Die UFC 200 Woche bei W-I.de: Tag 5 – UFC 200: Tate vs. Nunes Roundtable

08.07.16, von Benjamin "Cruncher" Jung

Randy van Daniels: Ich freue mich, dass ich euch zu einem weiteren Wrestling-Infos.de Roundtable begrüßen kann. Heute wird der UFC 200: Tate vs. Nunes PPV behandelt. Ich danke allen Writer die ihre Meinung kundgegeben haben. Nun wünsche ich euch allen viel Spaß beim Lesen.
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Inhaltsverzeichnis
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Wrestling-Infos.de UFC 200: Tate vs. Nunes Roundtable
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Heavyweight bout
Cain Velasquez vs. Travis Browne

StableGuy: Ich wollte ja eigentlich jeden Fight auf der Main Card mit dem Satz „Dieser Fight könnte der Main Event eines jeden anderen PPV sein“ eröffnen, doch nach längeren Überlegungen bin ich mir beim Opener (!) von UFC 200 nicht mehr so sicher. Aber wie man auch immer zu dieser Aussage stehen möchte, erwartet uns hier im ersten Kampf der Main Card bereits das erste Spektakel und das ist absolut krank. Auf der einer einen Seite haben wir hier mit Cain Velasquez den wohl besten Kämpfer im Heavyweight, wenn er denn fit ist. Velasquez glänzt zumeist mit einer beeindruckenden Cardio und dominierte mit seiner beeindruckenden Knockout-Power das Heavyweight-Geschehen, bis er sich zuletzt eine empfindliche Niederlage gegen Fabricio Werdum einfing und so seine UFC Heavyweight Championship verlor. Travis Browne hingegen hat es noch nie in die Elite des Heavyweights geschafft, aber klopft schon seit Jahren an die Tür dieser. Auf einen beeindruckenden Sieg und einen Aufstieg in den Rankings folgt zumeist eine Niederlage gegen einen Fighter aus dieser vermeintlichen Elite, sodass er stets um Platz 5 herum in den Rankings verweilt. Zuletzt gab es für ihn wieder einen klaren Knockout-Sieg gegen Matt Mitrione und gemäß dem Gesetz der Serie folgt nun der Kampf gegen einen Elite-Fighter. Mitsamt einer Niederlage?
Ich glaube ja, denn Cain Velasquez ist eine Maschine. Viele sagen, dass ihm lediglich die Höhe von Mexiko City bei seiner Niederlage gegen Werdum zu schaffen machte und er unter normalen Umständen nach wie vor unschlagbar ist. Soweit würde ich dann doch nicht gehen, aber dennoch ist er mein klarer Favorit. Travis Browne muss sein Heil in der Flucht nach vorne suchen und früh Druck machen, denn sollte der Kampf über mehrere Runden gehen, wird sich Cain aufgrund seiner tollen Physis durchsetzen. In der ersten Runde mit ein bisschen Glück hat Browne die nötige Knockout-Power für einen Sieg, aber je länger der Kampf geht, desto größer die Chancen für Cain.
Tipp: Cain Velasquez via TKO in der zweiten Runde.

