Am vergangenen Samstag kehrte die Ultimate Fighting Championship mit UFC on FOX 23: Shevchenko vs. Peña an den Ort zurück, an dem am 12. November 1993 alles begann. So fand nämlich das allererste UFC Event der Geschichte ebenfalls in Denver, Colorado statt. Damals hieß der Austragungsort noch McNichols Sports Arena, dieses mal ging die Veranstaltung jedoch im deutlich größeren Pepsi Center über die Bühne. Mit diesem Event machte die Promotion insgesamt schon zum sechsten mal in Denver halt. Wir wollen nun in unserem Fallout nochmal etwas ausführlicher auf den Kampfabend zurückblicken.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Los geht es mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse.
– Im Main Event des Abends traf die #1 der offiziellen UFC Women’s Bantamweight Fighter Rankings Valentina Shevchenko (14-2) auf die #2 der Herausforderer Rangliste Julianna Peña (9-3). Im Vorfeld galt dieser Fight als ein inoffizieller UFC Women’s Bantamweight Championship Title Eliminator. Shevchenko konnte sich in diesem Duell relativ klar durchsetzen, indem sie Peña in der zweiten Runde mit einem sehenswerten Armbar submittete. Ihr dürfte nun tatsächlich ein Titelkampf gegen die amtierende Championesse Amanda Nunes (14-4) winken. Der UFC Präsident Dana White bestätigte nämlich, dass Nunes bei ihrer nächsten Titelverteidigung gegen Shevchenko antreten werde. Unmittelbar nach dem Kampf gab es auch schon ein erstes Wortgefecht zwischen den beiden:
Bekanntlich trafen Nunes und Shevchenko bereits einmal im März 2016 bei UFC 196 aufeinander. Damals setzte sich Nunes knapp via Unanimous Decision durch, jedoch hatte sie in der Schlussphase mit konditionellen Problemen zu kämpfen. Dieses mal wird das Duell aufgrund der Title Stipulation über fünf Runden, anstatt der sonst üblichen drei Runden, gehen, was Shevchenko vielleicht entscheidend zugutekommen könnte. Wann genau das große Rematch stattfinden wird, ist noch nicht bekannt, allerdings haben beide in ihren letzten Kämpfen keinen größeren Schaden genommen, sodass es nicht mehr allzulange dauern dürfte.
– Zudem standen noch drei weitere Ansetzungen auf der großen FOX Main Card. Der Fan-Liebling Donald Cerrone (32-8, 1 NC) maß sich in einem heißerwarteten Welterweight Contenders bout mit dem aufsteigenden Jorge Masvidal (32-11). Andrei Arlovski (25-14, 1 NC) versuchte, einen letzten Run in Richtung UFC Heavyweight Championship zu starten, allerdings musste er dafür erstmal am Division Newcomer Francis Ngannou (10-1) vorbei. Und im Opener bekamen es die Featherweights Alex Caceres (12-10, 1 NC) und Jason Knight (19-2) miteinander zu tun. In allen drei Aufeinandertreffen setzten sich die Außenseiter durch.
