10. JBL
Nach einem erfolgreichen Gimmickwechsel von Bradshaw zum reichen Aktienguru JBL und einem hervorragenden Run als Heel WWE Champion musste JBL im Mai 2006 seine Karriere aufgrund einer schweren Rückenverletzung beenden. Kurz darauf nahm er den Posten als Color Commentator von SmackDown ein. Nachdem er bereits Teil einiger körperlicher Auseinandersetzungen war, feierte JBL schließlich beim Armageddon PPV im Dezember 2007 sein Comeback, als er Chris Jericho in dessen Match gegen Randy Orton attackierte. Im Januar 2008 kehrte er erstmals seit über eineinhalb Jahren in den Shows in den Ring zurück. Zwar reichte sein Run bei weitem nicht an die Glanzzeiten einige Jahre zuvor heran, aber JBL bewies sich erneut als solider Wrestler und konnte bis zum erneuten Karriereende im April 2009 bei WM 25 unter anderem die Intercontinental Championship gewinnen.
9. Finlay
Nach jahrzehntelanger Karriere in Europa und fünf Jahren bei WCW beendete der nordirische Veteran im Jahr 2000 seine Karriere. Anschließend wechselte er als Trainer zur WWE und sorgte dafür, dass die Women’s Division deutlich an wrestlerischer Qualität gewann. Ein Comeback als aktiver Wrestler war jedoch lange überhaupt kein Thema, ehe Finlay sich seit 2004 wieder ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigte. Im Januar 2006 war es dann so weit und der mittlerweile 48-Jährige kehrte nach über fünf Jahren im Ruhestand in den Ring zurück. Die folgenden fünf Jahre verbrachte Finlay als solider Midcarder, der immer zufriedenstellende Leistungen brachte und sogar noch einmal die United States Championship als Belohnung gewinnen durfte. Weitere Highlights waren einige World Championship Titelmatches sowie die Teilnahme an zwei Money in the Bank Matches.
8. Hulk Hogan
Wie oft Hulk Hogan im Laufe seiner Karriere die berüchtige Creative Clause seines Vertrags genutzt hat, um Einfluss auf seine Storylines zu nehmen, ist nicht überliefert. Fakt ist aber, dass er es einmal auf die Spitze getrieben hat. Nach der noch heute unübersichtlichen Gemengelage des Bash at the Beach PPVs im Juli 2000 überwarf sich Hogan auf jeden Fall mit dem damaligen WCW Head Booker Vince Russo. Dies führte so weit, dass Hogan gegen Russo klagte und seine Wrestlingkarriere effektiv beendete. Auch nach dem Aufkauf WCWs konnte Hogan, unter anderem aufgrund von Verletzungen, keinen Deal mit der WWE abschließen. Erst im Februar 2002 kehrte Hogan nach eineinhalb Jahren im Ruhestand zur WWE zurück, wo die wiedervereinigte New World Order ein Programm mit The Rock startete. Dies führte zu einem Singles Match zwischen Hogan und Rocky bei WrestleMania 18, in das Hogan als Heel und Rocky als Face ging. Im vielleicht letzten großen und echten Hulkamania Moment wollten die zehntausenden Fans jedoch nicht Hollywood Hogan, sondern ihren Kindheitshelden sehen. Im Zuge dieser einzigartigen Stimmung entschieden Hogan und Rock im Ring einfach die Rollen zu tauschen, sodass Hogan nun unter den herausragenden Reaktionen der Crowd das Face spielte. Auch wenn sein kompletter Comeback Run unter keinem guten Stern stand, war er alleine aufgrund dieses ganz besonderen Matches einer der besten aller Zeiten.
