W-I.de WWE Royal Rumble 2015 Audio-Preview

24.01.15, von Benjamin "Cruncher" Jung

In der Nacht von Sonntag auf Montag findet wieder der Royal Rumble statt. Die Road to WrestleMania nimmt damit endgültig Fahrt auf, zumindest vom Papier. Zack & Silent analysieren die Card deshalb ganz genau und finden in dem einen oder anderen Match mit ein wenig Kreativität großes Storyline Potential. Außerdem diskutieren die beiden natürlich ausführlich über das Titel- und Royal Rumble Match und philosophieren in diesem Zuge nicht nur über Top Serien, sondern auch den potentiellen WrestleMania Main Event. Viel Spaß.

PS: Zum downloaden den nachfolgenden Link anklicken. Es öffnet sich ein Player. Klickt dann dort mit der rechten Maustaste auf die Audio-Spur, schon seht ihr die Funktion „Audio speichern unter…“! Anklicken, downloaden, fertig!

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27 Antworten auf „W-I.de WWE Royal Rumble 2015 Audio-Preview“

wie geil ist das den ich hab damit nicht vor heute mittag gerechnet….

Martin sagt:

Danke. 🙂

Klotzkopf7 sagt:

hat sich die wwe nicht schon selber gespoilert?! die haben doch wieder irgendwo angegeben das cena gewinnt oder?

StoneColdTaker(SCT) sagt:

Danke für die Spoiler Warnung am Ende! 🙂
Halte mich extra von allen News fern, was Gastauftritte angeht. 😀

The Hurricane sagt:

Sehr gute Preview mal wieder.

Bin eigentlich bei allen Matches nah bei euch, nur die Ascencion ist für mich noch nicht ganz begraben. Die könnten jetzt natürlich eine Art Randy Orton 2.0 aka the Legendkillers werden. Frage ist halt nur wen man ihnen noch geben kann ausser den Outlaws. Aber ohne ein gewisses Etwas, ohne ein etwas anderes Gimmick sind die in der Tat bald weg.

Zum Rumble, denke nicht dass Ambrose irgendwas in Richtung Turn machen wird, der ist so im Moment denk ich perfekt aufgehoben. Denke der geht absolut ab, fegt durch den Rumble mit paar geilen Spots, wird dann am Ende aber eliminiert und sein Bro Reigns spielt dann den Rächer der Entnervten oder so.

Denke auch Bryan wird lange drin sein um dann von einem neuen Super-Heel (könnte in der Tat Sheamus sein) rausgeworfen um Reigns endgültig als Super-Babyface etablieren zu können. Bin ebenfalls sehr gespannt, ging mir lange nicht mehr so.

Tipps: Rollins geht als Titelträger raus, wohl durch Cash-In, Reigns gewinnt den Rumble und Ambrose hat da auch noch ein Wort irgendwo mitzureden. Ansonsten gewinnt die Ascencion, Usos verteidigen, New Day gewinnt, Bellas gewinnen.

Grantelbart sehr sympathisch 😀

GoToSleep sagt:

Grandiose Preview 🙂

Ambrose den Rumble gewinnen zu lassen, wäre natürlich sehr episch… beim Triple Threat hoffe, nein ich bete, dass Cena nicht gewinnt, das wäre eine Katastrophe und würde mir auch den Rumble versauen ^^

Klotzkopf7 sagt:

Daniel Bryan gegen cena hätte auch was
Ambrose oder bryan gegen lesnar wären heftig

Rated-S-Superstar sagt:

Coole Preview eigentlich, aber zu laaaangatmig an einigen Stellen. Gefühlte 10 Minuten Gerede zum sinnlosen Diven-Match ist echt zu viel. Bin da fast eingepennt 😀

LunaticFringe sagt:

Da habt ihr die Chance JME beim PPV mit viel Impact zurückzubringen und verbratet das bei einer Weekly? Was ist das für ein Booking? Ich brauch wohl mal ne Wrestling-Infos-Pause :/

🙂

great muta sagt:

@The Hurricane
es würde noch gehen z.b.the Steiners,APA(auch wenn ron nicht so fit ist),Rock ’n‘ Roll Express,Headshrinker,Faces of Fear,Dudley Boyz,Bushwhackers,Nasty Boys,The Brood,The Godwinns.Der Hammer werre für mich ganz klar The Rockers.

Deniz sagt:

Ich spoiler euch jetzt 😉

Cena pinnt Rollins und wird Champ. Lesnar rastet aus, da er nicht gepinnt wurde. Er verprügelt Cena und verschwindet sauer. Rollins casht ein -> Rollins for WM 😉

Alexander_Nolte sagt:

Wie immer eine gute Show. Zuhören hat Spaß gemacht! 🙂

Allerdings muss ich auch mal Kritik üben. In absolutem jedem Podcast, den ich in den letzten Wochen gehört habe, habe ich folgende drei Thesen zu hören gekriegt:

1. Die Tag-Team-Division ist so schwach wie noch nie
2. Alle Titel sind wertlos
3. Wenn Heels nicht klar gewinnen, werden sie schwach dargestellt.

Zu 1: Ich hab vor Kurzem einen Artikel geschrieben über das TLC-Match von WrestleMania 17 und dabei die Tag-Team-Szene der letzten 30 Jahre mal genauer recherchiert, um den Kampf einordnen zu können (ich will hier keine Schleichwerbung machen, sondern nur deutlich machen, dass ich mich durchaus mit der jüngeren Tag Team Geschichte beschäftigt habe 😉 ). Bis auf zwei Hochphasen Ende der Achtziger und um das Millennium herum, war die Team-Division immer schwach. Während der Attitude-Zeit 1997 und 1998 gab es praktisch nur die New Age Outlaws und ein paar zusammengewürfelte Teams. Mit Ausnahme der kurzen Hochphase während der TLC-Matches war die Team-Division dann eigentlich nie mehr gut besetzt. Und mit den Usos haben wir nun seit einiger Zeit sogar eine gewisse Konstanz in dem Bereich. Dieses ewige Gebashe (dass aber wirklich überall stattfindet, also nehmts nicht persönlich, dass ich mich hier mal darüber beschwere) ist unangebracht in meinen Augen.

