LESENSWERT: Triple H im ESPN-Interview über Jobber-Matches, Braun Strowman, 50:50 Booking und Internet Fans

13.08.16, von Benjamin "Cruncher" Jung

Kein Geringerer als Paul „Triple H“ Levesque gab dem amerikanischen Sportsender ESPN jüngst ein Interview, in welchem er bezüglich der sogenannten „New Era“ aus dem Nähkästchen plauderte.

So äußerte sich Hunter zunächst zur Rückkehr der Jobber Matches und machte deutlich, dass man auf diese Weise versucht, unbekannte oder neue Gimmicks over zu bekommen. Gutes Wrestling und spektakuläre Spots allein würden nicht reichen, um einen Worker beim Publikum auf Dauer in die Köpfe zu bekommen. Nach einem starken Match würden die Fans sich vielleicht an ein oder zwei spektakuläre Aktionen erinnern, aber die Namen der Worker wären häufig wieder vergessen. Daher will man durch die Jobber Matches die Worker und ihre Signature Moves der Crowd so präsentieren, dass sie sich dort gewissermaßen einbrennen und einen Wiedererkennungswert erlangen. Erst nachdem man Namen, Charakter und Signatures eines Wrestlers beim Publikum over gebracht hat, könne man damit anfangen, auch im Ring Geschichten zu erzählen, die sich um die Eigenarten der jeweiligen Charaktere drehen und die wichtig seien, um die Magie in einem Kampf zu kreieren, die ihn zu etwas Besonderem macht.

Anknüpfend an diese Ausführungen nahm Hunter danach direkt Bezug auf Braun Strowman und dessen aktuellen Push, der ja bisher wesentlich durch seine Darstellung in den Jobber Matches vorangetrieben wird. Bei Strowman wurde gewissermaßen der Reset-Knopf gedrückt. Man will seinen Charakter und seine In-Ring-Persönlichkeit noch einmal vollkommen neu ausrichten, um ihm mehr Ecken und Kanten zu verleihen und ihn auf diese Weise beim Publikum zu platzieren. Bei Nia Jax werde genauso verfahren. Man will diese Worker nicht einfach in Matches stecken, sondern ihnen vorher ein Profil geben und sie stark darstellen – dafür seien die Jobber Matches ideal. Auch bei NXT wendet man diese Formel an, unter anderem auch bei ganz prominenten Workern wie Shinsuke Nakamura, die bei NXT erst einmal aufgebaut werden, bevor sie große Matches bestreiten dürfen.

Zu guter Letzt sprach Triple H auch über das sogenannte 50:50 Booking – und diese Ausführungen haben im Internet (unter anderem auch bei Dave Meltzer) schon kontroverse Reaktionen hervorgerufen. „50:50“ sei letztlich einfach nur ein Schlagwort, welches sich irgendwann irgendjemand ausgedacht hat und das von der Internet Community übernommen wurde. Man werfe damit gerne um sich, um das Booking zu bewerten, aber diejenigen, die dies tun, hätten meist keine wirkliche Ahnung vom Business. Hunter selber vergleicht hier die WWE gerne mit anderen Promotions und kommt zu einem interessanten Ergebnis: So schlecht kann die Art und Weise des Bookings des Marktführers nicht sein, da man immer noch mit weitem Abstand die größte Promotion der Welt ist. Man muss daher bei der WWE wohl doch einiges richtig machen. Auch die geradezu drastisch gefallenen Ratings lassen Trips kalt. Menschen, die hier Kritik äußern, hätten schlicht und einfach keine Ahnung vom Business. Sie verstünden nicht die Verknüpfungen und die ganze Dynamik, hätten also keine Ahnung von den ganzen wirklich relevanten Zusammenhängen. Sie sitzen vor dem Internet, lesen mal hier, mal da – und glauben am Ende, sie könnten mitreden und hätten einen tiefen Einblick gewonnen. Dies sei aber schlicht und einfach nicht der Fall…

Quelle: ESPN

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18 Antworten auf „LESENSWERT: Triple H im ESPN-Interview über Jobber-Matches, Braun Strowman, 50:50 Booking und Internet Fans“

Rasputin2006 sagt:

oh man, wasn Quark…
Jobber-Matches sind Pinkel Pausen… keinen interessiert sowas noch… und in 6 Monaten wird der so stark gemachte Strowman ge-Superman-Punched… und beerdigt…
50/50 Booking is doch ganz offensichtlich…. über Wochen hinweg die selben Matches zweier „Stars“… die dann bei irgendein B-PPV in der Pre-Show landen… das 20. Ziggler/Corban Match hat kein mehr interessiert… -,-
Glaubt der das selber was der erzählt oder plappert er nur nach was in Vince ins Ohr flüstert -,-

gibts den undertaker noch sagt:

Verdammt! Ich seh wie die Hoffnung auf besser ausgetüfftelte storylines mit irgend einer Relevanz und gut aufgebaute Charaktere in Rauch aufgeht. Jobber Matches also… Sie funktionieren bestimmt bis zu einem bestimmten grad. Wenn’s dann allerdings mit 50:50 weitergeht, wird der Effekt schnell verpuffen.
Nun ja, die Leute, die keine Ahnung vom Geschäft haben, werden durch seine Aussagen auch nicht schlauer. Wenn Hunter die Kohle durch die TV Verträge nicht benötigt, ist so eine Aussage sicherlich nachvollziehbar.

icke sagt:

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt 😀

Mr.Wrestlemania sagt:

Beim Punkt mit dem Aufbau durch Jobber Matches würde ich ja noch mitgehen, aber bei dem Argument,

„So schlecht kann die Art und Weise des Bookings des Marktführers nicht sein, da man immer noch mit weitem Abstand die größte Promotion der Welt ist.“

packe ich mir an den Kopf. Wenn man in der Vergangenheit Leute wie Austin, Rock, Bret Hart, Michaels, Undertaker oder Hunter selbst so gebookt, hätten die heute niemals so einen Wiedererkennungswert ergo viel weniger Fans die sich für einen interessieren. Und wer seit beinahe zwei Jahrzehnten ohne umsatzstarke, ernst zunehmende Konkurrenz im Business ist, hat so einen Bekanntheitsgrad.

