WWE Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2020: Rekordeinahmen und hoher Gewinn dank lukrativer TV-Verträge und Saudi Arabien – Durchschnittliche Abonnentenzahl des WWE Networks – Verluste bei den Live Events – Ratings bleiben ein Sorgenkind – Kein „WWE 2k21“ Videospiel in diesem Jahr –

25.04.20, von Benjamin "Cruncher" Jung

Quelle: wwe.com

– Am heutigen Donnerstag veröffentlichte WWE die Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2020. Nachfolgend die interessantesten Zahlen und Notizen zur WWE-Bilanz des ersten Quartals.

1. Quartal 2020

Im 1. Quartal 2020 erzielte man Einnahmen in Höhe von 291,01 Mio. Dollar. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum 1. Quartal 2019 (182,4 Mio. Dollar). Nach dem Abzug aller Kosten machte man im 1. Quartal 2020 insgesamt 24,15 Mio. Dollar Nettogewinn, nachdem man im 1. Quartal 2019 noch 7,64 Millionen Dollar Nettoverlust verzeichnen musste.

* Die Einnahmen verteilten sich folgendermaßen:
Media (TV-Rechte, WWE Network, Digitale Medien, DVD Verkäufe, WWE Studios) – 256,56 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 135,4 Mio. US-Dollar)
Live Events – 17,53 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 26,24 Mio. US-Dollar)
Consumer Products (Lizenzen, WWE Shop, Merchandise Verkäufe bei Live Events) – 16,9 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 20,8 Mio. US-Dollar)

* Die 256,6 Mio. US-Dollar Einnahmen aus dem Punkt Media setzen sich folgendermaßen zusammen:
TV-Rechte -> 133,20 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 68,10 Mio. US-Dollar)
WWE Network + PPV-Einnahmen -> 43,54 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 47,01 Mio. US-Dollar)
Werbeeinnahmen und Sponsoring -> 17,35 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 10,87 Mio. US-Dollar)
Anderes (u.a. anderem die Show in Saudi Arabien) -> 62,48 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 9,4 Mio. US-Dollar)
Profit in der Sparte Media: 89,3 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 16,3 Mio. US-Dollar)

* Die 17,53 Mio. US-Dollar Einnahmen aus dem Punkt Live Events setzen sich folgendermaßen zusammen:
Ticketverkäufe in Nordamerika -> 15,21 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 24,16 Mio. US-Dollar)
Ticketverkäufe im Rest der Welt -> 0,2 US-Dollar (Vorjahr: 0,2 US-Dollar)
Werbeeinnahmen und Sponsoring -> 0,066 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 0,405 Mio. US-Dollar)
Anderes -> 2,0 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 1,5 Mio. US-Dollar)
Profit in der Sparte Live Events: -3,2 Mio. US-Dollar (Vorjahr: -0,2 Mio. US-Dollar)

* Die 16,92 Mio. US-Dollar Einnahmen aus dem Punkt Consumer Products setzen sich folgendermaßen zusammen:
Consumer Products und Lizenzen -> 7,7 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 9,4 Mio. US-Dollar)
eCommerce (WWE Shop etc.) -> 6,0 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 6,6 Mio. US-Dollar)
Merchandise Verkäufe bei Live Events -> 3,2 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 4,8 Mio. US-Dollar)
Profit in der Sparte Consumer Products: 2,9 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 5,0 Mio. US-Dollar)

* Die Ausgaben unter der Sparte Corporate stiegen von 27,9 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 35,7 Millionen US-Dollar im 1. Quartal 2020. Hier fallen unter anderem die Gehälter hinein.

WWE Network Zahlen

Nachdem man zuletzt am 31. Dezember 2019 einen Stand von 1,389 Millionen zahlenden Abonnenten verkünden konnte, waren es am 06. April 2020, dem Tag nach „WrestleMania 36“, insgesamt 1,622 Millionen zahlende Abonnenten. Hinzu kamen zu diesem Zeitpunkt 476.000 Nutzer, welche den Dienst kostenlos nutzten. Auf Nordamerika entfielen 1.083.000 zahlende Abonnenten, im Rest der Welt waren es 412.000 zahlende Abonnenten. Am Tag nach „WrestleMania 35“ hatte WWE im Vorjahr insgesamt 1,767 Millionen zahlende Abonnenten gezählt. Nach „WrestleMania 34“ vor zwei Jahren waren es 1,808 Millionen zahlende Abonnenten.

