Straight On – WWE findet Ersatz für eine neue Ära

Kurt Angle, Shawn Michaels, Eddie Guerrero, Chris Benoit, Batista, und natürlich The Rock und Stone Cold Steve Austin. Wer kennt diese Namen nicht? Die Liste wäre noch um einige zu erweitern und keiner von ihnen ist aktuell noch bei World Wrestling Entertainment angestellt. Doch haben alle diese großen Namen Lücken hinterlassen.

Jeder Superstar muss sich früher oder später einmal aus dem Geschäft des Pro Wrestling zurückziehen. So will es der Lauf der Zeit. Im Nachhinein wird häufig den ehemaligen Stars nachgetrauert und dabei der Blick nach vorne zu stark vergessen. Doch wenn der Vorhang für einen Star fällt, geht er im Gegenzug für einen neuen wieder auf.

Diese Ausgabe von Straight On möchte ich 5 ehemaligen und aktuellen Superstars und ihren Gimmicks widmen. Denn bei vielen gibt es starke Parallelen und nicht ganz überraschende Übereinstimmungen.

Dave Batista = Sheamus

Auf den ersten Blick scheint dieser Vergleich wohl etwas zu hoch angesiedelt. Immerhin war Batista einer der dominantesten Newcomer aller Zeiten… Moment gleiches gilt doch auch für den kämpfenden Iren. Dave zeigte damals Kraft, Technik, Schnelligkeit, Charisma und gute Mic-Skills, genau wie jetzt bereits Sheamus.

Nachdem Batista bereits relativ früh seinen Rücken zum Wrestlinggeschäft gewandt hat fehlte die dominante Kraft im RAW Roster. Obwohl Sheamus schon vorher bei RAW im Einsatz war, wurde er bis dato noch nicht ganz seinen Fähigkeiten gerecht eingesetzt.
Als der bleichgesichtige Assassine dann seine Chance gekommen sah nutzte er diese und ließ sie bis lang auch nicht wieder los. Batista hinterließ eine Lücke, die wie geschaffen für einen wie Sheamus war.

Die Möglichkeiten des keltischen Kriegers in der WWE sind nahezu grenzenlos und bedenkt man, was er inzwischen bereits erreicht hat kann man sich wohl auf eine lange und herausragende Karriere einstellen. Sheamus ist als Ersatz für Batista perfekt.

Kurt Angle = Jack Swagger

Über die technischen Fähigkeiten Kurt Angles lässt sich wohl nicht streiten, der olympische Goldmedaillengewinner ist ein wahrer Amerikaner. Sobald die Fans in der Arena mit ihren “You Suck” Chants begannen und man die sehr einprägsame Musik Angles hörte, wusste man was zu erwarten war. Angle scheute sich nie die Möglichkeiten seines Charakters bis aufs letzte auszuschöpfen.

Ein Belly-to-Belly Supley, T-Bone, German Suplex, Ankle Lock und Olympic Slam verhalfen ihm dabei sich als “Wrestling Maschine” zu etablieren. Der große Erfolg seines Charakters und sein wrestlerisches Können halfen ihm, sich in einer Zeit des Shawn Michaels, The Rock, Bret Hart und des Undertakers durchzusetzen.

Nachdem Angle dann allerdings zu TNA wechselte hinterließ er eine Lücke die kein anderer einnehmen konnte. Alle anderen waren technisch nicht stark genug und brachten eher eine Mischung aus Wrestling und Entertainment mit in den Ring.

Kurz nach seinem Debut in der WWE ECW ist jeder Fan schnell auf die In-Ring Fähigkeiten Jack Swaggers aufmerksam geworden. Bis Wrestlemania 26 befand er sich im Schwimmbecken der Midcard, doch als Mr. Money In The Bank änderte sich das. Ähnlichkeiten im Gimmick und der Kleidung machen Swagger eindeutig zu Angles Nachfolger und zum neuen amerikanischen Helden in der WWE.

