Kategorie | W-I Kolumnen

Kurz gemosert… #30

31.10.12, von "Manuel Moser"

„Kurz gemosert…“ beschreibt die Welt des Mainstream-Wrestling mit den Augen eines meckernden „Smart Marks“. Jeden Mittwoch spricht Manuel Moser in der wohl umstrittensten Wrestling-Kolumne aller Zeiten Dinge und Tatsachen an, welche sich manch einer vielleicht nicht traut auszusprechen oder die es aus den Tiefen der „Smart Mark“-Fangemeinde nicht an die Öffentlichkeit schaffen. Harte Worte und eventuelle Spoiler inbegriffen.

 

“What a hell of a PPV!” Ja das war wirklich die Hölle. Es dürfte unterhaltender gewesen sein mir beim Betrachten dieses Bullshits zuzusehen, als sich selbst mit dem PPV zu quälen. Ich denke darüber nach die Frankfurter Commerzbank-Arena zu mieten und dort, mit all meinen Lesern, egal ob Freunde, Feinde, Neider oder Alex Wright, gemeinsam Wrestlemania zu schauen. Glaubt mir, der PPV wird zur Nebensache. Spendet Wrestling-Infos genug Geld und der Cruncher organisiert die ganze Sache. Die Schnittchen bereitet er sogar persönlich zu. Wenn ich nach meinen Leserzahlen gehe bekommen wir den Laden voll. Locker… YES!
Als ich am Donnerstag in Orlando war dachte ich mir „Hey heute ist doch Championship Thursday!“. Das bedeutet bei TNA so viel wie „Hulk Hogan entscheidet mit nicht nachvollziehbaren Maßstäben wer gegen Jeff Hardy verlieren darf“. Man könnte das Ganze auch abkürzen und sagen. NO!
Nachdem mir beim Anblick von RVD mal wieder fast das Kotzen kam und danach, als ich daran erinnert wurde, dass man schon wieder versucht Matt Morgan, den Unpushbaren, an den Mann zu bringen, beinahe in der Suppe einschlief, war der Hulkster schon fast fertig mit seiner Casting-Show und Kurt Angle durfte Jeff Hardy durch ein Match ziehen. Dieses Konzept geht mir ganz schön auf den Geist. Hogan hockt da in seinem Büro und empfängt dauernd Herausforderer die keine sind, Lackaffen die sich beschweren und regelmäßig Joseph Park, der immer so tut, als ob er etwas ganz wichtiges zu sagen hat. Nur komischerweise erfahren wir nie um was es sich gehandelt hat und man tut jede Woche so, als ob Park das aller erste Mal in das Büro von Hogan marschiert. Ja es ist fast als würden sie jede Woche versuchen die Szene neu zu drehen. „Palim Palim!“. Dieser Crap ist eines der Gründe warum Impact immer langweiliger wird. Die Aces&Eights-Storyline hat so viel Potential. Gerade mit der Beteiligung von Park(s), Brisco und anderen. Aber man zieht das alles so dermaßen in die Länge und wiederholt sich Woche für Woche. Ich dachte das wird nach Bound for Glory besser, aber ich habe das Gefühl, dass es seit dem noch schlimmer geworden ist.
Diese Woche war übrigens Kurt Angle das Opfer der Motorradgang. Es passte ins Bild. Warum? Die ganze Episode war belanglos. Nichts passierte und das was passierte war nebensächlich, uninteressant und langweilig.

