewann bei der selben Show gegen Colt Cabana.

Die nächste Show sollte allerdings alles verändern. „Manhattan Mayhem IV“ stand am Programm. Davey Richards gewann gegen Chris Daniels in einem Non Title Pure Rules Match. Edwards bereitete sich derweilen auf sein Titelmatch gegen Roderick Strong vor. 20 Minuten später – wir haben einen neuen Champion! Edwards gewann überraschend gegen Roderick Strong. Und wieder freute sich niemand mehr für ihn als Davey Richards. Für Davey war Eddie immer der talentiertere Wrestler der beiden. Wenn man ihn fragte, sang er nur Loblieder auf Eddie und lobte sein Talent, seine Professionalität und sein Kämpferherz. In dieser Nacht merkten alle, wie recht Richards damit hatte.

Bei „Honor Takes The Center Stage: Chapter 1“ verteidigte Edwards seinen Titel erfolgreich gegen Christopher Daniels während Davey gegen Roderick Strong gewann. Am nächsten Tag bei Chapter 2 sollte die Situation zwischen den Wolves zum ersten Mal brenzlig werden. In einem Kampf gegen Charlie Haas & Shelton Benjamin kam es Kommunikationsproblemen zwischen Davey und Eddie und Davey wurde daraufhin gepinnt. Es kam zu einer kleinen Streiterei, allerdings gingen die Wolves wieder vereint in das „Revolution“ Wochenende.

Bei „Revolution: USA“ sollte es wieder zum Match gegen die Kings of Wrestling kommen. Am Ende dieser epischen Schlacht wollte Richards einen Kick gegen Claudio lande, traf stattdessen aber seinen „Bruder“. Einen Elbow von Chris Hero später und der Champion wurde clean gepinnt. Ebenjener wendete sich nach dem Match an Davey und sagte, er wäre zwar sein Bruder, allerdings nicht sein kleiner Bruder.

Am nächsten Abend bei „Revolution: Canada“ besiegte Davey Richards Kenny King, während sich Hero und Edwards in einem World Title Match wieder begegneten. Im bisherigen Match of the Year kam es immer wieder zu Eingriffen von Shane Hagadorn, Claudio Castagnoli und Sara Del Rey. Immer wieder konnten diese von Davey Richards geblockt werden, und so konnte Eddie noch einmal verteidigen.

Der große Moment kam dann bei „Supercard of Honor V“. Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Roderick Strong wurde Edwards von dessen House of Truth attackiert. Richards rettete seinen Partner, doch dieser war darüber nicht all zu glücklich. Edwards sagte, er müsse gegen Richards kämpfen, um sich zu beweisen. Wenn Richards das nicht wolle, wird er nicht mehr für Ring of Honor kämpfen. Richards lenkte schließlich ein, obwohl er nicht wirklich gegen Eddie kämpfen wollte. Allerdings sagte er ihm, er solle aufpassen was er sich wünscht..

Die Ereignisse bis zum World Title Match der beiden könnt ihr hier kurz zusammengefasst auch in bewegten Bildern sehen:

Die Spannung vor dem Match in New York bei „Best in the World“ kann kaum beschrieben werden. Das Setting war großartig, der legendäre Hammerstein Ballroom mit über 2000 Zusehen, ein ROH Rekord, gefüllt. Das Match war (zumindest für mich) klar das bisherige Match of the Year. Davey feierte einen Sieg und hielt eine emotionale Promo, welche in die ROH Geschichte eingehen sollte. Er sprach über seine Familie, welche zum großteil Tot ist. Davey war zu Tränen gerührt. Allerdings feierte er diesen Sieg nicht alleine. Mit ihm feierte seine Trainingsgruppe bestehend aus Kyle O’Reilley, einem noch unbekannten Wrestler und dem Trainer Tony Kozina. Aber auch Eddie durfte nicht fehlen. Er freute sich so für Davey, wie Davey es für ihn tat. Und wieder fand der neue World Champ nur lobende Worte für seinen Partner.

Die Fans von Ring of Honor wunderten sich natürlich, wie sich dieses Ergebnis auf die Beziehung zwischen den beiden Wolves auswirken würde. Die Antwort gab es bei „Tag Team Tumoil 2011“. Als Jim Cornette den neuen Champion interviewte, wurde dieser von Roderick Strong und dem House of Truth attackiert. Allerdings kam ihm Edwards zur Hilfe, woraufhin sich das House of Truth zurückzog. Später am Abend gewannen die Wolves ein Tag Team Match gegen Roderick Strong & Michael Elgin. Der Frieden sollte aber nicht lange halten..

Einen Tag später, bei der letzen Show von Ring of Honor vor den TV Tapings am 13. August, kam es zum Match zwischen den Wolves und den Aufsteigern Kyle O’Reilley & Adam Cole. O’Reilley is bekanntlich der Protegé von Richards. Da Match war wieder von überragender Qualität und Co’Reilley zeigen wieder, dass sie mit den besten mithalten können. Was allerdings im Finish des Matches und danach passierte, war nicht erfreulich für die Wolves..

Wie im Video gesehen, verletze sich Kyle schwer und wird wohl einige Zeit aussetzten müssen. Dies ist allerdings Teil der Story, bei den TV Tapings ist O’Reilly wieder zurück. Was allerdings das wahre Problem ist, ist das Verhältnis zwischen den Wolves.

Dieses spitze sich zu, als Eddie Edwards bekannt gab, Dan Severn als Trainer verpflichtet zu haben. Die MMA Legende solle ursprünglich als Trainer beider Wrestler agieren. Allerdings half das ganze Edwards auch nicht weiter, da er bei „Final Battle 2011“ wieder gegen Richards unterlag und damit das Kapital American Wolves für 2011 geschlossen war.

ROH ist wieder im TV!
Nur kurz war die Abwesenheit von ROH im TV. Mitte des Jahres wurde angekündigt, dass die Sinclair Broadcast Group ROH gekauft hat. Unsere Newsmeldung lautete wie folgt:

„Der Besitzer von Ring of Honor, Cary Silkin, kündigte heute den Verkauf der Company an die SinclairBroadcast Group Inc., eine der größten TV Broadcaststationen der USA an.

Ring of Honor ist momentan die 3. Promotion in den Vereinigten Staaten und wurde gerade 9 Jahre alt. Cary Silkin ist erfreut über den nächsten großen Schritt:
Wir haben für diese Gelegenheit einige Zeit gearbeitet. In 9 Jahren, die wir nun im Geschäft sind, hatten wir nie einen besseren Roster als jetzt. Mit den Ressourcen von Sinclair und ihren Vertriebsmöglichkeiten können wir viele Fans rund um die Welt ansprechen.