Seit Mitte des Jahres ist es klar, dass die WWE Swagger in die Fußstapfen Angles treten lassen will, denn seit dem benutzt er den Ankle Lock als Finisher.

Trotz der vielen Versuche ihn als neuen Kurt Angle in der WWE zu platzieren ließ ihn World Wrestling Entertainment vorerst wieder etwas in die Midcard zurückrutschen. Meiner Meinung nach wird er allerdings früher oder später seine Chance nutzen und sich uns als neuer Angle präsentieren.

Shawn Michaels = John Morrison

Shawn Michaels war einer der wohl besten In Ring Performer aller Zeiten. Jedes Mal wenn er den Ring betrat versuchte er alles um das Publikum zu unterhalten. Seine Fähigkeiten und Micskills halfen ihm dabei ungemein. In nicht all zu ferner Zukunft wird man ihn in der WWE Hall of Fame wieder finden können.

Welche Rolle er auch immer einnahm, ob heel oder face, er gab sein Bestes. Dadurch wurde er als einer der besten Charaktere im Business bekannt. Von seinem Finisher ging jeder Zeit Gefahr aus. Man konnte nie sicher sein, wann er zuschlägt.

John Morrison wurde unter anderem auch von Michaels trainiert und so verwundert es nicht, dass gewisse Parallelen im Auftreten und Können zu erkennen sind. Er hat alles, was Shawn Michaels auch hatte. Großartige In-Ring Fähigkeiten sind bei ihm mit High-Flying und Mic Skills gepaart. John Morrison ist ein Allround-Entertainer.

Shawn und John hatten beide den gleichen Karrierestart in den Reihen eines Tag Teams. Der Unterschied liegt nur darin, dass Shawn Michaels aus seiner Einzelkarriere schneller etwas gemacht hat. Aus Miz & Morrison ist es aktuell eher Miz, der Shawns Weg einschlägt, indem er seinen ehemaligen Tag Team Partner verrät.

Morrison ist allerdings trotz der darauf angelegten Fehde noch lange nicht der Marty Jannetty des Teams. Mit der Zeit schaffte er es, sich als stabiler RAW Superstar zu etablieren.

Wie Shawn Michaels ist es John Morrison auch möglich, nach belieben zwischen Heel und Face Rolle zu wechseln und dennoch die gewünschte Reaktion bei den Zuschauern zu erzielen. In der heutigen Zeit eine Pflichtvorraussetzung für WWE Superstars.

Bleibt für ihn nur zu hoffen, dass er eher früher als später die Position eines Shawn Michaels in der Firma einnehmen kann. Die Frage die dann nur noch bleibt wäre: Kann der Schüler besser werden als der Lehrer?

The Rock = John Cena

Einer der größten Entertainer aller Zeiten, The Rock, war das komplette Packet. Eine erfolgreiche Filmkarriere, eine super WWE Karriere und von allen geliebt. The Great One hat uns viele inspirierende Momente und atemberaubende Matches beschert. Das sind nur einige der Gründe, warum er in Zukunft auf jeden Fall ein Hall of Fame Kandidat sein wird. Seine Matches gegen Stone Cold Steve Austin, den Undertaker, Triple H, Kurt Angle und viele andere werden ewig in Erinnerung bleiben.

Sprüche wie “Do you smell what The Rock is cookin’?” oder “It doesn’t matter what you say!” sind nur Auszüge aus seinem immensen Repertoire. Doch gerade sie sind es, die ihn von der Masse abheben ließen. Sein Können, immer gerade das zu sagen, was das Publikum zum Kochen oder Jubeln brachte ist bis heute nicht wieder erreicht worden. Über The Peoples Champ lässt sich noch sehr vieles sagen und schreiben, doch ich möchte es eher kurz halten.

