Die WWE Hall Of Fame Jahrgänge 2019-2022 *HOF Special IV*

’20
30.03 und 01.04.2021
Tropicana Field (WWE ThunderDome)
St. Petersburg, Florida

– New World Order: Hulk Hogan, Scott Hall, Kevin Nash & Sean Waltman

– John Bradshaw Layfield

– Jushin Thunder Liger

– The British Bulldog †

– The Bella Twins: Brie Bella & Nikki Bella

– Celebrity Wing: William Shatner

– Warrior Award: Titus O’Neil

’21
30.03 und 01.04.2021
Tropicana Field (WWE ThunderDome)
St. Petersburg, Florida

– Kane

– Eric Bischoff

– Molly Holly

– The Great Khali

– Rob Van Dam

– Celebrity Wing: Ozzy Osbourne

– Warrior Award: Rich Hering

’22

06.04.2019
Barclays Center
Brooklyn, New York

– The Undertaker

– Vader †

– Queen Sharmell

– The Steiner Brothers: Scott Steiner & Rick Steiner

– Warrior Award: Shad Gaspard

The Undertaker: Die diesjährige Hall of Fame wird vom niemand geringerem als The Undertaker angeführt. Der 57-Jährige beendete im Jahre 2020 seine illustre In-Ring Karriere, die in die Geschichte der WWE eingehen durfte. Der Undertaker gehört zu den bekanntesten Eigenkreationen der Liga und hat im Laufe seiner Karriere eine unvergleichliche Karriere hingelegt und ist seit seiner Verpflichtung im Jahre 1990 dem Marktführer treu geblieben. Am 22. November 1990 feierte Mark Calaway, so Undertaker’s bürgerlicher Name, sein Debüt bei der damaligen WWF, jedoch wurde er damals als „Kane The Undertaker“ in die Shows eingeführt, den Zusatznamen „Kane“ wurde von den Kommentatoren aber relativ schnell außer Acht gelassen, sodass er zügig nur noch als „The Undertaker“ angekündigt wurde. Das Debüt fand bei der Survivor Series statt, dort stand er im traditionellen „Survivor Series“ Elimination Match und kämpfte im „Million Dollar Team“ an der Seite von Ted DiBiase, The Honky Tonky Man und Greg Valentine gegen das „Dream Team“, bestehend aus Dusty Rhodes, Koko B. Ware, Bret Hart und Jim Neidhart. Bis heute gilt die Survivor Series als „Undertaker’s Event“, da dort die Ära des „Deadman“ begann. Bevor er sich allerdings zum Star entwickelte, „probierten“ sich einige Manager an der Seite. Von Ted DiBiase als Manager in die Shows gebracht, trat der Taker auch eine Zeit mit „Brother Love“ an, bevor er mit Paul Bearer seinen Manager auf ‚Lebenszeit‘ gefunden hat. Paul Bearer passte sich seinem Klienten an, beide verköperten geisterhafte Erscheinungen. The Undertaker, der nie sprach und mit einem langen, schwarzen Mantel und Hut in den Ring kam, während Bearer als bleicher Gegenpart mit einer unheimlich wirkenden Stimme in hohen Tönen die Präsenz des Takers spürbar gemacht hat. Die legendäre Urne, die Bearer immer mit zum Ring brachte, verlieh dem Charakter „The Undertaker“ zusätzlich eine magische Anziehungskraft, da die Urne in kritischen Momenten dem Taker zusätzliche „Energie“ gab, sodass er sich plötzlich aufrichtete und ein Comeback einleitete. Mit zusätzlichen Videos, die auf Friedhöfen zwischen Grabsteinen und geisterhaften Scheunen spielten, manifestierte sich die Legende des Takers stetig. Die ersten Erfolge sollten nicht lange auf sich warten, ein WrestleMania-Sieg gegen Jimmy „Superfly“ Snuka und Fehden gegen den Ultimate Warrior brachten den Undertaker in Position für ein WWF Title Match gegen Hulk Hogan bei der Survivor Series, nur ein Jahr nach seinem Debüt. Nach einem Eingriff von Ric Flair konnte The Undertaker den größten Titel der Liga gewinnen. Im Laufe seiner Karriere hielt er den WWF/WWE Championship insgesamt 4 mal, die WWE World Heavyweight Championship dreimal.

