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Es ist so weit, „WrestleMania 41“ ist nur noch einige Tage entfernt. Kann John Cena einen Rekord für die Ewigkeit aufstellen oder scheitert er an seinem Ebenbild? Bleibt Bianca Belair weiterhin bei WrestleMania ungeschlagen? Wie viele Titel werden wechseln? Was denken Craggy, Stephan „PBC_BayBay“ Leven und Marko „Killcobain“ Welzenbach über den Rest der Matches? Ihr könnt es unten nachlesen. Viel Spaß!
Inhaltsverzeichnis
- Nacht 1
- Rey Mysterio vs. El Grande Americano
- Jade Cargill vs. Naomi
- World Tag Team Championship: The War Raiders (Erik & Ivar) vs. The New Day (Kofi Kingston & Xavier Woods)
- United States Championship: LA Knight (c) vs. Jacob Fatu
- WWE Women’s Championship: Tiffany Stratton (c) vs. Charlotte Flair
- World Heavyweight Championship: Gunther (c) vs. Jey Uso
- Roman Reigns vs. CM Punk (w/ Paul Heyman) vs. Seth Rollins
- Nacht 2
- AJ Styles vs. Logan Paul
- Sin City Street Fight: Drew McIntyre vs. Damian Priest
- WWE Women’s Tag Team Championship: Liv Morgan & Raquel Rodriguez (c) vs. Bayley & Lyra Valkyria
- Intercontinental Championship: Bron Breakker (c) vs. Penta vs. Dominik Mysterio vs. Finn Balor
- Women’s World Championship: Iyo Sky (c) vs. Bianca Belair vs. Rhea Ripley
- WWE Championship: Cody Rhodes (c) vs. John Cena
- Fazit
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Wrestling-Infos.de Roundtable zu WWE „WrestleMania 41“
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Nacht 1:
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Rey Mysterio vs. El Grande Americano
Stephan: Die wohl relevanteste Frage bei diesem Match wird sein, wie lange sie die Geschichte von Chad Gable als El Grande Americano durchziehen wollen. Wenn das nur ein kurzer kreativer Ausflug war, wird hier Rey gewinnen und ihn danach demaskieren. Gable könnte dann noch immer bei RAW herauskommen und sagen, dass er den Lucha-Style derart perfektioniert hat, dass JEDER davon überzeugt war, dass er unter der Maske steckte. Sollte der amerikanische Luchador gewinnen, können sie die Geschichte noch mehrere Monate ziehen, aber wann gäbe es dann den Pay-Off? Ich glaube an den Feel-Good-Moment für die Leute in der Arena, weswegen ich mit der Legende gehe.
Tipp: Rey Mysterio
Craggy: Schön, dass El Grande Americano, diese Legende des Lucha Libre und Newcomer in der WWE schon so schnell einen Platz bei WrestleMania bekommen konnte. Und dann auch noch gegen Jungspund Rey Mysterio. Der kann bestimmt noch so einiges von dem Veteran des Gulf of America lernen. Auch wenn Rey aus irgendeinem Grund die Tradition des Lucha Libre über den Haufen schmeißen und unter die Maske von Americano blicken will. Auch diese Anschuldigungen, dass sich darunter Chad Gable befinden soll, halte ich für faule Ausreden, weil Rey weiß, dass er ohne Spielchen keine Chance gegen so einen Wrestlingtitan hat. Meister Gable hat es ja selbst gesagt, er habe leider keinen Platz auf der Card bekommen. Nachdem Rey so auf dieser Demaskierung beharrt, soll er auch ruhig verlieren und dann bei einem späteren Match auch seine eigene Maske aufs Spiel setzen. Das wäre nur fair.
Tipp: El Grande Americano
Marko: Der nach einer generischen Starbucks-Bestellung klingende Luchador El Grande Americano hat mich über die letzten Wochen doch sehr zum Schmunzeln gebracht. So gerne ich Albernheit im Wrestling sehe, insofern gut gemacht, sehe ich hier ein Ende seiner Geschichte, wodurch man Rey Mysterio einen, vielleicht sogar den letzten WrestleMania-Moment seiner Karriere beschert. Gable bekommt dennoch einen wohlverdienten und auch überfälligen Mania-Auftritt und wir ein mit Sicherheit aufregendes Match.
Tipp: Rey Mysterio
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Stephan: In diesem Match dürfte für mich eine Person entscheidend sein, die gar nicht an dem Abend auftritt. Ohne Eingriffe dürfte dieses Aufeinandertreffen das Unspannendste des Abends werden, da der Sieg von Jade Cargill so sicher wie das Amen in der Kirche wäre. In den vergangenen Wochen hat uns WWE aber vergessen lassen, dass hierbei eigentlich noch eine dritte Person relevant wäre – Bianca Belair. Ich spekuliere generell auf einen Heelturn der EST am Wochenende, sodass sie hier herauskommen könnte, sodass Naomi gewinnt, aber wir haben dafür ein zentrales Problem. Das Titelmatch mit Bianca ist einen Tag zu spät. Sie wird nicht hier zum Heel, um einen großen Moment bei ihrem eigenen Match wegzunehmen. Natürlich kann sie später noch in diese Storyline eingreifen, wenn sie nächste Woche weitergehen sollte, aber hier wird es (noch) keinen Eingriff geben.
Tipp: Jade Cargill
Craggy: Ich muss sagen, dass ich bei diesem Match zwar nicht auf den Ausgang gespannt bin, der ist eigentlich so gut wie unumgänglich, vielmehr auf die Story dahinter. Ich glaube nicht, dass Bianca hier mitmischen wird und hoffe, dass Naomi nicht einfach nur gesquashed wird. Die Charakterarbeit von Naomi als Heel finde ich nämlich phänomenal und das war eine sehr willkommene Überraschung für mich. Ich bin von Naomi als Heel so sehr überzeugt, dass ich mir sogar wünschen würde, dass sie gewinnt, auch wenn das äußerst unwahrscheinlich ist. Leider ist Wrestlemania ja oft der Höhepunkt und meist auch das Ende von Fehden, aber das wäre echt schade für Naomis Story hier und so hoffe ich auf die Weiterführung. An dem Ausgang wird sich dafür aber vermutlich nichts ändern, denn Cargill wird jetzt schon in den Köpfen vieler gegen so viele andere Frauen gebooked und auch die WWE deutet immer wieder mögliche Matches an, sodass nur der Rückschluss ordentlichen Pushes in die Uppercard nach WrestleMania bleibt. Möge sie dabei nicht zu viel verbrannte Erde hinterlassen.
