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Rückblick auf UFC 205: Conor McGregor schreibt Geschichte! – Außerdem: Zwei Titelverteidigungen, ein KO of the Year-Kandidat und ein Rücktritt eines ehemaligen Champions!

13.11.16, von Benjamin "Cruncher" Jung

UFC 205: Alvarez vs. McGregor versprach das größte Event in der UFC Geschichte zu werden. Trotz diesen riesigen Erwartungen, dürfte kaum ein Fan enttäuscht gewesen sein. Im Main Event des Abends verteidigte Eddie Alvarez (28-5) seine UFC Lightweight Championship gegen den amtierenden UFC Featherweight Champion Conor McGregor (21-3). Dabei würde McGregor im Falle eines Sieges der erste Kämpfer in der UFC Geschichte werden, der zwei Titel gleichzeitig halten würde. Neben diesem gigantischen Fight fanden auch noch zwei weitere große Titelkämpfe statt. Zum einen setzte Tyron Woodley (16-3-1) seinen Welterweight Titel gegen Stephen „Wonderboy“ Thompson (13-1-1) auf dem Spiel und auch Joanna Jędrzejczyk (13-0) verteidigte ihren Gürtel gegen ihre Landsfrau Karolina Kowalkiewicz (10-1).

Conor McGregor schreibt Geschichte!

Im Main Event des Abends bewies McGregor erneut, dass er mit seinen Vorhersagen im Vorfeld seiner Kämpfe nicht nur seine Gegner verunsichern möchte, sondern auch richtig liegen kann. So sagte „Mystic Mac“ voraus, dass er Alvarez entweder in der ersten oder in der zweiten Runde KO schlagen würde und so kam es schlussendlich auch. Nach einer dominanten ersten Runde, in der es McGregor schaffte, den Champion drei Mal zu Boden zu schlagen, beendete er den Kampf mit seinem insgesamt vierten Knockdown nach drei Minuten in der zweiten Runde.

Von Anfang an ließ McGregor seinem Gegner kaum eine Chance und konterte ihn permanent aus. Alvarez bewies jedoch, weshalb er von vielen als zähster Kämpfer in der gesamten Division gehalten wird und kehrte immer wieder zurück. Dabei war der Amerikaner stets aggressiv und setzte hauptsächlich auf sein Striking, statt wie vor dem Kampf von vielen vermutet auf sein Wrestling. In der zweiten Runde versuchte Alvarez dann ein Mal den Kampf auf den Boden zu verlagern, doch McGregor konnte den Takedownversuch abwehren und den Fight kurz darauf beenden.

Damit ist McGregor der dritte Kämpfer in der UFC Geschichte, der den World Title in zwei verschiedenen Gewichtsklassen gewonnen hat und der erste, der beide Titel gleichzeitig hält. Nach dem Kampf posierte er schon mit beiden Gürteln gleichzeitig und bedankte sich tatkräftig bei allen irischen Fans, die ihn mal wieder unterstützt haben. Wir dürfen gespannt sein, ob McGregor nun tatsächlich beide Titel gleichzeitig verteidigen wird oder ob er einen der beiden vakantieren wird, wie es Dana White im Vorfeld auch angekündigt hat. Auf jeden Fall hat Conor McGregor in den nächsten Monaten eine Menge zu tun!

Ein unglaublicher Co-Main Event mit kontroversem Ende

Der Co-Main Event wird ebenfalls in die Geschichtsbücher eingehen. Tyron Woodley und Stephen Thompson versprachen im Vorfeld jeweils eine großartige Performance und keiner der beiden enttäuschte uns. Die erste Titelverteidigung von Woodley ging über die volle Distanz und endete kontrovers. So verkündete UFC Announcer Bruce Buffer, dass Woodley via Split Decision gewonnen habe, nur um sich kurze Zeit später zu korrigieren und den Fight als Majority Draw ankündigte. Doch gehen wir der Reihe nach durch.

Die erste Runde startete langsam. Thompson drängte seinen Gegner an den Käfig, doch nach einigen Minuten landete Woodley einen Takedown und bestrafte „Wonderboy“ am Boden mit heftigem Ground and Pound. Er verursachte auch einen Cut an der Nase des Herausforderers. In der zweiten und dritten Runde passte Thompson jedoch deutlich besser auf und konnte den Fight im Stand halten. Zwar waren beide Runden nicht sehr eindeutig, jedoch werteten die meisten Medienvertreter beide Runden an „Wonderboy“.