In der Attitude Era war The Undertaker einer der wichtigsten Konstanten im Quotenkrieg gegen World Championship Wrestling. Seine Fehden gegen Mankind, Triple H, Dwayne „The Rock“ Johnson, „Stone Cold“ Steve Austin und natürlich seinem Storyline-Bruder Kane, dessen eigene Karriere durch die fulminante Fehde gegen seinen Bruder dort seinen erfolgreichen Anfang nahm. Mark Calaway war an so vielen unzähligen historischen Momenten beteiligt, sodass eine Aufzählung jeden Rahmen sprengen würde. Nichtsdestotrotz sei sein „Hell in a Cell“ Match am 23. Juni 1998 gegen Mick Foley aka. Mankind erwähnt, als er relativ zu Beginn des Matches Foley vom Dach des Käfigs herunterwarf und Foley metertief auf den Kommentatorentisch flog – und dabei fast sein Leben verloren hätte. Doch dies war nicht der letzte Spot, The Undertaker zeigte sogar, erneut vom Dach des Käfigs, einen Chokeslam DURCH das Dach, sodass Foley in den Ring fiel und die Ringmatte brach. Dieses legendäre Match ist für immer in die Geschichte der Attitude Era und World Wrestling Entertainment eingeschrieben.

Doch wer glaubt, Mark Calaway ist auf ewig als der Totengräber aufgetreten, der irrt. Undertaker durchlief einen „Gimmick-Wechsel“, der in seiner WWF/WWE Karriere einmalig gewesen ist. Im Jahre 1999 aus den Shows geschrieben, kehrte er im Mai 2000 nach einer Verletzungspause zurück und debtüierte den Charakter des „American Badass“ Undertaker. Der schwarze Mantel und die Urne wurden gegen Rockerkleidung und ein Motorrad getauscht und der legendäre „Gong“ ist durch die Musik von Limp Bizkit ersetzt worden. Als Babyface stellte er sich Triple H und Vince McMahon entgegen. Neben seiner prominenten Fehde gegen Triple H, war „American Badass“ auch Teil des Invasion-Angles gegen World Championship Wrestling und formte erneut die „Brothers of Destruction“ mit seinem ‚Bruder‘ Kane und dominierte die Tag Team Szene. Nach drei Jahren endete seine Rockerkarriere, da der Taker ein Buried Alive Match gegen Vince McMahon bei „Survivor Series“ verlor, nachdem Kane gegen ihn turnte und ihn lebendig begraben ließ. Im Laufe seiner Laufbahn veränderte der Texaner sein Gimmick und feierte in den 00-er Jahren als „American Bad Ass“ weitere Erfolge.

Das Begräbnis sorgte für die Wiederauferstehung des „Deadman“ und Undertaker kehrte 2004, passend zu WrestleMania, zurück, um erneut in eine Fehde gegen Kane zu gehen. Apropos WrestleMania: Die größte Marke in seiner Karriere war die „WrestleMania-Streak“, die zwar in den 90er Jahren gelegentlich vom langjährigen Kommentator Jim Ross erwähnt worden ist, ehe es bei WrestleMania 18 erstmals eine größere Rolle spielte, als Undertaker Ric Flair besiegte und im Zuge seines Sieges 10-0 in die Kamera zeigte. Im Zuge einer Storyline wurde die Streak allerdings erst 2005 im Zuge seiner WrestleMania-Fehde gegen Randy Orton einbezogen – dort versprach nämlich Orton, als erster Wrestler das Unmögliche und den Deadman bei WrestleMania zu besiegen. In den Folgejahren wurde dies Stück für Stück die Basis aller WrestleMania-Fehden, denn mit jedem Sieg wurde die Streak beeindruckender, die nach 21 WrestleMania-Siegen im Jahre 2014 von Brock Lesnar beendet worden ist. Seinen letzten „undefeated“ Streak-Sieg erlangte The Undertaker im Jahre 2013 gegen CM Punk. Obgleich seine WrestleMania-Streak mit der Niederlage beendet worden ist, bestritt Undertaker insgesamt noch fünf weitere WrestleMania Matches, die er gegen Bray Wyatt, Shane McMahon, Roman Reigns, John Cena und AJ Styles bestritt. Roman Reigns ist der einzige Wrestler, dem es neben Brock Lesnar gelang, einen Sieg über den Taker bei WrestleMania zu erlangen. Die Laudatio wird von Vince McMahon persönlich gehalten.