Tipp: Jade Cargill
Marko: Naomis Heelturn begann mehr als holprig, doch hat sie sich in ihrer neuen Rolle gefunden und liefert die wohl überzeugendste Off-Ring-Performance ihrer Karriere, da kann ich Craggy nur beistimmen. Den ihr bevorstehenden Sturm in Form von Jade Cargill, welche man auch weiterhin stark darstellen wird, kann die ehemalige Strahlefrau jedoch nur mithilfe von Außen abwenden. So gehe ich auf einen endgültigen Heelturn von Belair und eine triumphierende Naomi.
Tipp: Naomi
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World Tag Team Championship: The War Raiders (Erik & Ivar) vs. The New Day (Kofi Kingston & Xavier Woods)
Stephan: Ich war nie ein großer Fan von The New Day, aber man muss ihnen und dem Creative Team lassen, dass ihr Heelturn fantastisch war. Ihre Geschichte als Bösewichte kann aber erst weitergehen, wenn sie entsprechende Titel gewinnen. Dazu ist die Tag Team-Szene seit dem Verlust der Usos, Owens & Zayn sowie dem Judgment Day in Form von Damian Priest & Finn Balor komplett eingeschlafen. Es ist praktisch egal, wer diese Titel hält, da die Besitzer ohnehin fast jeden Monat wechseln. Ich habe die War Raiders geliebt, aber sie haben im Main Roster eigentlich zu keinem Zeitpunkt bei den Fans wirklich funktioniert. Sie geben dem Titel einfach nichts, sodass es keinen Sinn hätte, wenn sie ihn weiterhin tragen würden. Die einzige Option dagegen wäre erneut ein Eingriff von außerhalb durch Big E, aber solange das nicht passiert, wird das mein erster Titelwechsel in diesem Roundtable.
Tipp: The New Day (Kofi Kingston & Xavier Woods)
Craggy: Was dieses Match auf der WrestleMania Card verloren hat, ist mir ein wenig schleierhaft. Die Smackdown Tag Team Szene hätte den Spot viel eher verdient und der Aufbau für dieses Match ist nicht einmal rudimentär. Nach dem ausgezeichneten Heelturn des New Day wusste man in der WWE offenbar nichts mit ihnen anzufangen und der initiale Hype ist zum großen Teil verflogen. Natürlich sind alle Beteiligten hervorragende Tag Team Wrestler und das Match wird sicherlich kurzweilig, aber so sehr ich mir auch vor zwei Monaten noch die Tag Team Titel beim New Day wünschte, so will ich auch nicht, dass es jetzt mal so nebenbei passiert. Daher hoffe ich sogar auf die Titelverteidigung. New Day hat Besseres verdient und der Zug ist noch nicht ganz abgefahren, aber wenigstens etwas Anlauf nehmen könnte er doch bitte. HHH soll mal ein wenig Energie in die RAW Tag Team Szene stecken und dem New Day dann nach einer ordentlichen Story die Titel geben. Vielleicht lässt sich Big E ja doch nochmal blicken und holt sich bei WrestleMania die Rache von seinen ehemaligen Freunden. Das wär schonmal ein Anfang.
Tipp: The War Raiders (Erik & Ivar)
Marko: Diese Paarung kommt für mich zwar unerwartet, kann jedoch nur gut für die Tag-Team-Szene sein. Dass beide Teams, auch gegeneinander, imstande sind, sehenswerte Matches zu worken, ist unlängst bekannt. Die War Raiders halten die Titel bereits seit Mitte Dezember, während Kofi Kingston und Xavier Woods nach ihrem Heelturn auf den nächsten Schritt warten. Für mich schreien beide Teams nach etwas frischem Wind und die Paarung doch sehr nach Titelwechsel. Möglicherweise könnte hier auch Big E das Zünglein an der Waage und der nächste potenzielle Heelturn an diesem Abend sein.
Tipp: The New Day (Kofi Kingston & Xavier Woods)
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United States Championship: LA Knight (c) vs. Jacob Fatu
Stephan: Ich könnte den vorigen Text kopieren, hier einfügen und einzelne Namen ändern. Die United States Championship geht im Vergleich zur Intercontinental Championship in den vergangenen Jahren baden. Auf der anderen Seite hatten wir den legendären Run von Gunther, den großen Moment von Sami Zayn und einen meiner Meinung nach sehr unterhaltsamen Bron Breakker. Hier hatten wir Logan Paul, Shinsuke Nakamura und LA Knight – gähn. Jacob Fatu könnte der Titel helfen, weil er dann eine Position hätte, in der er Siege einfahren kann, da er zu talentiert ist, um als Midcard-Heel derart viel zu verlieren. Aber wer ist hier unser Big E-Pendant? Solo Sikoa. Es dürfte niemanden überraschen, dass ich davon ausgehe, dass bald der Split der beiden kommt, aber hier ist die Frage: Wann wird es passieren? Solo könnte jetzt Jacob den Sieg kosten, sodass sie in wenigen Wochen das Match haben. Ich glaube aber eher, dass sich die Story wie Kaugummi durch das Jahr 2025 ziehen wird. Solo wird irgendwann neidisch, da Fatu durch den US Title der neue Anführer wird und die Geschichte wird sich bis „WrestleMania 42“ ziehen.
