Kategorie | W-I Kolumnen

Over the Taker & more: WWE Hell in a Cell 2011

03.10.11, von "wrestling-infos.de"

So, das war also das nächste PPV-Event von WWE. Schauen wir mal, ob es doch mehr wurde als das Festival der Rückmatches.

Sheamus vs. Christian: Diese Openerwahl war auf jeden Fall gelungen. Irgendwie musste man die Meute ja anheizen, und Christian und Sheamus sind verlässliche Performer. So konnte man von dem Match eine planbare Mindestqualität erwarten. Hier lobe ich mal die Tugend der Zuverlässigkeit, denn man bekam genau das, ein Match in sehr ordentlicher Qualität. Dass Sheamus gewann war klar, aber das schmälert Christians Leistung nicht. Beide sollten auf jeden Fall nach dem World Heavyweight Championship schielen.

Sin Cara vs. Sin Cara: Hier sah man, warum es sehr weise war, dieses Match nicht als Opener zu nehmen. Das Match war von den Aktionen her wohl das mit Abstand frischeste aller Matches, aber dennoch war das Publikum tot. Habe ich oftmals „Boring!“-Chants gehört? Es war ja kein Supermatch, aber langweilig fand ich es nicht. Da aber kein Ami im Ring stand, schlafen Amis gleich reflexartig ein. Sie hätten wohl pausenlos umherfliegen müssen. Na ja, mir gefiel das Match, auch wenn der Sieg Misticos völlig klar war. Immerhin ging es um die Frage, wer der einzig wahre Sin Cara sein solle. Ich würde diese Fehde ehrlich gesagt sofort beenden – oder spätestens nach den Shows in Mexiko -, denn ich sehe nicht, wie man das Amipublikum mit dieser Fehde noch begeistern will. Hoffentlich bleibt uns Hunico noch erhalten, aber zwei Caras will das Publikum wohl wirklich nicht sehen. Schade eigentlich.

Tag Team Championship – Air Boom(c) vs. Dolph Ziggler & Jack Swagger: Aha, es lag in der Luft, aber offiziell war das Match auf der WWE-Homepage noch nicht bestätigt gewesen. Sehr schön, dass es das Match doch noch auf die Card geschafft hat, denn es war – bei den Wrestlern – natürlich gut. Wie sagte Jim Ross: „Das beste Tag Team Match bei einem PPV seit einiger Zeit.“ Den Satz kann man für WWE-PPVs wohl stehen lassen. Natürlich waren Air Boom als Sieger ziemlich offensichtlich, da Ziggler zudem noch US-Champ ist. Überrascht war ich nur, dass das Match nicht so endete, dass sich Ziggler und Swagger in die Wolle bekommen haben. Sollen sie sich zoffen oder doch harmonisch für Vickie arbeiten? Wahrscheinlich geht ihre Fehde gegen Air Boom noch weiter. Selbst unbedeutende Matches mit den Leuten wirken immer noch ordentlich.

World Heavyweight Championship/Hell in a Cell Match – Mark Henry(c) vs. Randy Orton: Die Preisfrage: wie schwer ist die Ringtreppe? Henry schmiss das Ding in Ortons Richtung als wäre es gar nichts. Auch konnte man Henrys körperliche Überlegenheit etwas ausgleichen, indem er mal den Stahl küssen musste. Das Publikum war immer noch tot und wachte erst zum Ende hin auf. Und da sahen die vielen Orton-Fans tatsächlich, wie Henry nach dem RKO auskickte und Orton mit dem World’s Strongest Slam plätten konnte. Danach gab es noch gegenseitige Streicheleinheiten mit dem Stuhl, aber in der Tat gefiel mir der Aufbau des Matches. Damit werden wohl Orton oder Sheamus nach Henrys Titel greifen.

Danach tütete Cody Rhodes seinen alten IC-Gürtel sprichwörtlich ein und präsentierte den klassischen weißen Gürtel, der einst von den größten der Großen getragen wurde. Rhodes durfte sogar Randy Savage aufzählen. Das gefiel mir natürlich hervorragend.

