GUNTHER – Die Matte ist heilig! Sein Werdergang und der Weg Richtung WRESTLEMANIA *W-I Special* (Inkl. Free-Matches!)

28.03.23, von Benjamin "Cruncher" Jung

Quelle: Photos N Effect from Germany, Walter 16 Carat Gold 2020 N3 (cropped), bearbeitet, CC BY-SA 2.0

„The Grandest Stage of them all!“ Was eigentlich wie eine typische Marketing-Verschönerung klingt ist bei WWEs alljährlicher WrestleMania tatsächlich seit Jahren Programm. Für nahezu alle angehenden Wrestler:innen, aber auch für viele Veteranen im Geschäft des Professional-Wrestlings war, respektive ist es der Traum schlechthin, nur einmal auf dieser Bühne aufzulaufen. Ein Mann der nun genau diesen Traum leben darf, war vor gar nicht allzu langer Zeit noch in Deutschland unterwegs und trug dazu bei, die deutsche Szene zum Florieren zu bringen. Dieser Mann ist niemand Geringeres als der „Ringgeneral“ und aktuelle WWE Intercontinental Champion, GUNTHER. Für viele war er bereits vor seiner Zeit beim Marktführer unter dem Namen WALTER eine gestandene Marke, andere jedoch kennen ihn erst durch seinen rasanten Aufstieg bei SmackDown. Doch ganz egal zu welcher diesen beiden Fraktionen du dich zählst – im folgenden Artikel kannst du dir die bisherige Erfolgsgeschichte des imposanten Österreichers sowie eine „Kang’sche“ Spezial-Auswahl an kostenlosen Matches des Ringgenerals zu Gemüte führen.

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

 

 

 

Die Anfänge (2005 – 2010)

Geboren am 20. August 1987 in Wien verfolgte der junge Walter Hahn, so GUNTHER mit bürgerlichem Namen, ursprünglich nicht das Ziel als Wrestler in einen Ring zu steigen. Nicht zwischen Seilen, sondern vielmehr zwischen Pfosten sah sich der spätere Ringgeneral. Im Alter von 6 Jahren begann Walter Fußball zu spielen und verkörperte die Rolle des Torhüters. Diesen Traum legte er jedoch nieder, da er sich den Lifestyle des Fußballprofis nicht als seinen eigenen vorstellen konnte. Diese Entscheidung war jedoch alles andere als ein Fehler, auch wenn er ein österreichischer Manuel Neuer hätte werden können. Denn im Wrestling konnte er sich über die Jahre als feste Größe etablieren. Seinen ersten Kampf im Seilgeviert machte der von der österreichischen Wrestling-Größe Michael Kovac ausgebildete Gunther 2005 bei IWA Switzerland, als er an der Seite von Sigi The Swisstank (aka. SigMasta Rappo o. Pascal Signer) dem High Class Catch Club (Baron von Hagen & Adam Polak) unterlagen. Bereits das Jahr darauf, war er aus der österreichischen Szene kaum noch wegzudenken. Bei Shows der in Wien ansässigen Organisation „Rings of Europe“ durfte er bereits an der Seite von heutzutage weltbekannten Wrestlern, wie PAC oder Colt Cabana Tag Team Matches bestreiten. Sein Debüt auf deutschem Boden konnte Big Van Walter zu dieser Zeit ebenfalls feiern. So trat er bei der German Wrestling Promotion „Berlin Wrestling Night #2“ in einem Triple Threat Match gegen Absolute Andy und Chris Colen an, musste sich jedoch gegen Absolute Andy geschlagen geben.