Tipp: Jacob Fatu
Craggy: So wie Jacob Fatu seit seinem Debüt dargestellt wird, ist dieses Match eigentlich nur noch eine Formalität. LA Knight, so beliebt er auch sein mag, tritt für mich ein wenig auf der Stelle und Fatu hat alles Potenzial der Welt. Das macht die Entscheidung einfach, wäre da nicht noch Solo Sikoa. Der, so kann ich mir vorstellen, könnte Fatu das Match kosten, ob ungewollt oder sogar gewollt. Für die United States Championship wäre das aber ein Rückschritt und für Knight auch keine große Hilfe. Warum also nicht beides? Mit Fatu kann das durchaus glaubwürdig rüberkommen, dass er trotz Eingriff von Sikoa gegen Knight gewinnt und sich den Titel holt. Es wird eh langsam Zeit, dass sich auch der Rest der Bloodline in alle Winde zerstreut, angedeutet wird der Split ja schon länger. Grundsätzlich hoffe ich hier auch auf ein eher kurzes, aber knackiges Match, da sonst schnell die Gefahr besteht, dass es sich zu sehr zieht. Am Ende des Tages wird hier eh das Finish am meisten in Erinnerung bleiben, warum also zu lange drauf zu schleichen? Knight kann sich dann mal woanders hin orientieren und Fatu ein wenig mit Solo Sikoa fehden. Der Grundstein dafür ist bereits gelegt und ich hoffe, HHH zieht dann jetzt am Hebel und wartet nicht noch drei Monate. Sonst ist da hinterher die Luft raus, wie beim New Day.
Tipp: Jacob Fatu
Marko: Der „Samoan Werewolf“ Jacob Fatu ist ein Star, was mittlerweile auch dem WWE-Publikum zu Ohren und Augen gekommen ist. Wer seinen MLW-Run verfolgt hat, weiß, dass Fatu eine Company führen kann. Obendrein hat er für sein WWE-Debüt ordentlich an seiner körperlichen Form gearbeitet und agiert auf einem noch höheren Level. Hält er seine Form, die er seither an den Tag legt, so ist der United States Titel nur der Erste von vielen und mithin ein Zwischenstopp zu einem der World Titel. Dennoch muss ich in die gleiche Kerbe wie Stephan schlagen, dem Titel fehlt es im Gegensatz zu seinem Pendant an Prestige. Immerhin steht er auf der Card und hoffentlich kann man mit Fatu hier den richtigen Weg einschlagen. LA Knight hatte zwar keine schlechte Zeit mit dem Gürtel und ist weiterhin unfassbar over, jedoch fühlte sich sein aktueller Run von Beginn an wie eine Übergangsregentschaft an, weshalb ich auch hier den Titel wechseln sehe.
Tipp: Jacob Fatu
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WWE Women’s Championship: Tiffany Stratton (c) vs. Charlotte Flair
Stephan: Kommen wir zu den vier World Championships. Rein intuitiv würde ich sagen, dass ich in allen vier Aufeinandertreffen einen Titelwechsel sehe, aber ich glaube nicht, dass tatsächlich jeder Gürtel einen neuen Besitzer findet, weswegen ich Abstriche machen muss. Ich benötige wirklich eine Analyse von unserem JME, der mir erklären müsste, ob Charlotte bezüglich der Ratings tatsächlich so ein Draw ist, dass sie ihr Booking verdient. Die meisten Fans scheinen sie nicht zu mögen und das liegt nicht daran, dass sie ein Heel ist, sondern weil sie wirklich extrem nerven kann. Die Ausgangssituation ist hier nicht einfach. Tiffany Stratton hielt lange den Koffer, wurde zu dem Zeitpunkt nicht gut gebookt, ist jetzt aber eine unterhaltsame World Championesse. Sollte sie verlieren, würde ihr Weg nach oben abrupt enden. Charlotte hingegen kam zurück, gewann den Rumble und würde (abermals) ein 0 auf 100-Booking bekommen, wenn sie sofort den Titel gewinnt. WWE schien nicht immer mit Stratton zufrieden gewesen zu sein, aber andererseits wich Flair so oft vom Skript ab, dass man sie eigentlich nicht dafür belohnen sollte. Hier spricht auch der Fan aus mir, aber mindestens eine Titelverteidigung muss ich bei den vier großen Championships einplanen. Tiffany, ich glaube an dich.
Tipp: Tiffany Stratton
Craggy: Seien wir mal ehrlich: Ist der Aufbau dieses Matches in irgendeiner Weise relevant? Ich glaube nicht. Es ist das Match, das wir sehen wollten und die Story drumherum war vielleicht von vornherein eh egal. Dass das alles nicht sehr gut gelaufen ist und an den meisten Stellen mehr awkward als souverän wirkte, wissen wir alle. Ich denke, die meisten Beteiligten haben daraus etwas gelernt und das Match wird sicherlich dennoch ein Knaller und dafür sollten wir die beiden Kontrahentinnen dann auch in Erinnerung halten. Für meine Prognose hat Stratton leider gezeigt, dass sie doch noch nicht ganz so weit ist und ich denke, dass sie hier von einer Niederlage mehr profitieren kann, als von einem Sieg. Zudem dürfen wir uns nichts vormachen, Charlotte Flair gewinnt immer ihren Titel. In dem Fall habe ich allerdings nichts dagegen, denn so können wir uns irgendwann auf das Rückmatch freuen. Zudem würde sich die Frage stellen, wo es mit beiden Damen hingehen sollte, wenn Stratton gewinnt. Was gibt es dann noch zu erreichen für die Championesse und welche Legitimation hätte Flair danach noch, das eine Ding zu tun für das sie bekannt ist: Titel zu gewinnen.
Tipp: Charlotte Flair
Marko: Was war hier im Vorfeld nur los?! Es gab einen Aufruhr von Fanseiten über Charlottes Royal Rumble Sieg, und erst kürzlich lieferten die beiden Damen sich ein Wortgefecht, das mutmaßlich die professionellen Grenzen überschritt, als sogar Ehen in den Schmutz gezogen wurden. Der etwaige Shot gibt dem Match einen Hauch der Magie der Ungewissheit, wo für den Zuschauer die Grenzen von Realität und Show verschwimmen. Sollte es hier wirklich persönliche Hähnchen zu rupfen geben, könnte uns hier ein besonders hitziges Gefecht bevorstehen. Seit ihrer Rückkehr wurde jedoch deutlich, dass Charlotte in der Face-Rolle weder funktioniert noch angenommen wird. Natürlich würde dies nicht gegen einen Titelgewinn von Flair sprechen, jedoch hoffe ich, dass man beim Marktführer auch erkannt hat, dass Charlotte keinen Titel benötigt.