Vader: Die zweite Person für die diesjährige Hall of Fame wird der dreimalige WCW World Heavyweight Champion Vader sein, der post mortem in die Hall of Fame eingeführt. Die am 18. Juni 2018 verstorbene Legende hatte sich bereits zu Lebzeiten eine Einführung in die Hall of Fame gewünscht und hat dies in Interviews auch immer wieder betont. Seine Fans und insbesondere sein Sohn Jesse White haben sich hierfür die letzten Jahre nach seinem Tod verstärkt eingesetzt. Leon Allen White, so sein bürgerlicher Name, gehört zu den besten Heavyweights in der Geschichte unseres Sportes und entwickelte sich insbesondere in Japan zu einem Star machen und galt bei New Japan Pro Wrestling und All Japan Pro Wrestling als größter Heel der damaligen Zeit. Doch bevor er Ende der 80er Jahre nach Japan ging und dort zum Star wurde, tourte Vader unter dem Namen „Bull Power“ mit der deutsch-österreichischen „Catch Wrestling Association“ und konnte die CWA World Heavyweight Championship zweimal von Otto Wantz gewinnen.

Nach seiner Zeit in Japan wurde Vader von World Championship Wrestling 1990 unter Vertrag genommen und ab 1991 regelmäßig eingesetzt und schließlich zu einem Main Eventer aufgebaut. In dieser Zeit lieferte er sich prominente Fehden mit Sting, Ric Flair und Hulk Hogan. Mick Foley wird als Laudator die Rede für Vader halten. In dieser Zeit gelang es ihm, dreimal die WCW World Heavyweight Championship zu gewinnen. 1995 wurde Vader von der WCW entlassen, da dieser in eine physische Auseinandersetzung mit Paul Orndorff geraten ist und kehrte daraufhin kurzzeitig nach Japan zurück, um ein Match gegen Antonio Inoki zu bestreiten. Sein Debüt für World Wrestling Federation feierte er als „Monster“ im Royal Rumble 1996 – „The Man They Call Vader“.

Obgleich er als Star in die Company gebracht worden ist, gelang es ihm bei WWF nie, eine Championship zu gewinnen. Er stand in großen Fehden gegen Yokozuna, Shawn Michaels und The Undertaker, bestritt sogar ein Singles Match beim Royal Rumble 1997 gegen den Taker und vollzog mit Paul Bearer einen Turn gegen den Taker, sodass sein langjähriger Manager fortan an der Seite von Vader stand. Nach seiner größten Fehde gegen The Undertaker, folgte ein kurzer Tag-Team Run mit Mankind an der Seite von Paul Bearer, ehe Vader’s Stern nach knapp zwei Jahren zu sinken begann. Er fungierte vielmehr als Jobber für die Stars der Company, sodass Vader mit dem Management seine Entlassung verhandelte, um einmal mehr nach Japan zurückzukehren.

Bereits zu seiner Zeit bei WWF spielte Vader mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden, sodass der folgende Run bei All Japan Pro Wrestling seine letzten großen Fulltime-Run darstellte. Dort formte er das berühmt-berüchtigte Tag Team mit Stan Hansen und trat in großen Matches gegen Kenta Kobashi, Mitsuharu Misawa oder Jun Akiyama. Nach zwei Jahren und einer Verletzungspause wechselte er zur Konkurrenzliga Pro Wrestling NOAH, die von Misawa gegründet worden ist, um dort einmal mehr als Tag Team Wrestler an der Seite von 2 Cold Scorpio in Erscheinung zu treten und dort einmal die GHC Tag Team Championships zu gewinnen. Seinen letzten Auftritt für die Liga hatte er im Jahre 2003. In den nächsten Jahren folgten Auftritte für Total Nonstop Action Wrestling und zahlreichen Independent-Ligen, sporadische Auftritte für World Wrestling Entertainment, unter anderem in einem Match gegen Heath Slater am 11. Juni 2012, ebenso kehrte er ein letztes Mal zu All Japan Pro Wrestling zurück und bestritt Benefiz-Matches für die Opfer der damaligen Naturkatastrophen in Japan. Seine Laudatio wird von Mick Foley gehalten.