Masvidal finishte Cerrone via TKO in der zweiten Runde, Ngannou knockte Arlovski in der ersten Runde aus und Knight zwang Caceres in der zweiten Runde zur Aufgabe. Masvidal machte in den offiziellen UFC Welterweight Fighter Rankings mit seinem Sieg einen großen Sprung von Rang #12 auf Rang #5. Ngannou katapultierte sich mit seinem krachenden Knockout ebenfalls in die Titelregion. Er wird in den offiziellen UFC Heavyweight Fighter Rankings nun auf Platz #6 geführt. Für Knight reichte es zwar noch nicht für die Top 15 der offiziellen UFC Featherweight Fighter Rankings, allerdings dürfte er nach der Submission von Caceres auch nicht mehr weit davon entfernt sein. Im Anschluss sprach die UFC Interviewerin Megan Olivi nochmal im Backstage Bereich mit den drei Gewinnern:
– Zuvor gab es noch acht zusätzliche Ansetzungen auf der Preliminary Card – sechs FOX Sports 1 Prelims und zwei UFC Fight Pass Prelims. Die Ergebnisse der FOX Sports 1 Preliminary Card lauteten wiefolgt: Sam Alvey (30-8, 1 NC) besiegte Nate Marquardt (38-17-2) in einem Middleweight bout via Unanimous Decision, Raphael Assunção (24-5) besiegte Aljamain Sterling (12-2) in einem Bantamweight bout via Split Decision, Li Jingliang (12-4) besiegte Bobby Nash (8-2) in einem Welterweight bout via KO in der zweiten Runde, Jordan Johnson (7-0) besiegte Luis Henrique da Silva (12-2) in einem Light Heavyweight bout via Unanimous Decision, Eric Spicely (10-2) besiegte Alessio Di Chirico (10-2) in einem Middleweight bout via Submission in der ersten Runde, und Marcos Rogério de Lima (15-5-1) besiegte Jeremy Kimball (14-6) in einem Light Heavyweight bout via TKO in der ersten Runde.
Zuvor ergab die UFC Fight Pass Preliminary Card folgende Resultate: Alexandre Pantoja (17-2) besiegte Eric Shelton (10-3) in einem Flyweight bout via Split Decision und Jason Gonzalez (11-3) besiegte J.C. Cottrell (17-4) in einem Lightweight bout via Submission in der ersten Runde.
– Die vollständigen Ergebnisse findet ihr hier nochmal kompakt auf einen Blick: UFC on FOX 23: Shevchenko vs. Peña Ergebnisse aus Denver, Colorado, USA (28.01.2017)
Post-Fight News
Kommen wir nun zu den Post-Fight News.
– Hier findet ihr die Post-Fight Pressekonferenz direkt im Anschluss an das Event:
– Die zusammengerechnete Dauer aller zwölf Kämpfe betrug 1:44:42. Die Wett-Favoriten gewannen dabei acht von elf Duellen (ein Fight hatte ausgeglichene Quoten). Von den fünf unter dem UFC Banner debütierenden Fightern konnten nur zwei ihren Fight gewinnen.
– Es besuchten 13.233 Zuschauer das Pepsi Center, was für ein Live Gate von $1.020.434 sorgte. Bekanntlich gastierte die UFC mit diesem Event bereits zum sechsten mal in Denver. Drei Veranstaltungen fanden zwischen 1993 und 1995 statt, ein weiteres im Jahr 2011 und das letzte im Jahr 2012.
Von den beiden „Neuzeit-Events“ konnte UFC on FOX 23 nur UFC 150, das 2012er Event, toppen, welches 13.027 Zuschauer und ein $619.955 Live Gate verbuchte. UFC 135, das 2011er Event, zog dagegen 16.344 Zuschauer und ein $2.089.575 Live Gate. Diesem war UFC on FOX 23 natürlich deutlich unterlegen. Unter’m Strich sollte die Promotion aber dennoch mit diesen Zahlen leben können.
– Die mit $50.000 dotierten Bonus Awards gingen an Valentina Shevchenko, Jorge Masvidal, Francis Ngannou und Jason Knight für die Performances of the Night. Ein Fight of the Night wurde derweil nicht honoriert.
– Die zweistündige Main Card auf FOX wurde von durchschnittlich 2,189 Millionen Zuschauern gesehen. Zuvor lief die dreistündige Preliminary Card auf FOX Sports 1. Diese wurde von durchschnittlich 619.000 Zuschauern verfolgt. Den Spitzenwert erreichte die Übertragung während des Main Events mit rund drei Millionen Zuschauern.
Damit verschlechterte man sich in nahezu allen Kategorien. Im Vergleich zum letzten UFC on FOX Event – UFC on FOX 22 – verlor man bei der Main Card eine Million (!!) Zuschauer und auch bei den Prelims verringerte sich die Zahl um 70.000 Zuschauer. Im Vergleich zum letzten UFC on FOX Event im Januar – UFC on FOX 18 – nahm die Zuschauerzahl bei der Main Card um 500.000 ab und bei den Prelims um 83.000. Die Zahlen für UFC on FOX 23 sind aus Sicht der Promotion also ziemlich enttäuschend.