Was können wir im Gegensatz über den “Doctor of Thugonomics” sagen? In den letzten sechs Jahren wurde er zu einer der bekanntesten, wenn auch kontroversesten Persönlichkeiten des heutigen Wrestlings. Wir befinden uns an einem Punkt wo, ähnlich wie bei The Rock, nahezu jeder Mensch einmal den Namen John Cena gehört hat. Für sein Motto “Never Give Up” bleibt er vielen in Erinnerung.

Cenas Gimmick wurde zum Fokus der PG Ära, der geliebte Held den die Kinder sehen wollen. Er ist der moderne Superman oder Batman. The Rock war zusammen mit Stone Cold in der Attitude Ära auf einem ähnlichen Standpunkt und wurde von millionen von Fans geliebt. Beide Superstars sind die Anführer ihrer Zeit.

Stone Cold Steve Austin = Randy Orton

Wohl der bekannteste Name des Wrestlingbusiness, Stone Cold Steve Austin, ist einer der besten Entertainer in der Geschichte World Wrestling Entertainments, wenn nicht gar der beste. Die texanische Klapperschlange hat in der Firma Höhen erreicht, von denen heutige Superstars nur träumen können.

Sein Charakter ging als Genie in die Analen ein, mit perfekten Mic Skills und einem beschränkten Moveset steht er in den Geschichtsbüchern verewigt. Austin befand sich in vielen erinnerungswürdigen Fehden, beispielsweise gegen The Ministry, The Rock, Undertaker und sogar Vince McMahon persönlich. Alle von ihnen waren Main Event Material in ihrer Zeit. Das können bis heute nur sehr wenige Wrestler von sich behaupten.

Obwohl Randy Ortons Charakter ebenfalls ein Novum ist gibt es doch Ähnlichkeiten zur Klapperschlange. Neben den Spitznamen “The Viper” und “Rattlesnake”, beides Schlangenarten, gibt es weitere Parallelen. Beide haben eine schlangenartige Persönlichkeit. Der “Stone Cold Stunner” sowie der “RKO” haben beide die gleiche Wirkungsregion. Ein plötzlicher und heftiger Stoß im Nacken und Kopfbereich.

Stone Colds Theme beginnt mit zersplitterndem Glas, was bei den Zuschauern eine Art Schock Moment hervorrufen sollte. Ortons Theme erreicht dies ebenfalls, wenn auch auf eine andere Art. Ein weiterer Vergleichspunkt ist ihre Einstellung. Stone Cold schreckte nie vor dem Gebrauch unsittlicher Wörter On-Air zurück und machte was ihm gerade in den Sinn kam. Genau auf diesem Grundgerüst ist auch Randy Orton verankert.

Bezogen auf alle aktiven WWE Superstars hat eine Umfrage ergeben, dass Randy Orton der wohl best geeignetste Star für die Attitude Ära gewesen wäre. Seine On-Screen Gewohnheiten lassen ihn Steve Austin sehr ähnlich erscheinen.

Betrachtet man alle möglichen Vergleichspunkte kann ich nur zu einem Schluss kommen: Die Viper ist die neue Klapperschlange.

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Generationen kommen und gehen. Es ist ein fester Bestandteil des niemals endenden Zyklus den wir jede Woche sehen. Geht eine Ära zu Ende wird eine neue geboren.

Die WWE ist seit jeher so aufgebaut, ob New Generation Ära oder Attitude Ära oder die heutige PG Ära. Es gibt immer einen Superstar, der die Company anführt. In der New Generation war es Hulk Hogan, in der Attitude Ära waren es The Rock und Stone Cold und in der heutigen PG Ära ist es John Cena.

Die Frage die bleibt ist: Wer wird die Führung in der kommenden Zeit nach John Cena und der Attitude Ära übernehmen? Welcher Superstar ist bereit das Ruder in die Hand zu nehmen? Es kann gut sein, dass der entsprechende Superstar sich bereits im Roster befindet.

Im Endeffekt entscheiden die Fans: “Wer wird der neue John Cena?”

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