The best in the world: Cain vs. Browne ist ein richtig starker Opener für die Main Card. Meiner Meinung nach kann Velasquez weiterhin jedes Heavyweight auf der Welt besiegen und könnte im nächsten Jahr wieder Champion sein, allerdings ist er einfach viel zu verletzungsanfällig, was ihn immer wieder zurückwirft. Er meint selber, dass er sein Training umgestellt hat, damit er sich nicht mehr so oft verletzt, allerdings sprechen wir immer noch von Team AKA, DEM Team, bei dem Verletzungen alltäglich sind, deswegen glaube ich nicht daran. Trotzdem ist es natürlich von Vorteil so viele hochklassige Trainingspartner zu haben und Cain profitiert auch davon. Sein letzter Kampf war gegen Werdum und dort sahen wir den schlechtesten Velasquez aller Zeiten, jedoch war er auch einfach nicht der Cain, den wir kennen. Er war schon sehr schnell erschöpft und kam mit den Bedingungen im Mexiko nicht klar. Nun wird er wieder in Las Vegas kämpfen und hier sollte er sich wieder wohlfühlen, denn hier wird er auf dem Meeresspiegel kämpfen. Browne konnte mich in seinen letzten Kämpfen kein bisschen beeindrucken. Sein letzter wirklich beeindruckender Fight war bei UFC 168, als er Josh Barnett vernichtet hat, danach ging es immer weiter bergab mit ihm. Wenn es nach den körperlichen Voraussetzungen geht, müsste er Champion sein. Browne ist groß, hat eine super Reichweite, hat extrem viel Kraft, ist athletisch, sehr gelenkig und hat ein sehr gutes Kinn, aber seine Technik ist wirklich nicht die Beste und gegen einen Cain Velasquez gewinnst du nicht, wenn du die körperlichen Vorteile hast, da kann man Junior dos Santos fragen. Ich denke auch, dass er einfach nicht mit dem Tempo von Velasquez mithalten kann und die Vielseitigkeit des ehemaligen Champions zu viel sein wird. Cain wird immer weiter nach vorne gehen und entweder Punches landen oder einen Takedown schaffen. Auch wenn die Takedowndefense von Browne nicht schlecht ist, wird Cain es früher oder später schaffen und Cain wird sich auch den Sieg holen. Meiner Meinung nach ist dies der deutlichste Fight auf der Main Card.
Tipp: Cain Velasquez via TKO in der zweiten Runde

Randy van Daniels: Ein ganz wichtiger Kampf in der Heavyweight Division. Es ist schon krass, wir stark ein Stern sinken kann – obwohl objektiv gar nicht viel passiert ist. Genau das ist aber das Problem bei Cain Velasquez. Vor drei Jahren war er noch auf dem Gipfel seines Schaffens und war nahezu außer Konkurrenz. Dann machten ihm jedoch immer wieder Verletzungen einen Strich durch die Richtung und er trat seitdem nur noch ein Mal an. Das war selbstverständlich seine Niederlage gegen Fabricio Werdum, während der er alles andere als gut oder sogar in seiner alten Form aussah. Travis Browne war hingegen immerhin moderat erfolgreich. Und damit meine ich nicht privat. Es lässt sich allerdings feststellen, dass Browne in seinen letzten Kämpfen gegen große Namen stets unterlegen war. Im Vergleich zu früher setzt er auch nicht mehr wirklich seine Reichweite ein. Während er Alistair Overeem damit noch in aussichtsloser Situation besiegen konnte, folgte zuletzt eine dumme Niederlage gegen Andrei Arlovski, als er sich auf einen Brawl einließ. Der Schlüssel für den Kampf wird die körperliche Verfassung von Velasquez sein. In guter Form ist Velasquez eine Maschine, die Browne nicht stoppen kann. Zumal Cain mit großen Gegner wir Junior dos Santos schon so seine Erfahrungen gemacht hat. Da auch Browne zuletzt Schwäche aufgezeigt hat, sollte Velasquez diese auch ausnutzen. Gute Vorbereitungen kann AKA. Also vorausgesetzt, dass die Leute auch das Training Camp überstehen.
Tipp: Cain Velasquez via (T)KO in der zweiten Runde

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Featherweight bout
Interim UFC Featherweight Championship
José Aldo vs. Frankie Edgar