7. The Rock
Es lässt sich viel über das Comeback von The Rock im Jahr 2011 sagen, unter anderem auch berechtigte Kritik. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, dass die Fans absolut heiß auf den früheren Attitude Era Star waren. Seit Mitte 2002 war Rocky kein Fulltime Wrestler mehr gewesen, nach WrestleMania 20 im Jahr 2004 hängte er die Wrestlingstiefel endgültig zugunsten seiner Schauspielerkarriere an den Nagel. Trotz einiger Auftritte führt WWE kehrte er erst 2011 aus dem Karriereende unter ohrenbetäubendem Jubel zurück, um ein Programm mit John Cena zu starten. Von November 2011 bis April 2013 trat Rocky wieder als Part Timer für WWE auf. Trotz einiger Schwächen in seinem Booking lieferte er jeweils zwei grundsolide Matches gegen John Cena und CM Punk ab und konnte sich von letzterem sogar noch ein weiteres mal die WWE Championship sichern, was sein Comeback in allen Gesichtspunkten zu einem erfolgreichen macht.
6. Mick Foley
Als Folge der vielen Verletzungen, welche die Hardcore Legende im Laufe der Jahre erlitt, beendete Mick Foley 2000 seine aktive Wrestlingkarriere. In den Folgejahren trat Foley immer wieder für die WWE (unter anderem als Commissioner) und in der Independent Szene auf, bestritt aber kein Match. Erst eine Storyline mit Evolution im Allgemeinen und Randy Orton im Besonderen sollte zu einem Comeback führen. Seine Rückkehr in den Ring feierte er nach knapp vier Jahren beim Royal Rumble 2004, als er Orton und sich selbst eliminierte. Dies führte bei WrestleMania 20 zu einem Handicap Match zwischen Evolution und der wiedervereinigten Rock ’n‘ Sock Connection, nachdem Foleys ehemaliger Rivale und Partner The Rock ihm erneut zur Seite gesprungen war. Auf diese Niederlage folgte ohne Zweifel eines der besten Matches seiner Karriere: ein Falls Count Anywhere Match gegen Randy Orton bei Backlash, das ganz im Stile Foleys vor allem durch Hardcore Elemente überzeugen konnte und zu Ortons Durchbruch beitrug. Zwei Jahre später folgte bei WrestleMania 22 das vielleicht bekannteste Foley Match der Neuzeit und ein nicht minder gutes Hardcore Match gegen Edge, dessen Finish mit einem Spear durch einen brennenden Tisch berühmt geworden ist. Der nunmehr semi-aktive Foley bestritt noch einige Matches und wechselte 2008 als Fulltime Wrestler zu TNA, wo er sich noch einmal eine World Championship sichern konnte. Nach seiner Rückkehr zur WWE bestritt er sein bisher letztes Match im Rahmen des Royal Rumble Matches 2012.
5. Ricky Steamboat
Die Arbeitseinstellung und Qualität des Dragons sind bis heute der Stoff von Legenden. Und nichts könnte dies besser beweisen als sein Comeback im Jahr 2009. Zu seinen Glanzzeiten in den 80er-Jahren zählte Steamboat zu den besten Wrestlern der Welt, unvergessen sein Match gegen Randy Savage bei WrestleMania 3 sowie seine legendäre Matchserie gegen Ric Flair im Jahr 1989. 1994 beendete der damals 41-Jährige seine Karriere. Umso überraschender kam 2009 nach 15 Jahren Ruhestand das Comeback – im Alter von 56 Jahren. Im WrestleMania 25 Match zwischen Chris Jericho und den Legenden Roddy Piper, Jimmy Snuka und eben Steamboat bewies der Dragon, dass er im Gegensatz zu nahezu sämtlichen Alterskollegen noch eine Menge Qualität besitzt. Sein Auftritt war so gut, dass er in den kommenden Monaten ein Einzelprogramm mit Jericho absolvieren durfte. Jericho selbst sagte später, dass Steamboat selbst mit Mitte 50 noch besser als 80 Prozent des aktuellen Rosters gewesen sei und sie zum Ende ihres Programms Matches nahe an der 5 Sterne Grenze auf die Beine gestellt hätten. Neben dieser Storyline workte er bei einigen Houseshows noch mit aufstrebenden Wrestlern, ehe er im selben Jahr die Stiefel wieder an den Nagel hing. Seit einer 2010 in einem Segment erlittenen Verletzung scheint ein weiteres Comeback ausgeschlossen, auch wenn Steamboat noch in diesem Jahr mit 65 Jahren Teil einer körperlichen Konfrontation bei einer Indy Show war.