Natürlich lief zeitgleich ein heißerwartetes NBA Game zwischen den Golden State Warriors und den Los Angeles Clippers, allerdings war dies ja nicht das erste mal, dass ein UFC Event etwas größere Konkurrenz hatte. Alles weitere zu den PPV-Buyrates & TV-Ratings der UFC Events findet ihr hier: PPV-Buyrates & TV-Ratings der UFC Events
– Die offiziellen Fighter Gehälter wurden vom Office of Boxing in Colorado leider nicht veröffentlicht.
– Seit dem Sponsoren Deal zwischen der Ultimate Fighting Championship und dem Sportausrüster Reebok erhalten die Fighter neben ihrem normalen Fighter Gehalt auch noch ein Bonus Gehalt durch Sponsorengelder. Dieses wird wiefolgt berechnet: Die Fighter werden nach der Anzahl ihrer Fights unter dem ZUFFA Banner entlohnt. Ein Fighter mit 1-5 Fights erhält $2.500, ein Fighter mit 6-10 Fights erhält $5.000, ein Fighter mit 11-15 Fights erhält $10.000, ein Fighter mit 16-20 Fights erhält $15.000 und ein Fighter mit mehr als 20 Fights erhält $20.000. Im Rahmen von Title Fights erhalten die Herausforderer $30.000 und die Champions sogar $40.000. Die Reebok Sponsoren Gehälter belaufen sich für UFC on FOX 23 auf insgesamt $155.000. Die Top Verdiener waren in diesem Fall die UFC Veteranen Donald Cerrone, Andrei Arlovski und Nate Marquardt mit jeweils $20.000. Hier ist die vollständige Verteilung der 24 Payouts:
•Valentina Shevchenko: $2.500 besiegte Julianna Peña: $2.500
•Jorge Masvidal: $15.000 besiegte Donald Cerrone: $20.000
•Francis Ngannou: $2.500 besiegte Andrei Arlovski: $20.000
•Jason Knight: $2.500 besiegte Alex Caceres: $15.000
•Sam Alvey: $5.000 besiegte Nate Marquardt: $20.000
•Raphael Assunção: $10.000 besiegte Aljamain Sterling: $5.000
•Li Jingliang: $5.000 besiegte Bobby Nash: $2.500
•Jordan Johnson: $2.500 besiegte Luis Henrique da Silva: $2.500
•Eric Spicely: $2.500 besiegte Alessio Di Chirico: $2.500
•Marcos Rogério de Lima: $5.000 besiegte Jeremy Kimball: $2.500
•Alexandre Pantoja: $2.500 besiegte Eric Shelton: $2.500
•Jason Gonzalez: $2.500 besiegte J.C. Cottrell: $2.500
– Julianna Peña bekam aus medizinischen Gründen eine 180-tägige Sperre aufgebrummt, nachdem sie im Main Event des Abends gegen Valentina Shevchenko verlor. Die Länge der Suspendierung machten die Ärzte am Schaden fest, den sie während ihres Fights genommen hat. Ihre Gegnerin erhielt dagegen nur die obligatorischen sieben Tage, die jeder Athlet bzw. jede Athletin nach einem Kampf aussetzen muss. Neben Peña müssen auch Aljamain Sterling, Jordan Johnson und Eric Shelton 180 Tage lang pausieren. Insgesamt wurden 19 Fighter mit einer längeren Sperre bedacht. Wie bereits erwähnt, erhielten allerdings alle 24 Fighter eine 7-tägige Mindestsperre. Die medizinischen Suspendierungen wurde am Mittwoch vom Office of Boxing in Colorado bekannt gegeben. Hier sind nochmal alle längeren Sperren auf einen Blick:
•Julianna Peña: Für 180 Tage gesperrt, außer ein Facharzt erteilt ihr eine vorzeitige Ringfreigabe