Das Jahr 2007 brachte dann jedoch eine „Liebe“ zum Vorschein, die nahezu nie enden sollte. Denn in diesem Kalenderjahr fanden Walter und die deutsche Promotion wXw (Westside Xtreme Wrestling) zueinander. Diese Romanze stellen wir jedoch erst einmal hinten an, denn das Jahr begann mit einer Zeit von Walter, welche heutzutage auf Twitter eher belächelt wird. Unser überaus ernster Anführer von Imperium wagte den Schritt in den Fernen Osten und trat unter dem Namen Gha-Cha-Ping bei der japanischen Promotion ZERO1 an. Witzig macht diese Zeit sein sonderbares Gimmick, denn Gha-Cha-Ping bestach nicht durch das minimalistische Erscheinungsbild, das wir heute gewohnt sind. Stattdessen waren es grüne Haare und ein knallgrüner Singlet, welche als Eye-Catcher fungierten. Auch wenn es optisch nicht die Hochzeit des heutigen Gunthers war, brachten die gut vier Monate in Japan doch einiges mit sich. So trainierte der Österreicher in dieser Zeit unter anderem mit den NJPW-Größen Tatsuhito Takaiwa und Tomohiro Ishii, welche ihm den harten japanischen Wrestling-Stil einprügelten. Diesen, gepaart mit einer für Japan üblichen Arbeitsmoral, merkt man dem österreichischen Export heute noch an.

Zirka einen Monat nach der Japan-Exkursion stand Walter dann auch endlich das erste Mal für wXw im Ring und das direkt an einem „Carat-Wochenende“. Damit startete eine mehrjährige Liebesgeschichte, in welcher sich Gunther gegen eine breite Riege großer Gegner zeigen konnte. So traf er unter anderem auf Daisuke Sekimoto, „Machine Gun“ Karl Anderson, Sami Callihan, El Generico (aka. Sami Zayn), Bryan Danielson (fka. Daniel Bryan), Claudio Castagnoli (fka. Cesaro), aber auch auf den späteren AEW Champion Jon Moxley. Bei wXw/NOAH „Dead End VIII“ im Jahr 2008 durfte er in einem Tag Team Match an der Seite von Bad Bones sogar mit einem seiner Idole, der japanischen Wrestling Legende Kenta Kobashi in den Ring steigen. An dessen Seite befand sich ein 25-jähriger Go Shiozaki, welcher später mehr oder weniger das Gesicht der japanischen Promotion NOAH reifen sollte.

Im Jahr 2010 zementierte Walter seinen Namen final in der europäischen Wrestling-Geschichte. Nach vielen starken Leistungen in den Jahren davor, war es nun endlich Zeit für ihn, im 16 Carat Gold Turnier anzutreten. Nach Siegen gegen den bereits oben genannten Daisuke Sekimoto sowie über Muenori Sawa, Erik Stevens und später im Finale gegen Chris Hero (fka. Kassius Ohno), stand es fest: Big Van Walter war Sieger des 16 Carat Gold Turniers 2010. Doch da war für dieses Jahr noch nicht Schluss, schließlich erwartet den Sieger des Turniers ein Shot auf die wXw Unified World Wrestling Championship, welche zu diesem Zeitpunkt niemand Geringeres als der Britische Edeltechniker Zack Sabre Jr. innehatte. Besagtem ZSJ stand Walter zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach gegenüber und es sollten auch noch weltweit einige Male mehr folgen. Bei wXw „Broken Rulz X“ im Juli 2010 kam es dann zum hart erarbeiteten Titelkampf, welchen Walter auch für sich entscheiden konnte, jedoch endete das Match via Disqualifikation, wodurch der Titelgewinn nicht zustande kam. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben, denn am 2. Oktober 2010, bei wXw „HATEs Fuckin‘ Birthday Show“, war es letztlich so weit. Walter krönte sich zum wXw Unified World Champion!

Europas Maß aller Dinge (2011 – 2018)

