Schon klar, dass Woodley für Lawler wirklich ein unangenehmer Gegner ist. Ich wollte jetzt auch nicht sagen, dass die vorsichtige Herangehensweise an sich falsch war, aber das klingt ja in deiner Ausführung so, als wäre es ohnehin egal gewesen was Lawler gemacht hätte, er hätte so oder so verloren. Und ich wüsste jetzt auch nicht was der ideale Matchplan gewesen wäre, aber leider konnte man ja überhaupt keinen Plan erkennen, er wirkte wirklich ideenlos.
Und natürlich gehört Woodley für diesen Kampf aller größter Respekt gezollt! Wer einen derartig gefährlichen Kämpfer wie Lawler so deutlich besiegt und selbst zu keinem Zeitpunkt in ernsthafter Bedrängnis gerät der hat absolut verdient gewonnen und alles richtig gemacht!
Ich wollte auch nicht sagen, dass er nur durch Glück oder einen Glückstreffer gewonnen hat, aber eine Unachtsamkeit oder ein Fehler genügt und so ein Kampf ist vorbei: Lawler ist auf die Finte von Woodley hereingefallen und hat die Hand runter genommen, das war der entscheidende Fehler und Woodley hat diesen perfekt ausgenutzt.
An einem anderen Tag hätte Lawler die Finte vll durchschaut wäre ausgewichen und hätte selbst einen harten Treffer gelandet und evtl darauf hin den Kampf gewonnen. Das meinte ich eher mit "Glück": Kleinigkeiten die mal so und mal so ausgehen könnten. Und natürlich macht das die Kämpfe so extrem spannend und reizvoll
Haha, "er hätte so oder so verloren." ... darauf wollte ich gerade antworten: "Was wäre denn deine Strategie gewesen?" ... und dann habe ich gesehen, dass du meine Frage bereits im nächsten Satz direkt beantwortet hast.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie Lawler Woodley hätte besiegen sollen. "Vorsichtig aus der Distanz angreifen" hat, wie wir gesehen haben, nicht funktioniert. "Aggressiv nach vorne pushen" wäre aber auch nicht das richtige Mittel gewesen, weil er sich so höchstwahrscheinlich einen Takedown Konter gefangen hätte. Beides hat bzw. hätte meiner Meinung nach nicht funktioniert. Es ist wirklich nicht leicht, aber wie gesagt, das steigert einfach nochmal die Leistung und die Strategie von Woodley. So gesehen hat er Lawler keinen Bereich angeboten, wo dieser hätte punkten können. Woodley ist ein ganz, ganz schwieriges Match Up für jeden Gegner. So krass hätte ich aber nicht gedacht. :OO
Women's Strawweight bout
Rose Namajunas vs. Karolina Kowalkiewicz
Kowalkiewicz besiegte Namajunas via Split Decision (28-29, 29-28, 29-28).
Gleich mal vorweg muss ich vor beiden Damen den Hut ziehen. Das war ein fantastischer Fight! Besonders Karolina konnte hier auf ganzer Linie überzeugen. Ihr Striking war klasse und auch ihr Grappling war besser als gedacht. Rose arbeitete im Stand größtenteils mit ihrem Boxen. Damit kam Karolina nicht so gut klar. Die Boxing Range lag ihr nämlich nicht so, da sie sich aufgrund der Gefahr eines Takedowns kaum Kicks zutraute und auch zu weit weg war, um ihre Muay Thai Skills ausspielen zu können. In der ersten Runde landete sie deshalb nur selten klare Treffer. Rose verbuchte dagegen mehrere gute Konter und zudem einen Takedown. In der zweiten Runde stellte sich Karolina dann besser auf ihre Gegnerin ein. Sie pushte aggressiver in die Pocket Range, sodass Rose nicht mehr nur mit ihrem Boxen arbeiten konnte. Außerdem wehrte Karolina die Grapplingversuche von Rose zum Großteil ab. Im Gegenteil, sie nutzte den Clinch von Rose sogar für eigene Kniestöße zum Körper. Die Vielseitigkeit von Karolina machte in dieser Runde den Unterschied. Rose hatte große Probleme, ihre Stärken einzusetzen. In der dritten Runde sahen wir ein ähnliches Bild. Rose traf lediglich mit Kontern aus der Boxing Range. Karolina ließ sich derweil immer wieder auf den Clinch ein, in dem sie Rose völlig unter Kontrolle hatte. Rose versuchte verzweifelt, den Takedown durchzubringen, und fraß dabei etliche harte Kniestöße zum Körper. Zu allem Überfluss nahm Karolina dann Rose auch noch runter. Rose wollte zwar mit mehreren Submissions kontern, aber das Grappling von Karolina ließ das nicht zu. Sie verhielt sich am Boden sehr clever und intelligent. Sie ließ sich nicht überraschen und brachte die Runde ganz cool zu Ende. Ich habe den Fight auch mit 29-28 für Karolina gewertet. Die erste Runde konnte Rose noch gewinnen, aber danach hatte Karolina alles unter Kontrolle. Nun dürfte es zu einem polnischen Duell um den Titel kommen. Ich freue mich darauf, denn das wird ein Kracher! Joanna ist eine Killerin und Karolina spätestens nach diesem Fight auch.