Queen Sharmell: Die einzige Dame der diesjährigen Class lautet ‚Queen‘ Sharmell. Nach erfolgreichen Teilnahmen an Schöhnheitswettbewerben und einem Hochschulabschluss in Mathematik, debütierte Sharmell Sullivan-Huffman im Wrestling-Business als Teil der berüchtigten „Nitro-Girls“ bei World Championship Wrestling im Jahre 1999. Die Tanzgruppe wurde stetig mehr in Storylines involviert, sodass Sharmell als Valet für den Wrestler „The Artist“ (Prince Iaukea) fungierte. Im Zuge dessen feierte sie bei einer Ausgabe von „WCW Thunder“ am 26. April 2000 ihr Wrestling-Debüt gegen Tammy Lynn Sytch, den meisten Fans unter dem Ringnamen „Sunny“ bekannt. Kurz vor der Übernahme von World Wrestling Federation/Entertainment wurde Sharmell von WCW entlassen, sodass sie einen Entwicklungsvertrag bei WWF/E unterschrieb, um eine vollständige Ausbildung als Wrestlerin und Backstage-Interviewerin zu erhalten. Die In-Ring Karriere wurde allerdings durch eine Verletzung verhindert, sodass sie ihre In-Ring Karriere zwangsweise beenden musste.

Stattdessen konzentrierte sich Sharmell auf die Rolle als Backstage-Interviewerin bei SmackDown, wurde allerdings im Jahre 2002 entlassen und drei Jahre später erneut unter Vertrag genommen, um als Valet ihres Ehemanns „King Booker“ zu fungieren. Hier stach sie insbesondere in der Fehde gegen Kurt Angle heraus, da sie in die Story aktiv involviert worden ist. Eine aktivere Involvierung wurde dann immer weiter in die Shows geschrieben, sodass sie auch aktiv in die Matches eingriff, die ihr Ehemann bestritt. Ein erwähnenswerter Karrieremoment dürfte die Fehde gegen The Boogeyman gewesen sein, dort trat sie mit Booker T in einem Handicap Match gegen den Boogeyman bei WrestleMania 22 an und musste einen Kuss über sich ergehen lassen, während Boogeyman den Mund voller Würmer hatte.

Ihre bekanntesten WWE-Momente erfolgten allerdings als „Queen Sharmell“ und „King Booker“ – als Booker T das berüchtigte „King of the Ring“ Turnier im Jahre 2006 gewann. Es erfolgte ein erfolgreicher Run mit einer größeren Fehde gegen Matt Hardy, ehe Sharmell und Booker T gemeinsam die Liga verließen, nachdem sie sich mit den kreativen Entscheidungen und Charakterentscheidungen nicht zufrieden zeigten. Noch im gleichen Jahr debütierte Sharmell dann schließlich, ebenso wie ihr Ehemann, bei Total Nonstop Action Wrestling und führten das Ehe-Duo fort. Auch bei TNA stand sie vereinzelt im Ring, unter anderem in einem Mixed Tag Team Match gegen Robert Roode und Traci Brooks und absolvierte im Zuge der Storyline der „Main Event Mafia“ Fehden gegen ODB und Jenny Morasca. 2009 verließen Booker T und Sharmell die Company und Sharmell war im Zuge dessen auch nicht mehr im Wrestling-Business aktiv und ist vor den Kameras erst bei der Hall of Fame Zeremonie ihres Ehemanns in Erscheinung getreten. Ihr Ehemann Booker T wird die Ehre übernehmen, die Laudatio zu halten.

