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Ausführliches Update zum großen „Money-Fight“ zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor: Vorgeschichte der beiden Kämpfer, Telefonkonferenz mit Dana White & vieles Mehr!

15.06.17, von Benjamin "Cruncher" Jung

Was passiert eigentlich, wenn ein Boxer auf einen Mixed Martial Artist trifft? Kann der MMA Kämpfer dem Boxer in dessen Kampfkunst tatsächlich das Wasser reichen? Und falls nicht, wie groß ist der Qualitätsunterschied zwischen dem MMA-Boxing und dem Pure-Boxing wirklich?

Fragen wie diese beschäftigen die Kampfsport Fans auf der ganzen Welt bereits seit vielen, vielen Jahren. Nun werden wir darauf aber endlich mal eine Antwort bekommen, wenn zwei der besten Athleten ihres jeweiligen Sports aufeinandertreffen. Die Rede ist dabei natürlich vom Mega-Boxing-Fight zwischen der Box-Legende Floyd Mayweather Jr. (Box-Bilanz: 49 Siege, 0 Niederlagen) und dem MMA-Superstar Conor McGregor (MMA-Bilanz: 21 Siege, 3 Niederlagen).

Bekanntlich berichtete der Yahoo Sports Box-Journalist Kevin Iole gestern Abend exklusiv, dass der Kampf zwischen Mayweather und McGregor beschlossene Sache sei. Unsere Breaking News dazu findet ihr HIER. Dieser Bericht wurde wenig später sowohl vom Mayweather Camp, als auch vom McGregor Camp bestätigt. Somit ist das heißerwartete Duell dieser beiden Topstars also in der Tat offiziell. Es soll am Samstag, den 26. August 2017, in der T-Mobile Arena in Las Vegas, Nevada über die Bühne gehen.

Wir möchten euch in diesem Update nun nochmal ausführlich über die Vorgeschichte dieses Fights informieren und euch natürlich auch alle Stimmen und Reaktionen dazu liefern.

Die Vorgeschichte von Floyd Mayweather Jr.

Schauen wir uns zunächst den 40-Jährigen Amerikaner etwas genauer an. Mayweather startete seine Box-Karriere Anfang der 90er Jahre im Amateur Bereich. Bereits dort konnte man erkennen, dass Mayweather ohne Wenn und Aber ein Ausnahmetalent besitzt. Nicht umsonst erreichte er eine Amateur Bilanz von 84 Siegen bei nur 8 Niederlagen. Sein größter Erfolg war bis dato der Gewinn der Bronzemedaille bei den olympischen Spielen im Jahr 1996. Im Oktober 96 wagte der „Pretty Boy“ dann den Schritt in den professionellen Bereich und auch dort stellte er sofort sein riesiges Potenzial unter Beweis. Von seinen ersten 25 Profi-Kämpfen gewann er 19 vorzeitig via KO, TKO oder Doctor Stoppage.

Mayweather perfektionierte in der Folge seinen defensivorientierten Kampfstil. Daher kam übrigens auch sein „Pretty Boy“ Gimmick, da er in den meisten Kämpfen so gut wie keinen Treffer einstecken musste und dementsprechend auch kaum gezeichnet war. Sein Footwork und sein Head Movement machten ihn nahezu unantastbar. Dadurch dominierte er zunächst das Super Federgewicht, dann das Leichtgewicht, dann das Super Leichtgewicht und zuletzt besonders das Weltergewicht. Zwischenzeitlich legte er auch noch einen kurzen Run im Halbmittelgewicht hin. Und in allen fünf Gewichtsklassen konnte er sich tatsächlich auch das große Titelgold sichern. Auf sportlicher Ebene zählt Mayweather also definitiv zu den größten Boxern aller Zeiten. Seine Profi-Bilanz steht mittlerweile nicht umsonst bei 49 Siegen und 0 Niederlagen.