Das wXw-Jahr 2011 startete direkt mit einem Knall, als Walter seine wXw Unified World Wrestling Championship an BJW(Big Japan Pro Wrestling)-Wrestler Daisuke Sekimoto verlor. Das führte Walter für dieses Jahr durch ein weiteres Carat-Turnier, bei welchem er zwar Siege gegen Rico Bushido, Mark Haskins und Go Shiozaki einfahren konnte, jedoch im Finale an Sami Callihan scheiterte. Knapp einen Monat später ging es für ihn dann zurück nach Japan, jedoch nicht zu Zero1 und auch nicht als Gha-Cha-Ping. Diesmal verschlug es ihn zu Big Japan Pro Wrestling, wo er einem bestimmten Ziel nachging. In seinem zweiten Match für BJW stand er erneut dem nun aktuellen wXw Unified World Wrestling Champion gegenüber. Big Van Walter vs. Daisuke Sekimoto um besagte Champioship. In Tokio vor knapp 250 Zuschauern landete Walter nach zirka 19 Minuten eine Powerbomb, pinnte den Champion erfolgreich und holte die wXw Unified World Wrestling Championship zurück nach Deutschland. Seine nächsten beiden Titelverteidigungen bestritt Walter erfolgreich gegen Shuhei Taniguchi, Zack Sabre Jr. und Axeman (aka. Axel Tischer). Nur einen Tag nachdem er den Axeman bei wXw „Dead End XI“ besiegte, musste der Österreicher gegen die irische Wrestling-Legende Fit Finlay ran und auch hier schaffte er es den Titel zu behalten. Nicht jedoch durch einen fairen Sieg, sondern durch eine Disqualifikation, nachdem er Finlay mit einem Stuhl attackiert hatte.

Bereits 2010 hatte sich Walter mit dem Sumerian Death Squad, bestehend aus Tommy End (aka. Malakai Black) & Michael Dante zusammengetan. Einige Monate später schlossen sich dann auch Karsten Beck und Adam Polak dem Stable an, welches fortan unter dem Namen „Mind“ bekannt sein sollte. Die beiden letzteren hielten derweil auch die wXw Tag Team Championships. Da eine Karriereunterbrechung Polaks bevorstand und er nicht mehr bei vielen Shows zu sehen war, kam es dazu, dass Walter die Tag Team Championships an der Seite von Karsten Beck verteidigen musste. Das war jedoch nicht von Erfolg geprägt. Bereits bei der ersten Verteidigung verloren „Mind“ die Tag Team Titel an The Wanderers (Jay Skillet und Jason Hendrix). Bei der „11th Anniversary“-Show von wXw am 26. November wurde das Stable wieder aufgelöst.

2012 ging der Weg weiter und Walter stellte kurzerhand eine neue Rekord-Regentschaft mit der wXw Unified World Wrestling Championship auf, welche jedoch bei wXw „Dead End XII“ enden sollte. Bei besagtem Event traf der Champion Big Van Walter auf den Sieger des 16 Carat Gold Turniers und das war niemand Geringeres als WWE’s aktueller Mann der Stunde, der heutige Sami Zayn, damals bekannt als El Generico. Trotz vereinzelter Singles Matches, lag der Fokus des restlichen Jahres auf Tag Team Wrestling. So trat Walter nach seinem Titelverlust vermehrt im Tag Team mit Robert Dreissker auf. Später bekam das Team den Namen AUTsiders. Als sich wXw mit der amerikanischen Promotion CZW und Big Japan Pro Wrestling für die World Tirangle Nights zusammentat, trafen die beiden Österreicher in Tokio auf die Sumerian Death Squad, welche zu diesem Zeitpunkt die wXw World Tag Team Titel hielten. Dieses Match konnten die Österreicher nicht für sich entscheiden. Im November konnte Walter neben Österreich, Deutschland und Japan nun auch endlich „die Insel“ abhaken, als er bei der englischen Oragnisation RevPro zum ersten Mal zwischen die Seile stieg. Nachdem er in seinem Debütmatch gegen Stixx und direkt einen Tag danach gegen El Generico siegen konnte, buchten ihn die Briten nur einen Monat später erneut.