2. Die angebliche Wertlosigkeit der Titel. Meltzers Lieblingsthema. Warum sollen Titel denn so stark geschützt werden? In der Attitude-Zeit zwischen 1998 und 2000 wechselten alle Titel (sogar die WWE Championship) munter hin und her, und die Einschaltquoten und Zuschauerzahlen vor Ort waren trotzdem grandios. Für mich ist das Argument „der Titel ist wertlos“ deshalb symptomatisch für eine Old-School-Mentalität aus den Achtzigern, die nie grundlegend modernisiert wurde.

Außerdem scheinen alle zu vergessen, dass zB der IC-Titel früher auch nicht derart viel Wert besaß, wie ihm immer angedichtet wurde. 1988 war der Honky Tonk Man sicherlich kein ernstzunehmender Champion (hier passt Alex Shelleys Spruch „Der könnte nicht mal die Pisse aus einem nassen Schwamm prügeln“ – ich liebe dieses Zitat). Und Shawn Michaels hat 1993 größtenteils auch nur durch DQ oder Auszählen seinen Gürtel verteidigt. Es ist in der Regel immer so, dass talentierte Performer zufällig den Titel halten (zB Bret Hart oder Mr. Perfect) und man später dann dazu neigt, die ganze Division und den Titel abzufeiern, weil einige großartige Wrestler zufällig den Titel inne hatten, während sie starke Kämpfe geliefert haben.

3. Es ist doch gerade das Wesen eines Heels, nur durch Betrug oder Hilfe von außen zu gewinnen. Das Grundkonzept eines Bösewichts, ist dass er gewinnt, obwohl er es nicht verdient hat. Und wenn er aus mit Hilfe von außen gewinnt, hat er es noch weniger verdient zu gewinnen, als wenn er alleine schummelt.

So, war ein langer Kommentar. Meine drei Kritikpunkte richten sich jetzt aber nicht speziell gegen euch, sondern allgemein gegen die Wrestling-Community. Ich finde gerade in diesen drei Punkten wird generell zu wenig differenziert. Insgesamt aber wieder eine tolle Show. Vielleicht geht ihr ja mal auf meine Kritik ein. Würde mich freuen 😉

ApexViperPredator sagt:

Ich hab mal so überlegt und für mich ein Interessantes Szenario kreiert bezüglich des Comebacks von Randy Orton.
Das Titlematch gewinnt John Cena oder Brock Lesnar, (in meinem Szenario würde Cena eher passen) Lesnar rastet daraufhin völlig aus und vermöbelt Cena so das Rollins eincashen könnte, Orton verhindert dies aber.
Später im Rumble selber stehen sich Orton und Ambrose gegenüber, Ambrose ist drauf und dran von Orton eliminiert zu werden und prompt kommt die unerwartete Hilfe von Seth Rollins und ein damit eihergehender Turn von Ambrose.

Kurz und knackig gesagt, Orton hindern Rollins daran als Champ den Rumble zu verlassen und Rollins hindert Orton daran rumble sieger zu werden.

manuel sagt:

Leute stellt euch mal für The Rock Kommt und nehmt am Rumble Teil? das wäres (Markout)Moment!.

ZackAttack sagt:

Auch wenn sie eher an die Allgemeinheit gerichtet waren, möchte ich dazu dennoch ein paar Anmerkungen bringen.

1) In der Tat war die Tag Team Szene nicht immer überragend besetzt und es gab bestimmt vergleichbare Zeiten. Ich für meinen Teil mache ja auch keinen Hehl daraus, dass ich auch die Attitue Ära nicht für unfehlbar halte und dort vor allem das Wrestling selten gut war. Aber hier spielt wohl auch der Faktor eine Rolle, dass immer wieder mal zu hören ist, dass die Tag Szene gepushed werden soll. Vince war nie ein Fan von Tag Team Wrestling, daher hatte es bei WWE auch nur selten einen großen Stellenwert. Setzt man die aktuell vorhandenen Teams aber in Realtion zu der heute verfügbaren Zeit pro Woche und ihrer Bedeutung in den Shows, dann ist da in meinen Augen nochmal ein deutlich erkennbarer Verfall da. Dabei hatten wir Ende 2013 bis Mitte 2014 ja durchaus eine solide Division und ein guter Fokus. Aber wo stehen die Double Dusts heute, wer ersetzt The Shield, die Wyatts? Und da sehe ich das Problem.

2) Wie schon bei Punkt 1 gesagt. In der AA war ganz gewiss nicht alles Gold was glänzt und das Booking auch um die Titel herum weit davon entfernt, gut zu sein. Aber hier ist wieder der subjektive Punkt. Nur weil das seit Jahren so gemacht wird, ist es dehalb richtig? Finde ich nicht. Für mich sollten die Titel eine Belohnung sein und der Mittelpunkt der Shows, es sollte etwas Bedeuten, wenn man ein Titelmatch bekommt, einen Titel hält. Das hält auch in gewisser Weise die Verbindung zum Sport und damit den Schein einer echten Veranstaltung aufrecht. Es gibt ja auch genug die das anders sehen, aber bei mir ist das nunmal so.

3) Grundsätzlich hast du recht. Aber es ist das Wesen einer Art von Heels. Bei WWE zeichnet sich mal abgesehen von Rusev jeder Heel durch ein solches Verhalten aus. Es gibt keine Variationen, was ist mit den dominanten Monstern, den arroganten Kerlen, die einfach nur Heel sind wegen ihres Auftretens, im Ring aber so gut, dass sie dennoch jeden schlagen können?
Es spricht ja auch gar nichts dagegen, auf diese Art und Weise heat zu generieren. Wenn es nicht übertrieben wird und sich jedes Match nur dadurch auszeichnet, dass eine ganze Armee eingreifen muss.
Ein Heel kann auch einfach ein Menschliches Arschloch sein, ein Eigenbrödler oder einfach nur ein Opportunist, aber muss jeder Heel bei WWE ein Schwächling sein?

