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Wrestling-Infos.de Testbericht: WWE 2K17 (PC Version)

14.02.17, von Benjamin "Cruncher" Jung

Endlich ist es soweit! Fast vier Monate nach dem Release für PlayStation 3 und 4, sowie XBox 360 und One kann sich nun endlich auf die PC-Fraktion über WWE 2k17 freuen.  Ich persönlich habe mir seit WWE SmackDown! vs RAW 2008 jedes Spiel gekauft, anfangs noch für die PS3/4, später dann ab WWE 2k15 für den PC. Das Spiel ist erhältlich auf Steam und unkompliziert zu kaufen und zu installieren. Es erfordert etwa 45 GB freien Speicherplatz auf der Festplatte, sowie Mindestanforderungen an das Gerät, welche auf der offiziellen Steam Store Seite nachgelesen werden können (ganz unten verlinkt). Den Key haben wir freundlicherweise von 2K erhalten, um euch hier nun diesen Testbericht präsentieren zu können. Viel Spaß beim Lesen!

 

Erster Eindruck:

Sowohl das Einlösen des Spielcodes, als auch das Installieren des Spiel liefen völlig problemlos. Beim Starten des Spiels überrascht mich als erstes das offizielle WWE Intro, welches in den vorherigen Teilen nie zu sehen gab. Nach Hinweisen auf die AGB und EULA ging es dann ins Hauptmenü.

Dort begrüßte mich dann ein fröhlich durch die Gegend hoppelnder Brock Lesnar, hinter den einzelnen Menüpunkten und vor einer grauen Wand. Normalerweise bin ich ein großer Fan von schlichten Hauptmenüs, sie sind übersichtlicher und einfacher zu nutzen. Aber das hier ist nicht das, womit ich rechnete. Lediglich eine graue Wand. Sonst nichts, abgesehen von einem zufälligen WWE Superstar, der alle paar Minütchen mal kurz nach dem Rechten schaut. Wenigstens ein Bild von einem Wrestlingring oder dem Performance Center, vielleicht sogar eine Kamerafahrt hierdurch, wären schöner gewesen, aber okay, spart man sich die Mühe wohl für den Rest des Spiels auf.

Bei den Matcharten gibt es einige Neuzugänge, besonders bei den 4-Way Matches. Die restliche Liste wirkt im Vergleich zum Vorjahr nicht wirklich verändert. Den von mir geliebten Modus „Guest Referee“ gibt es nach wie vor nicht, nachdem er einen kurzen Gastauftritt im 14-er Teil hinlegte und mit der Übernahme durch 2k im darauf folgenden Jahr bereits wieder verschwand.

Die Spielmodi „Karriere“ und „WWE Universe“ gibt es weiterhin, letzterer hat große Änderungen erfahren. Beispielsweise gibt es nun 3 Slots, in welche verschiedene Welten gespeichert werden können. Der „Showcase“ Modus ist in diesem Spiel nicht vorhanden. Hierdurch geht, für mich jedenfalls, einige Langzeitmotivation flöten, ich werde mir dann wohl den Universe Mode ein wenig genauer ansehen müssen. Mehr dazu später.

 

Gameplay / Das erste Match:

Auf geht’s direkt in das erste Match. 1vs1, Falls Count Anywhere. Denn ich weiß bereits, dass man sich in diesem Jahr ENDLICH mal wieder an anderen Orten prügeln kann, als nur im Ring und auf der Rampe. Ich entschied mich für den „Lone Wolf“ Baron Corbin und machte mich auf, um Enzo Amore eine Lektion zu erteilen. Die Arena-Auswahl wirkt wie immer prunkvoll, einige NXT Special Event Arenen sind hinzugekommen, die zuletzt im WWE TV gesehenen Stadien für die Events, sowie ein paar ältere Modelle stehen zur Auswahl bereit. Corbin vs. Amore, ganz klar: Das wird ein WrestleMania Klassiker! Die Möglichkeit, verschiedene Ringrichter auszuwählen macht für mich nicht wirklich einen Unterschied, sodass ich diese Option beinahe komplett ignorierte. Und dann geht’s los! Das voll besetzte Kommentatorenteam hypt das Match noch ein mal im Ladebildschirm, hier ist definitiv Big Time Feeling.