Im September wird die neue Ring of Honor TV Show über das Netzwerk von Sinclair ausgestrahlt werden. Wer diese Fernsehsender nicht besitzt, muss aber keine Angst haben, denn die TV Shows werden gratis im Internet auf der Homepage von Ring of Honor zu Verfügung stehen!

Auch die Offiziellen von Sinclair sind begeistert über den neuen Deal. So sagt Steve Marks, COO von Sinclair’s TV Group:

„Wir freuen uns sehr über diesen Ankauf. Wrestling und TV haben eine lange und erfolgreiche Geschichte. Leider haben die Broadcast Networks das Wrestling nicht gehalten, und so sieht man es nun vermehrt im Kabelfernsehen. Wir denken, dass Ring of Honor durch die 22% der Menschen in den USA die wir erreichen, seinen Namen weiter etablieren kann. Wenn man den Mix aus unseren Sendern und unseren Partnerschaften mit CW, MYTV und FOX bedenkt, dann haben wir den perfekten Mix für die Zuschauerdemografie. Auf lange Sicht können wir Ring of Honor auf Sender bringen, die nicht zu Sinclair gehören. Außerdem ist auch das Ausland ein Ziel“

Carry Siklin verspricht, dass Fans weiterhin das gleiche Wrestling wie bisher sehen werden:

„Wir haben den Namen Ring of Honor als Synonym für die beste In-Ring Action in diesem Sport etabliert. Die einzige Sache, die sich verändern wird, ist, dass Leute rund um die Welt das Produkt nun leichter verfolgen können. Unsere Sichtbarkeit wird sich stark vergrößern, die Produktion wird verbessert. Das Wrestling wird das gleiche bleiben, aber genau das ist was die Fans wollen.“

Die Führung von Ring of Honor wird die gleiche bleiben. Carry Silkin, Syd Eik und Ross Abrams werden weiterhin das Geschäftliche leiten, Hunter Johnston, welcher auch als Delirious bekannt ist, wir weiterhin Booker sein. Jim Cornette bleibt als Executive Producer erhalten und auch Leute wie Ringsprecher Bobby Cruise oder Ringrichter Todd Sinclair werden bleiben.

Zusätzlich wird Kevin Kelly, welcher bisher nur bei iPPVs an der Comentation Station zu hören war, nun auch bei den TV Shows als Play by Play Kommentator dabei sein. Der ehemalige NWA und WCW Promoter Gary Juster wird als Verantwortlicher für Live Events engagiert. Außerdem werden neue Märkte angesteuert.“

Was ist seither passiert? Ring of Honor ist wieder erfolgreich im TV zu sehe und die Shows werden von allen Seiten gelobt. Wie sich die TV Show auf den Erfolg von Ring of Honor auswirkt? Dies wird 2012 zeigen!

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Wie ein schreckliches Ereignis Japan zusammenschweisst.
Jeder hat es mitbekommen. Am Anfang dieses Jahres erst die Naturkatastrophe und dann die Katastrophe im Atomkraftwerk. Diese Ereignisse haben Japan heimgesucht und Narben hinterlassen. Man lebte in tierischer Angst davor, dass es sogar die Hauptstadt und Millionenmetropole Tokio erwischt. Aber genau das, und viele abgesagte Events, brachten die drei grossen Promotions des Puroresu wieder zusammen. NJPW, NOAH und AJPW erklärten sich dazu bereit, ein Gemeinschaftsevent zu veranstalten. Das ganze lief dann unter den Namen „All Together“ und wurde zu einer der grössten Charity Events in Japan. Das Event fand in der Nippon Budokan statt, einer sehr grossen Halle, die nur für wichtige Events ihre Türen öffnet. Die drei Promotions lieferten ein unglaubliches Event mit einem Roster der Legenden wie Keiji Muto und Kenta Kobashi beinhaltete. Im Main Event der Show traf ein Team bestehend aus den drei wichtigsten Champions des Puroresus (IWGP,GHC und Triple Crown) auf ein Team der No.1 Contender. Das Event war ein Riesenerfolg und half beim Wiederaufbau von Japan.

Hiroshi Tanahashi nicht mehr zu stoppen?
Das Jahr fing ganz normal an. Das erste Event des Jahres Wrestle Kingdom stand vor der Tür und Satoshi Kojima war der IWGP Heavyweight Champion, da er bei DESTRUCTION’10 Togi Makabe besiegte. Im Main Event der Show, die von einigen TNA Stars positiv so wie auch negativ geprägt war, standen Kojima und Tanahashi. Es ging um den wichtigsten Titel des Landes. Nach einem guten Match finishte Tana mit seinem gefürchteten High Fly Flow und gewann den Titel. Dies war der Beginn eines unglaublichen Runs, der immer noch anhält. Egal ob Goto, Nagata oder auch Nakamura, er besiegte alle und knackte sogar den Rekord der meisten Titelverteidigungen, welcher bisher von Yuji Nagata gehalten wurde. Zurzeit verteidigte Tana den Titel 11mal. Nun stellt sich natürlich die Frage, wer will diesen Teufelskerl schlagen? Wir werden es im weiteren Verlauf des Jahres 2012 sehen.

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La Mascara vs. El Averno
Die prägende Fehde in Mexiko war im Jahr 2011 ohne Frage die Auseinandersetzung zwischen La Mascara und El Averno. Dabei kam dies nach dem Verlauf des Vorjahres recht überraschend. La Mascara galt als das schwächste Mitglied der La Generación de Oro (La Máscara, Máscara Dorada & La Sombra) und stand deutlich im Schatten von La Sombra und Mascara Dorada, die beide ein unglaubliches Jahr 2010 hatten. Auch Avernos Stern stand längst nicht mehr hoch wie noch bei der Fehde mit Mistico (Sin Cara).

Zunächst begann die Fehde nur zögerlich und war nichts Besonderes in Mexiko. Doch als die Gerüchte um einen Wechsel von El Averno zu WWE die Runde machten nahm die Rivalität plötzlich Fahrt auf. Recht kurzfristig und lieblos wurde für die Veranstaltung CMLL Viernes Espectacular – Juicio Final 2011 ein Mask vs. Mask Match der beiden auf die Card gesetzt und alles sprach für einen Wechsel von Averno zur WWE. La Mascara profitierte dabei von der Abwesenheit von Mascara Dorada, welcher in Japan verweilte und angeblich seinen ersten großen Maskengewinn der Karriere nur deshalb verpasste.

Erwartungsgemäß setzte sich La Mascara durch, doch die Fehde der beiden ging weiter und El Averno bekam nach dem Verlust seiner Maske neues Momentum, ein Wechsel war wieder in weite Ferne gerückt. Dies wurde insbesondere noch dadurch verstärkt, dass er zusammen mit El Mephisto & Ephesto als La Jauría del Terror die CMLL World Trios Titles von der La Generación de Oro gewann.