Intercontinental Championship – Cody Rhodes(c) vs. John Morrison: Ja, so kanns kommen. John Laurinaitis, der bei seinen Auftritten wirklich eine kürzere Jobbezeichnung braucht, scheuchte Rhodes im Anzug in dieses Match. Natürlich würde Morrison nicht einfach so den Titel gewinnen, so dass Rhodes natürlich verteidigte. Dennoch war das Match gut, und darauf kam es hier an.

Böse, böse, The Miz und R-Truth prügelten sich durch den Lockerroom, bis sie aus der Halle geschmissen wurden. Spätestens jetzt dürfte jeder wissen, dass die Entlassungen nicht echt sind.

Divas Championship – Kelly Kelly(c) vs. Beth Phoenix: Dieses Match war wie immer ein Zerquetschen der unterirdischen Championess Kelly Kelly, so dass ich mit einem Einrollsieg Kellys rechnete. Doch nein, endlich geschah das getippte Überfällige, denn Beth durfte endlich Kelly den Titel abnehmen. Den Titel hätte man ihr damals wirklich in ihrer Heimatstadt geben können. Egal, endlich hat sie ihn, und das ist auch richtig so. Seit Jahren warte ich auf eine Fehde zwischen Beth und Natalya, aber sie sind ja noch die Schwestern der Zerstörung. Falls sie sich nicht zerstreiten, wird wohl Kelly oder Eve den Titel haben wollen. Viel Spaß dabei, har har! Das Match war nicht schlecht, denn es lebte eher vom Auskontern von Aktionen, was auch interessant sein kann.

WWE Championship/Triple Threat Hell in a Cell Match – John Cena(c) vs. Alberto Del Rio vs. CM Punk: Zum Ende dieses überraschend guten PPVs ging es dann um Cenas Titel. Das lebte natürlich besonders von Punk und Del Rio, und es ging ziemlich gut ab. Cena war nur ziemlich fehl am Platz, was zeigte, dass er den Titel nicht haben sollte. Und so wurde er während des Matches ausgesperrt, so dass er nicht gepinnt werden musste. Wie getippt – aber nicht sicher erwartet – pinnte Del Rio Punk und wurde neuer Champion. Das freut mich, denn die anstehenden Mexiko-Shows dürften stimmungsvoller sein, wenn ein Mexikaner den Titel hat. Cenas letzte Titelherrschaft war völlig überflüssig und diente wohl nur dem Aufmotzen seiner Statistik und dem Verhätscheln seiner Fans. Ich weiß aber nicht, wie lange Del Rio den Titel wirklich behalten darf, oder ob er nicht doch an Punk gehen wird. Der Titel ist eh der reinste Wanderpokal, so dass ein Wechsel in ein oder zwei PPVs nicht überraschend wäre. Del Rio zieht ja nicht so richtig bei den Amis, was sehr schade ist, aber die Amis mögen echte Mexikaner nur, wenn sie ihren Rasen gut mähen. Das ist nun einmal so. Ich hoffe auf jeden Fall auf eine Mordsgaudi bei den Shows in Mexiko. Nach dem Match nieteten übrigens Miz und R-Truth die drei noch um. Triple H ging auf die beiden los, so dass man sie bei RAW wohl jede Sekunde zurückerwarten kann.

Wow, man machte bei diesem „Lückenfüller“-PPV das einzig Richtige: man leierte nichts Großartiges oder Sensationelles an, sondern konzentrierte sich auf die Qualität der Matches. Und das klappte erstaunlich gut! Ich finde es sehr schade, dass es so eine Qualität nicht bei den wichtigen PPVs gibt, aber das ist ein anderes Thema. Die Sieger waren abgesehen vom Main Event völlig klar, aber für mich ist immer der Weg das Ziel. Man wird sich in wenigen Monaten oder gar Wochen an nichts von diesem PPV wirklich erinnern, aber wer ein paar Stunden lang auf ansehnlichem Niveau Wrestling sehen will, war hier richtig. Es nervte auch nichts, was bei PPVs auch nicht selbstverständlich ist, so dass ich acht Punkte geben werde. Doch, hat Spaß gemacht!