Am 31. März, dem Stichtag für das 1. Quartal 2020, lag man bei 1,494 Millionen zahlenden Abonnenten. In den Tagen zwischen dem 31. März und dem 06. April 2020 gewann man also dank „WrestleMania 36“ ca. 128.000 zahlende Abonnenten, sowie weitere 327.000 Personen, die das WWE Network kostenlos orderten. Im letzten Jahr gewann man zwischen dem 31. März und dem Tag nach „WrestleMania 35“ insgesamt 170.000 zahlende Abonnenten und es gab 187.000 Personen, die sich den Dienst kostenlos bestellten.

Entscheidend ist letztlich aber ohnehin die durchschnittliche Abonnentenzahl und diese stieg im 1. Quartal 2020 leicht auf 1,461 Millionen (4. Quartal 2019: 1,419 Millionen). Damit blieb man knapp unter der eigenen Prognose von durchschnittlich ca. 1,470 Mio. zahlenden Abonnenten für das 1. Quartal 2020. Erwähnenswert ist, dass dieser Wert im Vorjahresvergleich (1,584 Millionen) um 8% sank. Auch im 1. Quartal 2018 und im 1. Quartal 2017 hatte man mit durchschnittlich 1,558 Millionen bzw. 1,485 Millionen mehr zahlende Abonnenten.

Nachfolgend die durchschnittlichen Abonnentenzahlen der letzten Quartale:
3. Quartal 2014: 723.000
4. Quartal 2014: 721.000
1. Quartal 2015: 927.000
2. Quartal 2015: 1.216.000
3. Quartal 2015: 1.173.000
4. Quartal 2015: 1.237.000
1. Quartal 2016: 1.289.000
2. Quartal 2016: 1.517.000
3. Quartal 2016: 1.458.000
4. Quartal 2016: 1.407.000
1. Quartal 2017: 1.485.000
2. Quartal 2017: 1.634.000
3. Quartal 2017: 1.522.000
4. Quartal 2017: 1.484.000
1. Quartal 2018: 1.558.000
2. Quartal 2018: 1.800.000
3. Quartal 2018: 1.664.000
4. Quartal 2018: 1.585.000
1. Quartal 2019: 1.584.000
2. Quartal 2019: 1.688.000
3. Quartal 2019: 1.511.000
4. Quartal 2019: 1.419.000
1. Quartal 2020: 1.461.000

Weitere Notizen:

* Die Einnahmen aus den Bereichen WWE Network + PPV-Einnahmen, Ticketverkäufe in Nordamerika, Ticketverkäufe im Rest der Welt, Werbeeinnahmen und Sponsoring bei Live Events, Consumer Products und Lizenzen, eCommerce und Merchandise Verkäufe bei Live Events sanken. Lediglich bei den TV-Rechten sowie bei Werbeeinnahmen und Sponsoring konnte man deutlich zulegen, sodass man am Ende Rekordeinnahmen erzielen konnte. Mit dem Bereich „Live Events“ verlor man im 1. Quartal 2020 sogar 3,2 Millionen US-Dollar. Die äußerst lukrativen TV-Deals sowie der Deal mit Saudi Arabien sind erneut der Garant, für ein finanziell starkes Quartal.

* WWE machte erstmals im Quartalsbericht keine Angaben mehr darüber, wie viele Zuschauer von RAW und Smackdown die Sendungen live und wie viele die Show aufgezeichnet via DVR schauen. Dies aus gutem Grund, denn die Live-Zuschauerzahlen, die für die TV-Sender am Wichtigsten sind, sinken weiter. WWE ist nicht mehr „DVR-proof“, so wie viele große Sportarten.

* Die durchschnittlichen Zuschauerzahlen von RAW sanken im 1. Quartal um 15,6% auf 2,244 Millionen im Vergleich zum Vorjahr (2,659 Millionen). Während des selben Zeitraums sank die durchschnittliche Zuschauerzahl auf dem USA Network von 1,151 Millionen im 1. Quartal 2019 auf 816.000 im 1. Quartal 2020. (Somit ist auch klar, dass NXT unter dem Senderschnitt zur Prime Time liegt.) Allerdings gilt es hier zu bedenken, dass USA im letzten Jahr zur Prime Time noch Smackdown mit durchschnittlich 2,147 Millionen Zuschauern im Programm hatte. Die Top 25 der Kabelsender mussten im 1. Quartal 2020 nur einen Verlust von 5% im Vergleich zum 1. Quartal 2020 hinnehmen. RAW liegt hier also deutlich über dem Schnitt.

