Umsturz in der Bellator-Führungsetage - Viacom sorgt für Entlassung von Bjorn Rebney - Scott Coker als Nachfolger angedacht

Am heutigen Mittwochmorgen vermeldete der Medienriese Viacom die wahrscheinlich größte Nachricht in der MMA Welt seit einigen Wochen: Die Promotion Bellator und der frühere Besitzer Bjorn Rebney gehen in Zukunft getrennte Wege! Der gelernte Anwalt gründete Bellator im Jahr 2008 und stieg damit nach der Aufkauf von Strikeforce durch die UFC zur Nummer 2 im MMA Sport in Amerika auf. Allerdings auch mithilfe der finanziellen Stärke Viacoms: Ende 2011 kaufte Viacom einen Großteil der Anteile und ist seitdem Mehrheitseigner der Promotion. Seit 2013 werden die Events der Promotion auf Spike TV ausgestrahlt. Der Sender befindet sich ebenfalls im Besitz von Viacom.

Rebney war seit Viacoms Übernahme nur noch als Geschäftsführer aktiv, blieb aber weiterhin das öffentliche Gesicht der Promotion. Neben Rebney wurde auch dessen Partner Tim Danaher, der als Präsident der Promotion tätig war, entlassen. Beide fanden sich am gestrigen Dienstag im Hauptsitz Viacoms in New York City ein und wurden dort über ihre Entlassung informiert. Laut internen Quellen soll Rebney die Entscheidung kämpferisch aufgenommen haben und wollte nicht abtreten. Mit der Presseerklärung Viacoms am Mittwochmorgen wurde die Entscheidung jedoch publiziert.

Rebney äußerte sich in der Presseerklärung folgendermaßen:

Ich verkünde mit einem bittersüßen Gefühl am heutigen Tag meinen Abgang von dem Unternehmen, das ich gegründet habe. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass ich meine Visionen zur Realität gemacht habe. Ich habe ein gut gedeihenes Geschäft mit TV-Übertragung in weltweit über 140 Ländern und einer Partnerschaft mit einem der weltweit führenden Unternehmen in der Entertainment Branche geschaffen. Es waren wundervolle acht Jahre voller Schöpfung, Entwicklung und Erfolg.

Ich werde die mutigen, starken und engagierten Kämpfer vermissen, die ich über die Jahre mit Freude promotet habe. Gleichfalls werde ich das unglaublich hart arbeitende und bemerkenswerte Team im Hintergrund vermissen, dass für mich nach all den Jahren zu einem Stück Familie geworden ist. Viacom sowie Tim und ich hatten unterschiedliche Meinungen über die strategische Ausrichtung Bellators, aber Tim und ich wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.

In jener Presseerklärung befindet sich außerdem ein Statement von Kevin Kay, seines Zeichens der Präsident von Spike TV. Folgende Worte fand er für den Abgang der beiden bisherigen Führungspersonen:

Ich will Bjorn und Tim im Namen von Spike TV und Viacom für ihr Engagement und ihre harte Arbeit danken. Sie haben Bellator aus dem Nichts aufgebaut. Sie haben unermüdlich daran gearbeitet, um Bellator auf den heutigen Stand zu bringen. Sie waren großartige Partner für unsere Zusammenarbeit und wir wünschen ihnen nur das Beste für die Zukunft.

Laut ersten Berichten des renommierten MMA Journalisten Josh Gross steht Rebneys Nachfolger bereits fest: Es ist der ehemalige Strikeforce Gründer und Geschäftsführer Scott Coker! Ursprünglich sollte der Wechsel bereits in der heutigen Presseerkärung bekannt gegeben werden, jedoch scheint es hinter den Kulissen noch zu langwierigen (Abfindungs-)Verhandlungen mit dem scheidenden Bjorn Rebney gekommen zu sein, weshalb die offizielle Verkündung verschoben wurde. Coker soll jedoch bereits einen Vertrag unterschrieben haben.

Bereits seit geraumer Zeit sollen die Offiziellen von Viacom und Rebney nicht das beste Verhältnis gehabt haben und verschiedene Pläne für die zukünftige Ausrichtung der Promotion besessen haben. Die Chance auf den Wechsel eröffnete sich im März, nachdem Cokers Vertrag mit der UFC ausgelaufen war. Coker war nach dem Aufkauf seiner Strikeforce Promotion durch die UFC Anfang 2011 noch drei Jahre für den Marktführer des Sports aktiv, hielt sich dabei vor allem nach dem letzten Event von Strikeforce Anfang 2013 im Hintergrund.

Quelle: MMAFighting.com
 
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