Smart Mark Report #1

06.03.14, von "wrestling-infos.de"

smartmarkreportDer „Smart Mark Report“ beleuchtet und bewertet auf Wrestling-Infos.de jeden Donnerstag aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen in der Welt des Mainstream-Wrestlings aus der Sicht eines „smarten“ Fans wie du und ich. Neben 100% subjektiven Ansichten liegt der Schwerpunkt vornehmlich auf der WWE. ACHTUNG: Keine Haftung für etwaige Spoiler!

Frauen wollen aussehen wie SpongeBob untenrum. Und auch die Zuschauer der WWE kämpfen in letzter Zeit unnötigerweise mit völlig unangebrachten Erwartungshaltungen und Hoffnungen. Über falsche Vorfreude und misslungenen Entführungen…

Chapeau, liebe WWE! Und damit meine ich nicht die Fehde zwischen Daniel Bryan und Triple H, nicht Kane im Anzug, nicht das Comeback von Batista und auch nicht Randy Orton als WWE World Heavyweight Champion. Ich spreche von der intelligenten Zusammenstellung der vergangenen RAW-Ausgabe und der Unterbindung der sogenannten „#HijackRAW“-Bewegung. Hier blitzte kurzzeitig die Genialität durch, die in der WWE eigentlich steckt – wenn sie denn auch mal will.

Da nehmen sich die vermeintlich so gewitzten Smarks so viel vor, kreieren extra einen Twitter-Account und erstellen ganz böse Bilder und Pläne, um sich dann bereits nach dem ersten Segment der Show den Wind aus den noch nicht einmal gehissten Segeln nehmen zu lassen. Ganz ehrlich? Ich musste grinsen. Fast ja schon lachen. Paul Heyman eröffnet die Show. Ein Faktor, mit dem die smarten Fans irgendwie nicht gerechnet haben. Was noch gefehlt hätte wäre ein lapidarer Hinweis, dass rein faktisch CM Punk ja in Chicago sei – nur halt zu Hause vor dem Fernseher. Die Fans denken, dass die WWE machtlos gegenüber spontanen Gruppenbewegungen ist? Sie kann nicht gegen die Masse ankommen? Was sind dann bitteschön die Zuschauer, wenn sie nicht einmal gegen eine einzelne Person bestehen? Gute Frage.

In den ersten Minuten hat die WWE „#HijackRAW“ wie einen schlechten Scherz aussehen lassen. Noch schlimmer: Dank Twitter-Einblendungen und gar ein Heruntermachen dieser ganzen grandios gescheiterten Aktion durch Smark-Bettwäschen-Motiv Daniel Bryan, was die Fans nicht einmal bemerkt haben, hat sich die WWE im Laufe der Show diese Bewegung genommen, einverleibt und wie eine eigene Idee aussehen lassen. Oder: Die WWE hat die Fans ausgespielt. Falsche Infos wurden herausgegeben, mit unangebrachten Erwartungen gespielt und RAW konsequent schlau gebookt. Und die Fans? Bis auf „CM Punk“-Chants wissen die leider auch nicht weiter. Irgendwie schon enttäuschend.

Womit wir gerade beim Thema Enttäuschung sind: Ich finde es geradezu lächerlich, wenn in diversen Internet-Foren Traumszenarien aufgestellt werden, sich alle User ganz viel Honig ums Maul schmieren und gemeinsam träumen, dass irgendwie irgendwas passiert. Und am besten ist CM Punk auch noch dabei. Sich DANN aber tatsächlich die Dreistigkeit herauszunehmen und das WWE-Produkt niederzumachen, weil sich die im Internet ausgedachten Szenen nicht abgespielt haben – are you freakin‘ serious? Manchmal wünsche ich mir, dass meine Lieblingsmannschaft im Fußball zehn Tore schießt. Aber ich bin nicht enttäuscht, wenn dies nicht passiert, denn in Wahrheit weiß doch jeder, dass so etwas wahrscheinlich nie geschieht.

Dennoch ist die Road to WrestleMania bisher relativ enttäuschend. Klar, nicht so grausam schlecht wie die beiden Jahre zuvor, aber da fehlt immer noch Big Time Feeling. Dies liegt an den viel zu langen, aufgeblasenen RAW-Ausgaben – aber auch an falschen Erwartungen, die in den Tiefen des World Wide Web geschürft werden. Träumen ist erlaubt, sicher. Aber bitte nicht weinen, wenn diese dann platzen. Immerhin sind wir erwachsene Menschen.

Twitter: @svenundso




17 Antworten auf „Smart Mark Report #1“

hbk sagt:

Zum Text: Gut geschrieben!