Tipp: Tiffany Stratton
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World Heavyweight Championship: Gunther (c) vs. Jey Uso
Stephan: No Yeet! Wenn ich mit meinem Ich von vor zehn Jahren diskutieren müsste, wäre es schwierig zu erklären, warum ich gegen Jey Uso bin. Damals regte ich mich jedes Mal darüber auf, dass Midcarder, die over waren, nie dafür belohnt wurden. So viele Leute gewannen keine World Championships, obwohl die Fans es unbedingt wollten. Jey Uso wäre ein Paradebeispiel dafür, jedoch drücke ich meine beiden Daumen dem Österreicher. Versteht mich nicht falsch. An sich habe ich nichts gegen Yeet oder sein Gimmick. Es ist vielleicht nicht meins, aber mir muss nicht alles gefallen. Die Zuschauer lieben ihn und darauf muss man im Wrestling hören, aber warum wehre ich mich derart gegen den Sieg von Jey Uso? Einerseits ist es praktisch die gleiche Storyline wie im Vorjahr zwischen Gunther und Sami Zayn – aufgewärmt schmeckt praktisch nur Gulasch. Andererseits ist Jey Uso im Ring einfach nicht gut genug. Wenn wir es in Meltzer-Sternen ausdrücken möchten: Ich erwarte eigentlich von jedem Singles Wrestler, der prominent eingesetzt wird, dass er bei ausreichender Matchzeit jederzeit ein Vier-Sterne-Match abliefern kann. Jey Uso hat aber in den letzten Monaten/Jahren bewiesen, dass er nicht nur durchschnittlich, sondern nach heutigen Verhältnissen einfach schlecht im Ring ist. Er zeigt ungefähr fünf Moves, wobei der Spear unterirdisch ist. Seine Matches gegen Gunther, Jimmy Uso oder Austin Theory waren furchtbar. Er darf kein World Champion werden, aber ein Roundtable ist kein Wunschkonzert. WWE wird wohl (leider) mit ihm gehen, sodass es doch ein Yeet geben wird.
Tipp: Jey Uso
Craggy: Puh… Als Jey Uso den Royal Rumble gewann, war ich definitiv einer der Zweifler. Als er sich für Gunther entschied, gegen den er erst kurz zuvor bei Saturday Night’s Main Event antrat…und verlor, war ich enttäuscht. Das wollte ich nicht nochmal sehen. Jey Uso ist doch nur ein Midcarder, was soll der denn da oben im Main Event mitspielen? Gut im Ring ist er auch nicht mit seinem sehr begrenzten Moveset. Und so ging’s mir dann auch noch, bis Jimmy Uso von Gunther zu Brei geschlagen wurde. Den Entscheidungsweg, warum Jey den Rumble gewann zu verstehen war nicht schwer, so over wie der beim Publikum ist. Mögen muss man es trotzdem nicht, aber nach dem Segment mit Jimmy hat es für mich dann doch ein wenig geklickt. Von Semi-Nationalstolz mal abgesehen bin ich mit der Idee von Gunther als World Heavyweight Champion nicht verheiratet. Und Jey hat seitdem bewiesen, dass er auch mal ernster sein kann, wenn er will. Das war eine angemessene Abwechslung. Ich würde nicht sagen, dass ich mich ungemein auf das Match freue, aber ich denke ich werde es für das genießen können, was es ist, und mich zumindest auch nicht langweilen. Soll Jey ruhig seine Chance bekommen. Zumindest ein wenig neugierig bin ich dann jetzt doch, wie er sich so als Champion machen wird. Ahja, er gewinnt natürlich, das ist klar. Wofür soll das alles sonst gewesen sein? Also her mit den „Yeets“ und sollte es dann hinterher immer noch nicht funktionieren, der nächste Champion kommt bestimmt.
Tipp: Jey Uso
Marko: Ich denke hier sind wir uns einig und „Main Event“ Jey Uso bezwingt den „Ringgeneral“ Gunther. Nach einer zu Beginn mehr als zähen Fehde haben wir mittlerweile weitere Facetten von Jey gesehen und die Paarung neuen Schwung bekommen. Der Mann verkauft Merchandise und bringt die Fans zum Ausrasten, sodass den Verantwortlichen fast die Hände gebunden sind und sie diesen Schritt gehen müssen. Für den erfolgreicheren der Uso-Zwillinge ist es hingegen die Belohnung für die Arbeit der vergangenen Jahre. Unser Mann aus Österreich Gunther wird den Titelverlust verkraften und schon bald den nächsten Titel oder auch Rekord erringen.
Tipp: Jey Uso
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Roman Reigns vs. CM Punk (w/ Paul Heyman) vs. Seth Rollins
Stephan: Mit keinem Match habe ich mich so schwer getan und ich wusste lange Zeit nicht warum, aber ich weiß es mittlerweile. Mein Problem ist, dass es nicht nur um nichts geht, es wird wahrscheinlich für die Storyline komplett irrelevant sein, wer das Match gewinnt. Selbst wenn es in irgendeiner Konstellation weitergehen wird, macht der Sieger wohl keinen Unterschied. Ich glaube nicht daran, dass Seth Rollins ein neuer Paul Heyman Guy wird, sodass sein Sieg ausgeschlossen sein dürfte. Roman Reigns und CM Punk könnten im Verlauf des Jahres weiterhin untereinander fehden, auch um die Gunst von Paul Heyman, aber dafür ist es recht irrelevant, wer heute gewinnt. Wenn es eine Matchserie geben soll, werden ohnehin noch weitere Siege vergeben. Aufgrund meines Bauchgefühls würde ich sagen, dass CM Punk seinen ersten WrestleMania-Main Event auch gewinnen darf.
Tipp: CM Punk
Craggy: In den Aufbau dieses Matches wurde mit Abstand am meisten investiert und das hat für mich gewirkt. Jeder der Teilnehmer ist ein möglicher Sieger für einen oder mehrere Gründe. Die Involvierung von Paul Heyman, um CM Punk zu beschäftigen und Roman Reigns zu triggern hat hierfür Wunder gewirkt, die Story zwischen Seth „Freakin“ Rollins und Roman Reigns ist ja eh gegeben und spielt hier auch mit rein. Eigentlich hat jeder der drei genug Gründe seine zwei Gegner zu hassen. Ich denke mal, dass Reigns sich erstmal wieder nach ner Pause umsehen wird. Ohne Heyman ist es dann doch schwer ein Match mit einem Teilzeit-Wrestler aufzubauen und ich sehe nicht, dass die beiden nach Wrestlemania noch zusammen sein werden. Damit fällt einer raus. Punk ist überglücklich, dass er im Main Event, wenn auch nur in der ersten Nacht, steht. Von gewinnen war nie die Rede und Heyman hat er schon abgegriffen. Zu viele Erfolge auf einen Schlag könnten seiner zukünftigen Motivation im Weg stehen und HHH mag ja den Slow-Burn. Rollins scheint etwas außen vor zu stehen, aber gerade in den letzten Wochen hat er sich so in den Vordergrund gedrängt und dabei bewiesen, warum er die richtige Wahl sein könnte: Er ist verlässlich. Er ist so gut wie immer da, ein wahres Arbeitstier und Zugpferd und das immer auf höchstem Niveau. Ich finde, dafür hat er den Sieg auch verdient.
