In der Popkultur kommt es nicht selten vor, dass sich Produzenten, Musiker und andere Schaffende voneinander inspirieren lassen. So ist es auch im Wrestling: Einige bekannte Wrestler Gimmicks sind offensichtlich nach dem Schauen des ein oder anderen Blockbusters entstanden, in der folgenden Topliste präsentieren wir euch unsere Top 10 dieser On-Air Figuren, viel Spaß!
Nun wünschen wir aber viel Spaß mit unserer ersten Topliste! Wir freuen uns auf eure rege Teilnahme in den Kommentaren, hier auf der Startseite und im Board (KLICK!).
Für diejenigen unter euch, denen ein Video alleine nicht reicht, haben wir hier unsere Top 10 noch einmal ausführlich in schriftlicher Form aufbereitet. Aber denkt dran: Erst das Video ansehen, danach auf den Spoiler-Button klicken. ?
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01 Kane – Halloween (Michael Myers) Das Gimmick Kane kann man genau wie seinen Storyline-Bruder den Undertaker getrost als eines der besten Gimmicks aller Zeiten im Business bezeichnen. Zumindest, wenn man den Zeitraum auf die ersten Jahre nach dem Debüt eingrenzt. Das Gimmick wurde von Jim Cornette auf Basis des Bösewichts Michael Myers aus seinem Lieblingsfilm „Halloween“ entwickelt. Genau wie „des Teufels liebster Dämon“ Kane ist Myers eine böse und übernatürliche Kraft, die nahezu unsterblich ist. Beide Charaktere sprechen kein einziges Wort, bewegen sich sehr langsamen Schrittes fort und tragen eine Maske die keine Gefühlsregung erkennen und sie unmenschlich wirken lässt. Auch die Hintergrundgeschichten sind nahezu deckungsgleich: Beide sind seit jungen Jahren durch einen Familienmord psychologisch geschädigt und verschwinden daraufhin jahrelang aus dem öffentlichen Leben, bis sie zurückkehren, um den restlichen Familienmitgliedern nachzustellen. Darüber hinaus erleiden beide Charaktere schwere Verbrennungen, die sie verunstalten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der mörderische Pyromane Kane jedoch stets weiter und entfernte sich immer mehr von der Filmvorlage. 02 Raven – Point Break (Bodhi) Eines der Gimmicks mit der größten Charaktertiefe im Wrestling ist ohne Zweifel das ECW-Kultgimmick Raven. Scott Levy entwickelte es im Jahr 1994, nachdem er mit mehreren vorangegangenen Gimmicks bei WCW und WWF keinen Erfolg hatte. Er bediente sich dabei sowohl aus dem Gedicht „The Raven“ von Edgar Allan Poe – aus dem er den Namen des Gimmicks und seine Catchphrase „Quoth the raven: Nevermore:“ zog – sowie aus dem Film „Point Break“. Dort bediente er sich bei dem von Patrick Swayze verkörperten Antagonist Bodhi. Er kopierte Teile des Looks, die er mit eigenen Ideen zum berühmten Grunge-Look verband, sowie einige Charakteristiken. So sind sein ruhiges, berechnendes und manipulatives Vorgehen als Anführer einer Gruppe, sowie seine intelligente, charismatische und philosophische Ausdrucksweise dem Filmcharakter nachempfunden. Diese Eigenschaften verfeinerte er mit einer depressiven und menschenverachtenden Grundhaltung und einer eigens entwickelten Vorgeschichte mit seinem großen Rivalen Tommy Dreamer, die ihn zum Star aufsteigen ließ. 03 Razor Ramon – Scarface (Tony Montana) Das sehr erfolgreiche Gimmick des Razor Ramon verhalf Scott Hall in den 90er-Jahren zum Durchbruch als Star. Dabei bediente er sich einer ganzen Reihe von Charakteristiken aus dem Kultfilm „Scarface“. Genau wie der von Al Pacino gespielte Hauptcharakter Tony Montana besitzt Ramon einen kubanischen Akzent, lebt in Miami, trägt mit Vorliebe Goldketten und offene Hemden und cruist in einem Cadillac Cabriolet mit Sitzen im Tigermuster herum als würde ihm die Stadt gehören. Seine Catchphrase „Say hello to the Bad Guy“ setzte er aus zwei Zitaten des Filmskripts zusammen und selbst das Wegwerfen eines Zahnstochers übernahm Hall aus dem Film. Nachdem Hall das Gimmick Vince McMahon und Pat Patterson vorgeschlagen hatten, waren diese sofort Feuer und Flamme für die Idee, dachten aber kurioserweise, dass alles der Fantasie von Hall entsprungen sei, da sie den Film Scarface noch nie gesehen hatten. 