Over the Taker & more: TNA Against All Odds 2011

TNA folterte uns im Vorfeld zu diesem PPV mit der schlechtesten Matchcard, die das Roster zu bieten hatte. Als dann auch noch die Bucks unverschuldet am Flughafen festsaßen und es nicht zum Showdown mit Broski Robbie E. schaffen würden(die Glücklichen!), ging der Frust weiter. Aber schauen wir mal, was man draus gemacht hat.

X-DIVISION TITLE – Kazarian(c) vs. Robbie E.: Die Story um den Split von Generation Me muss nun umgeschrieben werden, aber so bekam Broski mit seinem kreischenden Cooks-Keks sofort und kampflos das Titelmatch. Ich ahnte zwar, dass er den Sieg gegen die Bucks abschnorren würde, aber dass es so einfach würde, konnte natürlich niemand ahnen. Auch wenn Broskis Leistung besser als die von Rob Terry war, war das natürlich für ein X-Division Titelmatch absolut lächerlich. Auch Cookies ständiges Eingreifen nervte. Na ja, für ein spontan zusammengebasteltes Match war da mit Broski wohl nicht mehr zu machen. Bei iMPACT werden die Bucks sicherlich mit oder besser ohne Broski Jagd auf Kazarians Titel machen, damit man den leider erwarteten Split nachholen kann.

Beer Money & Scott Steiner vs. Rob Terry, Gunner & Murphy: Dieser Lückenfüller diente nur dazu, nicht gebrauchte Fortune-Mitglieder und Verbündete auf unnütze Immortals zu scheuchen. Es ging genauso ab, wie es gar nicht anders sein konnte: die Bierjungs zeigten den drei Anfängern mal, was Wrestling ist und gewannen natürlich. Steiner zeigte der Oberpfeife Terry, wohin er sich seine Muckis schieben kann. Der kann außer Leute hochheben und wie ein Teller Suppe herumzustehen nämlich immer noch nichts. Ich glaube, das wird in diesem Leben auch nichts mehr. Das sinnlose Match war eine schöne Aufwärmübung für Beer Money, sonst aber eher eine Frechheit, für so ein Jobbermatch (gemeint sind die Immortals!) von den Zuschauern tatsächlich Geld zu nehmen. Ob man aus diesem Schwachsinn bei iMPACT nun eine Fehde zwischen Steiner und Terry (hahaha!) macht, weiß ich nicht, aber Terry scheint eh nicht sprechen zu können, so dass das mit Promos sehr schwierig wird.

The Pope vs. Samoa Joe: Diese Fehde ist schwach und langweilig. Es gab mit Joe den erwarteten Sieger, aber wir konnten wenigstens etwas gutes Wrestling sehen. Ich sehe Joe sowieso immer gerne, aber es verwundert, dass Joes Gegner in der letzten Zeit entweder sofort ohnmächtig werden oder auf der Stelle aufgeben. Sehr glaubwürdig kommt das nicht rüber. Das Match war ansehnlich, was besonders an Joe lag. Nach der Attacke von Pope muss man befürchten, dass diese Fehde noch lange weitergeht. Und es wird bestimmt langweilig bleiben.

KNOCKOUTS TITLE – Mickie James vs. Madison Rayne(c): Ein Last Knockout Standing war wohl doch keine so gute Idee. Das war eine Klopperei, bei der sich gerne um Madisons Handschuh des Todes gerauft wurde. Wenn Madison mit so einer „Waffe“ zum Ring kommen darf, warum hat Mickie dann nicht einfach einen Baseballknüppel mitgebracht? Das werden wir wohl nie erfahren, und so ist das Match recht öde. Offenbar zögert man den unvermeidlichen Titelwechsel doch noch länger heraus. Dann wird Mickie den Titel eben bei einem der nächsten Titelmatches bekommen. Spannung fühlt sich anders an.

Aha, also hat man auch bei TNA erkannt, dass die Mexikaner die USA „biologisch übersiedeln“ und man Latino-Superstars braucht. Genau wie Alberto Del Rio bei WWE will nun Hernandez die Ehre Mexikos verteidigen. Das gefällt mir, und ich bin künftig gespannt, was man aus der Auseinandersetzung zwischen Hernandez und Matt Morgan macht.

Matt Hardy vs. Rob Van Dam: Ausgerechnet dieses Match, für das es auch keinen Aufbau gab, war eine gute Fleißarbeit der beiden. Es war kein technisches Feuerwerk, aber die beiden gaben sich ordentlich Zunder, bis RVD natürlich gewann. Da die beiden sonst nichts zu tun haben, werden auch die beiden wohl noch etwas weiterfehden. Wenn dabei solche Matches herauskommen, dann sehe ich das lieber als den Müll, den die meisten ihrer Kollegen hier ablieferten.