Tipp: Seth „Freakin“ Rollins
Marko: Neben der nasalen Selbst-Glorifizierung, einem recht ordentlichen bis hin zu sehr gutem Booking und einer unfassbar anstrengenden Lache sprach in den vergangenen Jahren wenig für den ehemaligen „Architect“ Seth Rollins. Kaum ein Wrestler wirkt auf mich so überzogen, nervig und uninteressant wie Rollins, der sein „Workhorse“-Mantra sicher auch im Schlaf aufsagt. Die Geschichte zwischen den drei Männern ist lang und vielfältig, was mich generell positiv stimmt und ich trotz Rollins wirklich Bock auf die Schlacht habe. So gerne ich CM Punk auch einen Mania-Sieg gönnen würde, gehe ich von einem Sieg Rollins aus, da CM Punk & Roman Reigns erstens auch so funktionieren, Rollins zweitens derjenige ist, der einen Ausrichtungswechsel am dringendsten benötigt und drittens Paul Heyman der Mann sein wird, der für alles verantwortlich ist. Wie sagt man so schön? Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte. Punk und der OTC können derweil nur zusehen und den wahren „Heist of the Century“ bestaunen, wenn Rollins den beiden ihren geliebten Paul Heyman stiehlt.
Tipp: Seth „Freakin“ Rollins
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Nacht 2:
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Stephan: Leider glaube ich nicht, dass AJ Styles in den letzten Jahren seiner Karriere noch viele große Siege einfahren wird. Er wird andere over bringen und sehr gut aussehen lassen, womit wir zu meinem Tipp kommen. Logan Paul wird gewinnen, da er sich nach dem Verlust der United States Championship rehabilitieren muss. Dazu hat er den perfekten Gegner, um ein starkes und spotlastiges Match zu liefern.
Tipp: Logan Paul
Craggy: AJ Styles hat glaub ich nicht mehr viele Matches in seiner Karriere vor sich. Nicht, weil er nicht könnte. Ganz im Gegenteil. In seinem Alter ist er immer noch so vielen jungen Leuten weit überlegen. Aber er hat schon öfters mal seinen Ruhestand angedeutet, daher würde es mich nicht wundern wenn dies sein vorletztes oder gar letztes Wrestlemania wird. Logan Paul versprach Anfang des Jahres noch, sich Vollzeit aufs Wrestling stürzen zu wollen und war dann doch wieder kaum anwesend. Leere Versprechen und Betrügereien kennt man aber ja auch schon von anderer Stelle von ihm. Ich kann mir vorstellen, dass Styles das Ding hier macht. Theoretisch schadet beiden eine Niederlage nicht viel, genauso bringt ihnen ein Sieg aber auch nicht viel, da auch der Aufbau für das Match etwas halbscharig war und wie schon erwähnt, Paul trotz allem eher mit Abwesenheit in den Shows glänzt. Und sollte dies tatsächlich das letzte Wrestlemania für Styles gewesen sein, dann finde ich, sollte er mit einem Sieg dieses Kapitel abschließen. Das Match selbst wird sicherlich ein Feuerwerk und eine Freude zum Ansehen.
Tipp: AJ Styles
Marko: Hier wird es zwar mit Sicherheit etwas fürs Auge geben, doch mir fehlt bei diesem Aufeinandertreffen ein wenig Herz. Ich rechne mit „unötigem Prime-Placement“ (Bingo!), vielen Spots und dem ein oder anderen Streamer-Freund von Paul, der sich ins Flaschenkostüm verirrt hat. Paul wird am Ende des Tages auch den Sieg einfahren. So wirkliche Stimmung kommt bei mir noch nicht auf.
Tipp: Logan Paul
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Sin City Street Fight: Drew McIntyre vs. Damian Priest
Stephan: Hier halte ich mich kurz. Damian Priest hat in seiner Karriere wohl mehr erreicht, als er es jemals gedacht hätte. Er ist ein absoluter overachiever, der keine höheren Höhen mehr sehen wird. Drew McIntyre hingegen dürfte 2025 wieder mehr ins World Title-Geschehen eingreifen, weswegen er hier gewinnen muss.
Tipp: Drew McIntyre
Craggy: Damian Priest fehlt irgendwas. Im Ring ist er gut genug für die Main Event Szene, aber sein Charakter wirkt für mich zu blass. Dafür wird er von der WWE aber wie ein Superheld gebooked und verliert kaum ohne Sperenzien. Drew McIntyre ist in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil. Seine Charakter-Arbeit gehört seit letztem Jahr zur obersten Spitze und dennoch verliert er viel zu viel, obwohl auch er im Ring sehr gut ist. McIntyre wurde in den letzten Monaten für meine Begriffe viel zu niedrig gehandelt, aber nun tritt er gegen Priest in dessen Spezialität an: Ein Straßenkampf. Ich würde dem Schotte hier den Sieg echt wünschen und er braucht ihn eigentlich auch dringend, aber Priest scheint immer noch hoch angesehen zu werden und ich glaube man hat mit ihm noch einiges vor nach Wrestlemania. Ich wünsche mir McIntyre, aber mein Bauch sagt dass es Priest macht. Ich befürchte McIntyres Geschichte wird die des ewigen Verlierers bleiben, der sich einfach immer ungerecht behandelt fühlt.
