By IMPAULSIVE, CC BY 3.0, Link
The Prototype, The Doctor of Thuganomics, The Chain Gang Soldier, The Champ, Mr. Hustle Loyalty & Respect, The Greatest of all Times: John Cena hatte in seiner Karriere fast so viele Spitznamen wie er World Championships gewinnen konnte, doch eine Bezeichnung hat er sich ohne jede Frage verdient: Legende. John Cena ist sowohl im WWE-Universum als auch in der Popkultur der prägendste Wrestler des 21. Jahrhunderts, aber jede große Geschichte muss mit einem ersten Kapitel beginnen. Von „Ruthless Aggression!“ zu „You think you’re untouchable?“ über „The Champ is here!“ bis hin zu „I’m breaking up with you…“ prägte John Cena die Landschaft von WWE. Seine 23-jährige WWE-Karriere endet in diesem Jahr mit dem vielleicht größten Heelturn aller Zeiten. Aber um zu verstehen, was diese charakterliche Veränderung so besonders macht und welchen Stellenwert diese siebzehnte Regentschaft hätte, müssen wir uns mit der gesamten Geschichte des Anführers der Cenation beschäftigen. Wir stellen uns also die Frage: „Let’s Go Cena!“ oder „Cena sucks!“? Vor dem letzten WrestleMania-Match seiner illustren Karriere möchten wir, Sean „Cartman“ Neumann, Tobias „Tobi180“ Mehring und Stephan „PBC_BayBay“ Leven, euch auf eine vierteilige Zeitreise über die Höhen und Tiefen der vielleicht erfolgreichsten Wrestlingkarriere aller Zeiten mitnehmen.
Falls ihr den ersten Teil des Specials nicht gelesen habt, empfehlen wir dies nachzuholen, bevor ihr den zweiten Teil der Reihe anfangt.
Teil I: »Ruthless Aggression!«
Teil II: „Doctor of Thuganomics“
Bereits in den Wochen vor der Halloween-Ausgabe, in welcher Cena erstmals mit Freestyle-Rap-Segmenten arbeiten durfte, deutete sich ein Heelturn Cenas an. So besiegte er Billy Kidman bei „SmackDown“ am 17. Oktober 2002 nur mithilfe der Seile, doch eine Woche später verlor Cena im Rückmatch und griff daraufhin Kidman nach dem Match an. Bei der Halloween-Ausgabe 2002 gab es erstmals ein Cena-Segment mit Freestyle-Rap, indem er in einem „Vanilla Ice“ (US-Rapper) Kostüm auftrat. Von nun an war Cena der „Doctor of Thuganomics“, trug Sport-Trikots und Hüte, auch seine In-Ring-Gear veränderte sich. Von den klassischen rot/weißen Wrestling-Trunks zu einem seiner späteren Markenzeichen, den Jeans-Jorts, später dann auch mit Schweißbändern am Handgelenk. Sportlich fehdete Cena zunächst gegen Rikishi, mit dem er sich im Verlauf der Fehde mehrfach Rap-Battles lieferte. Im Zuge dieser Fehde zeigte John Cena am 27. März 2003 erstmalig seinen Finisher, den FU, welcher aber zu diesem Zeitpunkt noch „Death Valley Driver“ genannt wurde, wobei die Kommentatoren die Ähnlichkeit zum „F5“ von Brock Lesnar immer wieder betonten. Gegen Brock Lesnar hatte John Cena bei „Backlash 2003“ seine erste Chance auf die WWE Championship. Cena lieferte zwar ein starkes Match ab, musste sich aber nach einem F5 geschlagen geben. In der Folgezeit unterlag Cena bei „Vengance“ und „No Mercy“ jeweils dem Undertaker und Kurt Angle, um bei der „Survivor Series 2003“ nach ungefähr einem Jahr als Heel wieder zum Publikumsliebling zu turnen, indem er Angles Team bei dem Survivor Series Elimination Match beitrat. Dies konnte er zusammen mit Chris Benoit als letzte Überlebender gewinnen. Beim „Royal Rumble 2004“ wurde Cena durch Big Show eliminiert, was zu einem Triple Threat Match zwischen Cena, Angle und Big Show führte, welches Cena durch Aufgabe im Angle Lock verlor. Dennoch konnte Cena bei „Wrestlemania XX“ Big Show um die United States Championship herausfordern. Dies war sowohl Cenas erste WrestleMania als auch sein erster Titelgewinn in der WWE.
