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Wir befinden uns wieder auf dem Weg zum größten Wrestling-Festival Europas, dem wXw „16 Carat Gold“-Tournament. Vom Freitag, 8. März, bis Sonntag, 10. März, präsentiert die wXw ihr alljährliches Wrestling-Festival, natürlich mit dem namensgebenden Turnier, aber auch vielen weiteren Veranstaltungen. Als offizieller Sponsor des Events haben wir von Wrestling-Infos.de wieder die Möglichkeit erhalten, einige der Teilnehmer*innen zu befragen.
Unser zweiter Gesprächspartner ist ein absoluter Liebling der Fans. Egal, wo er auftritt – die Zuschauer stehen immer hinter ihm und werden durch sein wohlgeformtes Gesichtshaar verzaubert. „Schnurrbartmann“ Elijah Blum wird im Gespräch mit Julian sehr nostalgisch und spricht seine ersten Wrestling-Erlebnisse, warum er eigentlich schon mit seiner Karriere abgeschlossen hatte und warum Gunther einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen hat. Viel Spaß beim Sehen, Lesen oder Hören!
Anmerkung: Das Interview wurde am 18. Februar aufgezeichnet.
Lest, hört und schaut auch gerne in unsere anderen Interviews, welche im Rahmen des „16 Carat Gold 2024“ stattfinden, rein:
Julian (Wrestling-Infos.de): Liebe Wrestling-Freunde, Herzlich Willkommen zu einem weiteren Interview aus unserer “16 Carat Gold 2024″-Serie. Ich habe mir heute den Schnurrbartmann der wXw dazugeholt, Elijah Blum! Herzlich willkommen und Danke für Deine Zeit.
Elijah Blum: Ja, vielen Dank für die Einladung.
Julian (Wrestling-Infos.de): Du bist Teil des diesjährigen “16 Carat Gold”-Turniers, hast Dir deinen Platz in Bielefeld gesichert. Da war ich auch persönlich dabei, hat mich sehr gefreut, Dich mal live zu sehen und generell auch die wXw live zu erleben. Und ich habe gerade schon deinen Spitznamen angesprochen, den Schnurrbartmann. Vor allem in Bielefeld steht die Crowd ja immer sehr hinter Dir. Kannst Du Dich noch erinnern, wie der Name entstanden ist?
Elijah Blum: Der Name ist ursprünglich in Hamburg entstanden, nicht als Schnurrbartmann, sondern als Blumenmann. Frank Fehrmann hat damals die Moderation übernommen und mich dann mehr oder weniger ungefragt beim Entrance als “Der Blumenmann” angekündigt. Das hat auch Backstage nicht unbedingt die besten Reaktionen gezogen, aber beim Publikum kam es halt an, sowas wird dann natürlich schwierig los. Von daher war ich ab da erstmal der Blumenmann und das ging, bis ich das erste Mal in Bielefeld war. Und die Story da ist glaube ich, dass Tyler Bate früher in Bielefeld der Schnurrbartmann war und ich habe das dann quasi vererbt bekommen. Bielefeld war dann tatsächlich das erste Mal, dass dann aus dem Blumenmann der Schnurrbartmann wurde und der hat sie von beiden tatsächlich jetzt durchgesetzt. Ich glaube, Blumenmann habe ich jetzt schon länger nicht mehr gehört, aber der Schnurrbartmann ist jetzt auch außerhalb von Bielefeld angekommen.
Julian (Wrestling-Infos.de): Hoffentlich kehrt er jetzt nicht zurück. Jetzt, wo wir darüber gesprochen haben.
Elijah Blum: Wir werden sehen.
Julian (Wrestling-Infos.de): Ich denke auch. Wie hast Du darauf reagiert, als dann der Schnurrbartmann zu Dir übergewandert ist? Wie war deine erste Reaktion darauf?