Zum Thema:Bei der derzeitigen Matchcard kann auch noch kein Big Time feeling aufkommen, zumindest bei mir nicht. Man hat 4 „Top“ Matches(wovon zumindest meiner Ansicht nach, 2 ein Reinfall werden könnten)
Frage mich nur, ob innerhalb der WWE der MainEvent schon feststeht, oder der noch je nach Interesse und/oder Aufbau noch ausgesucht wird. Cena-Wyatt wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Orton-Batista kann man nach derzeitigem Stand und in dieser Konstellation nicht ernsthaft als MainEvent bringen. Für mich kann man ernsthaft nur Lesnar-Undertaker und Bryan-HHH in Betracht ziehen.

ShieldOfJustice sagt:

Geile Kolumne! Sehr sachlich analysiert das Ganze und es hat echt Spaß gemacht den Report zu lesen, da ich genau die gleiche Meinung wie du habe zu diesen Punkten. Bitte (wenn es möglich wäre) regelmäßig mehr davon! 🙂

CM Punk BITW sagt:

Kompliment, für die 1. Ausgabe, ich fand sie sehr gut!
„Well, I’m afraid I’ve got some bad news!“ 😉 Nein Spaß beiseite, toller Artikel, aber meiner Meinung nach könntest du Wörter wie „lapidarer“ weglassen. Wegen CM Punk, die Fans sind nicht enttäuscht weil sich die Traumszenen nicht erfüllen, sie sind enttäuscht, weil er nicht zurückgekommen ist, das kann man damit vergleichen, wie wenn dein Lieblingsfußballteam das Champions League Finale beim Elfmeterschießen verliert…
Ach ja, ich finde auch, dass die vorigen beiden Road to Wrestlemania besser waren, als die heurige Road, doch das ist nur eine persönliche Meinung.

Nochmals, Glückwunsch sehr guter Artikel!

johnny sagt:

Also ich muss sagen, dass es a) nicht so unrealistisch ist dass (beispielsweise) der FC Bayern 10 Tore schießt (frag mal die hsv fans)und
b) schau ich doch gerade wrestling, weil ich mir total verrücktete momente erhoffe die im Fußball beispielsweise nie möglich wären. Ich kann bis an mein Lebensende warten und der Roy Makaay wird kein Comeback geben.
Aber dass ein CM Punk sich vielleicht dazu hinreisen lässt in seiner Heimatstadt auzutreten und die Halle damit explodieren zu lassen liegt schon im Bereich des Möglichen – egal ob er sonst zu stolz ist oder einfach mit dem scheiß laden abgeschlossen hat.
Dafür schauch ich Wrestling!

Und wenn man dann noch die besten wrestler unten hält und immer nur „same old shit“ liefert, dann kann es mir auch gestohlen bleiben. Ein Bret Hart war auch kein Bodybuilder – wie vermisse ich diese Zeiten…

johnny sagt:

Ach BTW: guter Artikel 😉

Sven sagt:

Hey Leute,

danke für euer Feedback! 🙂 Es geht um die falschen Erwartungen. Ich lese oft still mit in diversen Foren (auch international) und da basteln sich die User oft die schönsten Szenarien zusammen. Sind diese dann nicht eingetreten, argumentieren sie tatsächlich damit, dass die WWE zu doof ist und sie es doch so hätten machen sollen wie es sich die User ausgedacht haben. So fantasiert man sich praktisch das Produkt kaputt. Ganz nüchtern betrachtet ist Daniel Bryan vs. Triple H eine erschreckend logische Ansetzung, die wenigstens einmal eine lange Geschichte hat. Klar, da wiederholt sich viel und die Storyline ist nicht toll erzählt. Aber es macht SINN! Mehr Sinn als Batista vs. Orton vs. Bryan.

Beim Wrestling sind wir Zuschauer meistens genauso machtlos wie beim Fußball, deswegen der Vergleich. Ich wünsche mir zwar, dass Hertha 10 Tore schießt (die Fans wünschen sich CM Punk zurück, der sich mit der WWE zerstritten hat). Wenn Hertha jetzt aber nicht 10 Tore schießt bin ich nicht traurig. Genauso bin ich nicht traurig, wenn CM Punk nicht zurückkehrt, weil es sich einfach nicht angedeutet hat und die WWE sowieso nur wegen dem Hijack-Crap seinen Namen erwähnt hat. Ich finde es falsch, wenn das Produkt aufgrund eines nicht erfolgten Comebacks, das so oder so eh nicht passiert wäre, kritisert wird. Da gibt es genug andere Angriffsfläche!

Und nochmals danke für euer Feedback!