StableGuy: Dieser Fight könnte der Main Event eines jeden anderen PPV sein. So viel nur um mein Versprechen aus dem Text zum Opener zu halten, aber es ist wirklich so. Dieser Kampf kann nur großartig werden. Egal, ob nun technisch, kämpferisch oder einfach nur sportlich, denn hier stehen zwei der wohl besten Fighter der UFC in einem sportlich relevanten Kampf gegenüber und mehr geht in meinen Augen einfach nicht. José Aldo gilt trotz seiner äußerst dämlichen Niederlage gegen Conor McGregor als einer größten und besten Fighter, die dieser Sport je gesehen hat. Über Jahre hinweg hat er die Featherweight Division nach Belieben dominiert und nun geht es darum seinen Ruf wiederherzustellen und sich als neuer Interims Featherweight Champion sein Rematch gegen Conor McGregor zu sichern, um gleichzeitig die größte Schmach seiner Karriere wieder auszuwetzen. Frankie Edgar auf der anderen Seite lässt sich ebenso gut als einer der Besten seiner Zunft beschreiben. Seit seinem Gang ins Featherweight steht in seinem Record nur eine Niederlage verzeichnet und diese gegen einen gewissen José Aldo. Seitdem hat sich Edgar durch die Top 10 der Division gepflügt und nahezu jeden mit Rang und Namen klar besiegt, nur ein Titelkampf blieb ihm bis jetzt verwehrt.
Wer in diesem Kampf aber am Ende die Nase vorne haben wird, puuh..ich habe ganz ehrlich gesagt keine Ahnung. Beide kämpfen auf einem unglaublich hohen Niveau, haben in bestimmten Bereichen immer wieder ihre Vorteile und werden sicherlich auch mit einem guten Gameplan in das Octagon steigen. Am Ende wird hier die Tagesform, eine kleine Unaufmerksamkeit oder einfach nur eine starke Runde entscheiden. Ich such mir eine Münze und wünsche euch bei diesem Spektakel einfach nur viel Spaß!
Tipp: José Aldo via Split Decision.

The best in the world: Dieser Fight ist meiner Meinung nach das Highlight des Wochenendes. Beide gehören zu meinen absoluten Lieblingsfightern und beide haben schon so oft bewiesen, dass sie zu den besten aller Zeiten gehören. Den ersten Kampf, den beide gegeneinander bestritten haben, gewann Aldo meiner Meinung nach ziemlich deutlich (für Frankie Verhältnisse), allerdings holte sich Frankie die letzten zwei Runden und zeigte, dass er auf jeden Fall mit Aldo mithalten kann. Nun sind aber drei Jahre vergangen seit dem letzten Kampf und Edgar hat sich unglaublich weiterentwickelt. Damals war es auch sein erster Kampf in der neuen Gewichtsklasse, aber jetzt ist er an das höhere Tempo gewohnt. Für ihn wird entscheidend sein, die ersten drei Runden einfach nicht zu verlieren, auch wenn Aldo sich konditionell verbessert hat, sollte Edgar trotzdem die Vorteile haben, wenn es in die letzte Runde geht. Ein Finish zu holen, wäre zwar für beide sehr beeindruckend, allerdings ist dies auch fast unmöglich, da beide unglaublich viel einstecken können und sie am Boden auch absolut Weltklasse sind. Ich bin sehr gespannt, welchen Jose Aldo wir hier sehen werden. Für mich gehört er immer noch zu den Top 5 Pound for Pound Fightern, allerdings ist er einfach nicht mehr der WEC Aldo. Er selber kündigte aber schon an, so motiviert wie noch nie zu sein und dass er wieder an alter Form anknüpfen wird. Wenn dies wirklich geschehen wird, muss Edgar sich auch nochmal steigern im Vergleich zu Kampf 1. Außerdem muss Edgar extrem auf Aldos Leg Kicks aufpassen, denn diese haben ihn schon im ersten Fight eine Menge gekostet. Aldo hat die besten Leg Kicks in der UFC und könnte damit auch locker seine Gegner ausknocken. Auch spannend wird sein, ob Edgar den Kampf auf den Boden bekommen kann, denn Aldos Takedowndefense und seine Stand Ups sind unglaublich. Ich könnte eigentlich stundenlang über die beiden reden, aber schlussendlich nicht auf den Punkt kommen, deswegen halte ich mich kurz. Ich denke, dass wir hier einen Fight of the Year-Candidate sehen werden und dass Aldo zu alter Form zurückkehren wird. Nicht einmal Edgar möchte den McGregor Fight so sehr wie Aldo, deshalb werden wir den motiviertesten Aldo aller Zeiten sehen. Solange er nicht wieder übertreibt wie gegen Conor und überaggressiv wird, kann er auf jeden Fall gewinnen. Edgar muss versuchen, von Anfang an mitzuhalten. Wenn er dies nicht macht, ist es wahrscheinlich, dass er eine Decision verliert. Dieser Fight ist so unfassbar knapp und es wird auf Kleinigkeiten ankommen, deswegen ist es sehr schwer einen Tipp abzugeben. Auch ein Finish ist möglich, ich denke aber, dass es über die volle Distanz gehen wird. Beide Männer können Conor auf jeden Fall besiegen, am liebsten würde ich beide gewinnen sehen, aber manchmal ist das Fight Game Scheiße, da man seine Lieblinge verlieren sehen muss!
Tipp: Split Decision… Keine Ahnung für wen, ich kann mich nicht entscheiden…