Ich möchte allen Beteiligten dafür gratulieren, dass sie an dem wohl sinnlosesten „overhyped“ Match im Jahre 2012 beteiligt waren. Es war mir eine große Ehre meinen Fernseher aus Wut gegen mein, jetzt nicht mehr ganz so neu wertvolles, signiertes Bret-Hart-Poster zu werfen. Gut, ich bin natürlich selbst schuld. Man darf eben nicht damit rechnen, dass WWE ein neues Gesicht festigen möchte, solange das aktuelle Top Face noch im Hintern von Vince McMahon verweilt und versucht mit billigen Witzen gegenüber Schwächeren eine Storyline over zu bringen die ohne Bedeutung in die Geschichte des Unternehmens eingehen wird. Wie unwichtig der ganze Käse ist hat die RAW-Ausgabe an diesem Montag demonstriert. Die „Beweise“ die Vickie Guerrero da vorgelegt hat würden keinen Richter auf der Welt auch nur ansatzweise dazu veranlassen den Hammer gegen John Cena zu heben. Dem war das ganze aber sowieso egal, denn der Grinser vom Dienst musste sein beschissenes Lächeln wieder für eine Wahlkampagne von Linda McMahon hergeben. Ja Brustkrebs ist schlecht. Jeder Krebs ist schlecht. Bei den Frauen erhofft sich die alte McMahon halt noch ein wenig mehr Zustimmung, um dieses Mal einen Sitz im Senat der Vereinigten Staaten für den Bundesstaat Connecticut zu erschleimen.
Aber was solls. John Cena ist nicht WWE Champion. Auf der anderen Seite haben wir einen PPV der sich „Hell in a Cell“ nennt und bei welchem man innerhalb von drei Stunden ungefähr zwanzig Minuten mit diesem Gimmick-Match konfrontiert wurde. Knappe zehn Minuten dauerte das eigentliche Match sogar nur. Das ist so, als ob ich mir Ente in Erdnusssoße bestelle und eine Portion Reis mit Erdnüssen und einem Aufkleber von Dagobert Duck serviert bekomme. Das Ryback kein Shawn Michaels ist war uns allen klar, aber ich bitte euch, die beiden sind so etwas wie Profis in ihrem Geschäft und sollten es eigentlich innerhalb eines Monats gebacken bekommen einen anständigen Main Event auf die Beine zu stellen. Aber das hier war richtig scheiße. Ja, genau. Scheiße. Ich buchstabiere es auch gerne nochmal Es Zeh Haar Eh Ih SZ Eh. Scheiße. Natürlich ist mir bewusst, dass man hier vor einer schweren Entscheidung stand und sich mit der Thematik auseinandersetzen musste, ob man die billig kopierte Siegesserie von Ryback brechen oder CM Punk den Championship, den er laut Planungen eigentlich gegen The Rock oder John Cena verlieren soll, abnehmen und jemandem geben sollte der momentan over wie Santino Marella und Hornswoggle bei den WWE-Kiddies ist. Man entschied sich für die unkomplizierte Lösung und brach die Siegesserie von Ryback auf bescheuerte Art und Weise mit dem dämlichsten Referee-Screwjob seit Earl Hebner. Bei RAW hatte man das alles dann schon fast wieder vergessen und der Ringrichter, der entscheidende Mann im Main Event des PPV, blieb ein Nebendarsteller in einer schwachen Anfangspromo des schwachen WWE Champions CM Punk.
Wie soll das Ganze weiter gehen? Survivor Series! Wir vergessen mal ganz schnell John Cena und das Rematch von Ryback, denn da gab es ja mal etwas Belangloses in der Vergangenheit. Was? Mick Foley! Wer? Die kranke Sau die von allem überall drauf springt, sich alles überall hinhauen lässt und trotzdem immer noch lächelt. Es zeigt mal wieder deutlich was für Dummköpfe da in Stamford sitzen, denn Hell in a Cell ist ein von Mick Foley geprägtes Gimmick-Match und anstatt ihn dafür zu nutzen den PPV und den damit verbundenen Main Event zu promoten holt man den Lumpensack-Sammler lieber NACH dem PPV wieder zurück vor die Kameras, damit er NICHT bei der Survivor Series antritt, sondern ein Team zusammenstellt, welches gegen das Team Punk, bestehend aus lauter Jobbern, antreten muss. Das Team Foley beinhaltet hingegen fast jeden Champion den die WWE Midcard momentan zu bieten hat. Das klingt auf den ersten Blick natürlich nicht schlecht, aber das bedeutet auch, dass dieses sowieso schon langweilige Konzept noch langweiliger wird, da man kaum Titelmatches auf der Card hat.
Eventuell der World Heavyweight Championship. Der mittlerweile vom World Heaviest Champion gehalten wird. Womit wir schon bei meinem zweiten Major Problem sind. Ich bin zwar alles andere als ein Unterstützer von Sheamus als World Champion, aber warum zur Hölle nochmal, muss er seinen Championship nach solch einem Push, welcher ihn nahezu unbesiegbar erscheinen ließ, gegen eine Pfeife wie Big Show verlieren. Ein Mann der kein Match „alleine“ bestreiten kann. Ein Mann der sich bald nicht mal mehr alleine bewegen kann. Ein Mann der alleine keine Promos halten kann. Diese bescheuerten Veteranen labern die jungen Leute das ganze Jahr über voll mit Dingen wie Respekt und Verständnis über das Business. Wie man neue Stars kreiert und wie gerne sie jungen Talenten helfen. Aber wenn es darum geht einen Championship abzustauben, dann rufen sie alle „HIER!“ und trampeln die Zukunft zu Brei. Was man dann vorfindet ist ein PPV wie „Hell in a Cell 2012“, wo man keinen adäquaten Ersatz für John Cena (der natürlich eigentlich selbst nicht mehr als ein Ersatzmann sein dürfte!) hat der mit dem WWE Champion ein passables Hell-in-a-Cell-Match auf die Beine stellen kann, weil man die Jungs lieber Woche für Woche verjobbt und einen längst fälligen Titelwechsel an jemanden der den Titel weder braucht, noch verdient hat.
Übrigens macht es richtig viel Sinn ein großes Tag-Team-Turnier anzusetzen, welches offensichtlich von Mr. Botch und dem mexikanischen Fliegenschiss gewonnen werden sollte, der Fliegenschiss sich aber dreimal am Tag in die Hose geschissen hatte und somit den Spot an zwei talentierte Jungs abgeben musste. Am Ende behalten die Champions ihre Titel und das Turnier war fürn Arsch.