Capo85 sagt:

Sehr guter text !!! Allerdings kann man die wwe nicht mit nem fußball-verein vergleichen. Die wwe hat alles selber in der hand ! Wenn sie einen wrestler zur nr 1 machen wollen können die das doch machen mit der Zeit. Wenn eine fangemeinde mit streik droht sollte man sich gedanken machen ! Bei einem verein wird der trainer/manager gekündigt !!!

Sven sagt:

Klar, in DER Hinsicht hinkt der Fußball-Vergleich etwas. Aber ich prangere ja nur die unrealistischen Erwartungshaltungen an! Eine Fußballmannschaft ist keine Wrestlingcompany. Aber Hertha BSC mit 10 Toren wäre genauso unrealistisch gewesen wie ein CM Punk Comeback – nach all den Sachen, die man so gehört und gelesen hat. DAS war der Punkt gewesen. Aber ja, etwas unglücklich ist das Beispiel.

Second City Saint sagt:

Sehr gute Kolumne!!!
Das mit den Erwartungen sehe ich ganz genauso, man kann nicht zufrieden sein wenn man(guter Fußball Vergleich) die Welt erwartet, dann aber doch „nur“ das normale bekommt. Es gibt sehr viel zu kritisieren nicht nur momentan und nicht nur bei WWE, aber es ist alles nicht so schlecht. Soviele wünschen sich die alte Zeit um Bret Hart zurück..Come on, really? Zirkusclowns mit bunten Klamotten die Aktionen „aufführen“ die aussehen als ob ein Affe versucht Walzer zu tanzen…

dreamlandnoize sagt:

Und wieder eine Kolumne, der ich nur teilweise rechtgeben kann.

Die WWE soll nicht die Fans verarschen um ihren hintern zu retten, sondern bei JEDER verdammten Show solch kreative und geniale Einfälle dem Fan bieten.

Kann sie aber nicht. Nicht mal ansatzweise.

Deswegen kann ich nicht verstehen, dass man sich als „Fan“ freut, dass seine Nachbar-Fans über´m Deich so verarscht worden sind. Und nein, ich bin kein CM-Punk-Fan.

Wie gesagt, wenn WWE immer so kreativ und genial wäre, würde ich die Sendung als völlig legitim ansehen. Aber so nicht!

WrestlingFan sagt:

Schließe mich den meisten meiner Vorposter an. Die Kolumne gefällt mir auch ganz gut. Etwas gemäßigter als bei Manuel Moser und damit etwas Abwechslung. Ich bin gespannt auf die Ausgabe Nummer 2 und ob es in Zukunft auch mal lobende Worte geben wird. Vielleicht entwickelt sich ja sowas wie Teifel (Kurz gemosert) und Engel (Smart Mark Report). Ich bin gespannt. 😀

JMEJensFan343819572 sagt:

Kurz gemosert….. 🙁 Ich werds vermissen… :'(

Sven sagt:

@dreamlandnoize

Berechtigt sowas zu sagen. Würde die WWE wöchentlich solch eine Genialität an den Tag legen, wäre die Road to WrestleMania sagenhaft gut. Wie in der Kolumne kurz angedeutet finde ich aber RAW einfach zu lang, als das da irgendwie mal Tempo und Spannung reinkommen kann. Da werden Segmente aufgeblasen, sinnlose Matches reingesetzt und gaaaaanz viel gestreckt, damit die drei Stunden irgendwie voll werden. In der Summe sorgt unter anderem auch schon das dafür, dass keine WrestleMania-Stimmung bei mir aufkommt.

Damals gab es zwei Stunden RAW aber so unglaublich viel zu erzählen, dass man mit Spannung die nächste Woche erwartet hat. Heute gibt es gefühlt 1000 Stunden WWE-Programm in der Woche. Natürlich ist dies nicht der einzige Grund für die zweifelhafte RtWM, aber einer…

Dennoch finde ich die schon legitim. Sogar sehr ansprechend, weil sie einfach permanent aus dem „Universe“ ausgebrochen ist und in der Hinsicht aufregend war.

Chris sagt:

Guter Text, besonders den Absatz über die #HijackRAW habe ich genauso gesehen. Ich saß auch fast lachend vor dem Fernseher und dachte mir nur: Wer zeigt hier nun wem, wo der Hammer hängt. WWE 1 : Chicago 0

JME sagt:

@JMEJensFan343819572

Warum? Kannst du nicht bis nächsten Mittwoch warten? 😀 „Kurz gemosert“ wird es selbstverständlich weiter geben. 😉

JMEJensFan343819572 sagt:

Super Jens, jetzt mag ich dich sogar noch mehr! #BelieveInTheJens

Wilkommen_Bei_Der_RAW_Review_Mit_Dabei_Ist_Wie_Immer_Der_JME_Der_Jens sagt:

#SmartMarkReport > #KurzGemosert

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