Randy van Daniels: Definitiv der Kampf auf den ich mich am meisten freue. Selbst ohne den Verlust des eigentlichen Headliners, wäre dies für mich der Main Event der Show gewesen. Seit dem ersten Kampf zwischen Jose Aldo und Frankie Edgar habe ich auf dieses Rematch gewartet. Und seit Frankie Edgar die komplette Spitze der Gewichtsklasse in die Schranken gewiesen hat, habe ich auf einen Titelkampf gewartet. Schade, dass der eigentliche Champion kein Interesse an seiner Division hat und auch nicht den Titel abgenommen bekommt. Diese Interimstitel sind mit das Schlimmste, wars in der UFC in den letzten Jahren passiert ist und gerade ihre aktuell inflationäre Verwendung mindert das Prestige der Titelgürtel doch extrem. Aber zurück zum Kampf. Frankie Edgar ist meiner Meinung nach der beste MMA Fighter auf dem Planeten. Er hat herausragendes Wrestling und Nehmerqualitäten und zuletzt auch bewiesen, dass er Kämpfe sowohl im Stand als auch am Boden vorzeitig beenden kann. Dazu ist er einer der cleversten und taktisch geschicktesten Fighter im Sport. Nicht selten verliert Edgar die erste oder die ersten beiden Runden und das teilweise auch deutlich. Danach hat er seinen Gegner und dessen Plan aber so genau analysiert, dass er ihm kaum noch eine Chance lässt. Zusammen mit seinen Fähigkeiten und seinem überragenden Kardio war er so bisher auch für jeden Weltklassegegner der härteste Gegner. So auch für Aldo in deren erstem Aufeinandertreffen, wo einige bereits Frankie vorne sahen. Angesichts des aktuellen Zustands von Aldo, sehe ich Edgar hier auch als Favoriten. Aldo hatte schon die letzten Jahre in seiner Titelregentschaft massiv abgebaut und die Niederlage gegen McGregor könnte vor allem in der Art und Weise der Genickbruch gewesen sein. Zudem geht Aldos Verschlechterung im Octagon Hand in Hand mit seinem Versuch, außerhalb des Octagons Aufmerksamkeit durch Aussagen zu bekommen. Nimmt man dann noch die lächerlichen Ausreden für seine Niederlage, könnte man annehmen, dass der Brasilianer und sein Camp nun vollkommen abgehoben sind. Unter anderem auch deshalb wird die Mentalität das Talent schlagen.
Tipp: Frankie Edgar via Unanimous Decision

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Women’s Bantamweight bout
UFC Women’s Bantamweight Championship
Miesha Tate (c) vs. Amanda Nunes