United States Champion
Am 16. Mai beim darauffolgenden „Judgment Day“-PPV konnte Cena seinen Titel erstmalig gegen René Duprée verteidigen. Beim „Great American Bash“ konnte er in einem Fatal Four Way Match gegen René Duprée, Rob Van Dam und Booker T seinen US-Titel erneut verteidigen, bis der damalige „SmackDown!“-General Manager, Kurt Angle, Cena den Titel aberkannte, nachdem dieser ihn versehentlich im Rollstuhl angegriffen hat. Daraufhin gewann Cena den Titel in einer Best-of 5-Match-Serie zurück. Nur eine Woche später musste Cena die United States Championship an Carlito abgeben. In Storyline wurde Cena in einem Nachtclub von Carlitos Bodyguard angegriffen und außer Gefecht gesetzt, damit Cena seinen Film „The Marine“ drehen konnte. Cena legte also bereits hier den Grundstein für seine Hollywood-Karriere.
Im November 2004 kam Cena zurück und besiegte Carlito bei „SmackDown!“, um die United States Championship ein fünftes Mal zu gewinnen. In der darauffolgenden Woche, bei „Armageddon“, stellte Cena seinen personalisierten „US-Spinner-Belt“ vor. Dieser war weiterhin in einem rotblauen Farbschema gehalten, beinhaltete aber ein drehbares rundes Element in der Mitte und war mit Diamanten besetzt. Beim „Royal Rumble 2005“ wurde Cena zweiter beim Royal Rumble Match, nachdem zunächst Batista und Cena zeitgleich den Boden außerhalb des Rings berührten und Vince McMahon das Match neu starten gelassen hatte. Dennoch konnte Cena sich bei „No Way Out“ einen Spot im Main Event von „WrestleMania 21“ sichern, indem er Kurt Angle besiegte. Daraufhin begann eine Fehde mit WWE Champion JBL und dessen Stable „Cabinet“. Schließlich verlor John Cena seine United States Championship an Orlando Jordan, womit diese Fehde endgültig beendet wurde.
Erste WWE Championship
Cena konnte im Main Event von „WrestleMania 21“ seine erste WWE Championship gewinnen. In Storyline konnte JBL seine Niederlage nicht anerkennen und nahm die WWE Championship an sich. Cena präsentierte derweil seinen ikonischen Spinner-Belt, welcher ähnlich wie die Unites States Championship, ein drehendes Element in der Mitte hielt und noch komplett mit weiß-goldenen Diamanten besetzt war. Der Gürtel wurde bis 2013 verwendet. Die Fehde endete in einem „I Quit“ Match bei „Judgment Day 2005“, welches Cena gewann und Klarheit schaffte, wer nun wirklich WWE Champion ist. Cena wurde daraufhin beim Draft zu „RAW“ transferiert und fehdete dort gegen Erik Bischoff, nachdem Cena sich nicht am „Krieg“ gegen das ECW-Roster beteiligen wollte. Bischoff wollte Cenas Titelrun bei „RAW“ möglichst schwer machen und wählte Jericho aus, um Cena den Titel abzunehmen. Cena konnte den Gürtel aber das Jahr über immer weiter verteidigen, sowohl gegen Jericho als auch später in einer erneuten Fehde gegen Kurt Angle. Im November 2005 zeigte Cena bei „RAW“ erstmalig seinen Submission-Finisher den „STFU“ in einem Submission Triple Threat Match gegen Chris Masters und Kurt Angle. Bei „New Years Revolution“ musste Cena, nachdem er seinen Titel erfolgreich in einem Elimination Chamber Match verteidigen konnte, an Edge, welcher seinen Money in the Bank-Vertrag einlöste, abgeben.