RealNiko sagt:

der letzte Abschnitt ist ja der Hammer. Man ist der festen Überzeugung alles richtig zu machen und nimmt die Kritik nicht wahr weil alle anderen ja keine Ahnung haben.

Tendänz 7 sagt:

Arroganter Vogel…

BigSexy sagt:

Vll. Hat Hunter noch nich verstanden, dass 50/50-bocking ein synonym für langweilig sein kann.

Ds_tq sagt:

Ein bisschen verstehe ich ja sogar die Sache mit dem 50/50 Booking. Man will es quasi so darstellen, dass niemand unbesiegbar ist und auch mal verlieren kann, beim Boxen verlieren Einige auch mal gegen Leute, die sie vorher klar besiegt haben.
Bei der WWE passiert das alles aber ganz klar viel zu häufig und in Abständen von gerade mal einer Woche (nicht vergleichbar mit Boxen oder anderen Sportarten :))
Und zur Sache mit den Ratings können wir „Internet Fans“ vielleicht wirklich nicht viel sagen, aber Fakt ist doch, dass es dadurch schwieriger wird neue bzw. bessere TV-Deals abzuschließen. Also sollte man das eventuell nicht so gelassen sehen, wie es der gute Hunter hier macht…

Danielo sagt:

So, wollt ihr alle immer noch das Vince abdankt und Hunter das Ruder vollständig übernimmt?

Wie wäre Hunter jz mit Cesaros Kritk dann umgegangen?

TRF sagt:

Mit dem letzten Absatz hat er sowas von Recht…Viele Menschen haben wenig Ahnung aber viel Meinung…sieht man ja auch häufig hier. Logisch, dass jetzt hier die Haterkommentare losgehen…getroffene Hunde bellen eben laut.

Das ist Arroganz von Oben…verdient. Hunter selbst hat schon oft genug gezeigt, dass er die Probleme kennt…aber er muss sich nicht immer und immer wieder vor der meckernden Meute rechtfertigen…die ist nämlich einfach nicht relevant…

Andy77 sagt:

Ich habe eigentlich nichts gegen Jobber-Matches.
Ok,die sind langweilig,andererseits haben X-Pac und die Hardys auch mal als Jobber angefangen.Wo sind sie heute?
Es sollte vielleicht ein anderer Gegner gefunden werden,als Strowman.
Das man wenigstens ein paar Aktionen von den Jobbern sieht.

dean sagt:

Unter lesenswert hatte ich mir jetzt was anders vorgestellt ist doch der selbe bullshit den er immer labbart ja wir sind Marktführer alle internet Leute haben keine Ahnung wir verdienen doch noch gutes Geld war doch jetzt nicht wirklich neue aussagen dabei. Zu den jobber manches hat nie wirklich jemanden geholfen. Ein paar Beispiel für wrestler die mit jobber matches debütierten oder mal zurückkehrten. Lord tensai,Ryback, Wade barret mit seinem englischen Schläger gimmick. Man die wurden zu großen Stars weil sie so beim Publikum over kamen. Den einzigen den man da aufzählen könnte bei dem es geklappt hat war vielleicht Goldberg aber das ist ja nun schon einiges her.

TRF sagt:

andy77: bei jobbermatches geht es nicht um die jobber sondern den sieger. von den jobbern werden die wenigsten nochmal irgendwo in der wwe (spitze) zu sehen sein…sie sollen lediglich einen anderen wrestler überzeichnet stark aussehen lassen…

das dieses prinzip logisch ist und funktioniert, hat die geschichte schon oft bewiesen…prominentestes beispiel war damals goldberg in der wcw…

aber danke für die beweisführung….regierende ahungslosigkeit eben 😉

HHH is best for Business ?

Bei der Sache mit den Internetfans hat er Recht

Na wenn das mal keine Aussage ist !!!! „Its time to play a gaaaaaaameeeeee!“ 🙂 schöne zusammenfassung

Laszlo sagt:

Bei solchen Artikeln wäre ein Link zum Originalartikel bzw. zu einem Transkript des Interviews super. 🙂

Für mich klingt das Ganze schlüssig. Jobber-Matches finde ich voll ok, und sind wahrscheinlich einfach ein Erfordernis nach dem Rostersplit. Außerdem kann man so Leute aufbauen ohne andere wie komplette Dodel aussehen zu lassen. Es kann auch nie schaden durch die Jobber auch mal neue Leute zu sehen.

Was das Internet angeht – klaro. Niemand hat wirklich Einblick, viel was an News gestreut wird entspricht sicherlich nicht so hundertprozentig der Wahrheit, und es kocht sich schnell mal was hoch.

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