The Steiner Brothers (Rick & Scott Steiner): Als Tag Team werden Scott und Rick Steiner, The Steiner Brothers, in die diesjährige Hall of Fame begrüßt. Ende der 80er Jahre bei World Championship Wrestling debütiert, überzeugten die Brüder schnell das Publikum durch ihre außergewöhnliche Ausstrahlung, dem muskulösen Körperbau und ihrer trotz alledem beeindruckenden Schnelligkeit. Gerade in den Zeiten der „Old School“ Wrestler sorgten die Steiner Brothers für erfrischende Abwechslung und sorgten für einen Aufschwung in der Tag Division. Sie lieferten sich eine erbitterte Fehde gegen die Fabulous Freebirds (Michael Hayes & Jimmy Garvin) und konnten schließlich auch die NWA World Tag Team Championships gewinnen. 1990 wollte eine Neuausrichtung von World Championship Wrestling und trennten sich von den Atlasten der National Wrestling Alliance, sodass die Titel als WCW United States Tag Team Championships umbenannt worden sind. Parallel gelang es dem Team, die WCW World Tag Team Championships zu gewinnen, sodass sie das zweite Team in der Geschichte der Liga wurden, denen es gelang, die United States Tag Team Championships und World Tag Team Championships gleichzeitig zu halten. Lediglich dem Midnight Express in Form von Bobby Eaton und Stan Lane war dieser Erfolg zuvor vergönnt. Trotz ihrer Erfolge wurde großes Starpotential in Scott Steiner als Single-Wrestler gesehen, sodass dieser Anfang der 90er Jahre dahingehend gepusht worden ist. Da es bei Vertragsverhandlungen mit Bill Wats allerdings zu erheblichen Differenzen gekommen sind, verließen die Steiner Brothers die Liga und heuerten bei World Wrestling Federation an.

Nur einen Monat nach ihrem Abgang bei WCW erschienen die Steiner Brothers am 21. Dezember 1992 erstmals bei „WWF Prime Time Wrestling“ und traten auch bei der ersten Ausgabe von „Monday Night RAW“ auf. Ihre erste größere Fehde bestritten sie gegen Money Inc. (Ted DiBiase & Irwin R. Schyster, IRS) und konnten sich 1993 im Zuge dessen die WWF Tag Team Championships sichern, gaben den Titel kurzerhand wieder an Money Inc. ab, bevor sie die Titel erneut gewannen. Der zweite Title-Run endete dann in einer Fehde gegen „The Quebecers“ (Jacques and Pierre, dem heutigen PCO), die den Titel gewannen. Auch bei WWF war der Erfolg von kurzer Dauer, dies war allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass das Tag Team Wrestling zu dieser Zeit keine große Rolle im Pro-Wrestling allgemein eingenommen hat und entsprechende Fehden und Herausforderer fehlten. Die Steiner Brothers verließen die WWF daraufhin im Jahre 1994 wieder, um im Folgejahr für kurze Zeit bei Extreme Championship Wrestling (ECW) für „Furore“ zu sorgen.

1996 kehrten die Steiner Brothers zu ihrer alten Wirkstätte zurück – World Championship Wrestling nahm das Team mit Kusshand und wurden kurzerhand in prominente Matches gesteckt, unter anderem gegen die Road Warriors und Sting und Lex Luger. Sie gewannen kurzerhand die WCW World Tag Team Championships von Harlem Heat, mussten die Titel jedoch wenige Tage später wieder an Booker T und Stevie Ray abgeben, der Titelwechsel fand im TV zudem kaum Beachtung. Eine Verletzung von Scott Steiner sorgte für eine Zwangspause des Teams, sodass Rick Steiner zeitweise als Singles Wrestler antrat. Im Januar 1997 kehrte Scott Steiner zurück und die Brüder begannen ein langes Programm gegen die Outsider, Scott Hall und Kevin Nash, das bin in das Jahr 1998 reichte. Auch Buff Bagwell und Scott Norton als damalige nWo-Mitglieder waren Gegenspieler der Steiner Brothers, ebenso wie Harlem Heat. 1998 tauchte dann Ted DiBiase als Manager an die Seite der Steiner Brothers auf, was zu zwei Titelgewinnen führte.

