WWE Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2017: Hohe Einnahmen aber nur 0,9 Mio. US-Dollar Gewinn – Aktuelle Zahlen des WWE Networks – Ticketpreise in Deutschland im Jahresvergleich um 92% gestiegen! – Weiter Hoffnung auf 3-4 Millionen Abonnenten – Vince McMahon über die TV-Ratings und die Fanbase

– Am heutigen Donnerstag war es wieder einmal so weit: WWE veröffentlichte die Geschäftszahlen des 1. Quartals 2017. Insgesamt erzielte man Einnahmen in Höhe von 188,4 Mio. Dollar, und damit mehr als im 1. Quartal des Vorjahres (171,1 Mio.)!

– Nach dem Abzug aller Kosten gewann WWE im 1. Quartal 2017 dennoch lediglich 0,9 Millionen Dollar (Nettogewinn), was einen deutlichen Verlust im Vergleich zum Vorjahr (13,9 Mio. US-Dollar) darstellt. Im Jahr 2012, also bevor man damit begann in das WWE Network zu investieren, erreichte man im 1. Quartal noch einen Nettogewinn von 15,3 Mio. Dollar.

– Die Einnahmen in Höhe von 188,4 Mio. Dollar verteilten sich folgendermaßen auf die Regionen:
* Nordamerika – 146,2 Millionen Dollar (Vorjahr: 130,0 Millionen Dollar)
* Europa/Mittlerer Osten – 26,6 Millionen Dollar (Vorjahr: 27,6 Millionen Dollar)
* Asien/Pazifik – 13,0 Millionen Dollar (Vorjahr: 11,6 Millionen Dollar)
* Lateinamerika – 2,6 Millionen Dollar (Vorjahr: 1,9 Millionen Dollar)

– Nachfolgend die einzelnen Positionen, und wie sich die Einnahmen im 1. Quartal 2017 verteilten, sowie den Profit (wenn angegeben), den man mit den einzelnen Positionen erzielen konnte. Zum Vergleich findet ihr in den Klammern die Zahlen des 1. Quartals 2016!

1. TV Rechte – 64,0 Millionen Dollar (Vorjahr: 60,7 Mio. Dollar) – Profit: 30,8 Mio. Dollar (Vorjahr: 28,3 Mio. Dollar)
2. WWE Network – 46,5 Millionen Dollar (Vorjahr: 40,3 Mio. Dollar) – Profit: 14,3 Mio. Dollar (Vorjahr: 15,8 Mio. Dollar)
3. Live Events* – 32,1 Millionen Dollar (Vorjahr: 25,3 Mio. Dollar) – Profit: 8,1 Mio. Dollar (Vorjahr: 6,1 Mio. Dollar)
4. Lizenzen – 20,1 Millionen Dollar (Vorjahr: 21,0 Mio. Dollar) – Profit: 13,4 Mio. Dollar (Vorjahr: 14,3 Mio. Dollar)
5. WWE Shop – 7,9 Millionen Dollar (Vorjahr: 6,8 Mio. Dollar) – Profit: 1,9 Mio. Dollar (Vorjahr: 1,4 Mio. Dollar)
6. Merchandise Verkäufe bei Live Events – 7,1 Millionen Dollar (Vorjahr: 8,4 Mio. Dollar) – Profit: 2,6 Mio. Dollar (Vorjahr: 2,0 Mio. Dollar)
7. Digitale Medien – 5,7 Millionen Dollar (Vorjahr: 5,4 Mio. Dollar) – Profit: -0,5 Mio. Dollar (Vorjahr: -0,2 Mio. Dollar)
8. DVD Verkäufe – 2,4 Millionen Dollar (Vorjahr: 3,3 Mio. Dollar) – Profit: 0,8 Mio. Dollar (Vorjahr: 1,5 Mio. Dollar)
9. WWE Studios – 1,3 Millionen Dollar (Vorjahr: 2,0 Mio. Dollar) – Profit: -0,8 Mio. Dollar (Vorjahr: -0,4 Mio. Dollar)
10. Corporate & Others* – 1,3 Millionen Dollar (0,8 Mio.) – Profit: -52,0 Mio. Dollar (Vorjahr: -41,3 Mio. Dollar)

* Im 1. Quartal 2017 stieg die Anzahl der Live-Shows im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 19 Veranstaltungen an.
* Die durchschnittlichen Ticketpreise in Nordamerika stiegen im 1. Quartal 2017 im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 7% auf 51,15 US-Dollar an. Die durchschnittliche Zuschauerzahl bei den Live Events in Nordamerika sank im Vergleich zum Vorjahr leicht von 6.100 auf 6.000. Die Einnahmen stiegen dank höherer Ticketpreise dennoch von durchschnittlich 291.519 US-Dollar pro Show auf 306.900 US-Dollar pro Show.
* Im 1. Quartal 2017 veranstaltete man außerhalb von Nordamerika lediglich die 4 Shows in Deutschland im Februar. Die durchschnittlichen Ticketpreise für diese Shows stiegen im 1. Quartal 2017 im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 92%(!) auf 86,53 US-Dollar an. Fast zwangsläufig sank die Zuschauerzahl bei diesen Shows von durchschnittlich 7.700 Zuchauern auf durchschnittlich 4.000 Zuschauer!
* WWE gab des Weiteren an, dass man im 1. Quartal 2017 außerordentliche Ausgaben in Höhe von 58,9 Mio. Dollar verzeichnete (2016: 42,1 Mio. Dollar – 2015: 37,7 Mio. Dollar). Hierbei handelt es sich um Ausgaben für u.a. Vertrieb, Marketing, Talententwicklung und Personal. Dieser Anstieg ist auch einer der Hauptgründe dafür, dass der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr trotz höherer Einnahmen deutlich sank.