Zumal es immer bezeichnend ist, dass sich ein Heelturn bei WWE fast nur dadurch bemerkbar macht, dass die Leute ihre Matches plötzlich nicht mehr clean gewinnen können.

So, das sollte jetzt nur mal meine subjektive Meinung wiederspiegeln, aber danke für den Hinweis, dass wir da zuletzt sehr viel drüber geschnackt haben, ist mir so gar nicht bewusst gewesen.

Alexander_Nolte sagt:

Cool, dass geantwortet wurde! (y)

Natürlich ist das immer subjektiv. Aber gewisse Dinge hört man einfach so inflationär im Internet, besonders von Fans der „alten Schule“, die Wrestling gerne als richtigen Sport präsentiert sehen wollen. Ich hingegen bin da eher ein Verfechter des Sports-Entertainment und finde, dass man sich viel mehr an der Entertainment- als an der Spot-Komponente orientieren sollte. Das schafft dann natürlich grundsätzlich andere Perspektiven für die Beurteilung des Produkts.

Und gerade in Bezug auf den Wert von Titeln hat sich ja in der Vergangenheit schon herausgestellt, dass man auch ohne den hohen Wert von Gürteln hohe Gewinne erwirtschaften kann, deshalb finde ich diese Kritik immer sehr kurzsichtig, weil die WWE ja schon realisiert hat, dass es für die Geschäftszahlen vollkommen bedeutungslos ist, wer die Gürtel hält. Wichtig ist nur, wer wie lange im Spotlight steht, und wer wo in der Show platziert wird.

Und in Bezug auf Tag-Team-Wrestling muss man auch mal verstehen, dass es einfach schwerer ist, das zu vermarkten. Wirksame Medienkampagnen lassen sich nunmal besser mit Einzelwrestlern durchziehen (beispielsweise stehlen sich zwei Wrestler auf einem Plakat gegenseitig das Spotlight). Es ist deshalb verständlich, dass die Team-Division ein Abstellgleis für Leute ist, bei denen man sich nicht ganz sicher über ihre Zukunftsperspektiven ist, oder aber für Leute, die gerade debütieren und sich erst noch bewähren müssen.

Es gibt einfach viele Dinge, die im Internet einfach plakativ behauptet werden und mit dem Verweis darauf gerechtfertigt werden, dass Wrestling als Darstellung eines richtigen sportlichen Wettkampfes präsentiert werden müsse. Das ist ja auch ein Punkt, den Jens immer bringt. Ich sehe das anders. Guckt euch zB das Bill Watts Territorium an: Es florierte mit zwei grauenhaften Wrestlern an der Spitze (JYD und Michael Hayes) und stürzte mit glaubhaften und fähigen Sportlern und einer sehr sportorientierten Darstellung ab (Steve Williams und Terry Gordy).

Die Grundannahme, dass Wrestling als echter Sport präsentiert werden müsse, dass alle Division glaubhaft präsentiert werden müssen und Gürtel ein hohes Prestige brauchen, ist in meinen Augen eine überholte Ansicht, die aber leider von Dave Meltzer mit unergiebigem Nachdruck publiziert wird. Ich finde, dass man das eher betrachten sollte wie Daily-Soaps (denn die senden auch viel wöchentliches Material und präsentieren nicht 12 Folgen pro Jahr): Natürlich machen viele Sachen keinen Sinn, natürlich kann man Storylines nicht auf Nachdruck ausrichten. Man muss sich da andere Fragen stellen.

Aber ich will auch nicht zuviel bitchen an dieser Stelle. Schließlich höre ich immer regelmäßig eure Podcasts und fühle mich auch gut unterhalten. Aber es wäre schon, wenn ihr von diesem Dogma, dass die Darstellung des Wrestlings als glaubhafteres Sportprodukt mehr Leute ziehen wird, etwas Abstand nehmen könntet und mal hin und wieder auch die Frage aufwirft, WARUM die Gürtel keinen Wert haben und WARUM die Tag-Team-Division seit Jahrzehnten nur als Brutkasten für mögliche Main Eventer genutzt wird.

JME sagt:

@Alexander_Nolte

Ist durchaus eine interessante Diskussion. Letztendlich ist Wrestling natürlich nicht zuletzt eine Soap Opera. Aber eben eine die sich um einen geskripteten sportlichen Wettkampf dreht.

Und wenn ich persönlich Maßstäbe an eine Soap Opera, oder eine TV-Serie anlegen würde, und nicht mehr die an eine Wrestlingshow, dann würde WWE doch noch viel schlechter abschneiden. Mein Urteil über WWE wäre noch wesentlich vernichtender. Dann wäre RAW wohl öfters die schlechteste Unterhaltungsshow die ich kenne. Und ich würde widersprechen dass Soap Operas immer keinen Sinn ergeben oder schlechtes Storytelling haben. Aber genau das ist bei WWE der Fall. Abseits des Main Events gibt es keine Storylines mit wirklichen Geschichten. Und die Main Storys machen oft genug keinen Sinn, erst recht nicht wenn man sie rückwirkend betrachtet. Ich denke Pro-Wrestling ist ein Genre für sich, was seine eigenen Regeln hat. Aber diese Regeln funktionieren immer noch.