StableGuy: Dieser Fight könnte der Main Event eines jeden anderen PPV sein. Aber dennoch ist das der erwartete UFC Women’s Bantamweight Fight, den aber niemand bei UFC 200 erwartet hat. Lange schien es ja mehr als klar, dass Ronda Rousey bei UFC 200 ihren Titel verteidigt, als DAS Aushängeschild der Liga und dann kam ihr überraschender Titelverlust bei UFC 193. Nun war Holly Holm die Frau, die alle sehen wollten, am besten natürlich im lang ersehnten Rematch gegen eben jene Ronda Rousey. Bis es aber dazu kam, wechselte der Titel erneut und zwar an Miesha Tate, welche nun ihren Titel gegen die eigentliche #1 Contenderin Amanda Nunes verteidigen wird. Ganz schön verzwickt, aber auch sehr angenehm, da es seit langem mal keine Rematch-Schacherei gab, sondern einfach die nächste und vor allem beste Dame ihre Chancen bekam und diese zuletzt eben immer nutzte.
Nun haben wir also Miesha Tate als Championesse und das wahrlich nicht unverdient, nachdem sie nach zwei Niederlagen gegen Cat Zingano und Ronda Rousey eine starke Siegesserie startete und sich so zur vermeintlich stärksten Fighterin dieser Division mauserte. Parallel begann der Aufstieg von Amanda Nunes, die zwar nicht immer die größten Namen besiegte, aber am Ende immer klare Siege erringen konnte. Für mich steht uns hier ein relativ offenes Duell bevor, in dem von einem frühen Finish bis zu einer Decision in beide Richtungen vieles möglich erscheint. Allerdings konnte mich Tate zuletzt immer überzeugen und zwar so sehr, dass ich nicht glaube, dass sie ihre erste Titelverteidigung, nachdem sie solange nach diesem Titel gegriffen hat, gleich verlieren wird. Daher glaube ich an eine klare Decision für Miesha Tate und somit mal wieder eine Titelverteidigung.
Tipp: Miesha Tate via Unanimous Decision

The best in the world: Hier haben wir einen ziemlich komischen Titelkampf. Zum einen ist es komisch, dass der Women’s Titel bei UFC 200 verteidigt wird und zum anderen kann ich mich mit Nunes um den Titel einfach nicht anfreunden. Versteht mich nicht falsch, sie ist auf jeden Fall eine Top 5 Kämpferin ihrer Division, jedoch habe ich immer noch ihre Niederlage gegen Zingano im Kopf und außerdem scheint Nunes immer wieder in der zweiten und dritten Runde eines Kampfes erschöpft zu sein und das ist bei einem 5 Round Fight nicht wirklich von Vorteil. Vor allem wenn ihre Gegnerin Miesha Tate ist, die locker auch 6-7 Runden kämpfen könnte und die sehr schwer zu finishen ist. Nunes müsste im Stand Vorteile haben, denn technisch ist sie besser, aber Tate muss eigentlich nur die erste Runde überstehen und sollte die anderen vier dominant sein, außer Nunes überrascht uns. In der ersten Runde wird Nunes besser sein, aber was wird danach passieren? Wenn sie den Fight nicht in den ersten fünf Minuten beenden kann, wird Tate das Ruder umreißen und wahrscheinlich so lange dominieren, bis sie das Finish hat oder die fünf Runden vorbei sind. Tate ist für mich der Robbie Lawler der Women’s Division. Sie ist technisch nicht die beste ihrer Gewichtsklasse, aber sie kämpft bis zum Ende und hat den Siegeswillen, den kaum eine andere hat. Tate ist auf jeden Fall schlagbar, aber man muss sie wirklich total abfertigen, um auch zu gewinnen und das ist sehr schwer. Ich denke, dass Tate die erste Runde gegen Nunes überstehen wird und in den Championship Rounds das Finish holen wird. Auch wenn sie sich im Stand verbessert hat, wird sie wohl trotzdem auf ihr Ground Game setzen und ich tippe auf eine Submission in der vierten Runde. Der Fight sollte ziemlich unterhaltsam werden, hoffen wir auf das Beste!
Tipp: Miesha Tate via Submission in der vierten Runde