Die Fehde zog sich bis in den Spätherbst und wurde immer wieder von Wechselgerüchten von El Averno überschattet. Im Laufe des Sommers rückte auch der NWA Historic Middleweight Title von Averno immer mehr in den Fokus und nach 2 erfolgreichen Titelverteidigungen im Juli wechselte der Titel am 22. November 2011 nach 1453 Tagen Regentschaft zu La Mascara. Danach lief die Fehde langsam aber sicher aus.

Blue Panther vs. Felino bzw. Negro Casas
Gegen Ende des Jahres 2011 nahm diese Fehde richtig Fahrt auf und anders als viele andere Rivalitäten beim Consejo Mundial de la Lucha Libre basiert sie nicht nur auf der Rivalität im Ring, sondern auch auf einem Storyhintergrund. Lange Zeit dümpelte auch diese Fehde vor sich hin, bis einige Wochen vor Jahresende ein Hair vs. Hair Match zwischen Blue Panther und Felino für die letzte große Show des Jahres, Sin Piedad, angesetzt wurde.

Beim Viernes Espectacular am 9. Dezember nahm die Story dann aber richtig Fahrt auf. Blue Panther, eigentlich auf der Seite der Tecnicos anzusiedeln, verpasste im Main Event (La Peste Negra (Felino und Negro Casas) vs. Blue Panther & Rey Bucanero) Negro Casas einen Martinete (Piledriver), eine in Mexiko illegale Aktion. Auch an Felino wollte er einen Martinete zeigen, dies wurde jedoch vom Ringrichter verhindert.

Beim folgenden Domingos de Coliseo erschien daraufhin ein Vertreter der Box- und Wrestlingkommission, welche in Mexiko großen Einfluss besitzt. Eigentlich wollte er Blue Panther aufgrund der Martinete sofort suspendieren, jedoch entschied er sich zu Gunsten der Fans darauf, die Suspendierung auszusetzen. Blue Panther musste stattdessen einige Tage später vor der Kommission vorsprechen und wurde für 2 Wochen suspendiert (Zufällig genau über Weihnachten, wo sich Blue Panther für gewöhnlich eine Auszeit nimmt), jedoch erst nach der Großveranstaltung Sin Piedad, um das dortige Hair v. Hair Match nicht wieder streichen zu müssen.

Bei besagter Großveranstaltung trafen Blue Panther und El Felino schließlich im Main Event auseinander und es kam zu einem für Apuestas Matches ungewöhnlich kontroversen Matchausgang. Während des Matches versuchte Blue Panther erneut, einen Martinete anzusetzen, stoppte allerdings nach DQ-Drohungen des Anwesenden der Box- und Wrestlingkommission (José Luis Mendieta Rodríguez alias Rambo). Später im Match versuchte sich auch Felino an einem Martinete, wurde davon jedoch von seinem Bruder Negro Casas abgehalten (Vermutlich um nicht disqualifiziert zu werden), was der Ringrichter jedoch als Eingriff ansah und Felino disqualifizierte. Trotz des kontroversen Ausgangs mit der DQ mussten Felinos Haare dran glauben und noch am selben Abend schwor Negro Casas Rache an Blue Panther nehmen zu wollen.

Sollte man diese Fehde als wirklich mal konsequent durchziehen, könnte sie Jahresübergreifend zu einer der prägendsten Storylines der vergangenen Jahre werden.

AAA
Das Jahr bei AAA war wie so oft geprägt von verschiedenen Stables, die die Macht innerhalb der Company an sich reißen wollten. Zu Beginn des Jahres kam dort durch die Kooperation mit TNAW ein neuer Faktor hinzu. Die La Legión Extranjera um Konnan wollte mit Hilfe von TNA die AAA übernehmen und auch am Ende in TNA umbenennen. Im Zuge dessen schickte TNA einige Wrestler nach Mexiko, um die Story voranzutreiben. Dabei gelang es Jeff Jarrett, sich den AAA World Heavyweight Title von El Zorro zu sichern, um den Anspruch der La Legión Extranjera zu untermauern. Im Laufe des Jahres ging es in Bezug auf die Story allerdings wenig voran und es dümpelte wie schon in den Vorjahren alles mehr oder weniger vor sich hin, ohne dass man wirklich nennenswerte Fortschritte verzeichnen konnte. Gegen Ende des Jahres bei Guerra de Titanes 2011 wurde schließlich El Mesias Herausforderer auf Jarretts Titel und es bildete sich ein weiteres Stable innerhalb der AAA. Kurz nachdem zahlreiche Wrestler das CMLL verlassen hatten debütierten einige davon als „El Consejo“, einem CMLL Stable innerhalb von AAA (Kein offizielles CMLL Stable, ein Rechtsstreit ist absehbar).

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Credits:
ROH: Cookie Monster Punk
Puroresu: bobideluxer
Lucha Libre: ZackAttack

MMA Rückblick
Der Neuling auf dem Weg zum Titel – Jon „Bones“ Jones
Die Legende tritt ab – Randy Couture
Best in the World – GSP vs. Anderson Silva
Sieg oder Rücktritt – Tito Ortiz
Entlassung…oder auch nicht – Miguel Torres
Der Kampf mit dem Gesetz – Chael Sonnen
Das respektvolle Training zweier Heavyweights – TUF 13
Diverse Rücktritte von Legenden
Super Heavyweight Collide – Brock vs. Reem
The Best Fight In UFC History? – Shogun vs. Hendo
UFC on Fox – Velasquez vs. JDS
The Biggest Event in UFC History – UFC 129
This Fight is a Draw – Edgar vs. Maynard
The Big Bang – Zuffa kauft Strikeforce
The Craziest Cast Ever – TUF 14

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Der Neuling auf dem Weg zum Titel – Jon „Bones“ Jones
Es war das Jahr des Jon „Bones“ Jones! Der 24-Jährige ging in das Jahr 2011 als Aufsteiger des Jahres 2010 im Light Heavyweight. Nach einem Sieg über Vladimir Matyushenko im August 2010 wurde ein heiß erwarteter Contenders Fight zwischen Jones und Ryan Bader angesetzt.