WWE Network Zahlen

Die Network-Zahlen sind dieses Mal weniger interessant, da sie längst bekannt sind. Bereits kurz nach WrestleMania 33 gab man den Stand vom 03. April 2017 sowie die Zahlen des 1. Quartals 2017 bekannt. Einen Tag nach WrestleMania 33 zählte das Network ca. 1,949 Mio. Abonnenten. Eine stolze Zahl, sollte man meinen, allerdings ist diese Zahl etwas missverständlich, da es eigentlich „nur“ 1,661 Mio. zahlende Abonnenten waren. Bekanntlich warf der Marktführer in den letzten Monaten mit jeder Menge Sonderangeboten um sich, um am Tag nach „WrestleMania 33“ eine Zahl von 2 Millionen Abonnenten verkünden zu können. So nutzen am 03. April 2017 insgesamt 288.000 Personen das WWE Network kostenlos.

Die Gesamtzahl der zahlenden Abonnenten konnte man von 1,315 Mio. Abonnenten am Tag nach WrestleMania 31, über 1,454 Mio. Abonnenten am Tag nach WrestleMania 32, auf 1,661 Mio. Abonnenten am Tag nach WrestleMania 33 steigern.

Entscheidend ist letztlich aber ohnehin die durchschnittliche Abonnentenzahl und diese stieg im 1. Quartal 2017 auf 1,485 Millionen (4. Quartal 2016: 1,410 Millionen) an. Nachfolgend die durchschnittlichen Abonnentenzahlen der letzten Quartale:

3. Quartal 2014: 723.000
4. Quartal 2014: 721.000
1. Quartal 2015: 927.000
2. Quartal 2015: 1.216.000
3. Quartal 2015: 1.173.000
4. Quartal 2015: 1.237.000
1. Quartal 2016: 1.289.000
2. Quartal 2016: 1.517.000
3. Quartal 2016: 1.458.000
4. Quartal 2016: 1.407.000
1. Quartal 2017: 1.485.000

WWE geht nach eigenen Angaben davon aus, dass man im zweiten Quartal 2017 eine durchschnittliche Abonnentenzahl von 1,62 Mio. erzielen wird.

Die Verteilung der zahlenden Abonnenten auf die USA und den Rest der Welt verhielt sich am 03. April 2017 folgendermaßen:
USA: 1.257.000 (04.04.2016: 1.109.000 – 30.06.2016: 1.130.000 – 30.09.2016: 1.071.000 – 31.12.2016: 1.033.000)
Rest der Welt: 424.000 (04.04.2016: 345.000 – 30.06.2016: 381.000 – 30.09.2016: 373.000 – 31.12.2016: 370.000)
Insgesamt: 1.661.000 (04.04.2016: 1.454.000 – 30.06.2016: 1.511.000 – 30.09.2016: 1.444.000 – 31.12.2016: 1.403.000)

Wer sich in noch mehr Zahlen wälzen möchte, der kann den kompletten Geschäftsbericht unter dem nachfolgenden Link finden: Klick!

Conference Call

Am heutigen Nachmittag standen Vince McMahon, Michelle Wilson und George Barrios den Anlegern und Medienvertretern natürlich auch wieder Rede und Antwort. Dabei wurden wieder einige interessante Themen angesprochen. Nachfolgend ein kleiner Auszug.

* Laut George Barrios glaubt man weiter fest daran, dass man auf Sicht mit dem WWE Network 3-4 Millionen Abonnenten erreichen kann.

* Vince McMahon wurde gefragt, ob die Popularität der WWE wirklich wachse, oder ob man nicht nur immer mehr Content für die Hardcorefans produziere. Der Chairman antwortete, dass man sehr bemüht darum ist, die Fanbase zu erweitern. Man möchte alle Generationen und Demografien erreichen.

* Der aktuelle TV-Vertrag in den USA läuft im letzten Quartal des Jahres 2019 aus. Die nächstgrößeren TV-Deals, im UK und Indien, laufen 3 Monate länger bis ins 1. Quartal 2020.

* Auch auf die sinkenden Ratings von „Monday Night RAW“ und deren möglichen Einfluss auf die nächsten TV-Verhandlungen wurden Vince McMahon und Co. angesprochen. Eine wirkliche Antwort auf diese Frage gab es hier nicht. Man entgegnete lediglich, dass man nicht auf die Zahlen der Quartale, sondern auf das Level des Engagements schaue. Mit den Storylines bei RAW und Smackdown sei man überaus zufrieden. Später erklärte Michelle Wilson aber, dass man nicht länger auf die Nielsen-Ratings schaue. Eine Aussage, die sicher das USA Network bzw. NBC interessieren dürfte.

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