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9 Antworten auf „Over the Taker & more: WWE Hell in a Cell 2011“

Shawu sagt:

Ich find das die Kolumne immer mieser wird weil es einfach zu viel überflüssiges Gefasel gibt, z.b. unterirdische Kelly Kelly, Beth den Titel zu Hause geben (wenn man das nun immer macht, wie langweilig wäre das denn?), Amis die gleich einschlafen.
Sorry aber muss der Quatsch echt so sein?

Squall sagt:

Sheamus vs. Christian: Ordentlicher Opener, leider ziemlich belanglos. Wenn Orton nicht weiter mit Henry fehdet wird wohl Sheamus einspringen. Hoffentlich darf Christian auch mal wieder gewinnen, damit er nicht total an Glaubwürdigkeit verliert.

Sin Cara vs. Sin Cara: Dass die Crowd tot war verwundert mich überhaupt nicht. 2 Männer, die nicht (englisch) sprechen dürfen und Masken tragen, weswegen man nichts über die Mimik weiß. Wer soll sich denn dafür interessieren? Das Match hat auch nicht beigetragen, Stimmung in die Halle zu bringen. Ein halbherziges Spotfest mit 0 Storytelling. Einfach die Aktionen runterzuspülen ohne ein anständiges Match zu liefern ist nicht ansehnlich. Die „Boring“-Chants haben mir aus der Seele gesprochen.

Air Boom vs. Ziggler & Swagger: Genau wie beim Opener. Ordentliches Match, aber wieder belanglos.

Henry vs. Orton: Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Bis kurz vor Schluss baut man Henry nochmal gut als Monster auf. Bis er dann unverständlicherweise vor Orton flüchten darf … .

Rhodes vs. Morrison: Random-Match Nummer 3. Ordentliches Match, aber belanglos …

K² vs. Phoenix: Ziemlich schreckliches Match. Beth darf endlich mal gewinnen .. aber dann auch nur durch Eingriff von Natalya. Ist K² etwa so stark?!

Cena vs. Del Rio vs. Punk: Das einzige würdige PPV-Match für mich. Jetzt müsste nur noch der WWE-Titel etwas Wert besitzen. Warum genau hat Cena ihn nochmal gewonnen vor 2 Wochen? Achja, damit er Flairs Rekord brechen kann …

Fazit: Viel habe ich nicht erwartet. Viel habe ich nicht zu sehen bekommen. Und das auch noch in verkürzter Fassung, viele Leute zahlen dafür immerhin Geld. Und in 3 Wochen ist schon wieder der nächste PPV? Warum streicht man nicht einfach Vengeance, verschiebt Hell in a Cell um 2 Wochen und baut dafür einen richtigen HiaC-PPV auf. Denn die Stip war hier vollkommen bedeutungslos.

3/10 Punkten.

Chris sagt:

Guter PPV und gute Kolumns.

@Shawu: Gerade dieses „Drumherum“ unterscheidet meiner Meinung ja eine Kolumne von einem simplen Live-Bericht. 😉

Shawu sagt:

Deswegen muss man aber keinen Unsinn drumrum schreiben

hornswoggle-fan sagt:

also mir hat was überraschendes gefehlt, dass mal
mick foley auftaucht oder wenigstens mason ryan
oder so, aber war nix besonderes. 1/10 punkten

EL POLO LOCO sagt:

@Overtaker
Ich finde es sogar wichtig, dass du die Amis indirekt kritisierst. Ich meine ganz ehrlich: was suchen die Leute in der Halle, wenn sie 0 Stimmung machen? Dann sollen sie sich den PPV zuhause kaufen und gut ist. Diese miese Stimmung in den Hallen geht mir echt auf den Sack und NEIN, es liegt nicht an den Shows.

Mit deiner Bewertung triffst du den Nagel ziemlich auf den Kopf, ausser der Kritik, dass Phoenix den Titel hätte in ihrer Heimatstadt bekommen sollen. Wenn sie ihn in 3 Wochen verliert ist das eh egal WO sie ihn gewonnen hatte.

King of Kings sagt:

Fand den PPV auch gut, bin aber auch ohne irgendwelche großen Erwartungen rangegangen.