Ist es wirklich so schwer Tag Teams zu pushen? Für mich sagen The Shield und The Wyatt Family etwas anderes. Man muss es nur wollen. Und nimmt man es genau, dann war es nichtmal nötig sie zu splitten. Und es gibt ja auch genügend Beispiele aus der Vergangenheit. Man kann Teams sehr gut promoten, man muss es nur wollen. Anfang 2014 war The Shield neben Daniel Bryan mit Abstand der heißeste Act bei WWE. Ohne Weiteres hätte man das damals noch weiter ziehen können. Die Division ist ein Abstellgleis, weil man sie dazu macht….und weil der Titel nichts wert ist. Ich sehe übrigens auch nicht, inwiefern die Midcard-Titel dafür genutzt werden um spätere Main Eventer aufzubauen. Das ist doch seit Jahren nicht mehr der Fall, da dafür die Titel eben etwas wert sein müssten. Niemanden der einen solchen Titel gewinnt, bringt das näher an einen Spot an der Spitze.

Apropos Titel. Ich denke dass Titel auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Produkts sind. Du bringst das Beispiel mit JYD, Hayes und Co.! Du hast recht, es standen nicht immer die besten Wrestler an der Spitze. Aber inwiefern steht das im Widerspruch, vorzugeben dass es um einen sportlichen Wettkampf geht? Hulk Hogan war auch nie der Beste Wrestler, aber damals drehte sich alles um den World Title. Ich denke die Titel sind ein wichtiger Bestandteil um die Storys zu erzählen. Und sind die Titel etwas wert, dann fiebern die Fans mehr mit. Wenn die Titel nicht oft wechseln – und nicht jeder irgendwann mindestens 5x einen Titel gehalten hat, dann ist es etwas besonderes diesen Titel zu gewinnen. Das hat doch früher immer funktioniert. Gerade in den 80er Jahren. Übrigens ist es falsch zu sagen es ist für die Geschäftszahlen unwichtig wer den Titel hält. Die Statistiken zeigen beispielsweise, dass die Zuschauerzahlen bei Houseshows mit einem John Cena steigen, mit einem Randy Orton sinken. Genau so sieht es bei den PPV’s aus. Man kann definitiv anhand von Zahlen beweisen, dass dies alles nicht bedeutungslos ist. Es geht auch nicht immer darum ob man mit wertlosen Titeln dennoch hohe Gewinne erzielen kann. Vielleicht könnte man mit wertvollen Titeln ja NOCH höhere Gewinne erzielen. Und wenn ich mir die Entscheidungen anschaue, die WWE im Moment trifft, dann habe ich des Öfteren nicht das Gefühl dass man weis was man tut. Dafür ist das aktuelle Produkt – insbesondere RAW – einfach viel zu schlecht. Und das obwohl man mit dem Network im Zugzwang ist. Und obwohl ALLES dagegenspricht, geht man heute noch in die Öffentlichkeit und schwafelt was von utopischen 3-4 Mio. Network-Abos.

Man kann ohne Weiteres einen Mittelweg aus einem rein sportlichen Wettkampf und einer Sopa Opera finden. Und man kann doch Storys erzählen ohne die Titel wertlos zu machen. Bei WWE sollte dies alles gar kein Problem sein, da man Unmengen an TV-Zeit zur Verfügung hat, die man nicht nutzt. Wie oft ist RAW denn zu über 50% eine stinklangweilige Veranstaltung? Und warum sollten die Fans die Matches interessieren, wenn Siege und Niederlagen nichts bedeuten? Man merkt es ja in den Shows dass gewissen Dinge gar keine Reaktionen mehr hervorrufen. Es geht nicht darum Woche für Woche einen reinen sportlichen Wettkamps zu bieten. Es geht darum die Storylines um diesen Wettkampf aufzubauen. Siege und Niederlagen MÜSSEN mMn etwas bedeuten. Matches sollten vor PPV’s angekündigt werden. Große Matches bei Weeklys ebenfalls rechtzeitig. Man gibt dem ganzen Bedeutung. Welche Storylines will man denn aufbauen, wenn die Geschehnisse im Ring am Ende bedeutungslos sind? Warum sollten sich die Fans für Titel und Titelwechsel interssieren, wenn die Titel nichts wert sind? An diesen Punkt verstehe ich dich um ehrlich zu sein nicht wirklich. Nicht zuletzt die PPV-Buys oder nun die Network-Zahlen leiden darunter, weil man diese Spannung nicht mehr aufbauen kann. An diesem Punkt kann man Wrestling nämlich nicht mehr mit einer Soap Opera vergleichen. Denn Wrestling hat einen Climax auf den man hinarbeitet, und der für hohe Einnahmen sorgt: Die PPV’s / Special Events. Und mit was will man die verkaufen, wenn nicht mit dem sportlichen Wettkampf und den Titeln?

Als Beispiel nenne ich wieder einmal Lucha Underground. Diese Show ist nämlich angelegt wie eine TV-Show. Man gibt nicht vor eine Live-Sportveranstaltung zu sein. Lustigerweise ist das bei WWE ja anders. Und dennoch dreht sich bei LU alles um Siege und Niederlagen und den Titel. Kleine Dinge die dort passieren haben Bedeutung.

Das diese Denkweise nicht überholt ist – egal ob Titel oder Tag Teams – zeigt WWE ja auch selber. Nehmen wir das Jahr 2011 und den Summer of Punk! Am Ende ging es bei MitB um den Titel. Und die Fans haben mitgefiebert. Oder auch im Dezember bei Zayn vs Neville. In Sachen Tag Teams hätten wir wie gesagt The Wyatts und The Shield.