Die Charaktere sehen beim Einzug wirklich sehr gut aus, die Lichteffekte sind auch super. Dass Enzos Einzugspromo aber in einem Studio aufgezeichnet wurde ist relativ deutlich merkbar. Was mich unglaublich stört ist die Tatsache, dass Corbins Haare grauenhaft aussehen. Nein, nicht in echt, sondern in diesem Spiel. Ein blauer Schimmer legt sich um seine schwindende Haarpracht. Und auch die Haarphysik an sich ist, wie gewohnt, nicht wirklich berauschend. Fair, wie der Lone Wolf ist, wartet er auf seinen Gegner und lässt das Match langsam beginnen.

Nach ein paar ersten Annäherungen konnte Enzo kurzzeitig die Überhand gewinnen, nachdem Corbin teilweise orientierungslos und wie auf Schienen nur in rechten Winkeln abbiegen konnte und ihm dann irgendwann die Reversals ausgingen. Enzos Höhenflug wurde dann aber gestoppt, als Corbin das Liebesobjekt von Triple H namens Vorschlaghammer unter dem linken Ringrand entdeckte. Interessant sind die variablen Kameraperspektiven, wenn sich beide Personen außerhalb des Ringes befinden. Sie bewegen sich zwar nicht wie Kameraleute mit, sondern bleiben statisch an festgelegten Positionen in der Ringumgebung, sind aber definitiv schöner anzusehen als lediglich die Hardcam, wie es noch im Vorgänger der Fall war.
Und dann ging es zum ersten Mal durch die Barrikade. Enzo Amore lehnte gerade noch an ihr, als ein wütender Wolf mit der Geschwindigkeit eines Formel 1 Flitzers und der Wucht eines LKWs auf ihn zustürmte und Enzos Rücken schmerzhaft durch die nur leicht gepolsterte Wand deformiert wurde. Das Publikum jedoch war nicht sehr interessiert, alle starrten nur in die Richtung des leeren Ringes, denn selbst der Referee wollte sich das Spektakel von nahem ansehen.
„This is awesome“ Rufe ertönten dann, als Corbin seinen Kontrahenten nur kurz darauf mit einem Chokeslam durch das unbesetzte Kommentatorenpult war. Während Enzo dann wieder kurz, erneut aufgrund fehlender Konter, die Oberhand gewinnen konnte und entspannt zwischen der entfernten Tischbedeckung und der Hallenabsperrung buggte, konnte ich mir ein paar Reversals aufladen. Sehr freundlich von ihm. Nach einem Deep Six Slam in der Nähe der Ringtreppe durfte Enzo dann auch Bekanntschaft mit der oberen Barriere machen. Wie schon zuvor, auch hier kam der wütende Wolf angestürmt und rammte den wehrlosen Enzo rücksichtslos durch die Trennwand. Einen begehbaren Bereich im Publikum scheint es hier jedoch nicht zu geben, jedenfalls hatte ich keine Interaktionsmöglichkeit mit der Wand oder dem Stück, wo mal eine Wand stand. Später im Arenaeditor erfuhr ich dann den Grund: Die Möglichkeit in den Publikumsbereich zu gelangen besteht nur bei der Standardgröße der Arenen, nicht bei WrestleMania Stadien. Enttäuscht stürmte ich in Richtung Rampe, wo mich der Splitscreen zum ersten Male anlächelte. Bin ich nicht wirklich von begeistert, aber sind wir mal ehrlich: Besser als eine Kamera, die direkt unter dem Hallendach hängt und kleine Ameisen filmt.
Durch eine kleine Lücke in der Bühnenkonstruktion ging es dann für einen kurzen Schlagabtausch in die „Gorilla Position“ und dann weiter in die Umkleide. Der Referee wollte allerdings nicht mit in diesen Raum, er wartete bis zum Pinversuch vor der Tür und ging auch direkt danach wieder raus. Und wir hinterher. Privatsphäre muss sein. Nachdem Corbins Erscheinen dann erst Xavier Woods und seine Interviewpartnerin verscheuchte, stöpselte der große böse Wolf einen Fernseher im Interviewbereich aus, bevor wir dann das Büro der Autorität erkundeten, wo Vince McMahon gerade hinter seinem Laptop verschwunden war. Kurze Grüße mit dem End of Days, bevor der Referee dann ins Büro stürmte, um den erfolgbringenden Pinversuch von Corbin zählte. 1 – 2 – 3!
Und tatsächlich ward hier ein 5 Sterne Match geboten. Ein „Ewiger Klassiker“! Die 100.000 VC, die ich unnötigerweise für die alte WrestleMania Arena verprasste, obwohl die neuere Variente standardmäßig freigeschaltet war, hatte ich mit diesem Match beinahe doppelt wieder drin. Eine besondere Siegerpose gab es allerdings nicht, direkt nachdem die Ringglöcke ertönte, forderte mich das Spiel auf, ins Hauptmenü zurückzugehen.