Tipp: Damian Priest
Marko: Wahnsinn, die Fehde der beiden zieht sich mittlerweile über ein ganzes Jahr. Viel böses Blut ist geflossen, ehe Drew McIntyre seinen bedeutsamen Mania-Moment zugestanden bekam und Priest wird der Nutznießer sein. Seit dessen Money in the Bank Gewinn entpuppte sich Damian Priest als Booking Allzweckwaffe und ernst zu nehmender Gegner der gehobenen Card, wirkt jedoch bisweilen unvollständig. Ein Mania Sieg und der Triumph in der Langzeitfehde gegen den wütenden Schotten könnten genau dies ändern.
Tipp: Damian Priest
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WWE Women’s Tag Team Championship: Liv Morgan & Raquel Rodriguez (c) vs. Bayley & Lyra Valkyria
Stephan: Die Herausforderinnen machen deutlich, dass die Tag Team-Division der Frauen noch stärker leidet als die der Männer. Eigentlich wäre ich mir gar nicht so sicher gewesen, dass Liv Morgan & Raquel Rodriguez verteidigen, aber in diesem Aufeinandertreffen sind sie aus mehreren Gründen die Favoritinnen. Erstens wäre es ein riesiger Push für Lyra Valkyria, wenn sie auf einmal Doppel-Championesse wäre, was auch passieren würde, da sie ihre WWE Women’s Intercontinental Championship bis dahin nicht verlieren wird. Zweitens wurde schon der Split der beiden leicht angedeutet, was hier fortgesetzt werden könnte, um mit Bayley & Valkyria in eine ganz andere Richtung zu gehen. Der dritte Grund hat zwar nichts mit den Contendern zu tun, aber vielleicht gibt es ja später noch einen Titelwechsel zum Judgment Day, sodass der Gruppierung das Gold ganz gut stehen würde.
Tipp: Liv Morgan & Raquel Rodriguez
Craggy: Nachdem Bianca Belair und Jade Cargill (und später Naomi) die Women’s Tag Team Titel mehr oder weniger wieder ins Rampenlicht bringen durften, sind die Gürtel nach dem Wechsel anscheinend wieder in Vergessenheit geraten. Bis man irgendwie noch Liv Morgan und Bayley auf die Wrestlemania Card bringen musste. Dass die Women’s Intercontinental Championship darunter leiden muss finde ich sehr schade, da Lyra Valkyria so langsam ihren Groove findet und die Fans ihre Matchqualität zu schätzen lernen. Dass die Herausforderer hier gewinnen steht gar nicht zur Debatte, dafür ist das alles viel zu plötzlich und wirkt wie ein Platzhalter. Ein sicherlich sehr unterhaltsamer Platzhalter, aber Liv Morgan und Raquel Rodriguez sind schon seit einiger Weile in Wartestellung für eine richtige Fehde und mischen ansonsten überall immer nur soweit mit, dass man sie nicht vergisst. Bayley hat bereits angemeldet, dass sie immer noch Lyras Titel haben möchte, also steht da auch was komplett anderes im Raum. Ein Turn innerhalb des Herausfordererteams entweder während oder nach dem Match ist damit durchaus möglich. So erfüllt das Match zwar eine Menge Funktionen, aber keine davon sieht einen Titelwechsel vonnöten.
Tipp: Liv Morgan & Raquel Rodriguez
Marko: Kurz und schmerzlos: Liv und Raquel verteidigen nach Unstimmigkeiten zwischen Bayley und Lyra Valkyria.
Tipp: Liv Morgan & Raquel Rodriguez
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Intercontinental Championship: Bron Breakker (c) vs. Penta vs. Finn Balor vs. Dominik Mysterio
Stephan: Das könnte der männliche Showstealer des Wochenendes werden. Ich erhoffe mir hohes Tempo, viele schöne Spots und einen kleinen Knall am Ende, da ich auch hier von einem Titelwechsel ausgehe. Die Brüche des Judgment Days wurden in den vergangenen Monaten angedeutet und ein neues Mitglied mehrfach vorgeschlagen. Bei diesem Match wird es dazu kommen, dass Dominik Mysterio mit einem neuen Mitglied seinen alten Freund, Finn Balor, screwn wird, sodass er der neue Intercontinental Champion wird. Bron Breakker könnte dann schon in Richtung World Championship gehen. Penta macht dann eben… Penta-Sachen, aber für mich steht der Favorit in dem Match fest.
Tipp: Dominik Mysterio
Craggy: Bron Breakker hat in den letzten Wochen mal wieder bewiesen, dass er einfach den besten Spear im Wrestling besitzt. Und den werden wir hoffentlich auch einige Male zu sehen bekommen. Ansonsten hat der Titelbesitz Breakker nicht allzu viele Dienste erwiesen und ein Wechsel ist hier nicht nur wahrscheinlich, sondern wäre in meinen Augen auch willkommen. Das gäbe Breakker mal wieder was anderes zu tun und jemand neuem das Spotlight. Penta ist natürlich der erste Gedanke, auch aufgrund seiner Beliebtheit. Aber mein Augenmerk liegt auf der Story, die dieses Match nicht nur durchzieht, sondern sogar erst zustande gebracht hat. Die Differenzen im Judgment Day finde ich durchaus unterhaltsam, wie Finn Bálor mehr schlecht als recht versucht ein guter Verlierer zu sein und seine Teamkollegen immer runter macht. Der Rausschmiss von Bálor deutet sich schon lange an und ich finde, hier kann man jetzt perfekt weiter daran arbeiten, indem Dominik Mysterio den Titel gewinnt. Die Eifersucht von Bálor erledigt dann den Rest quasi von alleine. Unterhaltsam wird es daher in jeglicher Hinsicht und auch ich glaube, dass es ein Showstealer werden könnte.
Tipp: Dominik Mysterio
Marko: Dieses Match-up schreit, wie auch Rey Mysterio vs. El Grande Americano, nach Showstealer. Auch wenn ich mir einen Sieg Pentas durchaus vorstellen kann, gerade in Anbetracht dessen, wie der Mexikaner seit seiner Ankunft präsentiert wird, rechne ich hier ebenfalls mit einer Fortführung der Storyline zwischen Dirty Dom und Finn Balor, in der letzterer das Nachsehen hat.