Meine Antwort auf die Frage WARUM die Gürtel keinen Wert haben und WARUM die Tag-Team-Division nicht hermacht, wäre also, dass man bei WWE keinen Wert darauf legt, oder keinen Schimmer hat was man tut. Nichtsdestotrotz halte ich es für einen Fehler. Denn das aktuelle Produkt ist meines Erachtens alles andere als gut und in Sachen Business geht es auch weiter bergab. Klar, man könnte sagen dass WWE boomt, bekommt man doch mehr TV-Geld als zuvor. Man könnte aber auch sagen, dass WWE die Einnahmen bei weitem nicht so hochgeschraubt hat, wie die gesamte Konkurrenz. Vom Network wollen wir nicht anfangen zu reden. Für mich alles keine Zeichen dafür, dass WWE auf dem richtigen Weg ist. Wenn man sich also mehr als Soap Opera sieht, wo sind dann die richtig guten Geschichten? Die sehe ich so gut wie nicht. Die aktuelle Main Story strotz eigentlich vor Logiklücken. Für mich gaaanz schlechtes Storytelling. Eine solche TV-Serie, würde ich mir niemals anschauen. Hardcore-WWE-Fans lassen sich davon nicht abschrecken, aber Casual Zuschauer wird man mit sowas nicht halten können. Und auch Marks werden solche Sachen auffallen. Und irgendwann beginnen sie sich Fragen zu stellen. Warum zählen Siege und Niederlagen nichts? Warum machen die Storys keinen Sinn? Und irgendwann wenden sie sich vom Wrestling ab, weil es darauf keine guten Antworten gibt.

Alexander_Nolte sagt:

Wow, jetzt sind wir aber richtig tiefgründig geworden in unserer Diskussion. Find ich gut! 🙂

Grundsätzlich hast du recht, es gibt bei der WWE derzeit ziemlich viel Schund, das will ich auch gar nicht wegdiskutieren. Würde ich mir hier hinstellen und behaupten, dass alles gut laufe, würde ich mich ja auch lächerlich machen.
Ich denke, dass man zu einem Thema auch mal zwei unterschiedliche Meinungen im Raum stehen lassen kann mit guten Argumenten für beide Seiten, ohne dass man 100% sagen kann, wer richtig liegt. Mit den Gürteln ist das so eine Sache. Man kann gut argumentieren, dass man NOCH erfolgreicher wäre, wenn man diese prestigeträchtig einsetzt, andererseits kann man auch sagen, dass man das in der Vergangenheit gerade nicht gemacht hat und trotzdem erfolgreich war. Beide Meinungen sind dann also fundiert, ohne dass man eine absolut richtige ausmachen kann.
Ich sehe das trotzdem eher so, dass gerade die Midcard-Gürtel niemanden over bringen. Grundsätzlich ist es immer die Person, die zieht. Wenn zwei Schauspieler ähnliche Rollen in ähnlichen Filmen mit ähnlichem Budget spielen und ähnlich gut performen, entscheiden oft unerklärbare Faktoren, wen die zahlende Kinolandschaft sehen will. So ist das auch im Wrestling. Du kannst den dümmsten Trottel jeden Gürtel geben und perfekt pushen, wenn niemand ihn sehen will, ist das völlig bedeutungslos, weil am Ende derjenige die besten Reaktionen kriegt, der die beste Connection mit den Zuschauern hat.

Ich will das mal ganz plakativ runterbrechen und mit einfachen Worten auf den Punkt bringen: Wrestling ist wie das Model-Business, unattraktive Frauen werden mit den tollsten Kleidern nicht attraktiv, attraktive Frauen können einen Kartoffelsack tragen und bleiben attraktiv.
Umkehr fürs Wrestling: zugkräftige Performer kriegen auch ohne Gürtel ihre Reaktionen und bringen Leute zum Einschalten, und Leute, die niemand sehen will, werden auch mit einer Championship keine Quoten und Zuschauer bringen.

Und deswegen vertrete ich den Standpunkt, dass es grundsätzlich egal ist, wer welchen Gürtel hält. (Aber natürlich bestätigt hier die Ausnahme die Regel, manchmal finde auch ich die Jagd nach der Championship sehenswert.) Wichtig ist allein, wer die meiste TV-Zeit kriegt und um wen die Shows aufgebaut werden. Ich denke, solange „John Cena“ auf dem Programm steht, ist es relativ egal, ob er Champion ist oder nicht. Die Leute kommen, weil sie Cena sehen wollen, nicht weil sie den Champion sehen wollen.

Und der Punkt mit den rebellierenden Fans aufgrund des schlechten Bookings ist extrem komplex. Letztes Jahr im Zuge der Daniel-Bryan-Geschichte hab ich dazu einen Artikel gemacht: Einerseits hast du die Hardcore-Fans, die Unmengen an WWE-Content konsumieren, Podcasts hören und sich über Hintergründe informieren, natürlich sind die dann schneller und stärker übersättigt und können sich durch die ganzen Interviews mit Wrestlern auch ein gutes Bild darüber machen, wer Backstage ein Arsch ist und wer sympathisch. Andererseits hast du dann die Casual-Fans, die sich wahrscheinlich nur (unregelmäßig) Raw ansehen, die weniger übersättigt vom Produkt sind und die ganzen Backstagespielchen nicht kennen.
Beispiel: Ein großer Pluspunkt für Daniel Bryan ist sein Charme als Underdog, der immer schlecht von der Führung gebookt wird. Deswegen rebellieren die Hardcore-Fans. Die Casual-Fans kriegen gar nicht mit, dass er unterdrückt wird, weil sie die Hintergründe nicht interessieren. Deswegen stehen sie zu Bryan anders als die Leute, die besser informiert sind. Problem: Die Hardcore-Fans gehen eher in die Halle und artikulieren ihre Wünsche, die Casual-Fans sitzen nur auf dem Sofa und schalten gelegentlich ein, sind aber unerlässlich für den dauerhaften Erfolg. Umso größer die Kluft zwischen Hardcore-Fans und Casual-Fans, desto schwieriger ist es, ein Produkt zu erschaffen, dass beide Seiten anspricht. Dieses komplexe Problem wird von euch ja auch häufiger thematisiert (was ich super finde).