Elijah Blum: Ich glaube, es gibt schlimmere Leute, mit denen man verglichen werden kann, als Tyler Bate. Von daher nehme ich die Ehre auf jeden Fall an. Und grundsätzlich, auch wenn Blumenmann vielleicht nicht der der optimale Nickname ist oder nicht meine erste Wahl, habe ich eigentlich beide immer als positive Unterstützung der Fans wahrgenommen. Und sowas ist eigentlich immer eher gut als schlecht. Wenn die Leute lieber „Schnurrbartmann” als “Elijah” chanten wollen, dann nehme ich das natürlich auch dankend an.
Julian (Wrestling-Infos.de): Die Unterstützung der Fans war auf jeden Fall in Bielefeld durchaus gegeben, die Crowd war ja wirklich komplett hinter, die war wirklich heiß. Also das ist Wahnsinn. Abgesehen vom Schnurrbart fallen einem natürlich auf den ersten Blick auch die unzähligen Tattoos auf. Magst Du da ein bisschen was zu erzählen? Haben die eine besondere Bedeutung für Dich und gibt es vielleicht sogar welche mit Wrestling-Bezug?
Elijah Blum: Ich glaube, dass Wrestling insoweit dazu beigetragen hat, dass ich mich selber tätowieren lassen möchte, weil ich das als Kind immer cool fand. Darüber habe ich, wenn man das so sagen kann, wahrscheinlich auch den ersten Kontakt zu Tattoos aufgebaut. Meine Eltern sind beide nicht tätowiert und ich glaube, das war das erste Mal, dass ich irgendwie Tattoos gesehen und gedacht habe, das könnte ich mir auch später vorstellen. Relativ zeitgleich bin ich dann musikmäßig ein bisschen in der Hardcore-Szene unterwegs gewesen, da funktioniert das ja auch ganz gut. Und dann war mir eigentlich relativ klar, dass, sobald ich mich irgendwie tätowieren lassen darf, damit anfange und dann mal schauen werde, wo es endet. Und bisher hat’s noch nicht geendet. Von daher kann ich mir vorstellen, dass da noch das ein oder andere Tattoo dazukommt und ich finde, dass diese ganzen Kulturen, wie Wrestling, Hardcore-Musik und Tattoos auch irgendwie Hand in Hand gehen. Das passt da alles ganz gut zusammen.
Julian (Wrestling-Infos.de): Auf jeden Fall. Und da ist ja auch ein bisschen Platz auf der Leinwand, würde ich sagen.
Elijah Blum: Genau. Viele beschweren sich, dass ich hinten noch nicht so tätowiert bin. Von vorne fällt es schon auf, aber sobald ich mich umdrehe, bin ich quasi mehr oder weniger blank. Das hat aber auch etwas damit zu tun, dass ich vorne eher gepatchte Tattoos habe, hinten hätte ich wirklich gerne ein großes Ding und da fehlt mir noch ein bisschen Geld für. Aber früher oder später ist das natürlich auch der Plan.
Julian (Wrestling-Infos.de): Da bin ich gespannt, wie sich das Kunstwerk noch weiterentwickelt. Wir haben es gerade schon kurz angesprochen, Du warst schon als Kind Wrestling-Fans, habe ich das richtig verstanden? Und daher kam ja auch die Tattoo-Inspiration. Wie bist Du denn dann auf die Idee gekommen, von einem Fan selbst zum Wrestler zu werden?