•Jorge Masvidal: Für 90 Tage gesperrt, außer ein Facharzt erteilt ihm eine vorzeitige Ringfreigabe
•Donald Cerrone: Für 45 Tage gesperrt
•Andrei Arlovski: Für 60 Tage gesperrt
•Jason Knight: Für 30 Tage gesperrt
•Alex Caceres: Für 30 Tage gesperrt
•Sam Alvey: Für 30 Tage gesperrt
•Nate Marquardt: Für 30 Tage gesperrt
•Aljamain Sterling: Für 180 Tage gesperrt, außer ein Facharzt erteilt ihm eine vorzeitige Ringfreigabe
•Bobby Nash: Für 60 Tage gesperrt
•Jordan Johnson: Für 180 Tage gesperrt, außer ein Facharzt erteilt ihm eine vorzeitige Ringfreigabe
•Luis Henrique da Silva: Für 45 Tage gesperrt
•Alessio Di Chirico: Für 30 Tage gesperrt
•Eric Spicely: Für 30 Tage gesperrt
•Jeremy Kimball: Für 30 Tage gesperrt
•Marcos Rogério de Lima: Für 90 Tage gesperrt, außer ein Facharzt erteilt ihm eine vorzeitige Ringfreigabe; dennoch mindestens für 30 Tage gesperrt
•Eric Shelton: Für 180 Tage gesperrt, außer ein Facharzt erteilt ihm eine vorzeitige Ringfreigabe; dennoch mindestens für 30 Tage gesperrt
•J.C. Cottrell: Für 30 Tage gesperrt
•Jason Gonzalez: Für 30 Tage gesperrt
Informationen zur Wiederholung
Das Event war in Deutschland auf mehreren Plattformen zu sehen. So gab es zunächst die vollständige Preliminary Card – sowohl die UFC Fight Pass Prelims, als auch die FOX Sports 1 Prelims – auf dem UFC Fight Pass. Um auf die Wiederholungen zugreifen zu können, reicht ein normales UFC Fight Pass Abonnement, welches monatlich 7,99€ kostet und euch Zugang zu einem Teil der Live Events (ALLES, außer den UFC Pay Per View Main Cards, den UFC on FOX Main Cards und den europäischen UFC Fight Night Main Cards), dem Fight/Event Archiv, den Fighter Dokumentationen, den The Ultimate Fighter Staffeln und vielem Mehr bietet. Die FOX Main Card wurde derweil exklusiv auf ranFIGHTING, dem Kampfsport Online Streaming Service der ProSiebenSat.1 Pay TV GmbH, ausgestrahlt. Die Übertragung kostet dort nach wie vor 3,99€ zusätzlich. Sie ist allerdings ein Teil des sogenannten ranFIGHTING Black Pass Angebots. Wenn ihr das Event also nochmal bestellen solltet, erhaltet ihr für den Preis nicht nur diese Veranstaltung, sondern auch noch einen Monat lang alle weiteren Features des Black Pass‘. Hier findet ihr die Replay Links zu den einzelnen Card Teilen:
UFC Fight Pass Preliminary Card —> KLICK!
FOX Sports 1 Preliminary Card —> KLICK!
FOX Main Card —> KLICK!
Ausblick auf das kommende Event
Die nächste Veranstaltung ist die UFC Fight Night 104: Bermudez vs. Korean Zombie, welche am kommenden Samstag im Toyota Center in Houston, Texas über die Bühne gehen wird. Alles weitere zu dieser Fightcard findet ihr hier: UFC Fight Night 104: Bermudez vs. Korean Zombie Fightcard aus Houston, Texas, USA (04.02.2017)
Und damit wollen wir unseren Fallout zur UFC on FOX 23: Shevchenko vs. Peña beenden. Bis zum nächsten Mal!
Quellen: UFC.com, MMAJunkie.com, MMAFighting.com, Sherdog.com, MMAPayout.com, TheMMAReport.com, YouTube.com/UltimateFightingChampionship
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