Ryback veröffentlicht Statement und prangert eine große Ungerechtigkeit an: Warum verdienen die Verlierer im Wrestling weniger als die Sieger? – Tobt außerdem ein Kampf um Markenrechte zwischen WWE und Ryback?

– Im Laufe des gestrigen Dienstags nahm die Story um Ryback und WWE immer interessantere Züge an und mittlerweile gibt es jede Menge neue Informationen zu besagtem Thema. Sowohl der PWInsider als auch der Wrestling Observer berichten am Dienstag, dass finanzielle Diskrepanzen bei den Verhandlungen um einen neuen Vertrag zur besagten Situation geführt haben. Demnach sollen sich Ryback und Vince McMahon am Montag zu Verhandlungen getroffen haben, welche aber zu keiner Einigung führten, da man in Sachen Gehalt viel zu weit auseinander lag. Angeblich war man so weit voneinander entfernt, dass Vince erklärte, dass Ryback eigentlich auch sofort nach Hause gehen könnte, was der 35-Jährige daraufhin auch getan haben soll. Eine Quelle beharrte allerdings darauf, dass Ryback selbst darum gebeten haben soll, ihn aus den TV-Shows zu nehmen. Der aktuelle Vertrag des „Big Guy“ soll übrigens noch bis Juli oder August gültig sein.

Am Dienstagnachmittag veröffentliche Ryback dann ein langes Statement auf einem eigens angelegten Tumblr-Blog, welchen wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen:

Heute bin ich nach Hause geflogen und zum ersten Mal seit Jahren fühle ich mich absolut frei. Ich möchte zunächst sagen, dass ich selbst darum gebeten habe, dass man mich aus den TV-Shows nimmt, bis ich und Vince uns auf einen neuen Deal geeinigt haben, oder eben auch nicht. Dies alles zieht sich seit meinem Run mit dem IC Title und war eine große Belastung in meinem Leben, da ich schon mein ganzes Leben lang für WWE arbeiten wollte. Mir wurde gesagt, dass ich nach Hause gehen soll, bis wir uns in gewissen Punkten geeinigt oder eben nicht geeinigt haben. Entgegen einiger Berichte geht es aber nicht ums Geld, dieser Punkt wurde bereits vor einiger Zeit geregelt. Es läuft auf ein großes Problem hinaus, welches ich nicht nur mit WWE sondern mit Wrestling im Allgemeinen habe.

Wrestling ist abgesprochen, wir als Performer wissen bevor wir rausgehen was passieren und wer gewinnen oder verlieren wird. Es will mir nicht in den Kopf, dass in einem abgesprochenen Sport die Gewinner so viel besser von der Company bezahlt werden als die Verlierer. Jede einzelne Person die für WWE arbeitet, von der Spitze bis ganz nach unten, ist genauso wertvoll wie die andere. Der Gewinner kann nicht gewinnen, ohne dass der Verlierer rausgeht und für den anderen verliert.

Es will mir nicht in den Kopf, dass wir heutzutage immer noch an dieser Formel festhalten. Offensichtlich lief es immer schon so, aber ist es deshalb richtig? Die Zeiten haben sich geändert und unser Ziel als Menschheit sollte es sein, uns zu entwickeln und aus unserer Vergangenheit zu lernen, sodass wir diese Welt zu einem besseren Ort machen können. Warum also wird einem Typen, dem gesagt wird, dass er rausgehen soll um gegen einen anderen Typen zu verlieren, nicht nur weniger, sondern sogar viel weniger gezahlt als dem Gewinner? Jeder einzelne WWE-Performer opfert Zeit mit seiner Familie und tut, was man ihm gesagt hat. Wenn man sich diese Formel anschaut, dann verwandeln sich die Verlierer in das was die Fans einen Jobber nennen und dementsprechend verlieren diese Leute in den Augen der Company an Wert, und bevor du dich umschaust, wird du entlassen. Weswegen? Weil du genau das getan hast, was man dir gesagt hat?