YES!
Für Kritiken jeglicher Art stehe ich gerne im Forum von Wrestling-Infos.de oder unter kurzgemosert@googlemail.com zur Verfügung.




8 Antworten auf „Kurz gemosert… #30“

King Adli sagt:

Kannst du mir einen Wrestler der WWE nennen, der deiner Meinung gut ist?

Cenation sagt:

weißte selber was da fehlt 😉

Mspawn666 sagt:

Letzte Woche habe ich noch gemeckert aber diesesmal muss ich deinen Aussführungen voll und ganz zustimmen. Es war ja wohl ziemlich klar das Rhodes und Sandow das Turnier gewinnen und den Titel nicht bekommen. Und bei Sheamus war es absolut unötig denn er ist ein Publikums Liebling.

Manuel Moser sagt:

@Cenation
Ich bin dran, aber auch ich bin abhängig von Zuarbeit und Zustimmung 🙂

@King Adli
Das Schlimme dabei ist, dass ich dir einige aufzählen könnte. Nur werden die von WWE so dämlich eingesetzt und/oder deren Moveset derart beschränkt, dass sie sich nicht vom Einheitsbrei abheben und somit in die Kategorie „Langweilig“ fallen, falls sie sich noch nicht in der Kategorie „Nervtötend“ befinden.

PlayTheGame sagt:

das ist das erste mal wo ich sagen muss du hast sogar untertrieben ^^ weil hell in the cell war mal echt fürn arsch ^^

Prof sagt:

Manchmal frage ich mich schon, warum sich manche Leute Woche für Woche Wrestlingshows anschauen, die sie doch eigentlich furchtbar öde finden. Chronischer Masochismus?

theawesomeone sagt:

also ich habe sky…selbst das ist schon teuer…
nachdem ich mir heute „deppen im maschendrahtzaun“ gesehen habe wäre ich fast gestorben vor lachen…tag team war kacke wie Mo schon geschrieben hat
da macht man ein riesenturnier und dann sowas…
gott sei dank…ich habe 15 euro gespart
ich glaube 15 euro in einen kaugummi automaten zu werfen wäre sinnvoller

damian sandow sagt:

mal schwamm drüber über den letzten absatz. ansonsten recht unterhaltsam

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