Die Bookings in Großbritannien aus 2012 sollten nicht die letzten bleiben. Über die nächsten Jahre hinweg konnte sich Walter auch dort einen Namen machen. In den Jahren 2013 und 2014, welche sich nahezu ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum bezogen, konnte der Big Daddy neben einer weiteren wXw Unified World Wrestling Championship ebenfalls die Tag Team Titel der deutschen Promotion zusammen mit Robert Dreissker ergattern. Im Jahr darauf gab es dann jedoch den Startschuss für eines der wohl wichtigsten Kapitel in der Geschichte des Österreichers, als sich sein Tag Team Partner Robert Dreissker dem Heel-Stable „Cerberus“ anschloss. Cerberus, bestehend aus Julian Nero, „Avalanche“ Robert Dreissker und mittlerweile WWE-Superstar Ilja Dragunov standen Walter nun mehrfach gegenüber und um die Überzahl auf seiner Seite auszugleichen, schloss sich dieser mit dem aufstrebenden Tag Team Hot And Spicy zusammen. Hot And Spicy, welche aus dem heutigen Spotfight-Podcaster Da Mack und Axel Dieter Jr. bestanden, sollten in Zukunft nicht weniger mit dem Österreicher zu tun haben. Letzterer (Axel Dieter Jr.) ist derweil als Imperium-Mitglied Ludwig Kaiser bekannt. Nach diversen Konstellationen an Matches trafen die ehemaligen AUTsiders sowohl in einem Mannheim Mayhem- als auch in einem Bullrope-Match aufeinander. Ersteres entschied Dreissker für sich, nach deren zweiten Aufeinandertreffen konnte der Big Daddy feiern. Doch mit diesen beiden Matches war die Geschichte noch nicht fertig erzählt, denn zum Ende des wXw Jahres wurde es noch einmal spannend. Ilja Dragunov und Robert Dreissker traten um die Tag Team Championships an, welche zu diesem Zeitpunkt von den Siegern des wXw „World Tag Team Tournaments“ gehalten wurden. Die Sieger des Turniers und Tag Team Champions waren derzeit niemand Geringeres als Big Daddy Walter und sein ehemaliger Rivale Zack Sabre Jr. Durch den Sieg von Cerberus und dem damit einhergehenden Titelwechsel, schien die Story immer noch nicht vom Tisch, denn kulminieren sollte diese am 16. Januar bei wXw „Back To The Roots XV“. Cerberus (Ilja Dragunov, Robert Dreissker & Julian Nero) vs. Big Daddy Walter & Hot And Spicy (Axel Dieter Jr. & Da Mack) in der KÄFIGSCHLACHT! Sechs Männer in einem Käfig, das versprach Chaos und Gewalt, wovon wir jeweils zu Genüge sehen durften. Nach 35 „brutalen“ Minuten erkämpfte sich Cerberus den großen Sieg.

Mit der Käfigschlacht war das Vergnügen mit Cerberus beendet und die Wege des späteren GUNTHERs schritten voran. Nachdem er bei wXw „AMBITION 7“ im Rahmenprogramm des 2016er Carats gegen Timothy Thatcher in Runde 1 ausschied und auch im Carat-Turnier gegen Zack Sabre Jr. den Kürzeren zog, endete sein Anlauf im „Mitteldeutschland Cup“ ebenfalls erfolglos, als es im Erstrunden-Match gegen Mike Schwarz zu einem Double Count Out kam. Zur gleichen Ansetzung inklusive gleichem Ausgang sollte es im Laufe des Jahres noch zwei weitere Male kommen. Glück in Turnieren hatte der Österreicher für dieses Jahr nicht gebucht. Weder in England bei Progress, als diese den Atlas Titel auskämpfen ließen, noch das World Tag Team Tournament der wXw konnte Walter für sich entscheiden. Doch insgesamt war das Glück nicht ganz aufgebraucht. Denn ebenfalls im Jahr 2016 wurde rückblickend wohl der wichtigste Schritt in Richtung des weltweiten Erfolgs gegangen, denn von dort an ging es um die „beste sportliche Leistung“. RINGKAMPF wurde geboren. Im gleichen Atemzug gab es weder „Big Daddy“ noch „Big Van“, schließlich war keine Zeit mehr für „Spaß“. Großbuchstaben-Only – WALTER wurde geboren und sollte weltweit für Furore sorgen. Zusammen mit seinen Stable-Kollegen Timothy Thatcher und Axel Dieter Jr. trat WALTER in einigen Tag Team Matches sowie im wXw „World Tag Team Tournament“ an. Mit Thatcher bestritt er derweil am 10. Dezember, bei wXw „16th Anniversary“ ein Titelmatch gegen A4 (Absolute Andy & Marius Al-Ani), welches jedoch nicht zugunsten des professionellen Ringkampfes ausging. Neben dem Meilenstein Ringkampf konnte Walter im Kalenderjahr 2016 außerdem einen weiteren Titel in seine Vita eintragen, denn ab sofort fungierte er als Headcoach der wXw Academy.