4. Sting
Nachdem die WCW im Jahr 2001 ihre Pforten schließ, sah es einige Zeit so aus als würde auch das langjährige Aushängeschild der Promotion auf der Strecke bleiben. Nachdem sich die WWE, Sting und AOL Time Warner – der Finanzier der WCW Verträge – nicht einigen konnten, ließ Sting seinen Vertrag auslaufen und verkündete im Februar 2002, rund ein Jahr nach seinem bis dato letzten Match, sein Karriereende. Erst Ende des Jahres und damit über eineinhalb Jahre seit seinem letzten Auftritt kehrte Sting ins Business zurück und bestritt auch 2003 seine ersten Auftritte für TNA, das in den Folgejahren sein Zuhause werden sollte. Wenn auch nicht mehr so aktiv und stark im Ring wie zu seinem besten Zeiten wurde Stings Comeback ein voller Erfolg und er entwickelte sich neben Kurt Angle, Jeff Jarrett, Christian Cage und AJ Styles zu einem der Topstars von TNA und nahm eine ähnlich wichtige Rolle wie bei der WCW ein. Neben einigen guten Matches und Storylines sowie fünf World Championship Regentschaften erfand sich Sting mit einem Joker Gimmick nach dem Surfer und dem Crow Sting sogar noch ein weiteres Mal neu. Zum Abschluss seiner Karriere fand Sting außerdem tatsächlich noch einmal den Weg in einen WWE Ring, wo seine Karriere aber nach lediglich vier Matches – und ohne das erhoffte Dream Match gegen den Undertaker – verletzungsbedingt erneut ihr Ende fand.
3. Minoru Suzuki
Die japanische Legende war schon immer als harter Hund bekannt. Ausgebildet im New Japan Dojo trat Suzuki schnell für die Shoot Style Promotions Universal Wrestling Federation und Pro Wrestling Fujiwara Gumi an. Doch das reichte ihm nicht. So beendete er 1993, nur knapp fünf Jahre nach seinem Debüt, seine Wrestling Karriere und gründete gemeinsam mit seinem Kompagnon Masakatsu Funaki Pancrase, eine der ersten modernen MMA Promotions der Welt. Dort hielt der Schützling von Karl Gotch dank seines herausragenden Grapplings mit der absoluten Weltspitze mit und konnte sich einmal den King of Pancrase Titel sichern. 2003 beendete er nach 48 Kämpfen seine MMA Karriere und kehrte zum Pro Wrestling zurück. Durch seine großen Erfolge im MMA Sport besaß Suzuki trotz seiner zehnjährigen Abstinenz umgehend ein gutes Standing, dass ihm sofort Titelmatches auf höchster Ebene und Titelregentschaften von Midcard Titeln einbrachte. Der ebenso gefürchtete wie respektierte Suzuki konnte in den Jahren nach seinem Comeback unter anderem die Triple Crown Championship von All Japan und die GHC Heavyweight Championship von NOAH gewinnen und ist damit einer der wenigen Wrestler, der bei gleich zwei japanischen Promotions den höchsten Titel erringen konnte. Lediglich die IWGP Heavyweight Championship seiner Heimatpromotion New Japan blieb ihm trotz regelmäßiger Titelmatches verwehrt. Doch nicht nur in Sachen Titelgold ist Suzuki seit seiner Rückkehr ins Wrestling sehr erfolgreich, auch seine Matches erhalten herausragende Kritiken. So führte der oft auf Ringpsychologie bedachte Suzuki 2012 mit Hiroshi Tanahashi und 2014 mit AJ Styles zwei Match of the Year Kandidaten, wovon ersteres von Dave Meltzer mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde.