* Die durchschnittlichen Zuschauerzahlen von Smackdown stiegen um 16% von 2,419 Millionen im 1. Quartal 2019 auf dem USA Network auf 2,491 Millionen im 1. Quartal 2020 auf FOX an. Zu bedenken gilt es aber, dass FOX in 22,7% mehr Haushalten als USA empfangbar und der Sender auch generell populärer ist. Die durchschnittliche Zuschauerzahl auf FOX zur Prime Time lag im 1. Quartal 2020 bei 5,053 Millionen, was einen Anstieg um 36,5% im Vergleich zum Vorjahr (3,702 Millionen) darstellt. Hier liegt Smackdown also deutlich unter dem Schnitt. Die durchschnittliche Zuschauerzahl auf den Network-Sendern fiel im 1. Quartal um 6,1% von 5,375 Millionen im Jahr 2019 auf 5,044 Millionen in diesem Jahr.

* Die durchschnittliche Zuschauerzahl bei den 41 Shows im 1. Quartal 2020 stieg im Vergleich zu den 90 Shows im Jahr 2019 von 4.760 auf 6.320 Zuschauer an. Dies liegt nicht zuletzt darin begründet, dass man in den ersten beiden Monaten deutlich weniger Houseshows veranstaltete, als im Jahr 2019. Wie schon im 4. Quartal 2019 verzichtete man auf viele Houseshows, bei denen man eine eher mäßige Zuschauerzahlen erzielt hätte. Statt 64 Houseshows im 1. Quartal 2019 gab es in diesem Jahr nur 20 Houseshows. Auch der gut besuchte Royal Rumble PPV sowie der Umstand, dass zu Smackdown am Freitag mehr Zuschauer kommen als zu Smackdown am Dienstag, treibt den Schnitt nach oben.

– Zu den 47 NXT-Shows im 1. Quartal kamen im Durchschnitt 870 zahlende Zuschauer. Die Einnahmen beliefen sich auf 32.589 US-Dollar. Im Vorjahr waren es im Durchschnitt noch 752 zahlende Zuschauer bei insgesamt 55 NXT-Shows im 1. Quartal.

– Dadurch dass der Umzug in ein neues Hauptquartier vorerst verschoben wurde, spart die Company 140 Millionen US-Dollar.

* Die erste Reaktion der Wall Street auf die Zahlen war gut. Die Börse hatte Einnahmen von 264,3 Millionen US-Dollar und einen Gewinn von 19,3 Millionen US-Dollar erwartet, beides konnte WWE übertreffen. Die Aktie stieg von 36,41 Euro am Donnerstag auf aktuell 39 Euro.

* Wer sich in noch mehr Zahlen wälzen möchte, der kann den kompletten Geschäftsbericht unter dem nachfolgenden Link finden: Klick!

Conference Call

– Im Rahmen des Conference Calls bestätigte man, dass es in diesem Jahr kein neues „WWE 2k21“-Videospiel von 2K Sports geben wird.  Am kommenden Montag wird man verkünden, wie es mit der WWE 2k Franchise weitergehen wird.

– Bezüglich des erhofften Deals für die Top 4 Pay-per-views, deren Übertragungsrechte man gerne an einen anderen Dienstleister verkaufen möchte, erklärte man, dass man nah an einem Abschluss war, ein solcher aber letztlich nicht zustande kam. Man ist aber für die Zukunft hoffnungsvoll.

– Die verschiedenen Preisoptionen für das WWE Network werden vermutlich im letzten Quartal dieses Jahres eingeführt.

– Vince bestätigte, dass man fortan mehr Matches als Mini-Filme präsentieren wird, so wie zuletzt das Boneyard Match bei „WrestleMania 36“ und Tommaso Ciampa vs. Johnny Gargano bei NXT.

– Auf die sinkenden Ratings angesprochen erklärte McMahon, dass sich Live-Sport ohne Zuschauer komplett anders anfühle. Dennoch übertreffe man auch ohne die Zuschauer in der Halle alle Erwartungen. Man sei auch noch dabei, den richtigen Weg zu finden. Die sinkenden Ratings bei RAW machte er daran fest, dass man zuletzt viele neue Talente in die Show gebracht habe. Der Chairman ist sicher, dass die Rating wieder deutlich ansteigen werden.