Um die nächsten beiden Jahre im Detail anzugehen, bräuchte man wohl einen eigenen Artikel, denn WALTER brachte die Welt regelrecht zum Brennen. 137 Matches für 27 verschiedenen Promotions, weltweit. Das nenne ich mal eine Hausnummer. Dabei bestritt er Matches in Deutschland, England, Irland, Australien und den USA gegen Gegner wie Matt Riddle (WWE), Mike Bailey (Impact Wrestling), Pete Dunne (als Butch bei WWE), Trent Seven (AEW), Tyler Bate (WWE), Jay und Mark Briscoe (AEW/ROH), Ricochet (WWE), Keith Lee (AEW), Jeff Cobb (NJPW), Sammy Guevara (AEW), Adam Cole (AEW), Brody King (AEW), Tomohiro Ishii (NJPW), Will Ospreay (NJPW), und viele mehr. Bei diesem rekordbrechenden Feuerwerk war es nur noch eine Frage der Zeit, ehe WWE anklopfte, zumal es ja nicht nur grandiose Matches und Auftritte waren, die die Reputation des Österreichers unterstrichen. Massenhaft Titel kamen ebenfalls dazu. So hielt WALTER die PROGRESS Atlas Championship, (erneut) die wXw World Tag Team Championship, TNT World Championship, PWG World Championship, Defiant Internet Championship und die OTT World Championship, alle innerhalb der Jahre 2017 und 2018. Auch wenn es im Jahr 2019 weitere Auftritte und Titelsiege für WALTER in der Independent Szene geben sollte, lag dort der Fokus aber eher woanders.

Imperium & der Schritt in die USA (2019 – 2021)

Nach zwölf Jahren in der internationalen Independent Szene wagte der „Ringgeneral“ den für viele längst überfälligen Schritt zur WWE. Persönliche Angelegenheiten standen einer Vertragsunterschrift beim Marktführer die Jahre zuvor im Weg und durch den britischen Ableger konnten sich beide Seiten kennen und schätzen lernen, ohne dass Walter nach Amerika umziehen musste. „Bei NXT UK TakeOver: Blackpool“ schlug dann seine Stunde, als er den damals amtierenden WWE United Kingdom Champion „The Bruiserweight“ Pete Dunne nach dessen erfolgreicher Titelverteidigung konfrontierte. Auch in den Folgewochen machte der Österreicher seine Intentionen klar und untermauerte seine Titelambitionen, als er sich erneut Pete Dunne gegenüberstellte. Bei der NXT UK Ausgabe vom 30. Januar 2019 gab Walter sein In-Ring Debüt für den Marktführer, als er seinen Gegner Jack Starz in unter vier Minuten regelrecht auseinandernahm. Bei „NXT TakeOver: New York“ am Rande des „WrestleMania 35“ Wochenendes beendete er die Rekordregentschaft des heutigen Butch nach 685 Tagen und krönte sich zum neuen WWE United Kingdom Champion. Der Rückkampf fand derweil am 22. Mai desselben Jahres bei NXT UK statt. Walter verteidigte gegen Dunne, nachdem die European Union (Fabian Aichner und Marcel Barthel) zugunsten des „Ringgenerals“ eingriffen. Somit etablierte sich die Gruppe als Heel-Stable und formierte kurzerhand Ringkampf unter dem WWE-Banner als Imperium neu. Später schloss sich auch Alexander Wolf, heute besser bekannt als Axel „The Axemen“ Tischer, nach einem Eingriff in ein Match zwischen Imperium und British Strong Style der Gruppe an. In den nächsten Wochen verteidigte Walter seine WWE United Kingdom Championship gegen Travis Banks, während Aichner und Barthel in das Tag Team Titelmatch zwischen Moustache Mountain und den Champions, den Grizzled Young Veterans, eingriffen und die Herausforderer um ihre Titelchance brachten. Die Fehde gipfelte in einem Aufeinandertreffen zwischen dem Österreicher und Tyler Bates um Walters Titel bei NXT UK TakeOver: Cardiff, welches der Imperium-Leader abermals als Sieger verlassen konnte. Jenes viel gelobte Match brach sogar den Meltzer-Score und erhielt 5,25 Sterne von dem ausgewiesenen Wrestling-Guru. Walter und dessen Imperium-Kollegen traten dann während der „WWE Survivor Series 2019“ als Teil des Teams NXT in verschiedenen Matches an. Die frühe Eliminierung des damaligen NXT United Kingdom Champions im traditionellen Survivor Series Elimination Match der Männer sorgte für lautstarken Protest der Fans, die „This is Bullsh*t“ reklamierten.