Welterweight bout
Matt Brown vs. Jake Ellenberger
Ellenberger besiegte Brown via TKO (Kick to the Body and Punches) nach 1:46 in der ersten Runde.
Puh, das war nochmal knapp für Ellenberger. Mit diesem Sieg hat er seinen Job gerettet. Von Anfang an war er hier der bessere Fighter. Sein erster Treffer schickte Brown direkt zu Boden. Brown verteidigte sich aber gut. Ellenberger ging voll auf das Finish, allerdings blieb Brown ganz cool und befreite sich aus dieser Situation. In der Folgezeit fand er besser in den Fight hinein. Er presste nun Ellenberger an den Käfig, aber erneut landete dieser einen harten Treffer und dieses mal konnte sich Brown nicht mehr retten. Ellenberger knockte ihn mit einem harten Bodykick aus. Die Explosivität von Ellenberger war echt krass. Brown wollte in diesem Fight ganz locker seinen Reichweitenvorteil ausspielen und den Kampf aus der Distanz dominieren, aber offensichtlich hat er die Power von Ellenberger unterschätzt. Wie bereits erwähnt war das ein Pflichtsieg für Ellenberger. Wie es mit Brown weitergeht, bleibt abzuwarten.
Bantamweight bout
Francisco Rivera vs. Érik Pérez
Pérez besiegte Rivera via Unanimous Decision (30-26, 30-26, 29-28).
Der Auftritt von Rivera war in diesem Fight schon sehr fragwürdig. Er war noch viel passiver, als Robbie Lawler im Main Event. Zwar war seine Striking Defense und sein Counterstriking in der ersten Runde gar nicht mal so übel, aber Pérez war ihm sichtlich überlegen. Er war einfach aktiver und beweglicher. Mit seinen Angles kam er mehrfach zu Treffern. Zudem streute er zwischenzeitlich mal kurz ein bisschen Grappling ein, um den Rhythmus von Rivera weiter zu beeinflussen. In der zweiten Runde kämpfte Rivera weiterhin zu statisch. Pérez machte es vor. Er bewegte sich unglaublich viel und kreierte sich so immer wieder Lücken, um Treffer landen zu können. Besonders sein Inside Leg Kick war klasse. Auch hier vermischte er wieder sein Striking mit seinem Grappling. Damit kam Rivera einfach nicht klar. Zu keiner Zeit konnte er im Stand einen Rhythmus aufbauen, da ihn Pérez häufig mit seinem Grappling störte. Die dritte Runde begann mit einer Verzweiflungsaktion von Rivera. Er attackierte mit allem, was er hatte, bis er nach 40 Sekunden nicht mehr konnte. Pérez war da schon cleverer. Er verbrauchte nicht seine ganze Kraft und landete dafür einen Takedown. Es folgte eine dominante Phase am Boden mit Ground & Pound aus Sicht von Pérez. Auf meiner Scorecard steht am Ende auch ein 30-26. Meiner Meinung nach hat Pérez alle drei Runden gewonnen und die dritte Runde kann bzw. muss man mit 10-8 werten. Wie man auf 29-28 kommt, ist mir fremd. Pérez sollte man echt im Auge behalten.
Flyweight bout
Ryan Benoit vs. Fredy Serrano
Benoit besiegte Serrano via Split Decision (28-29, 29-28, 29-28).
Auf den Kampfstil von Serrano komme ich noch immer nicht klar. Sein Striking war so unfassbar unorthodox, vor allem dieser Axe Kick. Da merkte man deutlich, dass er aus dem Ringen kommt und erst drei Profi-MMA-Kämpfe bestritten hatte. Er legte sehr viel Power in seine Angriffe. Benoit war dagegen technisch überlegen. Seine Schläge und Kicks waren viel präziser. Dies bestätigte der Knockdown in der ersten Runde. Serrano kam immerhin mit zwei Takedowns durch, aber er konnte diese nicht ausnutzen, weil die Scrambles von Benoit super waren. Er war schnell wieder oben. Auch in der zweiten Runde wollte Serrano den Fight auf den Boden bringen. Seine Slams waren schon echt geil. In dieser Runde sahen wir wieder zwei. Benoit verteidigte sich aber nach jedem Takedown richtig gut. Am Boden gab es nahezu keine Action. Somit entschied sich dieser Fight in der dritten Runde im Stand. Serrano fehlten dort einfach die Mittel, um Benoit bezwingen zu können. Benoit hatte mehr Erfahrung und das konnte man eindeutig erkennen. Serrano's Attacken gingen häufig ins Leere. Benoit punktete dagegen mit dem ein oder anderen Treffer. Dessen Leistung war sehr clever und überlegt. Ich habe die erste und die dritte Runde für ihn gewertet. Runde 2 ging für mich an Serrano, weil Benoit hier etwas zu wenig machte.