Und ein Punkt, den ihr BITTE, BITTE, BITTE beachten solltet bei den Einschaltquoten: Sie sind FUCKING grandios. Man muss hier einige Faktoren mal berücksichtigen: Raw dauert drei Stunden und erzielt immer noch bessere Quoten als die meisten anderen Kabelshows im amerikanischen Fernsehen. Das ist unglaublich. Und wenn man bedenkt, dass die Abonnenten des Kabel-TVs mehr und mehr zurückgehen, weil sie andere Sehoptionen haben (wie bsp. das Internet), dann muss man einfach beeindruckt davon sein, dass die Quoten so stabil bleiben. Das ist ein Punkt, der in so gut wie keinem Podcast auftaucht: Wenn weniger Leute Kabel haben, aber die WWE-Quoten stabil bleiben, dann ist das doch für die WWE eine starke Leistung, oder nicht? Stattdessen hört man immer von schlechten und zurückgehenden Quoten. Hier sollte man auch mal differenziert herangehen.

Um aber jetzt auch zum Ende zu kommen: Das WWE-Produkt ist derzeit nicht gut. Kann man nicht wegdiskutieren. Viele Fehler werden gemacht. Brock Lesnar beispielsweise ist ein Champion, der nie da ist, und der außer in Amerika auch keinen großartigen globalen Hype hinter sich hat. Ihm die Championship zu geben ist für mich der größte Fehler der letzten Jahre gewesen, vor allem da ich ihn als einen Champion für die Smart-Marks sehe, aber nicht für jemanden, der irgendwen zum Einschalten bringt (für die Raw-Quoten machts ja auch größtenteils keinen Unterschied, ob er dabei ist oder nicht). Logiklöcher haben wir an jeder Stelle und man hat oftmals das Gefühl, dass die WWE den Zuschauern ihre Auserwählten aufdrückt, unabhängig ob irgendwer diese Leute sehen will (bestes Beispiel sind die anhaltenden und penetranten Pushs von Roman Reigns und insbesondere von Bray Wyatt, während man Leute wie Ambrose und Bryan oft sehr stiefmütterlich behandelt). Und die Storylines laufen jetzt schon seit Jahren seit Schema F, dreidimensionale Charaktere gleich null. Hier fehlt ein Paul Heyman oder ein Vince Russo, die sich in einem Punkt einig sind: Es geht darum Stars zu schaffen, keine Heels oder Faces.
Auch wenn ich einige Sachen anders sehe, bin ich doch in den meisten Punkten bei euch 😉

Alexander_Nolte sagt:

Bevor ichs vergesse: Ich sehe das Logik-Problem, wenn ich sage, dass die Gürtel nichts wert sind, aber trotzdem Lesnar als Champion kritisiere. Aber hier bitte nicht so absolut rangehen und sagen: Wenn du das so siehst, ist es doch egal, wer Champion ist. Immerhin wird wenigstens der WWE-Champion in Medienkampagnen oftmals groß eingesetzt, es gibt also einen untrennbaren Zusammenhang vom wichtigsten Gürtel und dem Einsatz in den Shows.

Alexander_Nolte sagt:

Wow, jetzt sind wir aber richtig tiefgründig geworden in unserer Diskussion. Find ich gut! 🙂

Grundsätzlich hast du recht, es gibt bei der WWE derzeit ziemlich viel Schund, das will ich auch gar nicht wegdiskutieren. Würde ich mir hier hinstellen und behaupten, dass alles gut laufe, würde ich mich ja auch lächerlich machen.
Ich denke, dass man zu einem Thema auch mal zwei unterschiedliche Meinungen im Raum stehen lassen kann mit guten Argumenten für beide Seiten, ohne dass man 100% sagen kann, wer richtig liegt. Mit den Gürteln ist das so eine Sache. Man kann gut argumentieren, dass man NOCH erfolgreicher wäre, wenn man diese prestigeträchtig einsetzt, andererseits kann man auch sagen, dass man das in der Vergangenheit gerade nicht gemacht hat und trotzdem erfolgreich war. Beide Meinungen sind dann also fundiert, ohne dass man eine absolut richtige ausmachen kann.
Ich sehe das trotzdem eher so, dass gerade die Midcard-Gürtel niemanden over bringen. Grundsätzlich ist es immer die Person, die zieht. Wenn zwei Schauspieler ähnliche Rollen in ähnlichen Filmen mit ähnlichem Budget spielen und ähnlich gut performen, entscheiden oft unerklärbare Faktoren, wen die zahlende Kinolandschaft sehen will. So ist das auch im Wrestling. Du kannst den dümmsten Trottel jeden Gürtel geben und perfekt pushen, wenn niemand ihn sehen will, ist das völlig bedeutungslos, weil am Ende derjenige die besten Reaktionen kriegt, der die beste Connection mit den Zuschauern hat.

Ich will das mal ganz plakativ runterbrechen und mit einfachen Worten auf den Punkt bringen: Wrestling ist wie das Model-Business, unattraktive Frauen werden mit den tollsten Kleidern nicht attraktiv, attraktive Frauen können einen Kartoffelsack tragen und bleiben attraktiv.
Umkehr fürs Wrestling: zugkräftige Performer kriegen auch ohne Gürtel ihre Reaktionen und bringen Leute zum Einschalten, und Leute, die niemand sehen will, werden auch mit einer Championship keine Quoten und Zuschauer bringen.

Und deswegen vertrete ich den Standpunkt, dass es grundsätzlich egal ist, wer welchen Gürtel hält. (Aber natürlich bestätigt hier die Ausnahme die Regel, manchmal finde auch ich die Jagd nach der Championship sehenswert.) Wichtig ist allein, wer die meiste TV-Zeit kriegt und um wen die Shows aufgebaut werden. Ich denke, solange „John Cena“ auf dem Programm steht, ist es relativ egal, ob er Champion ist oder nicht. Die Leute kommen, weil sie Cena sehen wollen, nicht weil sie den Champion sehen wollen.