04 Sting – The Crow/The Dark Knight Auch Sting bediente sich bei der Gimmicksuche gleich zweimal aus dem großen Bestand an Filmen. Während er bereits mit seinem farbenfrohen Surfer Gimmick großen Erfolg hatte, verließ Sting die WCW im September 1996 laut Storyline, da ihm seine Freunde im Kampf gegen die nWo misstraut hatten. Auf Vorschlag von Scott Hall nahm Sting nun das Gimmick eines stillen Rächers an, das an den namensgebenden Helden aus dem Film „The Crow“ angelehnt ist. Genau wie der von Brandon Lee verkörperte Charakter verpasste sich Sting eine schwarz-weiße Gesichtsbemalung und nahm die Dinge nun selbst in die Hand, nachdem er unrechtmäßig behandelt wurde. Mit einem Baseballschläger bewaffnet testete er die Loyalität mehrerer WCW Wrestler und hielt sich ansonsten unter dem Hallendach auf, von wo er sich von Zeit zu Zeit abseilte. Wenige Monate später trat er dann an der Seite der Wrestler, die seinen Test bestanden hatten, auf Seiten von WCW dem Kampf gegen die nWo bei. Während dieses Gimmick bis heute unzertrennlich mit dem Namen Sting verbunden ist, erfand er sich im Jahr 2011 als „Insane Icon“ bei TNA noch einmal neu, als er den Look und die wahnsinnigen Charakteristiken des von Heath Ledger verkörperten Jokers aus „The Dark Knight“ übernahm. 05 Road Warriors (Animal & Hawk) – Mad Max 2: The Road Warrior (Wez) Nicht nur Chris Jericho eignete sich einen Namen aus dem Film „Mad Max 2: The Road Warrior“ an. Dies trifft ganz offensichtlich auch auf das legendäre Tag Team der Road Warriors zu. Aber nicht nur der Name war ein Abklatsch des Filmantagonists Wez, sondern auch weitere Charakteristiken wurden nahezu komplett übernommen: Der Look mit den riesigen Schulterplatten, der Gesichtsbemalung und dem Irokesenschnitt sowie der Fakt, dass alle Charaktere leidenschaftliche Biker sind. Bis heute ist unbekannt, warum nie eine Klage gegen diese unverhohlene Kopie erwogen wurde, jedoch beugte die WWF dem zumindest etwas vor, indem sie das Team unter ihrem Banner als Legion of Doom bezeichneten. Für das Team hat es sich jedoch ohne Frage ausgezahlt, schließlich zählen sie bis heute zu den besten und erfolgreichsten Tag Teams aller Zeiten. 06 Chris Jericho – This is Spinal Tap/No Country for Old Men Gleich zweimal in seiner Karriere zog Chris Jericho Inspiration aus Filmen für seine Gimmicks. Während seiner Face Runs verkörpert Jericho oft das energiegeladene und an einen Rockstar angelehnte Gimmick des „Ayatollah of Rock and Rolla“. Während der Begriff aus dem Film „Mad Max 2: The Road Warrior“ stammt, sind die Charakterzüge der satirischen Rock-Mockumentary „This is Spinal Tap“ entnommen. Genau wie die Band im Film nicht den Weg auf die Bühne findet, irrte auch Jericho während einer Episode Nitros im Backstage Bereich auf der Suche nach dem Weg in den Ring herum. Sein stoisches, selbstgerechtes und von verzerrten Moralvorstellungen geprägtes Heel Gimmick aus den Jahren 2008 bis 2010 ist hingegen an den Antagonist Anton Chigurh aus dem Film „No Country for Old Men“ angelehnt. Ähnlich wie der von Javier Bardem verkörperte Charakter zeigte Jericho kein Mitgefühl und attackierte seine Gegner mit Bedacht und auf brutale Weise. Dies zeigte sich insbesondere in der großartigen Fehde gegen Shawn Michaels, dem er laut Storyline eine dauerhafte Augenverletzung zufügte. 