Elijah Blum: Das ist eine etwas längere Story. Ich glaube, ich bin mit zwölf oder 13 Wrestling-Fan geworden, über einen Kumpel. Einfach so das klassische Ding, der hat Wrestling für sich entdeckt und gesagt “hier, guck mal, das ist ist cool”. Und dadurch bin ich dann Fan geworden. Ich habe dann 2010 das erste Mal von der wXw gehört. Ein Arbeitskollege meines Vaters damals, der hat uns mitgenommen zum “16 Carat Gold 2010”. Das war mein erstes wXw-Event und darüber habe ich dann auch erfahren, dass die eine Wrestling-Schule haben. Das Ganze hieß früher noch “Westside Dojo” und da habe ich mich auch mit 16 Jahren angemeldet. Da habe ich für ein halbes Jahr trainiert, dann aber – mal gucken, ob wir da später drauf eingehen – gesagt, dass ich das doch nicht weiterverfolgen würde und mich dann wieder abgemeldet. Danach habe ich lange gar nichts mit Wrestling zu tun gehabt. Und ich habe damals beim Training wen kennengelernt, der da auch trainiert hat, den man heute unter The Rotation kennt. Mit ihm habe ich über die Jahre den Kontakt gehalten und irgendwann schrieb er mir, dass er jetzt Trainer in der Academy ist und ob ich nicht nochmal vorbeikommen und einfach mal ein Training mitmachen will. Da war ich mir erst nicht sicher, ich kann das doch alles nicht mehr. Er konnte mich dann aber überreden und ich habe einfach mal mitgemacht, was natürlich auch wieder Spaß gemacht hat. Und dann ist einfach eins zum anderen gekommen und jetzt stehen wir hier.
Julian (Wrestling-Infos.de): Gab es neben The Rotation noch irgendwelche anderen Einflüsse oder Unterstützer, vielleicht sogar Kritiker, die Dich besonders motiviert haben, durchzuziehen?
Elijah Blum: Ich glaube, Kritiker nicht unbedingt. The Rotation und Robert [Dreissker] – die beiden Headcoaches zu dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe in der Academy – haben sich da auch sehr gut ergänzt, sowohl im Training als auch in ihrer pädagogischen Herangehensweise. Ich glaube, Robert hat mal so schön gesagt, dass er nicht zum Training kommt, um den Leuten den Tag zu versüßen. Aber wenn man das weiß und sich darauf einstellt, die Kritik, die dann kommt, nicht persönlich nimmt, sondern eben als Anreiz, daraus zu lernen, dann funktioniert das schon sehr gut. Also noch mal ein großes Lob an beide für ihre Arbeit in der Academy!
Julian (Wrestling-Infos.de): Du bist auch als Fan in die Szene eingestiegen. Hast Du Dir an Personen oder Wrestlern ein Beispiel genommen? Gab es Ereignisse, die Dich etwas gelehrt haben?
Elijah Blum: Mein erstes wXw-Event hat mir irgendwie noch mal ganz andere Türen geöffnet. Wenn man als Kind immer nur WWE gesehen hat, dann ist das für jemanden, der in Deutschland lebt, vor allem zu dem Zeitpunkt eigentlich unvorstellbar gewesen, das selbst machen zu können. Und zu sehen, dass es sowas auch hier in Deutschland gibt, hat ganz andere Türen geöffnet. Gerade diesen Charme, den wXw um 2010 herum hatte, das war ja nicht mit WWE zu vergleichen. Ja, das hat schon Lust darauf gemacht, das auch selber mal irgendwie ausprobieren zu wollen und jetzt hat es ja geklappt.
Julian (Wrestling-Infos.de): Direkt am Anfang Deiner jungen Karriere konntest Du dann Deinen ersten Titel gewinnen, die wXw Shotgun Championship. Was war das für ein Gefühl für Dich, so schnell schon einen Titel halten zu dürfen?
Elijah Blum: Das ging alles relativ schnell. Mein Debüt hatte ich ja Anfang 2022 und ich bin da eigentlich davon ausgegangen, dass ich so vier oder fünf Academy-Shows im Jahr machen werde. Und wäre zu dem Zeitpunkt auch happy damit gewesen. Und dann hat sich das aber so ergeben, dass mir immer häufiger die ein oder andere Möglichkeit gegeben wurde, um mich dann auch im Main Roster beweisen können. Und ja, anscheinend habe ich da ja nicht völlig versagt, dass man mich da auch nochmal gefragt hat. Und dann kam irgendwie eins zum anderen und ist dann darin geendet, dass ich in Bielefeld den Shotgun-Titel gewinnen durfte. Das war natürlich überwältigend. Ich habe nie damit gerechnet, dass es irgendwann so weit kommt und dann natürlich auch noch so früh. Das war schon etwas Besonderes. Das war dann auch noch mal in Bielefeld, wir haben ja schon angesprochen, dass die Stimmung da immer super ist. Auch gegen Laurance Roman zu kämpfen ist ein Traum gewesen. Ein Abend und ein Erlebnis, dass ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde.