 

Kurzer Stop im Hauptmenü:

Nun, zurück im Hauptmenü, wurde ich von lauter elektronischer Musik begrüßt, welche in meinem Kopf direkt eine Lähmung ausgelöst hatte und umgehend ausgeschaltet werden musste. Von den 13 Tracks, die in der Jukebox enthalten sind, war mir nicht ein einziger bekannt, sodass ich alle deaktivierte und stattdessen einige Einzugsmusiken aktivierte. Viel entspannter. Kurz einen Überblick verschaffen … okay, jetzt schauen wir uns die Creation Suite an!

 

Creation Suite:

Abteilung 1 : Create-A-Wrestler:

In diesem Jahr kann man deutlich mehr machen. Es gibt deutlich mehr Varianten zur Auswahl in sämtlichen Bereichen der Haare und dem Körperbau. Einen dicken Minuspunkt gibt es allerdings bei den Tattoos. Wo im letzten Jahr noch eine dicke Liste mit verschiedenen Gemälden auf dem menschlichen Fleisch zu finden war, herrscht in diesem Jahr gähnende Leere. Auch die vorgefertigten Tattoos wie von Randy Orton, The Rock oder Baron Corbin stehen in diesem Jahr enttäuschenderweise nicht zur Auswahl. Dafür kann sich mein erstellter Superstar nun einen Fußballplatz auf der Brust wachsen lassen. Brustbehaarung sind die neuen Tattoos! Sogar mit Mustern, Karo, Herzen, Sterne, jeder Wunsch wird erfüllt. Selbst etwas, das aussieht wie ein BH gibt es hier zur Auswahl. Eine Jacke auf Körperhaar suchte ich allerdings vergebens …

Pluspunkt an die Kleidungsmöglichkeiten. Hier wurden jede Menge Klamotten hinzugefügt. Auch, dass man nun zwischen Original WWE Outfits und anderen Objekten wechseln kann, ist sehr gut gelungen. Letztere sind in der Vorschau komplett in weiß gefärbt und lassen sich im späteren Verlauf farblich komplett verändern, je nach persönlichem Geschmack. Nachdem es im letzten Jahr bereits die Möglichkeit gab, einer Hose einen Lederlook zu verpassen, hat auch man diesen Menüpunkt deutlich ausgebaut. So findet man zusätzlich zu den 4 Möglichkeiten aus dem Vorjahr nun 9 weitere verschiedene Materialien, darunter auch zufällig generierte Regenbogenfarben. Wenn man sich darauf einlässt, kann man selbst hiermit und dem Standardweiß der Objekte klasse Looks zusammenstellen.

Wo ich noch nicht wirklich weiterweiß, ist bei der Erstellung einer Einzugskleidung. Angenommen, ich möchte einem Superstar zum Einzug lediglich eine Jacke überziehen, muss ich hier dann den Superstar erneut komplett erstellen, plus eine Jacke dazu? Sehr undurchsichtig und kompliziert.