Das Spektakel fand am 5. Februar 2011 in Las Vegas, Nevada statt. „Bones“ dominierte den bis dahin unbesiegten Bader und siegte in Runde 2 via Submission. Im Post Fight Interview mit Joe Rogan wurde bekannt, dass der eigentliche Nr. 1 Contender und zu der Zeit auch Trainingspartner von Jones „Suga“ Rashad Evans verletzt sei und der Champion Mauriocio „Shogun“ Rua somit keinen Gegner für UFC 128 habe. Jones nutzte die Chance und sprang ein. Am 19. März 2011 war dann der Tag in Anaheim, Carlifornia gekommen. Jones war erneut dominant wie eh und je und besiegte „Shogun“ via TKO in Runde 3. Damit krönte er sich zum jüngsten UFC Champion in der Geschichte. Nach seinem großen Sieg kam nun die große Frage: Würden die beiden Freunde (Jones und Evans) gegeneinander antreten? Evans sagte „Nein“, Jones sagte „Ja“, was zu einem großen Streit und anschließender Trennung führte. Der große Fight sollte am 6. August 2011 in Philadelphia, Pennsylvania stattfinden, aber Jones sagte ihn wegen einer Verletzung ab. Evans blieb auf der Card und besiegte Ersatzmann Tito Ortiz via TKO. Jones kehrte am 24. September 2011 ibr /n Denver, Cobr /lorado zurück ins Octagon. Quinton „Rampage“ Jackson hieß sein Gegner, der bei ihrem Fight, wie alle Gegner in der letzten Zeit, chancenlos gegenüber Jones war. In Runde 4 klopfte „Rampage“ an. Nach dem Fight ging erneut das Thema „Jones-Evans“ los und der neue Versuch stand für UFC 140 in Toronto, Ontario am 10. Dezember 2011. Aber diesmal musste Evans den Fight verletzungsbedingt absagen. Der Ersatzmann hieß Lyoto Machida. Auch diesen brachte Jones zur Aufgabe. Allerdings schon nach 2 Runden.

Als Fazit für dieses Jahr bleiben 4 vorzeitige Siege, ein historischer Titelgewinn und eine Fehde gegen Evans, die 2012 mit Sicherheit weitergehen wird, stehen. Zum Abschluss wurde Jones auch noch von der MMA Welt zum „Fighter des Jahres“ gekürt. 2011 war ganz klar das Jahr des Jon Jones!

Die Legende tritt ab – Randy Couture
Er ist unumstritten der Mann, der die UFC global bekannt gemacht hat. Er ist einer von zwei Leuten, die Titel in zwei verschiedenen Gewic
Gegen Ende des Jahres 2011 nahm diese Fehde richtig Fahrt auf und anders als viele andere Rivalitäten beim Consejo Mundial de la Lucha Libre basiert sie nicht nur auf der Rivalität im Ring, sondern auch auf einem Storyhintergrund. Lange Zeit dümpelte auch diese Fehde vor sich hin, bis einige Wochen vor Jahresende ein Hair vs. Hair Match zwischen Blue Panther und Felino für die letzte große Show des Jahres, Sin Piedad, angesetzt wurde.

Beim Viernes Espectacular am 9. Dezember nahm die Story dann aber richtig Fahrt auf. Blue Panther, eigentlich auf der Seite der Tecnicos anzusiedeln, verpasste im Main Event (La Peste Negra (Felino und Negro Casas) vs. Blue Panther htsklassen halten konnten. Er hat das Clinchen an der Käfigwand erst zu dem gemacht, was es heute ist: Verbeugt euch vor DER Legende Randy Couture!

Seinen letzten Fight bestritt der 48-Jährige bei UFC 129: GSP vs. Shields in Toronto, Ontario vor ca. 55.000 Zuschauern. Er verlor zwar via KO in Runde 2, aber nach dem Fight standen die Zuschauer auf und gaben „The Natural“ eine letzte stehende Ovation.

Couture kann auf eine große Karriere zurückblicken, die wohl keiner vergessen wird. Er bekämpfte die Elite der MMA Welt und ist völlig zurecht ein UFC Hall of Famer. Neben dem MMA Sport ist er auch ein erfolgreicher Filmstar, sodass wir Couture auch in Zukunft noch im TV sehen werden. Alles Gute für die Zukunft, Randy!

Best in the World – GSP vs. Anderson Silva
Es sollte der Superfight der Geschichte werden. Für das Jahr 2011 war der Fight zwischen den beiden dominantesten Fightern der Neuzeit geplant. UFC Welterweight Champion George St-Pierre sollte auf den UFC Middleweight Champion Anderson Silva treffen. Leider plante die UFC um.

Zunächst besiegte Silva bei UFC 126 Vitor Belfort mit dem allerersten „Front Kick to the Face“ KO. GSP legte bei UFC 129 nach und beendete die 6-Jährige Siegesserie von Jake Shields. Erneut sollte der Superfight stattfinden, aber die UFC entschied erneut um. Während Silva in Brasilien bei UFC 134 Yushin Okami besiegte wurde für UFC 137 ein Superfight zwischen GSP und Nick Diaz festgesetzt. GSP verletzte sich allerdings und musste sich einer OP unterziehen. Diese wird ihn bis November 2012 außer Gefecht setzen. In der Zwischenzeit kehrte Chael Sonnen zurück und forderte einen Rückkampf gegen Silva. Sonnen und Mark Munoz bekommen es miteinander zu tun, um den Nr. 1 Contender im Middleweight auszumachen. Außerdem wurde der UFC Welterweight Interim Titel herbeigezogen und für einen Kampf zwischen Nick Diaz und Carlos Condit eingesetzt.

Sobald die beiden in ihren jeweiligen Divisions die wohl letzten Gegner ausgeschaltet haben, wird es zwangsläufig auf einen Fight zwischen den beiden herauslaufen. Spätestens 2013 sollte dieser Fight stattfinden, um den besten Fighter nach der „Liddell/Couture/Ortiz“ Generation zu küren. Dann werden wir herausfinden, wer der beste der Welt ist!

Sieg oder Rücktritt – Tito Ortiz
4 Jahre lang musste Tito Ortiz eine Niederlage nach der anderen einstecken. Chuck Liddell, Lyoto Machida, Forrest Griffin und Matt Hamill hießen seine Besieger. Zwischendurch kam es noch zu einem Draw mit Rashad Evans. Der UFC Präsident Dana White sagte vor dem Fight, dass dies Titos letzte Chance sei.

So ging Tito mit dem Motto „Sieg oder Rücktritt“ in den Fight gegen den hochfavorisierten Ryan Bader bei UFC 132 in Las Vegas, Nevada. Der „Huntington Beach Bad Boy“ änderte vor dem Fight seinen Spitznamen in „The Peoples Champ“ um, was die Fans zur Anfeuerung anregte. Auch im Octagon schien Tito einen Wandel vorgenommen zu haben, denn er wirkte schneller und spritziger, als Bader. Und so kam das Wunder nach 1:56 in der ersten Runde, als Ortiz Bader rockte und schnell einen Guillotine Choke ansetzte. Bader klopfte ab und Ortiz feierte den Sieg, wie nie zuvor. Er kündigte an nun wieder anzugreifen.