Alexander_Nolte sagt:

Und der Punkt mit den rebellierenden Fans aufgrund des schlechten Bookings ist extrem komplex. Letztes Jahr im Zuge der Daniel-Bryan-Geschichte hab ich dazu einen Artikel gemacht: Einerseits hast du die Hardcore-Fans, die Unmengen an WWE-Content konsumieren, Podcasts hören und sich über Hintergründe informieren, natürlich sind die dann schneller und stärker übersättigt und können sich durch die ganzen Interviews mit Wrestlern auch ein gutes Bild darüber machen, wer Backstage ein Arsch ist und wer sympathisch. Andererseits hast du dann die Casual-Fans, die sich wahrscheinlich nur (unregelmäßig) Raw ansehen, die weniger übersättigt vom Produkt sind und die ganzen Backstagespielchen nicht kennen.
Beispiel: Ein großer Pluspunkt für Daniel Bryan ist sein Charme als Underdog, der immer schlecht von der Führung gebookt wird. Deswegen rebellieren die Hardcore-Fans. Die Casual-Fans kriegen gar nicht mit, dass er unterdrückt wird, weil sie die Hintergründe nicht interessieren. Deswegen stehen sie zu Bryan anders als die Leute, die besser informiert sind. Problem: Die Hardcore-Fans gehen eher in die Halle und artikulieren ihre Wünsche, die Casual-Fans sitzen nur auf dem Sofa und schalten gelegentlich ein, sind aber unerlässlich für den dauerhaften Erfolg. Umso größer die Kluft zwischen Hardcore-Fans und Casual-Fans, desto schwieriger ist es, ein Produkt zu erschaffen, dass beide Seiten anspricht. Dieses komplexe Problem wird von euch ja auch häufiger thematisiert (was ich super finde).

Und ein Punkt, den ihr BITTE, BITTE, BITTE beachten solltet bei den Einschaltquoten: Sie sind FUCKING grandios. Man muss hier einige Faktoren mal berücksichtigen: Raw dauert drei Stunden und erzielt immer noch bessere Quoten als die meisten anderen Kabelshows im amerikanischen Fernsehen. Das ist unglaublich. Und wenn man bedenkt, dass die Abonnenten des Kabel-TVs mehr und mehr zurückgehen, weil sie andere Sehoptionen haben (wie bsp. das Internet), dann muss man einfach beeindruckt davon sein, dass die Quoten so stabil bleiben. Das ist ein Punkt, der in so gut wie keinem Podcast auftaucht: Wenn weniger Leute Kabel haben, aber die WWE-Quoten stabil bleiben, dann ist das doch für die WWE eine starke Leistung, oder nicht? Stattdessen hört man immer von schlechten und zurückgehenden Quoten. Hier sollte man auch mal differenziert herangehen.

Um aber jetzt auch zum Ende zu kommen: Das WWE-Produkt ist derzeit nicht gut. Kann man nicht wegdiskutieren. Viele Fehler werden gemacht. Brock Lesnar beispielsweise ist ein Champion, der nie da ist, und der außer in Amerika auch keinen großartigen globalen Hype hinter sich hat. Ihm die Championship zu geben ist für mich der größte Fehler der letzten Jahre gewesen, vor allem da ich ihn als einen Champion für die Smart-Marks sehe, aber nicht für jemanden, der irgendwen zum Einschalten bringt (für die Raw-Quoten machts ja auch größtenteils keinen Unterschied, ob er dabei ist oder nicht). Logiklöcher haben wir an jeder Stelle und man hat oftmals das Gefühl, dass die WWE den Zuschauern ihre Auserwählten aufdrückt, unabhängig ob irgendwer diese Leute sehen will (bestes Beispiel sind die anhaltenden und penetranten Pushs von Roman Reigns und insbesondere von Bray Wyatt, während man Leute wie Ambrose und Bryan oft sehr stiefmütterlich behandelt). Und die Storylines laufen jetzt schon seit Jahren seit Schema F, dreidimensionale Charaktere gleich null. Hier fehlt ein Paul Heyman oder ein Vince Russo, die sich in einem Punkt einig sind: Es geht darum Stars zu schaffen, keine Heels oder Faces.
Auch wenn ich einige Sachen anders sehe, bin ich doch in den meisten Punkten bei euch 😉

Alexander_Nolte sagt:

Und der Punkt mit den rebellierenden Fans aufgrund des schlechten Bookings ist extrem komplex. Letztes Jahr im Zuge der Daniel-Bryan-Geschichte hab ich dazu einen Artikel gemacht: Einerseits hast du die Hardcore-Fans, die Unmengen an WWE-Content konsumieren, Podcasts hören und sich über Hintergründe informieren, natürlich sind die dann schneller und stärker übersättigt und können sich durch die ganzen Interviews mit Wrestlern auch ein gutes Bild darüber machen, wer Backstage ein Arsch ist und wer sympathisch. Andererseits hast du dann die Casual-Fans, die sich wahrscheinlich nur (unregelmäßig) Raw ansehen, die weniger übersättigt vom Produkt sind und die ganzen Backstagespielchen nicht kennen.
Beispiel: Ein großer Pluspunkt für Daniel Bryan ist sein Charme als Underdog, der immer schlecht von der Führung gebookt wird. Deswegen rebellieren die Hardcore-Fans. Die Casual-Fans kriegen gar nicht mit, dass er unterdrückt wird, weil sie die Hintergründe nicht interessieren. Deswegen stehen sie zu Bryan anders als die Leute, die besser informiert sind. Problem: Die Hardcore-Fans gehen eher in die Halle und artikulieren ihre Wünsche, die Casual-Fans sitzen nur auf dem Sofa und schalten gelegentlich ein, sind aber unerlässlich für den dauerhaften Erfolg. Umso größer die Kluft zwischen Hardcore-Fans und Casual-Fans, desto schwieriger ist es, ein Produkt zu erschaffen, dass beide Seiten anspricht. Dieses komplexe Problem wird von euch ja auch häufiger thematisiert (was ich super finde).