Cena konnte den Titel jedoch bereits drei Wochen später, beim „Royal Rumble“, zurückgewinnen und war somit zweifacher WWE Champion. Bei „WrestleMania 22“ konnte Cena seine WWE Championship erfolgreich gegen Triple H verteidigen. Bei „ECW One Night Stand 2006“ im Hammerstein Ballroom musste John Cena seine WWE Championship gegen Rob Van Dam verteidigen. Im Hammerstein Ballroom trug die originale ECW viele ihrer Events aus. Rob van Dam war als „ECW-Original“ hier der eindeutige Publikumsliebling, sodass Cena aus der Arena gebuht wurde, wie man es selten erlebt hat. Cena musste hier unter „You can’t wrestle“ und weiteren negativen Chants den Titel abgeben, nachdem Edge in das Match eingegriffen hatte. Bei der „RAW“-Ausgabe am 3. Juli konnte Edge in einem Triple Threat Match die WWE Championship erneut gewinnen, womit die Fehde gegen John Cena abermals entflammte. Auch durch Disqualifikationen konnte Edge die Aufeinandertreffen stets so entscheiden, dass er den Titel nicht abgeben musste. Bei „Armageddon“ fand schließlich ein Tables, Ladders and Chairs „Loser leaves RAW“ Match statt, welches Cena nach einem FU von einer Leiter durch zwei Tische gewinnen konnte. Im Verlauf des Jahres konnte Cena den Titel mehrfach gegen Umaga verteidigen. Schlussendlich konnte sich Cena beim „Royal Rumble 2007“ in einem „Last Man Standing“ Match behaupten. In der Nacht darauf konnte er zusammen mit Shawn Michaels die World Tag Team Championship gegen Rated RKO (Edge & Randy Orton) gewinnen. Nachdem Cena bei „WrestleMania 23“ die WWE Championship gegen Shawn Michaels verteidigen konnte, brach Shawn Michaels bei der folgenden „RAW“ Ausgabe das Bündnis und kostete den beiden die World Tag Team Titel. In den folgenden Monaten verteidigte Cena die WWE Championship gegen Shawn Michaels, Orton und Edge bei „Backlash“ in einem Fatal Four Way, gegen the Great Khali und Randy Orton, mit welchem er im Laufe seiner Karriere noch mehrere Auseinandersetzungen haben sollte. Im Oktober verletzte sich John Cena jedoch schwer in einem Match gegen Mr. Kennedy. Cena riss sich den „Musculus pectoralis major“ (zu Deutsch: Großer Brustmuskel), womit man davon ausgehen musste, dass Cena für 6-12 Monate außer Gefecht gesetzt sei. Dementsprechend musste WWE Cenas Regentschaft beenden, welche die längste seit 19 Jahren war.
Aber John Cena wäre nicht unser „Super Cena“, wenn er nicht auch hier das Unmögliche möglich gemacht hätte. Lange sollte er nicht ausfallen und seine baldige Rückkehr sorgte erneut für viele Veränderungen. Keine Goldketten, Sporttrikots oder Raps mehr, John Cena wurde zu Mr. Huslte, Loyalty and Respect. Also merkt euch für nächste Woche Sonntag „Never Give Up!“, Cena hätte es auch nicht getan.
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1 Antwort auf „»Word Life!« John Cenas unfassbare Erfolgsgeschichte: Vom möglichen Flop zum Greatest of all Times *John Cena-Special II* (mit Videos von alten Matches)“
Zwar absolut kein 🫡Cena Fan, aber danke ans W- Infos Team. Zwei echt gute Berichte, weiter so.