Die Chance hatte er nur einen Monat später, als er bei UFC 133 in Philadelphia, Pennsylvania auf den Nr. 1 Contender Rashad Evans traf. Leider unterlag er „Suga“ und war nun wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. In Toronto, Ontario am 10. Dezember 2011 hatte er noch einen weiteren Fight gegen Antonio Rogerio Nogueira. Auch diesen verlor er, was schon das Karriereende bedeuten könnte. Allerdings hat Ortiz noch einen Fight im Vertrag stehen, sodass der Rücktritt erstmal nur als Gerücht gesehen werden sollte. Wir können Ortiz nur das Beste wünschen und hoffen, dass er uns noch einmal seine Qualitäten im Octagon zeigen wird, um vielleicht doch noch mit einem Sieg zurückzutreten.

Entlassung…oder auch nicht – Miguel Torres
Am 8. Dezember 2011 kam die offizielle Nachricht über die Entlassung von Miguel Torres an die Öffentlichkeit. Als Grund nannte der UFC Präsident Dana White einen Post von Torres auf Twitter:

„If a windowless van was called a surprise van, more people wouldn’t mind going for rides in them. Everyone likes surprises.“

Hier das volle Interview mit Ariel Helwani, in dem White die ganze Geschichte erklärt:

Am 28. Dezember 2011 war die Entlassung aber schon wieder Geschichte, denn Torres wurde wieder eingestellt, da er sich seit der Entlassung aktiv für Vergewaltigungszentren eingesetzt hat. Hier erklärt White zusammen mit Torres, wie es zu dieser 180° Wendung kam:

Nun kann sich Torres wieder auf den Sport konzentrieren. Immerhin ist er immer noch ein ernstzunehmender Contender im Bantamweight.

Der Kampf mit dem Gesetz – Chael Sonnen
Mit Sicherheit ist Chael Sonnen einer der am meisten genannten MMA Namen im Jahr 2011. Und das nach einem Jahr, in dem Sonnen durch die Hölle ging, aber wieder zurückkam.

Alles begann im August 2010, als Chael Sonnen seinen UFC Middleweight Championship Fight gegen Anderson Silva bekam. Überraschenderweise dominierte Sonnen den Champion über 4 Runden und war somit in der Decision der klare Sieger. Allerdings gab es noch Runde 5 ohne große Vorkommnisse zu überstehen. Dies gelang auch relativ gut, bis Sonnen einmal nicht aufpasste und Silva den Triangle Choke ansetzte. Sonnen gab auf, aber den Respekt der MMA Welt hatte er sich redlich verdient. Die Fans schrien nach einem Rematch, welches für den Februar 2011 angesetzt wurde.

Dann aber der Schock. Sonnen wurde des Dopings überführt und für ein Jahr suspendiert. Man konnte belegen, dass Sonnen die Medikamente aufgrund einer Krankheit nehmen musste, sodass die Sperre fallengelassen wurde.

Aber ein weiterer ganz wichtiger Streitpunkt trat kurz darauf auf. Sonnen wurde wegen Geldwäscherei angeklagt. Diese hätte ihm bis zu 20 Jahren Haft bescheren können. Letztendlich ging es glücklich für ihn aus, denn er bekam nur 2 Jahre auf Bewährung, sowie eine Geldstrafe von 10.000$.

Nachdem er all diese gerichtlichen Dinge hinter sich gebracht hatte, konzentrierte er sich wieder auf Anderson Silva. Bei UFC 136 in Houston, Texas besiegte Sonnen den All American Brian Stann via Submission in Runde 2. Nach dem Fight richtete sich Sonnen an Silva, welcher im Publikum saß. Er forderte ihn heraus und versprach ihn diesmal fertigzumachen. Allerdings hatten die Offiziellen etwas dagegen und steckten ihn vorerst in einen Contenders Fight gegen Mark Munoz bei „UFC on Fox 2“ am 28. Januar 2012. Der Sieger dieses Fights wird auf Silva treffen. Falls es Sonnen sein sollte, plant die UFC schon ein Mega Event in Brasilien. So wird man ein brasilianisches Fussball Stadion auswählen, um dieses große Rematch zwischen Silva und Sonnen stattfinden zu lassen.

Das respektvolle Training zweier Heavyweights – TUF 13
Die 13. Staffel von The Ultimate Fighter sollte eine ganz spezielle werden. Die Coaches hießen Brock Lesnar und Junior dos Santos, die später in ihrem Coaches Fight den Nr. 1 Contender auf den UFC Heavyweight Champion Titel ausmachen sollten.

Im Turnier der Rookies traten dann 14 Fighter um den Titel des ultimativen Kämpfers an. Große Ausschreitungen wie in anderen Staffeln gab es nicht sonderlich. Lediglich Tony Ferguson sorgte ab und an mal für Aufsehn. Eine weitere Besonderheit war der deutsche Nordin Asrih, der allerdings schon im ersten Fight der Staffel ausschied. Schon recht bald kristallisierten sich Favoriten heraus. Ferguson und Ramsey Nijem waren von Beginn an die beiden besten Fighter und standen zurecht im Finale. Ferguson gewann am Ende überzeugend das Finale und wurde der ultimative Kämpfer.

Dann stand noch der Coaches Fight aus, welcher aber aufgrund der Krankheit Lesnars abgesagt wurde. Den einzigen direkten Vergleich gewann JdS, als die beiden einen Hinderniskurs bewältigen mussten. Shane Carwin ersetzte Lesnar bei UFC 131 am 11. Juni 2011 in Vancouver. JdS besiegte Carwin via Decision und wurde so Nr. 1 Contender auf die UFC Heavyweight Championship.

Diverse Rücktritte von Legenden
Auch in diesem Jahr mussten wir Abschied von den großen dieses Sports nehmen. Neben dem bereits erwähnten Randy Couture sagten auch BJ Penn, Mirko „Cro Cop“ Filipovic und Matt Hughes „Goodbye“. Allein die Namen sprechen für sich, sodass man wohl kaum etwas zu ihrer Karriere sagen muss, außer dass es die größten der letzten Generation waren. Weitere Namen dieser Generation sind Tito Ortiz oder auch Antonio Rodrigo Nogueira. Diese kämpfen momentan noch mit Verletzungen, haben allerdings schon bei ihrem letzten Fight gesagt, dass der letzte gewesen sein könnte. Alles Gute an die großen Legenden dieses Sports!

Super Heavyweight Collide – Brock vs. Reem
Der im Jahr 2011 wohl am meisten im Fokus stehende Fight, war der Abschluss des UFC Jahres, der ehemalige UFC Heavyweight Champion und Pro Wrestler Brock Lesnar gegen den ehemaligen Strikeforce- und Dreamheavyweight Champion und Sieger des K-1 Grand Prix Alistair Overeem. Alleine aufgrund der Tatsache dass Lesnar der wohl populärste MMA Athlet ist und sich auch Fans aus anderen Bereichen, wie eben Wrestling oder Kickboxen für den Fight interessierten. Damit konnte vom Interesse weder Silva vs. Belfort, St. Pierre vs. Shields, Velasquez vs. JDS, Edgar vs. Maynard III oder Jones vs. Rampage mithalten.