Wie bereits in den Vorgängern gibt er immer noch keine Möglichkeit, flüssig für die Texteingabe vom Gamepad auf die Tastatur zu wechseln. Nein, man muss das Feld, in welches man Text  eingeben möchte mit dem jeweiligen Objekt aufrufen und danach auch wieder darüber schließen.

Insgesamt ist der Create-A-Wrestler Modus super optimiert worden. Loben muss ich definitiv auch die stark reduzierten Ladezeiten beim An- oder Ablegen von Objekten, sowie der Vorschau von Objekten.

Abteilung 2 : Create-A-Moveset:

Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wie bereits in sämtlichen Vorgängern lassen sich hier alle Moves und Taunts der Superstars verändern, vom Betreten des Ringes bis zum Finisher. Abgesehen von vielen neuen Griffen und Würfen, ist die größte Änderung hier das Taunt-Menü. So gibt es nun für die drei verschiedenen Taunt-Varianten bis zu 7 verschiedene Optionen, je nachdem wo sich der Superstar befindet. Ergibt Sinn, sonst könnte man einen Spin-A-Roonie auf dem Apron ausführen. Generell kann man sich in diesem Menüpunkt stundenlang austoben, um seinem Superstar das optimale Moveset zu verpassen.

Abteilung 3 : Create-An-Entrance:

Was zuerst auffällt: Man kann hier kreativer sein als bisher. Man könnte, wenn man denn möchte, mehrere Theme Songs seiner Lieblingssuperstars aneinander reihen und sich so einen Remix zusammenstellen. Man hat sehr viele Freiheiten, besonders bei der Platzierung und Kombination von Bewegungen, Bildschirmeffekten, Feuerwerk oder, wie bereits erwähnt, der Musik. Zusätzlich zu den Einzügen der WWE Superstars gibt es nun auch wieder einige generische Einzüge, teilweise auch von WWE Legenden oder Indy-Stars.

Abteilung 4 : Create-A-Championship:

Wie bereits bei der Kleidung für erstellte Wrestler wurden hier einige neue Materialien eingefügt, welche für den Gurt oder die Platten verwendet werden können. Große Änderungen gibt es aufgrund fehlender Notwendigkeit hier nicht.

Abteilung 5 : Create-A-Show:

Diesen Modus gab es bereits umfangreich im Spiel des letzten Jahres, dieses Jahr wurden hier einige neue Einstellungsoptionen (z.B. Showintro-Musik, Name der Show für die Kommentatoren) hinzugefügt, um dem Modus ein wenig mehr Leben zu verpassen.

Abteilung 6 : Create-An-Arena:

Genau wie im letzten Jahr lassen sich auch wieder eigene Arenen erstellen, nach der Freiluft-WrestleMania wahlweise nun auch ohne Dach und zu verschiedenen Tageszeiten. Regen gibt es allerdings nicht. Selbstverständlich stehen neue Dekorationsobjekte für die Bühne bereit. Beim Platzieren dieser Objekte und den Wänden muss man nun allerdings ein wenig aufpassen, denn platziert man diese Objekte falsch, bleibt einem der Zugang in den Backstage Bereich verwehrt. Glücklicherweise wird man vor dem Platzieren hier aber gewarnt.

Abteilung 7 : Create-A-Video:

Tja, hätte ich vorhin mal ein paar Highlights gespeichert… Natürlich ist das hier lange kein Ersatz für professionelle Videotools, allerdings ist der Videoeditor vollkommen ausreichend, um seinem erstellten Superstar ein Titantron Video zu erstellen. Neben den angesprochenen Highlights, welche sich während dem Match speichern lassen, gibt es ebenfalls einige vorgefertigte Videosequenzen, die sich nach Belieben einfügen, schneiden und mit Übergangen und Filtern belegen lassen. Das Comeback das Video-Editors ist geglückt!