Während des Aufbaus für den Dual-Brand-PPV von NXT UK und NXT „Worlds Collide“ fehdete die deutsche Fraktion mit der Undisputed Era, bestehend aus den damalig amtierenden NXT Tag Team Champions Bobby Fish und Kyle O´Reilly, Roderick Strong und NXT Champion Adam Cole. Die Fehde spitzte sich zu, als die Undisputed Era in den Schlussmomenten von NXT UK TakeOver: Blackpool II am 12. Januar 2020 Imperium nach Walters Titelverteidigung gegen Joe Coffey angriff. In der Woche darauf wurde der Titel während Walters Regentschaft zur NXT United Kingdom Championship umbenannt und folglich mit einem leicht modifizierten Titelgürtel präsentiert. Jenen zierte nun statt dem WWE-Logo, das Logo des Entwicklungsbrands NXT. In einem weiteren Klassiker konnte Walter seine Championship bei der NXT UK Ausgabe vom 29. Oktober gegen den alten Bekannten Ilja Dragunov verteidigen. Auch dieses Match erhielt 5 Sterne vom Wrestling Observer, das dritte Match in Walters Karriere dem jene Ehre zuteil wurde. Mit Ablauf des 19. Februars 2021 egalisierte Walter den von Pete Dunne aufgestellten Rekord für die längste Titelregentschaft von ehemals 685 Tagen. Im März 2021 kehrte er für ein Programm gegen Tomasso Ciampa zu NXT zurück, die Fehde zwischen den beiden endete bei „NXT TakeOver: Stand & Deliver Night 1“ in einer weiteren erfolgreichen Titelverteidigung des Österreichers. Rivale Ilja Dragunov beendete im zweiten Anlauf den Ziegeszug von Walter und dessen historische Titelregentschaft nach 870 Tagen, zu diesem Zeitpunkt die längste seit 1988, ehe Roman Reigns dies im Januar 2023 mit seiner Regentschaft als WWE Universal Champion übertraf. Walter vs. Dragunov II sollte abermals die von Dave Meltzer ausgegebene Skala brechen und erhielt ebenfalls 5,25 Sterne. Walter schien bereit für den nächsten Schritt und wagte den endgültigen Sprung nach Übersee.  Bei „NXT: New Years Evil“ am 04. Januar 2022 verlor Imperium gegen das Trio MSK (Wes Lee & Nash Carter) und Matt Riddle. Sein finales NXT UK Match mündete in einem Sieg über Nathan Frazer am 13. Januar, hiernach wurde er offiziell zu NXT transferiert. Bei der nächsten NXT-Ausgabe verkündete er nach seinem Sieg über Roderick Strong, dass er von nun als GUNTHER antreten werde und bereits während des Matches begann seine nächste Fehde gegen LA Knight. Das Match der beiden bei „NXT: Stand & Deliver“ konnte GUNTHER für sich entscheiden. Seine Niederlage gegen NXTs Bron Breakker vom 5. April 2022 sollte sich als letzter Auftritt für den Entwicklungsbrand herausstellen. Denn erneut zeigte GUNTHERs Karriereleiter steil nach oben.