In der alteingesessenen MMA Szene sah es da schon anders aus. Beide werden als komplett überbewertet angesehen, beide haben schon mehrere Vorwürfe von Gebrauch illegaler Mittel hinter sich und nicht zuletzt macht der Style der Fighter den Fight aus, weswegen sich die Mehrheit sicher war, dass der Kickboxer Overeem den Wrestler deutlich in die Schranken weisen wird wenn er ihn oben halten kann.

Der Fight der beiden „größten und schwersten“ Heavyweights war dann eine Bestätigung für alle Verfechter dieser Theorie. Lesnar präsentierte sich in katastrophaler Verfassung, nicht wenige werfen ihm vor allem aufgrund des nachher verkündeten MMA Karriereendes Absicht vor, um möglicherweise wieder im Pro Wrestling aktiv zu werden. Für Alistair Overeem hingegen geht es im neuen Jahr um den UFC Heavyweight Titel. Und auch hier gibt es in der Szene wieder einen klaren Favorit: Champion Junior dos Santos.

The Best Fight In UFC History? – Shogun vs. Hendo
Nicht wenige UFC Fans behaupten, dass sie im letzten Jahr den besten Fight seit Gründung der Promotion gesehen haben. Diese Aussage mag umstritten sein, eine andere ist es nun jedoch weitaus weniger. Vor dem Fight galten Dan „Hendo“ Henderson und Mauricio „Shogun“ Rua trotz großer Momente und Fights bei UFC als PRIDE Legenden. Nach diesem Fight werden sie jedoch auch als UFC Legenden wahrgenommen.

Der Fight konnte letztlich aber auch eine gewisse Kontroverse bieten, denn sowohl UFC Präsident Dana White als auch viele Fans und MMA-Seiten sahen im Fight eher einen Draw als eine Unanimous Decision für Henderson. In der Tat war der Fight sehr knapp, was wohl zusätzlich zu den offensiven Stilen der Beiden dazu beiträgt, dass man ihn als sehr guten Fight wahrnimmt.

Zu Beginn des Fights gab es unter anderem mit mehreren Niederschlägen klare Vorteile für Henderson, ab Runde 3 kam Shogun langsam zurück und wir sahen nicht nur im Stand sondern nun auch im Boden eine großartige Schlacht mit klasse Ground Game. In den letzten beiden Runden war dann vor allem Henderson nach kräftezehrendem Beginn fast stehend KO, konnte sich aber noch in die Decision retten. Das MMA Team von W-I hätte übrigens ebenfalls einen Draw gewertet, entweder einen Unanimous Draw (47-47, 47-47, 47-47) oder einen Majority Draw (48-47 Henderson, 47-47, 47-47).

Eines steht jedenfalls fest. Auch wenn der Fight vielleicht nicht der beste Fight seit der Gründung der Promotion ist, muss man beiden Fightern auf jeden Fall eine Menge Credit geben, denn so eine ausgeglichene und offensive Schlacht sieht man selten. Vor allem dann nicht, wenn ein Fighter bereits über 40 ist (Henderson) und der andere mehrmals in einer Karriere mit schweren Verletzungen zu kämpfen hatte (Rua).

UFC on Fox – Velasquez vs. JDS
Mit dem Deal mit dem Fox Network hat UFC im Jahr 2011 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des MMA gelandet. Man hat nicht nur einen weiteren großen Sender als Partner gefunden, sondern auch weitere Rekorde gesetzt. Mit einem Durschnitt vom 5,7 Millionen Zuschauer in der Stunde der Main Card erreichte MMA in Amerika eine nie zuvor da gewesene Größe – und in der Spitze schauten gar 8,8 Millionen Zuschauer zu.

Damit sich das ganze Spektakel mit unzähligen Vorberichten, Diskussionen etc. lohnt, hat man auch richtig groß geklotzt und gleich mal den Fight um die UFC Heavyweight Championship als einzigen Fight auf die Main Card gesetzte – was aber nicht heißen soll dass die Preliminary Card schlecht gewesen ist. Im Gegenteil, mit Clay Guida vs. Benson Henderson hatte man einen Contenderfight in der Lightweight Division und mit „Kid“ Yamamoto und Alex „Bruce Leeroy“ Caceres hatte man 2 absolute Publikumslieblinge auf der Card.

Hauptaugenmerk lag aber natürlich auf dem Fight der großen Jungs, der mexikanische Wrestler Velasquez, zusätzlich versehen mit brutal effektivem Striking (vor allem im Ground), gegen den Brasilianer Junior dos Santos, der entgegen seiner vielen Landsmänner nicht für sein BJJ bekannt ist, sondern sein Boxen welches von vielen Fans und Experten als sauberstes im MMA Bereich angesehen wird.

Die Crowd war im mexikanisch geprägtem Kalifornien (zudem Heimatstaat von Velasquez) natürlich klar aufseiten Velasquez, der zuerst auch gegen einen leicht verunsichert scheinenden JDS Vorteile hatte, dann aber mit einem Takedown nicht durchkam. JDS reichte dank seiner klasse Technik dann nur ein Schlag um Velasquez zu Boden zu bringen, und ihn dann zu finishen. Im Octagon war es also ein kurzes Spektakel, aber auch aufgrund der Größe des Events wird man sich wohl noch lange daran erinnern.

The Biggest Event in UFC History – UFC 129
Wenn man über das MMA Jahr 2011 spricht, steht vor allem ein Event im Vordergrund: UFC 129. Das Event in Toronto brach nämlich mit 55.724 Zuschauern den Zuschauerrekord in der westlichen Welt, im MMA hat lediglich PRIDE zwei besser besuchte Events in Japan abgehalten. Zudem brachten alleine die Zuschauereinnahmen knapp über 12 Millionen Dollar, was ebenfalls einen neuen Rekord darstellt.

Grundstein für diesen Boom war zum einen die Legalisierung von MMA in Ontario im August 2010. Sofort plante man ein Event für Ontario, welches dann mit UFC 129 am 30. April 2011 in Toronto auch über die Bühne ging. Durch das Rogers Center hatte man ursprünglich einen Plan für 42.000 Zuschauer, doch nachdem die Karten in kürzester Zeit fast gänzlich ausverkauft waren entschieden sich die Offiziellen die Kapazität auf 55.000 Zuschauer zu erhöhen.

Dieser ernorme Ansturm auf die Tickets hat seinen Ursprung in vorderster Front im Main Event der Veranstaltung denn UFC Welterweight Champion Georges St-Pierre ist Kanadier – und in Kanada eine Art Volksheld. Und mit dem ehemaligen Strikeforce Middleweight Champion Jake Shields bekam er auch einen großen Namen als Gegner. Außerdem stand Landsmamn Mark Hominick als Contender für einen zweiten Titelfight, um die UFC Featherweight Championship, auf der Card. Die Schlacht von Champion Aldo und Hominick kann als einer der besten Fights des Jahres gesehen werden und mit dem KO von Machida gegen Couture hatte man auch noch einen der besten KOs des Jahres zu bieten. Für die Fans hat sich das Event also nicht nur aufgrund von GSPs Titelverteidigung gelohnt. Der große Gewinner ist aber ganz klar die Company.