Julian (Wrestling-Infos.de): Der erste Titelgewinn bleibt immer in Erinnerung, glaube ich auch, ja. Kommen wir zum Thema Carat. Letztes Jahr warst Du fast dabei, da hattest Du das Alternate 4-Way Match gewonnen. Das hätte Dir einen Platz im Turnier gegeben, sollte jemand sich einer der Teilnehmer im Turnierverlauf verletzen oder anderweitig ausfallen. Du kamst allerdings nicht zum Einsatz, dieses Jahr hast Du einen festen Turnierplatz. Wo sind Deine Gedanken da an der Stelle?
Elijah Blum: Das ist der nächste Traum, der in Erfüllung geht und dazu noch so ein bisschen Full Circle. Ich habe ja angesprochen, dass ich damals 2010, vor 14 Jahren, das erste Mal mit meinem Papa zusammen bei einem wXw-Event war, das war eben “16 Carat Gold”. Mein erstes wXw-Erlebnis war, zu sehen wie Gunther, oder eben damals Walter, den Pokal gewonnen und dann direkt auf seinem Knie zerstört hat. Das ist meine erste Assoziation damit und jetzt 14 Jahre später selbst ein Teil davon zu sein, das ist eine Riesensache und ein großer Kindheitstraum, der in Erfüllung geht.
Julian (Wrestling-Infos.de): Gibt es ein Mitglied des wXw-Rosters, das Du Dir als Turniergegner wünscht? Gegen den auf jeden Fall antreten möchtest im Laufe des Turniers?
Elijah Blum: Ich glaube, da gibt es wenig, wo ich sagen würde, das möchte ich ungern machen. Mit [Laurance] Roman habe ich natürlich die längere Geschichte, einmal durch das ganze Amboss-Ding, was mich ja gerade am Anfang meiner Karriere begleitet hat. Aber auch das Shotgun-Titel-Ding, wo wir gerade drüber gesprochen haben. Mein zweites Match überhaupt durfte ich gegen Peter Tihanyi machen, das wäre natürlich auch irgendwie ein cooler Moment. Wir haben natürlich auch so viele internationale Gäste da, was auch eine Riesen-Möglichkeit wäre, sich mit denen mal den Ring teilen zu dürfen. Da gibt es niemanden, wo ich sagen würde, da habe ich jetzt wenig Lust drauf. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, egal, was es wird.
Julian (Wrestling-Infos.de): Egal welcher Gegner, Du hast auf jeden Fall Bock drauf, das gefällt mir. Du hast früher auch lange mit Anil Marik geteamt, der sich dann irgendwann von Dir abgewandt und zu High Performer Ltd. gewechselt hat. Wie waren Deine Gedanken dabei und wie stehst Du zu ihm mittlerweile?
Elijah Blum: Anil und ich sind Trainingspartner, also ist er eine Person, die mich Anfang an während meiner Trainingszeit begleitet hat. Er hat auch eine große Rolle darin gespielt, dass dann die Entscheidung getroffen wurde, dass ich mein Debüt geben kann. Es stand auch mal im Raum, ob ich mein allererstes Match überhaupt gegen Anil mache. Er ist auf jeden Fall eine Person, zu der ich eine starke Beziehung habe. Nach seinem Comeback haben wir dann auch viel geteamt, mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Aber das war auf jeden Fall etwas, was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat. Eigentlich hätten wir auch beim “World Tag Team Festival” teamen sollen, was aber leider nicht passiert ist. Und einen Tag später haben wir ja gesehen, warum. Eine Entscheidung von Anil, die ich bis heute nicht nachvollziehen kann, aber manchmal kann man da nichts machen.