In der vierten Runde schien alles so abzulaufen, wie in den letzten beiden Runden. Doch dann landete Woodley seine gefürchtete Rechte und schlug Thompson zu Boden. Dieser konnte jedoch wieder aufstehen, nur um sich einen weiteren „Knockout-Blow“ einzufangen und erneut zu Boden zu gehen. Unglaublicherweise erholte sich Thompson jedoch erneut, doch Woodley ließ nicht nach und setzte einen Guillotine Choke an, den der Herausforderer jedoch auch erfolgreich verteidigen konnte. Die Runde beendete „Wonderboy“ on Top und landete seinerseits einige harte Treffer.

Vor der letzten Runde wurde beiden Männern von ihren Coaches gesagt, dass sie diese für sich entscheiden müssen. Thompson schien trotz des deutlich höheren erlittenen Schaden der frischere Mann zu sein und konnte den Champion größtenteils an den Käfig drängen. Von dort aus landete er einige Kombinationen, die Woodley jedoch nicht in ernste Schwierigkeiten brachten. Nach der Verkündung des Draws zeigte sich Thompson bereit für ein Rematch in derselben Arena und nach solch einem Fight wird sich wohl kaum ein Fan über ein erneute Ansetzung dieser beiden Männer beschweren. Werden wir also erneut Woodley vs. Thompson um den Titel sehen oder entscheidet sich die UFC doch für den, eigentlich, nächsten Pflichtherausforderer Demian Maia?

Eine dominante Titelverteidigung, eine Niederlage vor heimischer Crowd und ein überraschender Rücktritt

Im dritten Titelkampf setzte sich Joanna Jędrzejczyk via Unanimous Decision gegen Karolina Kowalkiewicz durch. Die Titelträgerin bewies in den ersten drei Runden, dass sie im Stand die insgesamt komplettere Kämpferin ist und für viele war der Fight schon entschieden. Dann landete Kowalkiewicz in der vierten Runde aus dem Nichts eine Kombination, die den Champion in Gefahr brachte, doch die Herausforderin konnte den Kampf nicht beenden. In der letzten Runde schien Jędrzejczyk sich wieder erholt zu haben und sicherte sich diese auf den Scorecards der Judges. Alle Punkterichter werteten den Kampf mit 49:46 an Joanna Jędrzejczyk, die den Titel damit zum vierten Mal erfolgreich verteidigen konnte.

Im zweiten Fight der Main Card erlitt Chris Weidman (13-2) die wohl vernichtendste Niederlage seiner Profikarriere. Der ehemalige Middleweight Champion überraschte viele in der ersten Runde, als er den Olympia-Ringer Yoel Romero (12-1) mehrfach auf den Boden bringen konnte, doch ab der zweiten Runde startete der bis dato sehr passive Kubaner durch und dominierte Weidman. In der finalen Runde versuchte Weidman erneut einen Takedown durchzubringen, doch Romero ahnte dies und landete ein Flying Knee, das garantiert ein Kandidat für den KO des Jahres sein wird. Referee Mario Yamasaki beendete den Kampf kurz darauf und Romero schockte damit den Hometown-Hero. Nach dem Kampf gab es schon einen verbalen Schlagabtausch mit dem amtierenden Champion Michael Bisping. Wir können uns damit schon auf diese Paarung freuen!

Im Opener der PPV Card konnte Raquel Pennington (9-5) die MMA Welt schocken. Sie dominierte den ehemaligen Champion Miesha Tate (18-7) über alle drei Runden und sicherte sich eine Unanimous Decision. Tate verkündete nach ihrer Niederlage überraschenderweise ihren Rücktritt vom aktiven Sport. Es sei eine spontane Entscheidung, die sich nach der Niederlage getroffen habe. Tate ist der Meinung, dass die es einfach nicht mehr mit der Elite aufnehmen kann und sie während ihrer Karriere zu viel Schaden eingesteckt hat. Falls dies tatsächlich der letzte Kampf von Tates Karriere gewesen ist, bedanken wir uns für all die großartigen Kämpfe!

Lest euch hier alle Ergebnisse von UFC 205 durch:

UFC 205: Alvarez vs. McGregor Ergebnisse aus New York City, New York, USA (12.11.2016) 

Diskutiert HIER mit vielen weiteren Fans über die vielen großartigen Kämpfe! KLICK!!




1 Antwort auf „Rückblick auf UFC 205: Conor McGregor schreibt Geschichte! – Außerdem: Zwei Titelverteidigungen, ein KO of the Year-Kandidat und ein Rücktritt eines ehemaligen Champions!“

dembo sagt:

Da freut man sich, wenn man es live gesehen hat!!! Romero ist ein echtes Biest, die Frauen waren Mega und über Conor braucht man nichts sagen… Danke für eine überragende Nacht!

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