This Fight is a Draw – Edgar vs. Maynard
Die wohl beste Story des letzten Jahres haben uns Frankie „The Answer“ Edgar und Gray „The Bully“ Maynard geliefert. Um den vollen Überblick zu haben, muss man allerdings weiter in die Vergangenheit reisen. Beide starteten als Amateur Wrestler und können sich All-Americans nennen. Nachdem im Jahr 2007 beide Fighter einen Vertrag bei UFC abschlossen und erste Erfolge aufweisen konnten, trafen die beiden noch ungeschlagenen Fighter am 2. April 2008 zum ersten Mal aufeinander. Der bessere Wrestler Maynard schlug Edgar in einem recht unspektakulärem Fight via Unanimous Decision.

Während Maynard weiter etablierte Namen wie Jim Miller oder Nate Diaz schlug konnte sich Edgar trotz seiner Niederlage schnell wieder aufraffen und landete nach 3 Siegen am 10. April 2010 die Überraschung des Jahres: Er schlug den bis dato souverän regierenden Champion BJ Penn via Unanimous Decision. Noch war die MMA Welt von Edgars Willen und Talent nicht komplett überzeugt, nur 4 Monate später gab es aufgrund eines ziemlich knappen Fights bei UFC 118 ein ReMatch. Mit einer dominanten Leistung sicherte sich Edgar 3 50-45 Wertungen und den Respekt vieler Fans. Beim selben Event schlug Gray Maynard ebenfalls via Unanimous Decision Kenny Florian in einem Contendersfight womit das Schicksal Edgar und Maynard erneut zusammenführen sollte.

Am 1. Januar 2011 war es dann soweit. Edgar vs. Maynard II. Frankie Edgar wollte im Fight die letzten Zweifel an ihm als Champion ausräumen indem er den einzigen Fighter besiegt, der ihn geschlagen hat und Maynard wollte seine ungeschlagene Serie weiter ausbauen und neuer Champion werden. Heraus kam vielleicht der verrückteste Fight des Jahres und definitiv einer der besten aller Zeiten. Nachdem der Wrestler Gray Maynard den Champion in der ersten Runde fast aus dem Octagon prügelte konnte sich Edgar in den nächsten Runden fangen und begann aufzuholen. Das Ergebnis des Fights ist noch heute sehr umstritten. Circa die Hälfte hätte den Fight Maynard gegeben, circa die Hälfte Edgar. So sahen es dann auch die Judges die mit 46-48, 48-46 und 47-47 einen sehr knappen Split Draw verkündeten. Dies war auch Thema in einem sehr amüsanten Preview auf den 3. Fight der Beiden, welcher kurze Zeit später verkündet wurde.

Der dritte Fight zeigte dann wieder die Qualitäten von Edgar und er war quasi eine Wiederholung des zweiten Fights. In der ersten Runde konnte Maynard dem Champion wieder schwer zusetzen und fügte ihm bereits Cuts zu, jedoch konnte Edgar sich wieder retten und in den nächsten beiden Runden (ähnlich dem ersten Fight) zurückkommen. Alles war wieder sehr knapp, wäre der Fight über die Runden gegangen wäre ein erneuter Draw drin gewesen, doch in Runde 4 verpasste Edgar Maynard mit sauberen Schlägen einen KO. Edgar wird nach diesem 8. Oktober 2011 trotz ausgeglichener Bilanz nicht nur als heimlicher Gewinner dieser Trilogie angesehen, sondern auch als einer der besten Fighter überhaupt. Verantwortlich dafür sind sein großer Fleiß, seine schnelle Lernfähigkeit und auch Bereitschaft sich in allen Elementen des MMA weiterzubilden und vor allem sein unbändiger Wille. Aber wer weiß, vielleicht sehen wir die Beiden ja als erste des modernen MMA in einem 4. Fight gegeneinander wieder, um das Kräfteverhältnis ein für alle mal zu klären.

The Big Bang – Zuffa kauft Strikeforce
Die wohl wichtigste promotionübergreifende Entwicklung im Jahr 2011 war der Kauf von Strikeforce. Damit agiert Strikeforce nun wie UFC unter dem Dachverband Zuffa – die Frage ist nur wie lange. Strikeforce ist nach IFL, WFA, WEC und PRIDE bereits die 5. Promotion deren Rechte Zuffa gekauft hat. Nachdem PRIDE aufgekauft wurde war Strikeforce bis zu diesem Jahr die einzig annähernd ernsthafte Konkurrenz für UFC, nun unter einem Dachverband besteht diese Gefahr nicht mehr.

Die Vorgeschichte von UFC und Strikeforce reicht weit zurück und ist vor allem auf der Rivalität zwischen UFC Präsident Dana White und Strikeforces Network Showtime sowie dem Gründer und Strikeforces Chief Executive Officer Scott Coker. Bereits 2006 beim ersten Event Shamrock vs. Gracie konnte Strikeforce mit der bis dato höchsten Zuschauerzahl bei einem MMA Event einen Erfolg landen. Nachdem im Jahr 2008 langsam der Bekanntheitsgrad wuchs, und man bereits Fighter wie Cung Le, Alistair Overeem, Gilbert Melendez oder den weiblichen MMA Star Gina Carano im Roster hatte, begann Dana White mit dem Medienkrieg, indem er Strikeforce als lediglich geringe Konkurrenz abtat.

Strikeforce bemühte sich währenddessen ein konkurrenzfähiges Roster aufzubauen und konnte im Jahr 2009 mit der Übernahme einiger Fighter von EliteXC wie Nick Diaz und Jake Shields sowie den Vertragsunterzeichnungen mit Fedor Emelianenko und Dan Henderson einen großen Coup landen. Erste große Erfolge fanden statt und man hatte das beste Roster in der Geschichte, zumal es noch Partnerschaften mit Dream und M-1 Global gab. Bevor Strikeforce sich aber langfristig zu einer Konkurrenz entwickeln konnte, kaufte Zuffa im März 2011 Strikeforce auf – inklusive aller Lizenzrechte, Fighterverträge und Fight Library.