Julian (Wrestling-Infos.de): Wie sich Menschen verändern… das beantwortet schon fast die nächste Frage, die ich hätte stellen wollen. Ob Du vielleicht seinen Schritt nachvollziehen konntest und vielleicht auch mit dem Gedanken gespielt hast, die selben Schritte zu unternehmen, also auch den Fans den Rücken zu kehren und eher fürs Geld in den Ring zu steigen.
Elijah Blum: Nee, absolut nicht, gerade nicht bei Robin Christopher Fohrwerk. Ich weiß nicht, wie man sich den Mann angucken kann und denkt “Ja, da schlage ich drauf und unterzeichne den Vertrag, weil das eine gute Idee ist”. Aber es sind alles erwachsene Menschen. Wenn sie meinen, dann sollen sie am Ende sehen, was sie davon haben.
Julian (Wrestling-Infos.de): Das Carat ist auf jeden Fall ein großes Ziel für Wrestler in Deutschland und auch für alle Fly-Ins, die uns besuchen. Hast Du Dir, abgesehen vom Carat-Sieg“, noch andere große Ziele für das Jahr 2024 gesetzt?
Elijah Blum: Das ist eine gute Frage. Vor ziemlich genau einem Jahr hat uns Robert [Dreissker] mal zur Seite genommen und gefragt, was unser Ziel für die für die nächsten zwölf Monate ist. Und ich weiß noch, dass ich gesagt habe, dass ich Teilnehmer von “16 Carat Gold” sein möchte. An diesem Ziel habe gearbeitet und jetzt auch erreicht. Da liegt auf jeden Fall erstmal der Fokus drauf. Wir haben noch drei Wochen bis dahin, da möchte ich mir um überhaupt nichts anderes Gedanken machen müssen, sondern erstmal auf das fokussieren, was jetzt ansteht. Das ist natürlich, wie Du richtig sagst, ein supergroßes Ziel von mir, was ich damit erstmal abhaken kann. Aber weiter geht es natürlich immer irgendwie. Den Shotgun-Titel musste ich ja wieder abgeben. Vielleicht ist das nochmal ein zukünftiges Ziel. Ich hätte total Lust auf ein Tag Team, auch wenn es mit Anil jetzt nicht geklappt hat. Aber vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen, mit dem es funktionieren würde. Es ist nicht so, dass ich sage, ich habe mein Ziel mit der Teilnahme am „16 Carat Gold“ erreicht und jetzt kann ich meine Karriere beenden. Es geht natürlich immer weiter!
Julian (Wrestling-Infos.de): Das Jahr ist ja noch lang, wir haben dann ja erst Anfang März, das sind ja dann noch neun Monate, die offen sind. Da kann noch viel passieren. Könntest Du Dir vorstellen, vielleicht eine Exkursion anzutreten, vielleicht nach Japan, England, oder in die USA, um dort Matches zu bestreiten und Erfahrungen zu sammeln. Wäre das etwas für Dich?
Elijah Blum: Ich muss ehrlich zugeben, das war bisher noch nichts, was ich selber aktiv angegangen bin. Da müssen wir gucken, wie es die private Situation außerhalb des Wrestlings zulässt. Aber ich durfte jetzt in den letzten Monaten häufig auch mal gegen Japaner antreten, beispielsweise die kleine Matchserie mit YOICHI. Und ich durfte vor einem Jahr gegen Shigehiro Irie kämpfen. Das war schon etwas, was mich irgendwo gereizt hat, das vielleicht auch mal zu machen. Der Kontakt steht ja, Jacob Crane zum Beispiel fliegt auch nach Japan, Tempesta war jetzt lange dort. Ich denke, die Tür würde da schon offen stehen für mich. Wir werden sehen, was sich in Zukunft ergibt.
Julian (Wrestling-Infos.de): Also nicht abgeneigt, aber man muss natürlich schauen, wie es das Privatleben zulässt.
Elijah Blum: Also, bisher gibt es noch keine konkreten Pläne.