2. Brock Lesnar
Acht lange Jahre dauerte es, ehe Lesnar im Jahr 2012 zur WWE zurückkehrte. Nachdem er sie 2004 im Streit verlassen hatte, um eine Footballkarriere anzustreben, bestritt er von 2005 bis 2007 noch mehrere Matches für New Japan, wo er sogar die IWGP Heavyweight Championship erringen konnte. Dann aber beendete er seine Wrestling Karriere, um im MMA Sport durchzustarten, wo er bekanntlich ebenfalls Erfolg fand. Nach einer schweren Erkrankung beendete er jedoch Anfang 2012 auch seine MMA Karriere. Dies öffnete ihm die Tür zu einer Rückkehr ins Wrestling. Fünf Jahre nach seinem Karriereende im Wrestling kehrte Lesnar zur WWE zurück und startete einen der denkwürdigsten Runs in der jüngeren Geschichte. Nach einigen ausgeglichenen Programmen mit John Cena und Triple H zu Beginn seiner Rückkehr wurde er über Monate als unzerstörbares Monster dargestellt und erhielt sogar die Ehre die WrestleMania Streak des Undertakers zu beenden. Auch eine schnelle Niederlage gegen Goldberg schadete seinem Standing nicht dauerhaft. Seit seiner Rückkehr hielt er in insgesamt zwei Titelregentschaften knapp zwei Jahre lang einen der beiden höchsten Titel. Darüber hinaus lieferte er einige starke Matches wie die Triple Threat Matches beim Royal Rumble 2015 und bei WrestleMania 31 ab und prägte mit „Suplex City Bitch“ eine der populärsten Catchphrases der Neuzeit.
1. Shawn Michaels
Das vielleicht bekannteste, definitiv aber das gelungenste Comeback nach einem Karriereende in der Geschichte des Pro Wrestlings geht auf Shawn Michaels zurück. In den 90ern hatte sich das Heartbreak Kid aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten sowie einigen Backstage Politics an die Spitze der WWF geschwunden, ehe ihn 1998 eine schwere Rückenverletzung nach einem Casket Match gegen den Undertaker jäh ausbremste. Er bestritt noch ein Match bei WrestleMania, wo er die WWF World Heavyweight Championship an Steve Austin verlor, der von nun an als Top Guy der Promotion vorstehen sollte. Eineinhalb Jahre blieb Michaels der Promotion noch in nichtaktiven Funktionen erhalten, ehe er sich rund zwei Jahre lang komplett zurückzog. Im Juni 2002 feierte Michaels 18 Monate seit seinem letzten TV Auftritt und über vier Jahre nach seinem letzten Match sein überraschendes Comeback, das die zweite Hälfte seiner Karriere einläuten sollte. Mit erbitterten und langwierigen Fehde gegen Triple H und Chris Jericho, einer DX Reunion und mehreren herausragenden WrestleMania Matches gegen Kurt Angle, Chris Jericho oder den Undertaker waren die 2000er Jahre Michaels‘ fast sogar noch besser als seine Leistungen aus den 90ern. Darüber hinaus zeigte er sich persönlich geläutert und leistete sich nur noch wenige Rückfälle in sein damaliges divenhaftes Verhalten, wie beim berüchtigten SummerSlam Match gegen Hulk Hogan, als er das Match absichtlich mit Overselling ins Lächerliche zog. Trotz nur noch einem World Championship Run nach seinem Comeback ist Michaels‘ Rückkehr aus dem Karriereende ohne Frage eine der beeindruckendsten aller Zeiten.
3 Antworten auf „Wrestling-Infos.de YouTube Toplisten #03 – Top 10 der besten Comebacks aus dem Ruhestand“
Foley hatte doch als Cactus Jack gegen HHH beim Royal Rumble 2000?? Das legendäre Match wo beide Blutüberströmt waren und Foley in tausende von Reisszwecken von HHH geworfen wurde ??
@ ThePhantom
Es war bei No Way Out 2000 in einem brutalem Hell In A Cell-Match als Triple H Mick Foley a.k.a. Cactus Jack besiegte und dessen Karriere (vorläufig) beendete. Bei WM 16 einen Monat später war er aber wieder da. LOL
Im Video wird doch nur erwähnt, dass er 2000 seine Karriere beendet hat. Zwar stimmt es, dass es eine Storyline gab, bei der er nach dem Hell in a Cell Match gegen Triple H seine Karriere beenden musste und dann für WrestleMania von Linda McMahon reaktiviert wurde, aber nach besagter WrestleMania hatte er dann wirklich seine Karriere beendet und trat bis zum Royal Rumble 2004 knapp vier Jahre lang nicht mehr auf.