Randy van Daniels: Wenn Amanda Nunes in diesem Kampf eine Chance haben will, dann muss sie ein schnelles Finish erzwingen. Gerade in der ersten Runde gibt es bei den Frauen der UFC vermutlich kaum eine gefährlichere und effektivere Gegnerin als Amanda Nunes. Die Brasilianerin ist für ihre schnellen Starts, ihr explosives Striking, sowie speziell auch ihr Ground & Pound und ihre Leg Kicks bekannt und gefürchtet. Wenn die Gegnerin allerdings die frühen Sturm übersteht, geht Nunes hin und wieder auch mal die Puste aus. Insbesondere bei einem Titelkampf könnte dies in den Championship Rounds tödlich sein. Miesha Tate ist für diesen Stil auch noch die denkbar ungünstigste Gegnerin. Nicht nur, dass Tate kein Problem damit hat, auf Kontrolle zu kämpfen, nein, die aktuelle Championesse ist sich auch für einen ordentlichen Scrap nicht zu schade und hat insbesondere in ihren Kämpfen gegen Holly Holm, Cat Zingano sowie Ronda Rousey bewiesen, dass sie einiges wegstecken kann. Deshalb gehe ich stark davon aus, dass Tate hier ihre erste Titelverteidigung feiern kann.
Tipp: Miesha Tate via Unanimous Decision

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Heavyweight bout
Brock Lesnar vs. Mark Hunt

StableGuy: Ich sage es jetzt nicht, denn diese Ansetzung spricht gerade in einem Wrestling-Board für sich allein. Folglich muss über Brock Lesnar an dieser Stelle auch nicht viel gesagt werden. Er ist derjenige, der die Heavyweight Division über Jahre mitbestimmen hätte können, wenn da nicht die Krankheit kam, ihm zwei harte Niederlagen einbrockte und somit zum Rücktritt vom MMA zwang. Stattdessen machte er bei WWE gutes Geld und brachte seinen Namen immer wieder ins Spiel und nun ist es soweit, er kehrt in das Octagon zurück. Die große Frage ist hierbei natürlich, in welcher Form er das tun wird. Um die körperliche Fitness und seine Cardio brauchen wir uns wohl grundsätzlich keine Sorgen machen, aber es gibt einen Unterschied zwischen regelmäßigen Training und einem echten Kampf unter Wettkampfbedingungen und mit Mark Hunt steht ihm schließlich nicht irgendjemand gegenüber. Wohl kaum ein Fighter hat einen härteren Schlag und somit eine höhere Knockout-Power als der Neuseeländer und das kann Lesnar am Ende das Genick brechen. Es ist nicht der Kampf, in den Lesnar als eine Art Showact geht und den er in ein paar Minuten souverän für sich entscheiden kann. Das wäre auch nicht Lesnar-like und dementsprechend wird es ein harter Kampf für ihn. Und um ehrlich zu sein und um hiermit auch gleich zu meinem Tipp zu kommen, sehe ich Lesnar relativ chancenlos. Natürlich hat er das Potenzial Hunt zu schlagen und gerade in einem längeren Fight sehe ich Lesnar im Vorteil, aber hierzu muss er Hunt im Stand auf Distanz lassen und darf keinen einzigen seiner Schläge passieren lassen. Wirkliche Chancen werden sich ihm nur am Boden bieten und von daher wird er auch sein Heil auf diesem suchen. Dennoch ist Hunt in der Lage sich auch hier einigermaßen zu verteidigen und wenn ihm das gelingt, dann wird er den Kampf auch gewinnen. Aber soweit wird es in meinen Augen nicht kommen, Hunt macht kurzen Prozess und knockt Lesnar in Runde 1 aus.
Tipp: Mark Hunt via KO