Ich würde auch nicht soweit gehen Kelly² „unterirdisch“ zu nennen, da, zugegebener maßen stark von Beth getragen, ihre Matches mit eben dieser doch mal wieder ansehnlich werden. Aber um Overtaker’s Punkt auch nochmal aufzugreifen: einen Sieg in Buffalo hätte ich auch vorgezogen, und das Finish mit dem Mic-Shot von Natalya war auch unnötig. Gut und schön das man Barbie Blank over bringen will, aber so?

Das Publikum bei Sin Cara ./. Sin Cara hat mich nur aufgeregt. Es war ein schönes, ansehnliches, technisch gutes Match, zwar hier und da abgebremst aber mir gefiehl’s sehr gut.

Das Selling des RKO durch Henry wird wohl auch nicht so wohlwollend angekommen sein.

Freu mich auf heute Nacht, die Storyline zw. HHH, Johnny Ace, miz, Truth und Co. nimmt richtg fahrt auf…

Senshi sagt:

Also ich mag die Kolumne vom Overtaker sehr und gerade mit diesem „Gefasel“ verpasst er dem Ganzen seine persönliche Note.

Overtaker sagt:

Vielen Dank für eure vielfältigen Meinungen! Ich weiß, dass ich mit den Ami-Zuschauern hart ins Gericht gegangen bin, aber das entwickelte sich während der Show. Was haben sie denn geschrieen, als Del Rio und Punk die ganze Arbeit im Ring gemacht haben? „Let’s go, Cena, bla bla bla!“, während Cena außerhalb des Ringes schlief. Viele Amis sind rein konsumgesteuert und – Verzeihung! – sehr einfach programmiert. Wenn du willst, dass sie jubeln, dann musst du es ihnen sagen. Wäre bei den Caras alle 30 Sekunden die Pyro losgegangen, dann hätte man Jubel gehabt. Selbst Cody Rhodes, der eigentlich die Stadt beleidigt hatte, bekam so einen Jubler, nur weil er ausdrücklich den Namen sagte. Ich bin seit 2006 in den USA und glaube, dass mein beklagter Vorwurf nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Natürlich ist das nicht allgemeingültig, aber die Tendenz ist nicht zu leugnen, besonders in Gegenden mit wenig Immigrationshintergrund, weit von der Grenze entfernt und ohne stationierte Soldaten, die durch die Welt tuckern. Das ist auch nicht als Beleidigung gemeint, sondern die Leute haben ihre eigenen Sorgen und interessieren sich nicht für die weite Welt. Stereotypen sind daher am einfachsten zu verarbeiten, und wenn man „USA! USA!“ schreien kann, ich das auch am einfachsten. Das klappt auch besonders beim jungen Publikum besonders gut. Wie EL POLO LOCO richtig sagte, nervt diese Unbeteiligtheit des Ami-Publikums, aber sie nehmen das wahrscheinlich gar nicht so wahr. Wie man es für unsere Ohren richtig macht, zeigen ja stets die Kanadier und Briten.
@Chris, danke für das Kompliment und die Erklärung: richtig, eine Kolumne MUSS die eigene Meinung des Autoren widergeben. Sonst wäre es glaube ich noch nicht einmal eine echte Kolumne, die einen Meinungsbeitrag beinhaltet. Wer nur Fakten lesen möchte und sich nicht von der Autorenmeinung stören lassen möchte, sollte keine Kolumnen lesen, sondern nur wie angeregt die Showberichte, die weitestgehend neutral geschrieben sind. Ok, bei NXT gehen manchmal die Pferde mit mir durch…
@King of Kings, der Mic-Shot von Nattie passte wirklich nicht, und ich hatte Panik, dass Beth eine DQ kassieren würde. Wahrscheinlich wird das der Aufhänger für ein Rückmatch, da Beth Kelly ja nicht sauber schlagen kann – nachdem sie sie stundenlang geschlachtet hat. Vielleicht ist der Begriff „unterirdisch“ zu hart gewesen, denn sie ist zugegebenermaßen das Divengesicht von WWE, aber für eine Championess ist Kelly peinlich schwach und ohne jeden Impact.

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