Tipp: Dominik Mysterio
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Women’s World Championship: IYO SKY (c) vs. Bianca Belair vs. Rhea Ripley
Stephan: Ob ihr es glaubt oder nicht, aber das war für mich der leichteste Tipp bei den vier World Championship-Matches. Wenn wir die Battle Royal aus der Pre-Show von WrestleMania 34 vergessen, hat Bianca Belair alle vier WM-Matches gewinnen können. Damit daraus eine Streak wird, müsste sie erneut gewinnen, aber kommen wir erst zu den anderen beiden. Ich liebe Iyo Sky, aber ich befürchte, dass sie niemals einen wirklichen großen Championship Run im Main Roster bekommt. Ähnlich wie bei Asuka wird sie wohl immer prominent eingesetzt, wenn man es gerade braucht und vielleicht sehe ich das zu kritisch, aber ich kann mich an keine Regentschaft von Asuka wirklich erinnern. Damit es bei Rhea Ripley nicht irgendwann kippt, muss sie hier verlieren. Sie darf kein weiblicher Hogan, Cena oder Reigns werden, womit sie praktisch die nächste Charlotte Flair wäre. Ich glaube, dass der Titelwechsel zu Iyo nur vorkam, um sie in das Match einzubinden, da nur eine Frau in der Elimination Chamber gewinnen konnte. Demnach wird Belair gegen Sky gewinnen, wodurch wir in den kommenden Monaten noch mehr Belair vs. Ripley bekommen. Und noch eins: Irgendwie wird Belair zum Heel, damit wir wieder die logische Heel/Face-Aufteilung bekommen.
Tipp: Bianca Belair
Craggy: Ich halte nichts von dem angeblichen „Streak“ von Bianca Belair. Wenn ich mir den Aufbau dieses Matches ansehe, der mir persönlich sehr gut gefallen hat, dann glaube ich tatsächlich an eine Titelverteidigung durch Iyo Sky. Nicht nur, weil sie es verdient hat und ich es so will, sondern auch weil Rhea Ripley und Bianca Belair sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Immer wieder haben sie Iyo im Aufbau ignoriert und nichts daraus gelernt. Die Story zielt für mich hier klar darauf ab, dass die beiden ihre Differenzen über alles andere stellen und darüber Iyo zu sehr außer Acht lassen. Diese bei so einer Story nicht gewinnen zu lassen, würde auch nur zeigen, dass die beiden Anderen Recht hatten, sich keine Sorgen um die Championesse zu machen. Zudem wird Iyo mittlerweile ebenfalls frenetisch bejubelt und Belair sogar teilweise ausgebuht und eine Niederlage hier, zusammen mit den buhenden Fans bietet eine gute Grundlage für den Heelturn, den wir uns alle wünschen, aber der vermutlich nie kommen wird. Oder zumindest erstmal nicht. Wie wir bei Cena gesehen haben, soll man ja niemals nie sagen. Mal ganz davon abgesehen kann ja auch nicht jeder Titel wechseln, oder?
Tipp:IYO SKY
Marko: So unerwartet wie IYO SKY den Titel gewann, so unerwartet wird sie ihn auch verteidigen. Rhea Ripley ist mittlerweile auf einem Level, auf dem sie den Titeln fast entwachsen ist, während Belair kurz- bis mittelfristig wieder mit Naomi im Duo eingesetzt werden sollte. Der Zwist zwischen Ripley und Belair wird schließlich auch zu deren Verhängnis, wodurch die amtierende Titelträgerin sich durchsetzen und verteidigen kann. Sollte eine der anderen beiden Damen gewinnen, hätte die Storylinebeteiligung von SKY zu rein gar nichts geführt, außer dass man die Japanerin den Wölfen zum Fraß vorwirft.
Tipp: IYO SKY
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WWE Championship: Cody Rhodes (c) vs. John Cena
Stephan: Welch Achterbahnfahrt der Emotionen. Man könnte einen eigenen Beitrag darüber verfassen, was hier hätte passieren können und passieren wird. Cody Rhodes kommt aus der langweiligsten Regentschaft, an die ich mich erinnern kann. Er hielt zwölf Monate den Titel, um ihn gegen sage und schreibe 0 (in Worten NULL) ernst zu nehmende Gegner zu verteidigen. Cena ist seit etwa sechs Jahren nur noch Teilzeitwrestler und konnte in dieser Zeit praktisch nichts mehr gewinnen. 2025 wird er zum Heel, wobei viele Fans sagen, dass es Jahre überfällig war, aber der tatsächliche Grund erschließt sich für mich nicht. Nach seinem Match in der Chamber hatte er doch das Titelmatch schon sicher. Wofür brauchte er The Rock? Warum der Angriff auf Cody Rhodes? Ich weiß, dass WWE irgendwas Spannendes erzählen muss, wenn ich jetzt aber auf Elimination Chamber zurückblicke, ergibt dieses Segment einfach keinen Sinn. Man hätte erzählen können, dass Cena bereit ist, alles zu tun, um sich ein letztes Titelmatch zu erkämpfen, aber das hätte man früher aufbauen müssen. Dann hätte Rocky eingreifen können, womit diese Zusammenarbeit auch inhaltlich Sinn ergeben würde. So gibt es nur ein Szenario, das für mich funktioniert. The Rock muss kommen, ob Cody den Titel zu kosten und Cena zum Champ zu machen. Damit hätte man Cody vs. Rock für den SummerSlam oder WrestleMania im kommenden Jahr. Dazu hätte Cena seinen letzten Run und den Rekord für die Ewigkeit. Wenn er heute verliert, müsste man neu erzählen, warum er ein Titelmatch bekommen sollte, einen A-PLE für den Titelwechsel und einen weiteren A-PLE für den Titelverlust, aber dafür fehlt die Zeit. His time is now. John Cena. Nummer 17.