Alexander_Nolte sagt:

Und ein Punkt, den ihr BITTE, BITTE, BITTE beachten solltet bei den Einschaltquoten: Sie sind grandios. Man muss hier einige Faktoren mal berücksichtigen: Raw dauert drei Stunden und erzielt immer noch bessere Quoten als die meisten anderen Kabelshows im amerikanischen Fernsehen. Das ist unglaublich. Und wenn man bedenkt, dass die Abonnenten des Kabel-TVs mehr und mehr zurückgehen, weil sie andere Sehoptionen haben (wie bsp. das Internet), dann muss man einfach beeindruckt davon sein, dass die Quoten so stabil bleiben. Das ist ein Punkt, der in so gut wie keinem Podcast auftaucht: Wenn weniger Leute Kabel haben, aber die WWE-Quoten stabil bleiben, dann ist das doch für die WWE eine starke Leistung, oder nicht? Stattdessen hört man immer von schlechten und zurückgehenden Quoten. Hier sollte man auch mal differenziert herangehen.

Um aber jetzt auch zum Ende zu kommen: Das WWE-Produkt ist derzeit nicht gut. Kann man nicht wegdiskutieren. Viele Fehler werden gemacht. Brock Lesnar beispielsweise ist ein Champion, der nie da ist, und der außer in Amerika auch keinen großartigen globalen Hype hinter sich hat. Ihm die Championship zu geben ist für mich der größte Fehler der letzten Jahre gewesen, vor allem da ich ihn als einen Champion für die Smart-Marks sehe, aber nicht für jemanden, der irgendwen zum Einschalten bringt (für die Raw-Quoten machts ja auch größtenteils keinen Unterschied, ob er dabei ist oder nicht). Logiklöcher haben wir an jeder Stelle und man hat oftmals das Gefühl, dass die WWE den Zuschauern ihre Auserwählten aufdrückt, unabhängig ob irgendwer diese Leute sehen will (bestes Beispiel sind die anhaltenden und penetranten Pushs von Roman Reigns und insbesondere von Bray Wyatt, während man Leute wie Ambrose und Bryan oft sehr stiefmütterlich behandelt). Und die Storylines laufen jetzt schon seit Jahren seit Schema F, dreidimensionale Charaktere gleich null. Hier fehlt ein Paul Heyman oder ein Vince Russo, die sich in einem Punkt einig sind: Es geht darum Stars zu schaffen, keine Heels oder Faces.
Auch wenn ich einige Sachen anders sehe, bin ich doch in den meisten Punkten bei euch 😉

Silentpfluecker sagt:

Alex, komm und melde Dich im Board an – da kannst Du herrlich mit JME, Buwi und wie sie alle heißen diskutieren. Ich denke, jemand wie Du täte uns immer gut. 🙂

JME sagt:

@ Alexander_Nolte

Das mit den Zuschauerzahlen stimmt aber nicht so ganz. Zum einen gehen sie doch recht deutlich nach unten im Vergleich zu den Vorjahren. Und dies lässt sich nicht am Internet oder an weniger Kabelkunden festmachen. Anfang 2015 hatte man bei RAW bisher zwischen 350.000 und 800.000 Zuschauer weniger als Anfang 2014. Das steht in keiner Realation zu den gesunkenen Zahlen der Kabelanbieter. Zumal andere Programme ja auch eher Zuwachs, denn einen Abschwung zu verzeichnen haben. So wirklich stabil ist das eigentlich ist. In den ersten Januar-Wochen hätte eine Zuschauerzahl von 4 Mio. normal sein müssen, aber erst letzte Woche knackte man diese Zahl. Aber vor einem Jahr waren es vor dem Rumble – mit dem Comeback von Batista – 4,8 Millionen Zuschauer.

Was aber stimmt ist, dass WWE weiterhin zu den Top-Programmen im US-Kabel-TV gehört. Aber auch hier muss man genauer hinschauen. Es gibt für das USA Network einen Grund Wrestling im Programm zu halten: Die für den Sender überdurchschnittlichen Zuschauerzahlen und Ratings. Für das Network wird es erst kritisch, wenn RAW auf durchschnittlich 2,5 Ratingpunkte sinken würde. Auch dann wäre RAW zwar noch gut dabei, aber für den Sender zählen nur die überdurchschnittlichen Zahlen. Und warum ist das so? Weil es für Pro-Wrestling nur wenige Interessenten in Sachen Werbung gibt. Ein Werbespot während RAW, bringt dem USA Network wesentlich weniger Geld ein als ein Spot während irgendeiner TV-Serie. Ein Werbespot während eines UFC-Events, welche von so ca. 1 Mio. bis 1,5 Mio. Zuschauern gesehen werden, bringt den Sendern mehr Geld ein als ein Spot während RAW mit 3,7-4,2 Mio. Zuschauern. Das denke ich mir nicht aus, dass sind Fakten. WWE ist für viele Werbepartner nicht interessant, bzw. möchten sich viele Firmen von diesem Produkt abgrenzen. Genau aus diesem Grund strich man am Ende auch nicht die gewünschten Summen bei den TV-Geldern ein. Abgesehen vom Mutterkonzern von USA, gab es quasi keine Angebote. USA würde also wohl mehr Geld einnehmen, wenn man statt RAW irgendwas anderes zeigen würde. Aber man hätte dann wohl weniger Zuschauer, was den Sender im Ranking sinken ließ. WWE hilft dabei dass der Sender mit durchschnittlich guten Quoten werben kann, bringt ihm aber weniger Geld ein als andere Programme, die von weniger Zuschauern gesehen werden.

Wenn nun also wie in diesem Jahr die Zuschauerzahlen so sehr sinken, während andere Programme nicht mit solchen Verlusten zu kämpfen haben, dann wird sich USA irgendwann überlegen, ob WWE das viele Geld wert ist, wenn in ein paar Jahren erneut Verhandlungen anstehen.

reyedge sagt:

@ zackattack die Serie mit dem Weihnachtsmann heißt Weihnachtsmann & Co. Kg. 😀

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