– Bezüglich des Deals mit Saudi Arabien erklärte Vince, dass das Königreich gerne eine weitere Show in diesem Jahr hätte, ob es eine solche geben wird, ist aber von der weltweiten Situation in Anbetracht der Coronakrise abhängig. Bei WWE ist man sich noch unsicher, ob man im November oder Dezember wieder eine Show in Saudi Arabien veranstalten könnte. Sollte es in diesem Jahr keine zweite Show geben können, so wird man eine Show am Ende des Vertrages dranhängen, sodass der Company die Einnahmen also nicht verloren gehen.

– Wie es bezüglich Zuschauern bei Live-Events aussehen wird, ist ebenfalls noch unklar. Hier möchte man die Entwicklungen abwarten, es könnte aber noch dauern, bis wieder Zuschauer in den Hallen zugelassen sind. Man glaubt, dass die Hallenbetreiber nach dem Ende der Coronakrise auch vorerst weniger Hallenmiete verlangen werden, was es WWE erlauben würde, die Ticketpreise zu senken.

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6 Antworten auf „WWE Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2020: Rekordeinahmen und hoher Gewinn dank lukrativer TV-Verträge und Saudi Arabien – Durchschnittliche Abonnentenzahl des WWE Networks – Verluste bei den Live Events – Ratings bleiben ein Sorgenkind – Kein „WWE 2k21“ Videospiel in diesem Jahr –“

Kane sagt:

Vince ist entweder fernab jeglicher Realität, wie Hitler mit seinen 2 oder 3 Fronten Krieg, oder er macht sich selbst was vor obwohl er weiss das es Müll ist was er redet, talente sind der grund, dann ist der grund weil wer krank ist…

Betriebsblind oder ne falsche Schlange um ausreden zu haben ist das, typisch Geschäftswelt totaler Satanismus iwie

Saintwar sagt:

#kane

Er sagt nur das was die Aktionäre oder generell die Leute hören wollen.
Was glaubst du was passiert wenn er sagt alles ist schlecht und wird noch schlechter.

Mr. Schoko sagt:

@Kane
Ich glaube du hast keine Ahnung wie solche Gespräche geführt werden. Wie in jedem anderen großen Unternehmen werden die unangenehmen Dinge schön geredet und man versucht diese zu begründen, warum es nicht wie gewünscht läuft.

Sollte Vince hier etwa sagen, dass das Interesse an der WWE sinkt, da die Shows schlecht sind? Als Fan weiß man das ja, aber ich vermute stark, dass die Anteilseigner hier nicht so im Bilde sind und für diese ist es nur interessant wie die aktuellen Zahlen sind und ob diese für sie positiv sind.
Da die Zahlen stimmen, sind sie glücklich und sie wollen natürlich auch, dass diese weiter steigen, und hierfür muss Vince eben alles schön reden. Alles andere wäre auch in seiner Position nicht gerade professionell.

Man kann auch über die Saudi Shows denken was man möchte, aber Finanziell gesehen sind diese echt eine Bereicherung. Da kann man auch verstehen, dass man Leute wie Goldberg das Geld in den Hintern schiebt, wenn diese ihn fordern.

Bin echt gespannt wie es mit dem Videospiel weitergehen wird. Hatte damals echt große Hoffnungen in 2k, aber gute Arbeit haben sie nicht abgeliefert. Hoffe daher, dass ein anderes Unternehmen die Rechte bekommen wird. Im Grunde fällt mir nur EA ein. Mit UFC haben sie ja bewiesen, dass sie was gutes auf die Beine stellen können. Aber ob sie Interesse haben?

Kvlt sagt:

Hui, könnte das erst SvR seit 2004 mit nur wenigen Bugs werden. Hab mich eh schon immer gefragt wieso es jedes Jahr ein neues SvR geben muss. Zumal die Gameplay Inhalte auch beliebig weniger oder mehr werden und zumeist schon mal da waren (von der minimalst ver(schlimm)besserten Grafik ganz zu schweigen.

Kane sagt:

Doch Leute, ich weiß das das schön Gerede ist, nur frage ich mich ob die Anleger einfach blöd sind oder selbst sich alles schön reden?

OK die haben sicher überall was am laufen und kümmern sich nur bedingt darum, zuviel geld eben, aber selbst dann weiß man doch durch erfahrung ob jemand labert oder ob da echt was hintersitzt bei den Gesprächen!

Jeder normale merkt das doch meist auch bei zb Verkäufern in Läden

Gando sagt:

Nach dem immer noch absoluten Switch Desaster und immer schlechter werdenden Spielen, die absolut richtige Entscheidung.

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