Viele befürchteten trotz Beteuerungen Strikeforce als individuelle Promotion unter der Führung von Scott Coker zu behalten eine Auflösung der Promotion mit Übernahme der besten Fighter in die UFC, ähnlich wie mit PRIDE. Herausgekommen ist eine Mixtur. Topfighter und Champions wie Nick Diaz, Dan Henderson, Alistair Overeem, Cung Le und Jason Miller wurden übernommen, Strikeforce bleibt aber mit reduzierten Kräften bestehen. Außerdem sollen alle übrig gebliebenen Champions wie Gilbert Melendez und Luke Rockhold aufgrund des TV Vertrages mit Showtime bei der Promotion bleiben. Eine Frauengewichtsklasse soll bestehen bleiben, jedoch wird nach der Übernahme vieler Heavyweights auch die Heavyweight Divsion von Strikeforce nach Abschluss des Heavyweight Grand Prix geschlossen werden. Damit nimmt alles den gewohnten Lauf. Und wahrscheinlich können wir im nächsten Jahresrückblick dann vom endgültigen Ende Strikeforces berichten.

The Craziest Cast Ever – TUF 14
Schlagzeilen hat im vergangenen Jahr auch die 14. Staffel von The Ultimate Fighter gemacht. Und das war trotz einiger großartigen Fights nicht immer nur sportlich bedingt. Die Coaches Michael Bisping und Jason Miller zogen während der Staffel nämlich eine unglaubliche Show ab. Übliche Sticheleien und Beleidigungen waren quasi normal und auch die Assistenztrainer Tiki Ghosn und Ryan Parsons waren ständig an den Fronten beteiligt. Da gab es mal einen Schuss Wasser in das Gesicht von Bisping, mal wurde Millers Auto abgeschleppt oder Ghosns Auto eingemauert, mal war die Kabine von Bispings Team voller Truckreifen. Den Vogel schoss aber Bispings Team mit einer besonderen Aktion ab. Zusammen mit seinem Team rüstete er sich mit Feuerlöschern aus und das gesamte Gebäude wurde wild eingesprüht ehe er in dem ganzen Chaos noch eine Mariachi Band spielen ließ. Zurück blieb ein Gebäude, in dem ein Training nicht mehr mögliche war, und eine große Heiterkeit bei Bispings Team.

Aber auch sportlich hatte die Staffel einiges zu bieten. Noch vor den Qualifikationsfights für das Haus war ein Favorit ausgemacht: der ehemalige WEC und Dream Fighter Micah Miller. Dieser musste allerdings schon bei den Qualifikationsfights gegen Steven Siler die Segel streichen. Währenddessen waren mit Diego Brandao im Featherweight und Louis Gaudinot im Bantamweight die neuen Favoriten ausgemacht, beide landeten im Team Bisping.

Im Viertelfinale der Bantamweights flog Gaudinot dann aber gegen Dustin Pague raus, während Brandao in seinem Fight eine der beeindruckendsten Leistungen mit einem 30 Sekunden Knockout gegen Steven Siler. Währenddessen gab es innerhalb von Team Bisping die ersten Spannungen, da dort das Training weitaus härter als bei Team Miller war und Bispings Schützlinge die ersten 4 Fights allesamt verloren. Auch bei Team Miller lief aber nicht alles sauber da Teammate John Dodson die geplanten Fights noch vor dem Announcement Team Bisping steckte.

Auch unter den Anwärtern auf den TUF Titel gab es Streitigkeiten, vor allem Akira Corassani aus Team Bisping provozierte alles, was ihm über den Weg lief, sodass sich eine intensive Spannung zwischen ihm im Verbund mit Teammate Josh Ferguson und Dustin Neace ergab, die in einem Fight Announcement in einem Brawl gipfelte. Auch Marcus Brimage aus Team Bisping hatte nach einem frühen Ausscheiden Probleme mit seinen beiden Teammates Diego Brandao und TJ Dillashaw, die später beide im Finale landeten.

In den Halbfinals gab es bei den Featherweights mit Corassani (der trotz angeblichen Taps das Viertelfinale gewann) gegen Dennis Bermudez einen hochklassigen Fight in dem Bermudez mit der Submission der Season ins Finale einzog. Brandao landete einen weiteren KO in Runde 1 gegen Brian Caraway. Bei den Bantamweights wollte sich der loyale Johnny Bedford seinen verräterischen Teammate John Dodson vorknöpfen, verlor allerdings via KO der Season in Runde 2. Team Bispings TJ Dillashaw, der als der talentierteste aber auch immer den leichten Weg suchende Fighter galt, gelang ein Decision Sieg über Dustin Pague.

Die Finals und der Fight der Coaches sowie andere Fights der restlichen Castmember plus ein Fight von TUF 13 Sieger Tony Ferguson fand dann als TV Card von Spike statt. Im Bantamweightfinale konnte sich Dodson überzeugend gegen den vermeintlichen Favoriten Dillashaw via KO in Runde 1 durchsetzen. Bei den Featherweights schaffte es Bermudez nach Vorteilen und einem Niederschlag nicht den Fight zu gewinnen, da er im Ground & Pound zu unvorsichtig war und Brandao ihn mit einem klasse Konter in einem Armbar tappen ließ. Im Fight der Coaches lieferte Jason Miller dann eine erbärmliche Runde, spätestens ab Runde 2 konnte er konditionell überhaupt nicht mehr mithalten und brach ein, jedoch konnte Michael Bisping den Fight erst in Runde 3 via TKO für sich entscheiden. Ein schönes Bild gab es zum Abschluss jedes Fights dennoch, trotz vieler Rivalitäten konnten sich alle die Hand geben und die Leistung des anderen Fighters respektieren.

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Credits:
Buwistick (1 Hälfte bis Rücktritte von Legenden)
Randy van Daniels (Rest)

∓“If a windowless van was called a surprise van, more people wouldn’t mind going for rides in them. Everyone likes surprises.“

Damit sich das ganze Spektakel mit unzähligen Vorberichten, Diskussionen etc. lohnt, hat man auch richtig groß geklotzt und gleich mal den Fight um die UFC Heavyweight Championship als einzigen Fight auf die Main Card gesetzte – was aber nicht heißen soll dass die Preliminary Card schlecht gewesen ist. Im Gegenteil, mit Clay Guida vs. Benson Henderson hatte man einen Contenderfight in der Lightweight Division und mit „Kid“ Yamamoto und Alex „Bruce Leeroy“ Caceres hatte man 2 absolute Publikumslieblinge auf der Card.




4 Antworten auf „W-I Special: Der Jahresrückblick 2011!“

OrtonStrikes sagt:

EchT gut gelungen thx ZackAttack 😀

cross the line sagt:

Muss auch mal ein dickes Lob loswerden. Super geschrieben, schön zusammengefasst…alles auf den Punkt gebracht und einschneidende Erlebnisse wurden sehr gut hervorgetan. Respekt an den Schreiber samt der Zusammenfassung.

Georgina sagt:

Ich finde ihr habt mal wieder super Arbeit geleistet. ^^
Großes Dabkeschön
Nur das mit dem Van hab ich nicht verstanden :/

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