07 Waylon Mercy/Bray Wyatt – Cape Fear (Max Cady) Gleich zwei Wrestler versuchten sich an einer Gimmickumsetzung des von Robert De Niro verkörperten Charakters Max Cady aus dem Remake von „Cape Fear“. Während das Waylon Mercy Gimmick in den 90er-Jahren noch an den Limitierungen des Wrestlers Dan Spivey am Mic und im Ring scheiterte, setzte es Bray Wyatt zu Beginn seines Runs im Jahr 2012 perfekt um. Spivey hatte dem ehemaligen Husky Harris und Sohn seines früheren Tag Team Partners Mike Rotunda eine Neuauflage des Gimmicks vorgeschlagen. Genau wie die Filmvorlage verkörperte Wyatt einen stark tattoowierten, schwarzhaarigen, charismatischen und gewalttätigen Psychopathen mit starken Südstaaten-Akzent und einer Vorliebe für Hawaii-Shirts. Deckungsgleich sind auch die mysteriösen Reden beider Charaktere, die sich mehr als Monster beziehungsweise übernatürliches Wesen denn als Mensch ansehen. Wyatt fügte mit seiner Stellung als Sektenführer der Wyatt Family und der geistlichen Anführerin Sister Abigail noch kleine Details hinzu und schaffte somit den Durchbruch bis in die Main Event Szene. 08 Gangrel/The Brood – The Lost Boys (David) Auch wenn sich ein Großteil des Creative Teams zuerst nicht für die Idee Gangrels erwärmen konnte, war das Vampirgimmick der Brood ein großer Erfolg in der WWF. Während er seinen Namen Gangrel dem RPG „Vampire: The Masquerade“ entnahm, basierte sein Charakter auf dem von Kiefer Sutherland verkörperten Vampir David aus dem Film „The Lost Boys“. Das Creative Theme verpasste ihm anschließend einen perfekten Theme Song für die Rolle und einen Entrance, bei dem er durch einen Feuerring aus dem Boden aufstieg und aus einem mit Blut gefüllten Kelch trank. Wenig später stießen auch die Storyline-Brüder Edge und Christian hinzu, die ihre Gegner häufig nach einem kurzen Abdunkeln der Halle in einem Blutbad zurückließen. Während Gangrel einige Jahre später entlassen wurde, bedeutete das Gimmick für Edge & Christian den Durchbruch auf der großen Bühne. 09 Rusev & Lana – Rocky IV (Ivan & Ludmilla Drago) Eine nicht minder offensichtliche, gleichwohl gut umgesetzte Ähnlichkeit bestand zwischen den als russische Böswichte dargestellten Rusev und Lana sowie Ivan und Ludmilla Drago aus Rocky IV. Insbesondere in seiner Fehde gegen John Cena spitzte sich die Storyline auf den im Film dargestellten Konflikt zwischen dem US-amerikanischen Helden und dem russischen Antagonist zu. Ebenso spielte Lana genau wie Ludmilla Drago das kühle und mysteriöse Sprachrohr des russischen Superathleten, der seine Dominanz gegenüber den Amerikanern zur Schau stellen soll. Sowohl Rusev als auch Ivan Drago scheuen nicht davor zurück, ihre Gegner schwer zu verletzten: Während der Boxer im Film Apollo Creed im Kampf tödlich verletzte, nahm Rusev auf Befehl Lanas nach gewonnenen Matches seine Gegner noch häufig in den Accolade. Darüber hinaus verbindet das Filmpaar und ihre WWE Umsetzung auch ihre staatstreue Linie gegenüber einem militaristischen Russland, was sich in mehreren Lobesliedern auf Putin und einem WrestleMania Entrance in einem Panzer zeigte. 10 Ricky Steamboat – Dragon Filme (Bruce Lee) Als Ricky Steamboat im Jahr 1985 zur WWF wechselte, hatte er sich bereits als hervorragender Wrestler bei Mid-Atlantic Championship Wrestling einen Namen gemacht. Vince McMahon verordnete Steamboat jedoch ein auffälliges Gimmick, wie es in den 80ern bei der WWF Gang und Gebe war. Aufgrund seines Martial Arts Trainings in Jugendjahren und seiner asiatischen Vorfahren hatte Steamboat bereits vor seiner WWF Zeit die Grundlagen für ein Karate Gimmick gelegt. Dieses entwickelte Vince McMahon weiter und verpasste ihm den Spitznamen „The Dragon“ sowie den traditionellen japanischen Trainingsanzug Keikogi als Ringkleidung – eine mehr als deutliche Anspielung auf die Dragon Filme von Bruce Lee. Steamboat behielt das Gimmick für den Rest seiner Karriere und stieg bis Ende der 80er-Jahre zum Star auf. |