Abteilung 8 : Create-A-Victory:

Überraschung: Noch nie zuvor wurde in den WWE Videospielen ein Charakter als Face oder Heel bezeichnet. Selbst in den Einstellungen zum Charakter gibt es normalerweise nur Jubel oder Buhrufe als Reaktion des Publikums, um diese Bezeichnungen gekonnt zu umgehen. Interessanterweise lässt sich in diesem Menü eine andere Musik einstellen als im Create-An-Entrance Bereich, sodass ein Superstar scheinbar mit Musik A zum Ring kommen kann, und mit Musik B feiert. Das selbe gilt für die Titantron Videos.

 

Kurzer Blick in den Universe-Mode:

Hier kommen die Defizite ans Licht. Natürlich ist das Spiel nicht jetzt gerade eben erst erschienen, sondern schon seit November auf dem Markt. Der Roster Split ist hier so halb vertreten, die Roster lassen sich recht einfach trennen. Zwar gibt es außerdem die RAW Womens Championship, nach den entsprechenden Titeln für den blauen Brand sucht man allerdings vergeben. Auch die Tag Team Titel werden rosterübergreifend verwendet. Hier muss man anmerken, dass das Game für die Konsolen fast 3 Monate nach der Brand Extension erschien. Zeit für einen Feinschliff hätte man hier also definitiv noch gehabt. Um ein Universum mit aktuellen Titeln zu erschaffen, muss also viel Arbeit in den Create-A-Championship gesteckt werden. Nachdem ich also sämtliche 85 Trilliarden Championships heruntergeladen und vergeben, sowie das Roster korrekt eingestellt hatte, startete ich die erste Show!

RAW begann, natürlich, mit einer Promo. Rusev sollte für „Eigenwerbung“ an den Ring kommen. Ich, keine Ahnung von der neuen Promo-Funktion in diesem Spiel, übernehme selbstverständlich die Kontrolle über den russischen Bulgaren und beginne die Promo mit „Ihr stinkt!“. Leider ist die Promo null vertont und wird lediglich durch Untertitel und den Kommentar „Not exactly likable“ von Michael Cole begleitet, gleichzeitig hoppelt Rusev mit einem Mikrofon in der Hand durch den Ring. Während Rusev also das Publikum zum Duschen aufforderte, ertönte Jack Swaggers Musik, welcher zum Ring stapfte. „Sabbeldi, sabbeldo, sabbelda“, Swagger liebt das Reden und will sich mit Rusev anlegen. Dieser kontert, dass Swagger hier nichts zu suchen habe und sich lieber setzen solle. Die Antwort vom All-American American ist nicht weiter erwähnenswert, da Rusev Swaggers Familenplanung schmerzhaft zerstörte und einen kurzen Brawl anzettelte. Die zwei wurden daraufhin von Referees getrennt und es kam zum ersten Match zwischen Finn Balor und Neville.

Beim Einzug von Neville fiel mir dann neben der Schwerelosigkeit eine weitere Superkraft des Briten auf. Er teleportierte sich einfach ins Bild der Kamera. Das Match hatte sehr viel Highflying Action, mehrere wirklich schöne Dives nach außen, ein 450 Splash von Balor auf den außen liegenden Neville. Sehr gut gefiel mir außerdem, dass die Wrestler bei Angriffen im Lauf selbstständig bemerkten, wie nah sie am Seil standen. So sah ich eine Clotherline, welche Neville aus dem Ring beförderte und, beim zweiten Versuch, musste ich einen Flapjack aufs oberste Seil einstecken. Diese Mechanik ist mir im Vorgänger nicht aufgefallen und macht das Spiel sehr dynamisch. Letztendlich konnte Balor das Match nach einem Reverse Bloody Sunday mit dem darauf folgenden Coup de Grace für sich entscheiden und ließ sich vom Publikum feiern.

Aus fehlendem Interesse an Goldust und R-Truth sowie Los Matadores übersprang ich das folgende Match, bin aber sicher, dass die Beteiligten ein 5 Sterne Match aufs Parkett gelegt hätten.