SmackDown & die Road to Wrestlemania (2021 – heute)

Bei der SmackDown-Ausgabe vom 8. April debütierten Gunther und Protegé Marcel Barthel, welcher nun als Ludwig Kaiser angekündigt wurde, im WWE-Hauptkader. Gunther besiegte hierbei Joe Alonzo in unter drei Minuten. In den darauffolgenden Wochen fehdete das Duo mit Shinsuke Nakamura, Drew Gulak und dem damaligen WWE Intercontinental Champion Ricochet, welchen er am 10. Juni bei Friday Night SmackDown um dessen Titel erleichtern konnte. Gunther krönte sich somit zum ersten österreichischen Intercontinental Champion der Geschichte, doch niemand hätte ahnen können, welche Sphären diese Regentschaft annehmen würde. Später verteidigte er seinen Titel gegen die beiden ehemaligen Titelträger Shinsuke Nakamura und Ricochet in einem Rematch. Vor Gunthers Titelverteidigung gegen Sheamus bei „WWE Clash at the Castle“ kündigte Ludwig Kaiser die Wiedergeburt von Imperium an, als sich Fabian Aichner, nun unter dem Namen Giovanni Vinci, erneut der Gruppe anschloss. Das Aufeinandertreffen zwischen Sheamus und Gunther wurde von Kritikern hochgelobt und erhielt ebenfalls fünf Sterne von Dave Meltzer. In den folgenden Monaten hielt der „Ringgeneral“ die Intercontinental Championship fest in seinem Griff durch Titelverteidigungen, gegen unter anderem erneut Sheamus, Rey Mysterio, Ricochet, und Braun Strowman. Beim „WWE Royal Rumble“ durfte Gunther, der mittlerweile eine beachtliche Körpertransformation vollzogen hatte, erneut glänzen, als er mit der Startnummer 1 den Ring betrat und nach 71 Minuten und 25 Sekunden als letzter Teilnehmer durch den Sieger Cody Rhodes eliminiert wurde. Dies markierte eine neue Bestzeit für den regulären 30-Mann Rumble, welche nur durch Daniel Bryans 76-minütige Performance beim „WWE Greatest Royal Rumble“ übertroffen wird. Am 9. Februar übertraf er Shelton Benjamins Regentschaft von 244 Tagen und wurde so zum am längsten amtierenden WWE Intercontinental Champion des 21. Jahrhunderts. Seit dem 18. März ist Gunther gar an dritter Position des Allzeit-Rankings. Mit damals 281 Tagen übertraf er so die um einen Tag kürzere Marke von Greg Valentine. Nur „Macho Man“ Randy Savage und der Honky Tonk Man hielten den Titel länger. Bei Wrestlemania wird Gunther nun auf der ganz großen Bühne gegen Sheamus und Drew McIntyre versuchen, diese Regentschaft am Leben zu erhalten.

KangFTW präsentiert: Top 5 GUNTHER Free-Matches

GUNTHER hat uns über die Jahre hinweg schon mehr als genug gutes Wrestling liefern können. Davon ist auch einiges für Lau auf YouTube gelandet. Hier folgen meine Top 5:

5. Walter vs. El Phantasmo vs. Chris Ridgeway

Defiant Wrestling „Loaded #1“
Ort: Newcastle Upon Tyne, England, Vereinigtes Königreich
Erstausstrahlung: 09. Dezember 2018

4. WALTER vs. Pete Dunne

WWE NXT UK #43
Ort: Intu Braehead Arena in Glasgow, Schottland, Vereinigtes Königreich
Erstausstrahlung: 22. Mai 2019

3. Walter vs. Will Ospreay

Defiant Wrestling „Stacked ’18“
Ort: Bowlers Exhibition Centre in Manchester, England, Vereinigtes Königreich
Erstausstrahlung: 27. August 2018

2. Walter vs. Jordan Devlin (aka. JD McDonagh)

Over The Top Wrestling „WrestleRama 2“
Ort: The Arena On Suir Road in Dublin, Irland
Datum: 18. August 2018

1. Walter vs. Will Ospreay (again!)

Over The Top Wrestling „Fourth Anniversary Show“
Ort: National Stadium in Dublin, Irland
Datum: 13. Oktober 2018

Erfolge & Auszeichnungen
GUNTHER konnte über die Jahre hinweg haufenweise Erfolge und Auszeichnungen einfahren, welche seinem Stellenwert in der Wrestling-Welt eindrucksvoll Recht geben.