Warum bezahlt man die Talente nicht gleichwertig? Die Gewinner verkaufen doch ohnehin schon mehr Merchandise und bekommen somit einen Extra-Scheck, aber warum verdient ein Typ, dem gesagt wird, dass er verlieren soll, am Ende weniger? Das ist heutzutage eines der großen Probleme mit WWE und Wrestling. Die meisten Jungs macht es sehr zufrieden, wenn sie anderen Talenten helfen können, ihr jammern und klagen resultiert nur daraus, dass sie genau wissen, dass sie weniger verdienen und weil sie in der Angst leben müssen, dass sie irgendwann entlassen werden.

Ich bin stolz darauf sagen zu können, dass ich mich niemals gegen ein Finish gewehrt habe und dass es mich stolz gemacht hat, wenn ich andere Talente over bringen konnte. Schaut einfach auf meinen PPV-Rekord von 12-26 und ihr werdet sehen, dass dies meine Karriere ausgemacht hat. Ich war schon immer von meinen Fähigkeiten und meiner Arbeitseinstellung überzeugt und war immer der Überzeugung, dass es richtig ist, jeden Tag mein Bestes zu geben. Es fordert aber seinen Tribut, wenn man dabei zusieht, wie man über die Jahre immer weniger Geld verdient, obwohl man so hart wie immer arbeitet und wenn die eigenen Rolle immer kleiner wird, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Mir sagen zu lassen, dass es sich nie auszahlen wird, egal wie hart ich arbeite oder wie gut ich werde, ist eine Sache, die ich verdammt nochmal nicht einsehe. Ich bin ein kreatives Wesen und immer wieder zurückgewiesen zu werden ist keine Art zu leben. Es gibt nichts, was ich nicht tun kann und egal was sich aus dieser Situation entwickeln wird, ich weiß genau, dass es mir gut gehen wird. Es geht nicht alleine ums Geld, es geht um Engagement. Das Engagement eines Mannes, dem es verdammt nochmal noch kümmert, der das was er tut, über alles liebt und der wissen möchte, dass seine Leidenschaft und seine Hingabe anerkannt und belohnt wird.

WWE wird mich möglicherweise wirklich entlassen, und wenn es so kommt, dann soll es so sein. Um eine Einigung zu erzielen, muss sich aber sehr viel ändern, da ich nicht in Angst lebe und weil ich als kreativer Mensch nicht bereit dazu bin, ein Leben zu führen, welches meine Kreativität limitiert. Ich habe viele andere Interessen und Leidenschaften und bin im Laufe der Jahre sehr klug mit meinem Geld umgegangen. Ich danke jedem WWE Superstar, von der Spitze bis zu den Niederungen, für seine Opfer und seine Arbeit mit mir. Die Welt ist ein großartiger Ort und es gibt mehr als nur das WWE Universe, es gibt das Universum und ich werde so oder so beweisen, dass ich der großartigste „Big Guy“ im Universum bin.

So viel zu Rybacks durchaus beeindruckendem Statement. Pro Wrestling Sheet hatte derweil aber noch weitere Details parat, die Ryback in seinem Post nicht erwähnte. Denn offenbar befinden sich Ryback und WWE derzeit mitten in einem Kampf um die Markenrechte für den Begriff „The Big Guy“. Und dieser Kampf soll in den letzten 24 Stunden immer weiter eskaliert sein. Ryan Reeves, so Rybacks bürgerlicher Name, beanspruchte im Oktober des letzten Jahres die Rechte am Begriff „The Big Guy“ im Bereich Entertainment und Pro-Wrestling für sich. WWE versuchte dies ca. 3 Monate nach Ryback aber ebenfalls. Am Dienstagmorgen wurde Rybacks Antrag durch die US-Behörde für Markenrechte öffentlich bestätigt, was bedeutet, dass alle anderen Parteien, die Einwände haben könnten, noch 30 Tage Zeit haben, um diese vorzubringen. Nun stellt sich die Frage, ob dieses Timing nur ein Zufall ist, oder ob es bei den gescheiterten Verhandlungen möglicherweise auch um diesen Punkt ging.

Quelle: PWinsider, Wrestling Observer, Pro Wrestling Sheet

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