Julian (Wrestling-Infos.de): Aber mal rein theoretisch angenommen, Du hättest die Möglichkeit überall gegen jeden anzutreten: Gibt es einen Gegner, aus der aktuellen Zeit natürlich, den Du Dir aussuchen könntest, egal wann und wo, gegen den Du antreten möchtest?
Elijah Blum: Das würde schon Gunther sein. Aus eben den beiden Gründen, dass ich ihn damals bei wXw viel verfolgt habe und er meiner Meinung nach aktuell der beste Wrestler ist, den es gibt.
Julian (Wrestling-Infos.de): Und dann geht es bei dem Match zwischen euch beiden um die zerstörte Trophäe.
Elijah Blum: Genau, richtig.
Julian (Wrestling-Infos.de): Sehr schön. Vielleicht noch ganz kurz ein Thema, was auch bei uns die Leserinnen und Leser sehr interessiert. Durch die Vereinigung der wXw Unified World Championship und der wXw Women’s World Championship ist die Konkurrenz um den höchsten Titel noch größer geworden und noch mehr Leute werden in den Kampf um das Gold mit einbezogen. Du standest, soweit ich das nachverfolgen konnte, bisher nur vereinzelt in Intergender Matches. Was ist Deine Meinung zu dieser Titelfusion und wie stehst Du generell zu Intergender Wrestling?
Elijah Blum: Diese Titelvereinigung hat ja, auch gerade online, relativ viel Kritik erhalten. Ich würde da ganz diplomatisch antworten und sagen, dass die Leute, die diese Entscheidung getroffen haben, sich da Gedanken drüber gemacht haben werden und am Ende des Tages diese Entscheidung für die Beste gehalten haben in der momentanen Situation. Grundsätzlich habe ich selber nicht so viel Erfahrung mit Intergender Matches. Ich bin aber der Meinung, dass das in der aktuellen Zeit und gerade im Wrestling sehr gut funktionieren kann. Die Umsetzung ist natürlich immer eine andere Frage, aber das bezieht sich ja nicht nur auf Intergender Matches, sondern auf Wrestling generell. Wenn man es gut umsetzt, dann funktioniert es.
Julian (Wrestling-Infos.de): Du als Fan des Wrestlings, der auch schon sehr früh beim Carat-Wochenende gewesen ist: Hast Du spezielle Tipps, wie man als Zuschauer, Fan oder Besucher des Festivals das Wochenende gut übersteht? Es wird ja relativ wenig Schlaf geben. Wie hält man das am einfachsten durch?
Elijah Blum: Ich glaube mal, dass, wenn man sich jetzt wirklich drei Tage vor Ort befindet, man da auch Bock drauf hat und wahrscheinlich auch weiß, worauf man sich einlässt und dass sich die Leute hoffentlich das ganze Jahr auf dieses Wochenende freuen und nicht nach Tag 2 schon sagen “Jetzt muss ich noch einen Tag, wie halte ich das aus?”. Ich glaube eher, dass da die Vorfreude so groß ist und das Event hoffentlich auch so gut wird, dass man nach den drei Tagen sagt, das war ein Hammer-Wochenende und ich bestelle mir schon die Tickets für nächstes Jahr vor, weil ich es kaum abwarten kann, das Ganze noch mal zu machen.
Julian (Wrestling-Infos.de): Dich treibt dann also die Motivation und die Vorfreude an?
Elijah Blum: Ja genau, ich glaube, da braucht es keine Survival-Tipps. Es wird auch so ein schönes Wochenende.
Julian (Wrestling-Infos.de): Dann danke ich Dir auf jeden Fall für deine Zeit, wünsche Dir viel Erfolg fürs Carat und würde Dir das letzte Wort übergeben. Möchtest Du den deutschen Wrestling-Fans noch etwas sagen?
Elijah Blum: Ich würde sagen, wir freuen uns alle aufs Carat und hoffen, dass es ein gutes Wochenende wird.
Julian (Wrestling-Infos.de): Sehr schöne abschließende Worte. Wie gesagt, Dir viel Erfolg und bis zum nächsten Mal.
Elijah Blum: Danke Dir. Bis dann.
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