  • CBS Sports
    • Match of the Year (2020) – vs. Ilja Dragunov
  • Defiant Wrestling
    • Defiant Internet Championship (1x)
  • European Wrestling Promotion
    • EWP Tag Team Championship (1x) – mit Michael Kovac
  • Fight Club: PRO
    • Infinity Trophy (2018)
  • German Stampede Wrestling
    • GSW Tag Team Championship (1x) – mit HBD SAS
  • Over The Top Wrestling
    • OTT Championship (1x)
  • Progress Wrestling
    • Progress Unified World Championship (1x)
    • Progress Atlas Championship (3x)
  • Pro Wrestling Fighters
    • PWF North-European Championship (3x)
  • Pro Wrestling Guerrilla
    • PWG World Championship (1x)
  • Rings of Europe
    • 20 Man Halloween Rumble (2006)
    • RoE King of Europe #1 Contenders Championship Tournament (2007)
  • TNT Extreme Wrestling
    • TNT World Championship (1x)
  • Westside Xtreme Wrestling
    • wXw Unified World Wrestling Championship (3x)
    • wXw World Tag Team Championship (4x) – mit Ilja Dragunov (1), Robert Dreissker (1), Timothy Thatcher (1) und Zack Sabre Jr. (1)
    • 16 Carat Gold Tournament (2010)
    • Ambition 11 Tournament (2019)
    • wXw World Tag Team Tournament (2015) – mit Zack Sabre Jr.
    • World Tag Team League (2017) – mit Timothy Thatcher
  • World Wrestling Entertainment
    • NXT United Kingdom Championship (1x)
    • WWE Intercontinental Championship (1x)
  • Wrestling Observer Newsletter
    • Europe MVP (2018, 2019, 2020)

Stand: März 2023

Diskutiert auch gerne in unserem Forum über GUNTHER! KLICK!




4 Antworten auf „GUNTHER – Die Matte ist heilig! Sein Werdergang und der Weg Richtung WRESTLEMANIA *W-I Special* (Inkl. Free-Matches!)“

Bash sagt:

Danke. Hat Spaß gemacht zu lesen. Danke fpr die Arbeit!

Edelmann sagt:

Sieht man sich an wie die Leute bei WWE aktuell präsentiert werden ist Gunther für mich klare Nr. 1.
Er tritt regelmäßig an bzw. ist regelmäßig in den Shows zu sehen. Er wird dominant dargestellt und gewinnt seine Matches auch als Heel meistens clean. Er ist verteidigender Champion.

Gibt ein paar Kritikpunkte welche ich aber habe.
Sein Weight Watchers Look ist nicht so meins. Ich empfand ihn bedrohlicher & glaubwürdiger als er noch massiger bzw. kräftiger war ähnlich wie zu NXT UK-Zeiten.
Sein Anhang sollte auch etwas Gefahr ausstrahlen. Ähnlich wie bei Vinnies Schoßhündchen die Usos wäre es auch nicht schlecht wenn Vinci & Kaiser öfters gewinnen würden und nicht immer als Kanonenfutter herhalten müssen.

Suzuki sagt:

Walter vs. Dragunov waren beide Matches echt übertrieben gut.
Guter ausführlicher Bericht über Walters Karriere Verlauf 👍🏼 kommen wieder einige Erinnerungen hoch von der guten alten WXW Zeit.

Besser wie Ihr sagt:

Ein sehr interessanter und guter Bericht von euch. Danke für eure gute Arbeit 🤘🏻
Wenn es mit Walter / Günni so weiter geht, wird er sicher noch sehr weit kommen und noch ganz schön Titel abräumen. Außer der narzisstische Lustkreis übernimmt das Ruder wieder komplett ( falls er es net eh scho wieder hat) und lässt ihn fallen, weil er zu schmächtig für ihn ist. Wobei ich ihn meiner Meinung nach vor seiner Diät schon auch viel bedrohlicher und gefährlicher fand . Grüße und Prost

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