The best in the world: Joa, wenn mir irgendjemand am Anfang des Jahres gesagt hätte, dass Brock Lesnar bei UFC 200 einen Kampf bestreiten würde, hätte ich ihn wohl komisch angeguckt, aber als die UFC bzw. Helwani dies bei UFC 199 angekündigt haben, hatte ich schon einen kleinen Mark Out. Lesnar meint ja selber, dass er möglicherweise noch einen weiteren Kampf bestreiten könnte, weshalb ein Sieg für ihn sicherlich sehr interessant wäre. Zum einen wäre da immer noch der Fedor Fight, den man verwirklichen könnte, aber auch weitere interessante Kämpfe sind möglich. Als Hunt als Gegner bekannt gegeben wurde, dachte ich zunächst, dass die UFC ihn verlieren sehen möchte, aber so mehr ich über den Kampf nachgedacht habe, habe ich Lesnar bessere Chancen eingerechnet. Hunts Takedowndefense hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, aber man konnte in seinen letzten Kämpfen trotzdem sehen, dass man ihn noch immer auf den Boden bringen kann und wenn er erstmal am Boden ist, hat er zwar Scrambles drauf, jedoch denke ich nicht, dass er auch mit Lesnar on Top aufstehen könnte. Lesnars Top Control war damals unglaublich und dass er extrem viel Kraft hat, müsste auch jeder sehen. Wenn er den kampf auf den Boden bringt, sollte der Fight eigentlich schon vorbei sein. Hunt hingegen wird versuchen, den Kampf im Stand zu halten. Auch wenn er einen riesigen Reichweitennachteil hat, kann er diesen trotzdem extrem gut egalisieren, da er mit seinen Händen sehr gut an seinen Gegner kommt. Außerdem hatte Lesnar auch nie das beste Striking und sein Kinn war auch nie das Beste. Wenn Lesnar keinen Takedown schafft, wird Hunt früher oder später den KO holen. Er ist wohl auch der Fighter mit der meisten Power in der gesamten UFC. Normalerweise müsste man auch die Tatsache betrachten, dass Lesnar seit knapp fünf Jahren keinen Kampf absolvierte, allerdings hat Lesnar auch direkt zu Beginn seiner Karriere, als er noch gar keine Erfahrung hatte, unglaubliche Performances abgeliefert, weshalb ich nicht einmal glaube, dass der Ringrost zu sehen sein wird. Ich persönlich tippe zwar auf Hunt, aber ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass Lesnar sich den Sieg holt. Er sollte den Kraftvorteil haben und am Boden kann er jeden finishen. Ich bin auch jeden Fall gehypt auf den Kampf und hoffe auf eine unterhaltsame erste Runde, denn viel länger wird der Kampf wohl auch nicht dauern!
Tipp: Mark Hunt via KO in der ersten Runde

Randy van Daniels: Der neue Main Event gefällt mir zwar von der Ansetzung, aber irgendwie war es aus meiner Sicht das falsche Zeichen, Lesnar in den Main Event zu stellen. Sicherlich ist er der größte Draw, aber erstens steht er nicht mal bei der UFC unter Vertrag und zweitens gilt für mich die alte Faustregel, dass Titelkämpfe immer ganz oben auf der Card stehen sollten. Ansonsten könnte die Sache hier schnell gegessen sein. Mark Hunt wird sicherlich auf den Knockout gehen. Jeder MMA Fan weiß, dass Lesnar Zeit seiner Karriere immer Probleme bekam, wenn er getroffen wurde. Ich gehe auch nicht davon aus, dass Lesnar seine Trainingsmethoden geändert hat. Es sollte also durch und durch der „alte“ Brock Lesnar sein, nur dieses Mal nicht von einer Krankheit geschwächt. Im Stand dürfte er so oder so nicht gegen Hunt bestehen, da sein Striking ohnehin immer suboptimal war. Am Boden hat Lesnar dafür umso mehr Chancen und wird vermutlich alles auf die Takedowns setzen. Hunt hat in den letzten Jahren zwar seine Takedown Defense und sein Ground Game enorm verbessert, aber wir reden hier von Brock Lesnar. Der bekommt bei seiner Masse auch einen Mark Hutn gefällt. Spätestens gegen Ende der zweiten Runde könnte auch die Kondition ein Faktor werden, der Lesnar in die Karten spielt. Letztendlich glaube ich aber nicht, dass er Hunts Striking komplett vermeiden kann. Und deshalb ist ein Sieg des ehemaligen Weltklassekickboxers für mich doch etwas wahrscheinlicher.
Tipp: Mark Hunt via (T)KO in der ersten Runde