Der zukünftige Hall of Famer und derzeitige Pound for Pound King ist allerdings nicht nur aufgrund seiner in-Ring Leistungen zu dem geworden, was er heute ist. Mayweather ist auch außerhalb des Rings ein absoluter Profi. Die Art und Weise, wie er sich in der Öffentlichkeit präsentiert und vermarktet, hat ihn zu einem der größten Pay Per View Draws aller Zeiten gemacht. Deswegen ist er auch nicht mehr als „Pretty Boy“ bekannt. Mittlerweile spricht man nur noch von „Money“ Mayweather. Bestätigt wird diese Bezeichnung von Kämpfen gegen Oscar De La Hoya (2,4 Millionen PPV-Käufe), Canelo Alvarez (2,2 Millionen PPV-Käufe) oder auch Manny Pacquiao (4,6 Millionen PPV-Käufe). In Sachen PPV-Buyrates kann ihm keiner auch nur im Ansatz das Wasser reichen.

Nachdem er seinen letzten Kampf gegen Andre Berto im September 2015 gewonnen hatte, verkündete Mayweather eigentlich seinen Rücktritt vom aktiven Geschehen. Allerdings sagte er auch, dass er im Falle einer „besonderen Herausforderung“ nochmal in den Ring zurückkehren werde. Und diese Herausforderung trägt den Namen: Conor McGregor!

Die Vorgeschichte von Conor McGregor

McGregor schlug einen ähnlichen Karriere Weg wie Mayweather ein, sowohl auf sportlicher, als auch auf finanzieller Ebene. Der 28-Jährige Ire zeigte ebenfalls sehr früh, dass er mal ein ganz großer werden könnte. Ein Jahr lang mischte er den Amateur Bereich auf, bevor er im März 2008 mit nur 19 Jahren seine Profi-MMA-Laufbahn startete. Zunächst sorgte er bei der britischen Independent Promotion Cage Warriors für Furore, als er unter anderem im Jahr 2012 zeitgleich die Cage Warriors Featherweight Championship und die Cage Warriors Lightweight Championship hielt.

Im April 2013 debütierte „The Notorious“ dann in den Vereinigten Staaten unter dem Banner der Ultimate Fighting Championship, wo er einen kometenhaften Aufstieg erlebte. Innerhalb von nur 20 Monaten besiegte er nahezu alle Top Fighter des UFC Federgewichts und krönte seinen Lauf letztendlich mit dem Gewinn der UFC Featherweight Championship im Dezember 2015. In diesem Zeitraum war McGregor dermaßen dominant, dass er sogar die Runden, in denen er seine Gegner besiegte, richtig vorhersagte. Daraufhin erhielt er den Spitznamen „Mystic Mac“.

Im Anschluss kämpfte er zweimal im Weltergewicht gegen Nate Diaz. Die Rivalität der beiden Rebellen brachte der Ultimate Fighting Championship zwei der besten PPV-Buyrates aller Zeiten ein (1,3 Millionen PPV-Käufe und 1,65 Millionen PPV-Käufe). McGregor setzte jedoch nochmal einen drauf. Nach dem dominanten Run im Federgewicht und der intensiven Diaz-Fehde im Weltergewicht wollte er auch noch die Spitze der UFC Lightweight Division erklimmen. Dies gelang ihm im November letzten Jahres, als er Eddie Alvarez schlug und somit zum ersten amtierenden Two-Weight Champion der UFC Geschichte wurde.

McGregor macht Mayweather also definitiv Konkurrenz. Sportlich gesehen gibt es über den Iren sowieso keine zwei Meinungen und auch in Sachen Selbstinszenierung steht er seinem Kollegen inzwischen in nichts nach. Zwar sind die PPV-Zahlen und besonders die Auftrittsgagen eines McGregors noch nicht auf dem Level eines Mayweathers, aber auf der anderen Seite war Mayweather im Alter von 28 Jahren auch bei weitem noch nicht so ein großer Star wie es McGregor bereits jetzt ist. Zuletzt gönnte sich McGregor übrigens auch eine Auszeit, da seine Lebensgefährtin im Mai das erste gemeinsame Kind bekommen hat.