Bully Ray vs. Brother Devon mit seinen beiden Söhnen: Dieser Street Fight, bei dem Devon dann doch nicht wollte, dass sich seine Söhne in Gefahr bringen, interessierte mich eh nicht. Warum schleppte er sie dann überhaupt mit? Und Bully Moppel liebt es, Frauen zum Heulen zu bringen. Was für ein Ar*ch! Bereits vor dem Match hatte ich die Schnauze voll. Dann gab es die nutzlose Klopperei, an deren Ende die Bully Tonne wie von mir erwartet einen Sohn „tötete“ (also streng genommen nur eine Power Bomb durch einen Tisch zeigte…), damit man diese Fehde die nächsten Jahre bei iMPACT weiterführen kann. Das war so vorhersehbar wie überflüssig. Diese Fehde geht wohl weiter, bis man bei TNA von heute auf morgen den Stecker zieht.

Jeff Jarrett vs. Kurt Angle: Um diesen Dreck kam man leider nicht herum: Sorgerecht für Kurts Kinder gegen Brautübergabe bei der erneuten Hochzeit der Jarretts. Da das Familiendrama real ist, kam eine Storyline um das Sorgerecht selbst für TNA nicht in Frage. Wie hätte man das bitte präsentieren können, ohne dass da früher oder später jemand Amok gelaufen wäre? Natürlich hat Jarrett gewonnen, so dass Angle nun seine Ex Karen an Jeff übergeben muss. Diese grausige Story ist unter aller Sau und wird es auch in den kommenden Wochen bleiben. Jarrett wird sicherlich meine Liste des Grauens gnadenlos weiter anführen, ohne ernstzunehmende Konkurrenz zu bekommen. Eigentlich war das Match recht gut, was bei Angle-Matches meistens der Fall ist. Leider durfte Kreische Karen wie zuvor auch Broskis Kreische ständig ins Match eingreifen. Am Ende hatte Angle auch die Schnauze voll und hängte symbolisch seine Stiefel an den Nagel. Ich nehme es ihm nicht übel, wenn er keinen Bock mehr hat. Der reale Hintergrund macht ein entspanntes Zusammenarbeiten wohl ziemlich unmöglich. Angle sollte zu WWE zurückgehen, sich einen Legendenvertrag geben lassen, bei SmackDown als Top Face richtig aufräumen und entspannt noch mal Kasse machen, bevor er dann wirklich zurücktritt. Höchstens sein ambitioniertes Ego könnte da im Wege stehen, was nicht negativ gemeint ist. Ein Match gegen Jack Swagger wäre mein Traum. Wieweit er bei TNA nun wieder auf Rücktritt macht oder sich aus der Kotzstory herauswinden kann, muss man sehen.

TNA WORLD HEAVYWEIGHT TITLE – Jeff Hardy vs. Mr. Anderson(c): Wow! Der Ausgang dieses Matches war die einzige Überraschung des ganzen PPVs. Jeff Hardy gewann tatsächlich dieses Leitermatch und holte sich seinen hässlichen Titel zurück. Das Match lebte wie erwartet nicht von Technik, sondern wie ebenfalls erwartet von den Sensationen, die man mit Leitern anstellen kann. Die Machine Guns und Beer Money haben im letzten Jahr die Messlatte für Leitermatches einige Etagen höher gehängt, aber dennoch war es recht ordentlich. Ich finde, dass beide schlechte Champions sind, aber Hardy hat immer noch ein Gerichtsverfahren an der Backe, so dass es jetzt nur zwei Möglichkeiten gibt: entweder ist TNA so geld- und quotengeil, dass man Hardy ohne Rücksicht auf Imageverlust im Falle einer mehrjährigen Haftstrafe mit dem Titel posieren lässt, oder man weiß bereits, dass der erwartete Deal zwischen Staatsanwalt und Hardys Anwälten Hardy mit einer Bewährungsstrafe davonkommen lässt, so dass es bei iMPACT gar nicht auffallen würde. Wahrscheinlich wird Anderson nun auf ein Rückmatch pochen, so dass die sich noch einige Zeit in der Wolle haben werden. Es kann aber auch sein, dass RVD sich nun den Hardy vornehmen darf, der ja „seinen“ Gürtel hat. RVD wird sich mit einem oder gleich beiden Hardys anlegen, soviel ist sicher.

Die Matchcard war grauenvoll, wobei der Verlauf und der Ausgang bei fast allen Matches sonnenklar war. Die Veteranen meiner Horrorliste haben für genügend Ekel und Generve gesorgt, aber dennoch schlich sich in einige Matches doch etwas gutes Wrestling ein. Da dies aber keine PG-Veranstaltung ist, muss man das ja wohl erwarten können. Mit Blick auf die Zukunft tritt auch vieles auf der Stelle oder entwickelte sich zum Schlechten. Löblich war auch, dass nicht mehr Matches, die doch überwiegend im Motto „Immortal gegen den Rest der Welt“ standen, durch Eingriffe und Massenkloppereien verhunzt wurden. Ich gebe für diese schlechte Veranstaltung kopfschüttelnde drei Punkte. Es hätte aber schlimmer kommen können. Der erwartete Supergau blieb aus.

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