Es folgte ein Elimination Tag Team Match zwischen The New Day, vertreten durch Xavier Woods und Kofi Kingston (für wen ich mich entschied) und Enzo Amore & Big Cass. Nachdem Kofi Enzo mit dem Trouble in Paradise eliminieren konnte, hatte Big Cass seine Dominanzphase und wollte Kofi nach dem East River Crossing pinnen, Xavier konnte diesen Versuch allerdings unterbrechen. Hierzu lässt sich noch erwähnen, dass die Wegfindung des inoffiziellen Tag Team Partners immer noch nicht perfekt ist. Beim erfolgreichen Pin an Enzo lag der Referee zwischen diesem und der Ringecke von Big Cass, woraufhin Cass orientierungslos im Kreis rannte und den Pin nicht unterbrechen konnte. Den Sieg holte Xavier Woods nach einem Shining Wizard für The New Day.

Das folgende Womens Division Match zwischen Charlotte, Paige und Alicia Fox ist, bis auf die Tatsache, dass Fox umgehend nach Erklingen der Ringglocke aus dem Ring stieg und außerhalb wartete, bis ich Charlotte ordentlich vermöbelte, nicht weiter erwähnenswert. Während Fox irgendwann ein Ringpolster verschwinden lies, konnte Paige mit einem Stuhl beide Kontrahenten zu Boden prügeln. Zitat von JBL während dieser Sequenz: „Look at those Divas go“ Bradshaw stolpert selbst in einem Spiel über seine eigenen Worte. Später konnte ich das erste Mal das neue „Rollout“ Feature nutzen, welches einem in einem Multi-Men (oder Women) Match erlaubt, außerhalb des Ringes kurz Luft zu holen. Paige gewann das Match nach einem Rampaige auf einen am Boden liegenden Stuhl souverän.

Die restlichen Matches erschienen relativ uninteressant, ein Falls Count Anywhere Match hatten wir bereits, sodass ich mich dazu entschied, ein Eingreifen in den Main Event zwischen Kevin Owens und Brock Lesnar zu planen. Als Angreifer bot sich Goldberg an, er sollte Lesnar nach dem Match eine Abreibung verpassen. Dieses Match lies ich dann von der KI spielen, um zu sehen, inwiefern sich hier was getan hat. Das Match verlagerte sich sehr schnell nach außen, wo Owens erst die Barrikade spüren musste und Lesnar dann mit Owens Körper einen Kollisionstest an der Ringtreppe durchführte. Im Ring ging Lesnars Dominanzphase weiter, zahlreiche Suplessen gab es zu sehen. Owens wirkte sehr blass; bis auf eine Cannonball in der Ringecke war von ihm nicht viel zu sehen. Er fuhr weiter die Straße in Richtung Suplex City, bis Lesnar den F5 auspackte. 1 – 2 – Nein! Owens kickt tatsächlich aus. Und jetzt wachte Owens tatsächlich auf! Er konterte zahlreiche Angriffe Lesnars, konnte sogar seinerseits einen Package Piledriver anbringen, aber auch dieser genügte nicht fürs Ende. Später folgte dann ein Pumphandle Neckbreaker, eine Senton und die Pop Up Powerbomb. Und diese Kombination genügte tatsächlich schon, um Lesnar kampfunfähig zu machen. Das Biest war besiegt! Owens feierte im Ring, Lesnar lag erledigt am Boden und nun sollte eigentlich Goldberg herauskommen. Eigentlich. Doch stattdessen bot mir das Spiel an, zur nächsten Show fortzufahren. Kein Goldberg für mich.

Die nächsten 3 Wochen RAW simulierte ich schnell durch, das Booking der Matches und Promos ergab durchaus Sinn, Promos gab es jedoch immer nur zur Eröffnung der Show und nie zwischen den Matches. Lässt sich aber natürlich alles anpassen, bevor man die Show startet.