Während seiner Auszeit konzentrierte er sich jedoch nicht auf seine Herausforderer in der UFC, sondern ausschließlich auf die potenzielle Ansetzung des Mayweather-Boxkampfes. Er stellte immer wieder klar, dass es sein Traum sei, gegen „Money“ zu boxen, und er gerne auch mal einen verhältnismäßig dicken Gehaltscheck mitnehmen würde. Und deswegen provozierte er Mayweather so lange, bis dieser darauf einging.

Die Vollendung des Deals

Und damit kommen wir zur Vollendung dieses Deals. Mayweather und McGregor sprachen schon seit längerer Zeit übereinander, allerdings nahm das Trash Talk anfangs kaum jemand so richtig ernst. Erst im Herbst letzten Jahres, als McGregor eine Box-Lizenz bei der California State Athletic Commission beantragte, fingen die Leute an, sich intensiver über diesen doch etwas speziellen Fantasie-Kampf Gedanken zu machen. Dass die beiden Athleten diesen Kampf wollten, wurde schon relativ früh klar, allerdings gab es noch einige Dinge zwischen der UFC und dem Promoter von Mayweather, Mayweather Promotions, zu klären.

Der UFC Präsident Dana White nahm sich zu Beginn des Jahres 2017 dieser Aufgabe höchstpersönlich an. Dennoch hatte man häufig das Gefühl, dass beide Seiten vielleicht doch keine Einigung erzielen würden. Zu oft hörte man von White die typischen Durchhalteparolen. Laut White habe McGregor dem Kampf sehr schnell zugestimmt, egal zu welchen Konditionen. Mayweather habe dagegen jedoch einige Forderungen gestellt, welche etwas mehr Zeit in Anspruch nahmen. Und genau dadurch entwickelte sich auch die Ungewissheit, ob der Fight wirklich stattfinden würde. Letztendlich hat es aber doch noch geklappt.

White gastierte am Mittwochabend beim ESPN SportsCenter und sprach über die Verhandlungen:

Hierbei handelt es sich um einen Kampf, den die Fans unbedingt sehen wollen. Es ist im Moment der am heißesten diskutierte Kampf auf der ganzen Welt. Und letztendlich es wird auch der größte Fight der Kampfsport Geschichte sein. Deswegen sollten alle Parteien mit diesem Deal leben können. Die Verhandlungen mit Floyd liefen gut. Er hat echt ein paar clevere Leute um sich herum, aber wir konnten trotzdem eine Einigung erzielen. Und mit Conor lief sowieso alles super. Der scheinbar unmögliche Deal ist tatsächlich finalisiert. Es war dann doch etwas einfacher, als ich gedacht hätte. Alle Seiten sind mit diesem Deal zufrieden.

Die Erklärungen von Dana White, Leonard Ellerbe und Stephen Espinoza im Media Conference Call

Kurz nach der medialen Berichterstattung und dem ESPN Auftritt von White wurde ein spezieller Media Conference Call mit Dana White, dem Mayweather Promotions CEO Leonard Ellerbe und dem Showtime Executive Vice President Stephen Espinoza abgehalten, worin die Kampfsport-Journalisten den drei Offiziellen Fragen zu diesem Kampf stellen konnten. Hier ist die vollständige Telefonkonferenz:

So wirklich viel Aufschluss gab der Call allerdings noch nicht. In den meisten Fällen gab es lediglich die Standard-Antworten seitens der Offiziellen. Deswegen werden wir natürlich auch weiterhin an diesem heißen Thema dranbleiben und euch informieren, sobald es weitere Neuigkeiten dazu gibt. Ihr könnt euch aber zumindest schon mal den 26. August 2017 rot im Kalender markieren!

Quellen: ESPN SportsCenter, MMAFighting.com, YouTube.com/MMAFightingonSBN

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