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Fazit

StableGuy: Was soll man denn zu diesem Event noch sagen? Ohne Zweifel wurde er kurzfristig eines großen Kampfes beraubt, aber da dies durch die pure Dummheit eines Fighters geschah, bin ich keineswegs traurig, dass dieser Depp hier nicht seinen großen Paycheck einstreichen kann, auch wenn es mir für Daniel Cormier ohne Frage leid tut. Dennoch steht hier eine grandiose Main Card, die immer noch zwei Titelkämpfe, einen sehr interessanten Heavyweight Clash und natürlich die Rückkehr von Brock Lesnar, nun sogar im Main Event, beinhaltet. Das sollte sportlich, technisch und eventtechnisch allerfeinste Unterhaltung werden. Natürlich gibt es bei einer solchen Show aber auch noch großartige Prelims, die von Kampf 1 an auch bei jeder anderen Show auf der Main Card stehen könnte. Cat Zingano vs. Julianna Pena, Johnny Hendricks vs. Kelvin Gastelum, TJ Dillashaw vs. Raphael Assuncao, also jeder der an diesem Event etwas auszusetzen hat, der hat sie doch nicht mehr alle. Das wird eine der größten Shows aller Zeiten, ein wahres Spektakel, welches perfekt für Einsteiger geeignet ist, da man ein breites Spektrum an tollen Fightern zu sehen bekommt, und für UFC- bzw. MMA-Fans sowieso. Kauft euch die Show, schaut euch das Spektakel an und habt einfach nur Spaß, denn das wird groß!

The best in the world: Wenn Jon Jones kein Vollidiot wäre, hätten wir hier die beste Card aller Zeiten. So hat er die Card leider ziemlich zerstört. Versteht mich nicht falsch, es ist immernoch die beste Card aller Zeiten, aber nun fehlt einfach auch der 1+, UFC 200 Main Event. Es wird immer noch als bestes Event aller Zeiten in die Geschichte gehen, die Prelims sind einfach nur so hochklassig und wir werden so viele unglaubliche Kämpfe sehen, aber Jones vs. Cormier wäre halt das große Highlight gewesen, wo nochmal alles gepasst hätte. Aber wie bereits gesagt, in den Prelims gibt es so viel Klasse, dass man sich wirklich jeden einzelnen Kampf anschauen muss (sollte man sowieso immer, aber hier ist es ein riesiges Muss! ). Mein persönlicher Fight of the Night neben Aldo vs. Edgar ist außerdem Sanchez vs. Lauzon, was wohl ein absolutes Slugfest wird. Ich werde diesen Abend auf jeden Fall genießen. ich habe fast ein Jahr darauf gewartet und es ist eigentlich unmöglich, enttäuscht zu werden!

Randy van Daniels: Alles in allem immer noch eine tolle Card, auch und gerade bei den Prelims. Trotzdem wird das Event selbstverständlich auf Ewigkeit vom erneuten Fauxpas des Jon Jones überschattet. Der Mann ist mittlerweile so unzuverlässig, dass ich mir tatsächlich vorstellen kann, dass dies das letzte Kapitel seiner UFC Karriere gewesen ist. Da Jones in meinen Augen aber ohnehin deutlich gegen Cormier gewonnen hätte, freue ich mich auf die sportlich interessanteren Kämpfe auf der Card und hoffe, dass das Event dem Hype gerecht wird.

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Randy van Daniels: Ich hoffe, euch hat der Roundtable gefallen. Wir von Wrestling-Infos.de wünschen euch viel Spaß bei UFC 200: Tate vs. Nunes und hoffen natürlich dass wir auf eure PPV-Meinung nach dem PPV zählen können. Ein Dank geht noch mal an die Writer StableGuy und The best in the world.




2 Antworten auf „Die UFC 200 Woche bei W-I.de: Tag 5 – UFC 200: Tate vs. Nunes Roundtable“

McUbi92 sagt:

hey gucke mir ufc zum ersten mal live an – geht es wie bei der wwe um 2 uhr los?

JME sagt:

@ McUbi92

Die Main Card startet in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 4 Uhr Morgen. 🙂

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