 

Online Modus:

Im Online Mode gibt es 2 Untermenüs.
Einerseits den 2K Tonight Modus. Hier spielt man, abhängig von der aktuellen tatsächlichen WWE Show eine Serie von Matches. Während den Matches sind die Superstars gleichgestellt, sodass auch ein Konnor einen John Cena besiegen könnte; ein Fair-Fight Modus, welchen es schon zuvor gab.
Außerdem gibt es den WWE Live Modus. Hier lassen sich, anders als unter 2K Tonight, nicht nur 1vs1 Matches bestreiten, sondern jede Matchart, die auch im Exhibition Modus zur Verfügung steht, allerdings nur bis zu 6 Personen. Royal Rumble Matches sind also nicht (mehr) möglich. Auf meiner Suche nach einem Match hatte ich jedoch bei mehreren Versuchen zu verschiedenen Tageszeiten mit unterschiedlichen Matcharten keinen Erfolg. Ich konnte leider kein Match anspielen, daher kann ich den „WWE Live“ Modus nicht wirklich bewerten.

Mein erstes „2k Tonight“ Match habe ich souverän verloren. Mein Bray Wyatt konnte gegen Eddie Guerrero nicht viel ausrichten, denn anscheinend sind im Online Modus schnelle und wendige Charaktere ziemlich im Vorteil. Das Spiel selber wirkt nicht so verzögert wie im Vorjahr, die Eingabe reagiert direkter, der Superstar bewegt sich so wie man es drückt wenn man es drückt. Selbst bei Kickouts ist das Spiel sehr präzise und hat keine Verzögerung der Eingabe. Lediglich beim Chain Wrestling hängt das visuelle ein wenig hinterher. Leider ist, sofern angeschlossen, die Sprachaufnahme eines Mikrofons oder Headsets standardmäßig aktiviert. So konnte ich während dem Match das Spiel meines Gegners plus diverse Störgeräusche hören. Ich konnte ärgerlicherweise keine Option finden, um die Sprachein- oder ausgabe auszuschalten.

 

Nun möchte ich, um das ganze nicht vollkommen eskalieren zu lassen, den Testbericht sein Ende finden lassen.

 

Fazit:

Matches / Präsentation / Gameplay : 8 / 10
Ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr, Superstars nutzen ihre Umgebung und ihre Movesets besser aus. Der Aufzug der Shows wird realistischer, kommt aber noch lange nicht an den NBA Ableger ran. Bis dahin wird noch ein wenig Zeit vergehen.

WWE Universe : 8 / 10
Änderungen und Verbesserungen sind deutlich zu spüren, ich hoffe, dass der fehlende Goldberg nur ein einmaliger Fehler war und normalerweise nicht auftritt. Man hat viele Freiheiten, kann selber nach Belieben booken oder die KI ans Steuer lassen. Bookingtechnisch hat der erste Monat RAW Sinn ergeben, sich je nach Ergebnis der Matches verändert und spannende Paarungen geliefert.

Creation Center : 9 / 10
Top. Unglaublich viele Freiheiten in sämtlichen Bereichen, ob bei Superstar, Arena oder Championships. Alles lässt sich nach Belieben verändern und persönlich einrichten. Der Create-A-Finisher Bereich bleibt jedoch weiterhin verschollen.

Online Modus : 8 / 10
Man hat die Möglichkeit, gegen völlig fremde Leute zu spielen, gegen Freunde zu zocken, oder gemeinsam mit Freunden die Tag Team Leiter zu erklimmen. Super Sache, auch wenn ich diesen Modus weniger nutzen werde, da in meinem Umkreis kaum jemand dieses Spiel auf dem PC spielen wird. Aber vielleicht finden sich hier ein paar Leute im Board.

Persönliche Einschätzung : 17 / 20
Mich persönlich hat WWE 2k17 total überrascht. Ein Schritt in die richtige Richtung! Ich habe nicht viel vom Spiel erwartet, da 2k15 und 2k16 viele Defizite hatte und niemals das Gefühl eines richtigen Wrestlingspiels hinterließ. Kleine persönliche Anekdote: Durch einen Fehler, den diverse Spieler im 2k Forum schilderten, wurde mein Speicherstand jedes Mal unbrauchbar, wenn ich eine Community Creation herunterladen wollte. Jeder Versuch, dann ein Match zu starten, endete mit einem Spielabsturz, sodass ich irgendwann jedes Mal nachdem ich das Spiel beendete eine Sicherungskopie des Speicherstandes anlegte. Dieser Fehler trat (bisher) bei WWE 2k17 nicht auf.