1998 stellte ein Wendepunkt für das Team dar, weil Scott Steiner größeren Fokus auf seine Singles-Karriere legte und auch seine In-Ring Persona veränderte. Das Team wurde zwar weiterhin aufrechterhalten, Scott Steiner kristallisierte sich jedoch mehr und mehr als Singles-Wrestler heraus. Scott Steiner turnte Heel, sodass die Dynamik im Team durch Spannungen geprägt war, ehe am 22 Februar 1998 bei „SuperBrawl VIII“ der endgültige Turn erfolgte und Scott Steiner seinen Bruder in einem Match gegen die Outsiders im Stich ließ und schließlich auch attackierte. Scott Steiner wurde Teil der nWo und veränderte seine Gimmick erneut, die stark an den Wrestler ‚Superstar‘ Billy Graham angelehnt gewesen ist. Es folgte eine Fehde zwischen den Brüdern und Scott Steiner suchte sich mit Buff Bagwell einen neuen Partner, während Rick Steiner mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Partnern im Ring stand. Nur ein Jahr später, bei Slamboree 1999, folgte die Reunion, obgleich sie nicht mehr regelmäßig als ‚festes‘ Tag Team angetreten sind.

Am 05. März 2001 bestritten die Steiner Brothers ihr letztes gemeinsames WCW-Match gegen Harlem Heat, ihre langjährigen Rivalen, ehe die Brüder nach dem Ende von World Championship Wrestling getrennte Karrierewege einschlugen und sich jeweils als Singles Wrestler bei unterschiedlichen Ligen beweisen wollten. Rick Steiner ging nach Japan und workte dort als Regular bei New Japan Pro Wrestling, während Scott Steiner zu World Wrestling All-Stars (WWA) und später zu World Wrestling Entertainment ging. Sie feierten zwar bei New Japan Pro Wrestling ein „Steiner Brothers“ Comeback im Jahre 2002, was sie in den nächsten Jahren weiter so handhabten. Es folgten Reunions bei Total Nonstop Action Wrestling und zahlreichen Independent-Ligen, sodass Scott und Rick Steiner gewissermaßen bis heute aktiv sind. Ihr letztes Match bestritten die Brüder an der Seite des damals 79-jährigen Dory Funk Jr. am 29. Dezember 2020 gegen Blain Rage, Jake Logan und Shane Chung für Funk’s eigene Promotion. Durch ihre In-Ring Leistungen der beiden ehemaligen Amateur-Wrestler, sorgten sie dafür, dass sie bei Fans und Kritikern zu den besten Tag Teams in die Geschichte des Wrestlings eingegangen sind.

Shad Gaspard (Warrior Award): Bereits zum siebten Mal wird der Warrior Award im Rahmen der HoF-Show vergeben. Der „Warrior Award“ wird bekanntlich Persönlichkeiten verliehen, deren Geist und Mitgefühl die WWE als Liga und deren Wrestler:innen prägte und auch den Ultimate Warrior symbolisiert, der die Attribute und „Held“ in seiner Rolle als Wrestler verkörperte. In diesem Jahr bekommt Shad Gaspard post mortem die Ehre verliehen. Am 17. Mai 2020 befand sich Gaspard mit seiner Familie an einem Badetag in Venice Beach und geriet mit seinem Sohn und weiteren Schwimmern tückische Meeresströmung geraten, die wohl als „Brandungsrückstrom“ bezeichnet wird. Gemeinsam mit seinem Sohn befand sich der damals 39-jährige in der gefährlichen Strömung und wies die herbeigeeilten Rettungsschwimmer an, zuerst seinen Sohn zu retten, die seinem Befehl Folge leisteten und den Sohn retten konnten, während er selbst dann von einer großen Welle unter Wasser gedrückt worden ist und nicht mehr gerettet werden konnte. Die ortsansässige Küstenwache suchte mehrere Tage nach Gaspard, unterstützt von seinen langjährigen Freunden JTG, John Morrison und Chris Masters, gaben die Suche dann allerdings am 19. Mai auf. Seine Leiche wurde schließlich einen Tag später von Spaziergängern gefunden. Für die Rettung seines Sohnes wird ihm nun die Ehre erwiesen. Im Ring dürfte Shad Gaspard den meisten WWE-Fans an der Seite von JTG bekannt sein, die das beliebte Tag Team „Cryme Tyme“ im Jahre 2006 bildeten und für viele Jahre Teil der Liga gewesen sind.