Tipp: John Cena
Craggy: Dass ich eines Tages nochmal den echten Heelturn von John Cena miterleben darf, damit hab ich im Leben nicht mehr gerechnet. Aber hier sind wir nun und ich liebe es. Der Aufbau für Wrestlemania ist allein dadurch für mich immer noch ein einziger Hype, auch wenn Cena nur sehr spärlich anwesend war. Ich hoffe, dass sich das dann auf den Rest des Jahres etwas besser verteilt, denn jetzt wo wir Heel Cena haben, will ich ihn auch behalten. Er versprach, dass er sich den Titel holen will und mit in den Ruhestand nehmen wird, um uns so das Wrestling zu vermiesen. Die beste Story, die man hieraus machen kann, ist wenn ihm das auch bis zum letzten Tag gelingt. In seinem letzten Match verliert er den Titel dann doch noch und scheitert mit seinem Plan und hat uns (hoffentlich) eine denkwürdige Abschiedstour geschenkt, die Wrestling alles andere als ruiniert. The Rock brauche ich ehrlich gesagt gar nicht mehr in all dem. Mir ist egal, was der damit zu hat, es kann nichts signifikantes zu der aktuellen Geschichte beitragen, was sie in irgendeiner Weise bereichern würde, daher ignorier ich das einfach und sehe es nur als Mittel zum Zweck. Der Zweck in dem Fall, dahin zu kommen, wo wir grad sind. Nicht mehr und nicht weniger. Codys Champion Run hat mir sehr gut gefallen. Die Fehden, die er hatte waren alle ausgezeichnet und da war es auch egal, ob sie vielleicht etwas vorhersehbar waren. Die Emotionen waren trotzdem da und das ist doch alles was zählt. So langsam kann ein Wechsel aber auch ihm mal gut tun, vielleicht auch mal eine kleine Pause und so haben wir wieder ein Szenario, wo beide Wrestler von demselben Ausgang profitieren. Und wir Fans natürlich ebenfalls.
Tipp: John Cena
Marko: Dass man Cody Rhodes einen Star der Extraklasse präsentieren musste, war klar, aber dass John Cena auf seine alten Tage noch einmal Heel turnt und sich obendrein mit The Rock verbündet, hätte ich vor nicht allzu langer Zeit ins Reich der Fabeln verwiesen. Meine beiden Vorredner haben schon vieles vorweggenommen und das ist auch gut so, denn streng genommen weiß ich nicht so recht, was ich von diesem Match halten soll. Seit einem Jahr ist Cody nun Champion, hatte bis dato einen starken Run und ist ohne Zweifel zum Gesicht der Company geworden, erinnerungswürdige Momente suchte man aber oftmals vergebens. Das schreibe ich als langjähriger Cody-Fan nur schweren Herzens, jedoch fehlte es ihm an einer wahren Herausforderung, diese stellt Cena ohne Zweifel dar. Ebenjener Cena war zu meiner Schulzeit, als ich erstmals so richtig tief drin in der Wrestlingbubble war, das Gesicht der Company und noch zwanzig Jahre später läuft der Typ in Jeans-Shorts herum und zeigt dasselbe Highlight-Reel an Moves, da änderte bisher auch der Heelturn nichts dran. Neben den auf der Hand liegenden Parallelen für mich also eine durchaus emotionale Geschichte. Die Wachablösung durch Cody sehe ich noch nicht, denn dass Cena sich mit World Titel Nummer 17 in den Geschichtsbüchern verewigt und einen gewissen Ric Flair ablöst, ist einerseits als Belohnung seiner Karriere zu sehen und andererseits der hoffentliche Startschuss für das, was ein Heel John Cena wirklich liefern kann.
Tipp: John Cena
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Fazit:
Stephan: In mir schlummert eine ganz komische Mischung aus Vorfreude und Langeweile. Einerseits war das für mich eine wirklich schwache Road to WrestleMania, die in einer Matchcard endet, die mich kaum weniger interessieren könnte. Andererseits funktioniert WWE in den vergangenen Jahren immer mehr wie eine Serie, in der WrestleMania das Staffelfinale bedeutet und in Staffelfinals passieren immer große Dinge. In fast jedem Match könnte es Eingriffe oder Turns geben, sodass ich ohnehin weiß, dass ich es mir großteils anschauen werde. Apropos Staffelfinale: Häufig gibt es in den letzten Folgen Twists in der Handlung, was in diesem Fall Titelwechsel wären. Dementsprechend gehe ich wahrscheinlich von zu vielen Titelwechseln aus, doch ich weiß nicht, an welcher Stelle ich sie noch reduzieren könnte. Wir dürfen also sehr gespannt. Ich wünsche allen Lesern selbstredend viel Spaß mit der diesjährigen Mania und bedanke mich fürs Lesen. Lasst gerne einen Kommentar da, in dem ihr mir deutlich machen könnt, warum meine Tipps absolut nicht aufgehen werden.
Craggy: Ich freue mich riesig auf WrestleMania. Selbst wenn nicht alle Matches vorab überzeugen, ist es doch am Ende immer eine sehr unterhaltsame Show. Klar kann man überall Negatives finden, wenn man danach sucht. Zu meckern ist ja unser gutes Recht als Deutsche, nicht wahr? Aber manchmal macht es doch mehr Spaß, einfach den Kopf abzuschalten und das zu genießen was man präsentiert bekommt, ohne gleich danach nach allen negativen Aspekten zu suchen. Die werden einem im Internet später schon noch früh genug präsentiert. Und Wrestlemania ist ja nicht nur die Show. Klar nehmen die Matches einen zentralen Part ein, aber auch die Präsentation macht vieles aus. Es ist zudem alles drumherum. Ob man die Shows live vor dem Bildschirm verfolgt, oder erst später schaut. Zusammen mit Freunden oder alleine. Stand and Deliver, die Preshows, Raw after Mania…so viel hängt daran und bereitet ein einzigartiges Wochenenderlebnis voller Wrestling. Spaß sollte da finde ich immer an erster Stelle stehen und ich werde den sicherlich haben. Euch allen wünsche ich nichts anderes. Habt Spaß und genießt die Shows! Warum sonst schauen und lieben wir alle dieses Hobby?
Marko: Puuuuh….. Ich glaube, ich war seit der Covid-Mania im Performance Center nicht mehr so zwiegespalten vor der größten Show des Jahres, als ich es jetzt bin. Auf dem Papier ist hier von einer fürchterlichen Show bis hin zu einer unvergesslichen WrestleMania alles drin. Es gibt persönliche Fehden, einen Haufen Nostalgie und ganz viel Ungewissheit. Auch wenn mich die Road bisher nicht so stark ins Mania-Fieber versetzt und abgeholt hat, wie die vergangenen Jahre, so bin ich doppelt und dreifach gespannt auf die beiden Abende selbst und insbesondere darauf, mich überraschen zu lassen!
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