Kaufpreis / DLC : 2 / 10
Hier riecht etwas streng. Und das bin nicht ich. Das Spiel alleine kostet 49,99€ auf der PC-Spieleplattform Steam. Hier sind 2 spielbare Versionen von Goldberg und 2 WCW Arenen bereits inklusive. Außerdem wird eine „Digital Deluxe“ Version angeboten, welche neben dem eigentlichen Spiel den Season Pass (inkl. allen DLCs außer „NXT Enhancement Pack) beinhaltet, zum stolzen Preis von 74,99€.
Allein die DLCs lassen sich später für insgesamt 76,93€ nachkaufen, was insofern keinen Sinn ergibt, da bereits der Season Pass die restlichen DLCs enthalten sollte. Dennoch gibt es hierfür im Store einen Button, der dies anbietet. Sofern man alle Zusatzinhalte haben möchte, bliebe ein Preis von 39,98€, das Spiel selber noch nicht mit eingerechnet.
Bedenkt man, dass die DLCs bereits vor dem Spielrelease angekündigt wurden, kann man sich hier, vollkommen berechtigt, die Frage stellen: Warum? Warum verlangt man für Inhalte, die man noch ins eigentliche Spiel integrieren könnte, noch mal einen Aufpreis? Und warum erwartet man diesen hoch angesetzten Aufpreis, wenn das Spiel erst fast 4 Monate nach Konsolenrelease auf dem PC erscheint, obwohl die beiden Vorgänger auf dem PC immer alle DLCs automatisch mitlieferten?
So ist das ganze DLC Konzept keine Erweiterung des Spiels, die es eigentlich sein sollte, sondern eine zusätzliche, künstlich geschaffene Einnahmequelle, zusätzlich zum Vollpreis des Spiels. Kurz: Abzocke!
Mit Ausnahme von GTA V mussten PC Spieler noch nie solange auf eine Portierung für ihr Heimgerät warten, wie für die WWE 2k Spiele. Mein Vorschlag: Keine DLCs vorher ankündigen, alles ins eigentliche Spiel packen und, sollte der Release am PC wieder so stark verzögert werden, das ganze zu einem geringeren Preis anbieten. Um DLCs muss man sich in der Welt der WWE eigentlich nie Gedanken machen, denn neue Gesichter kommen ständig dazu, beispielsweise die Cruiserweight Division oder das UK Championship Turnier wären ein DLCs durchaus wert gewesen und hätte garantiert zahlreiche Käufer gefunden.

Gesamtbewertung : 51 / 70 -> 7,2 / 10
Ein absolut solides bis fast überdurchschnittliches Spiel. Die Wertung würde eigentlich einen ganzen Punkt weiter oben liegen, wird allerdings durch den „Kaufpreis / DLC“ Bereich deutlich nach unten gezogen. Natürlich ist auch weiterhin Raum nach oben für Verbesserungen, aber es ist bisher das beste Spiel, das nach der Übernahme durch 2k herausgekommen ist. Werde ich das Spiel weiterhin spielen? Bestimmt. Werde ich weiterhin Spaß daran haben? Fast garantiert. Für WWE Fans am PC meiner Meinung nach definitiv ein Pflichtkauf!

 

Interessante Links für PC Spieler:




2 Antworten auf „Wrestling-Infos.de Testbericht: WWE 2K17 (PC Version)“

sgt Bricks sagt:

wollte mir es kaufen habe jedoch gesehen, dass die pc version sehr verbuggt ist

JE_2601 sagt:

Ich hab in meiner bisherigen Spielzeit von ~12 Stunden noch keinen einzigen Bug gesehen. Kein Absturz, kein komisches rumglitchen der Spielfiguren, alles sauber. Wo hast du das gesehen?

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